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Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Druckbegrenzungsventil zur Begrenzung des über- und Unterdruckes in einem vor übermässigen Druckänderungen zu schützenden Behälter, insbesondere für Grünfuttersilos, mit zwei eine Sperrflüssigkeit enthaltenden, kommunizierenden Gefässkammern, in denen eine Flüssigkeitssäule vom Behälterdruck und die andere vom atmosphärischen Druck beaufschlagt wird.
Bei Grünfuttersilos wurde bisher zur Begrenzung des über- bzw. Unterdruckes, der durch Erwärmung oder Abkühlung der eingeschlossenen Luft und durch die beim Gärprozess sich bildenden Gase entsteht, ein oben auf dem Silo angebrachter, die Einfüllöffnung verschliessender Tauchdeckel verwendet, dessen Rand in eine mit Sperrflüssigkeit gefüllte Tauchrinne taucht.
Diese Anordnung hat verschiedene Nachteile. Die Tauchrinne hat einen der Grösse der Einfüllöffnung des Silos entsprechend grossen Umfang und benötigt daher ziemlich viel Sperrflüssigkeit, die ausserdem häufig erneuert werden muss, weil die Tauchrinne verhältnismässig rasch verschmutzt und die Sperrflüssigkeit verdunsten und von Insekten aufgesogen werden kann. Ferner kann ein derartiges Druckbegrenzungsventil nur dann richtig funktionieren, wenn die Tauchrinne und der Deckelrand genau horizontal liegen. Die Lösung dieser Aufgabe bietet bei der Herstellung von Tauchrinnen mit dem erforderlichen grossen Umfang erhebliche Schwierigkeiten.
Die Festigkeit des Silos bestimmt die Grenzen des zulässigen Über- bzw. Unterdruckes im Silo. Bei den bekannten Silobauarten kann schon ein verhältnismässig geringer Unterdruck genügen, um den Silo einzubeulen ; dagegen ist ein verhältnismässig hoher Überdruck notwendig, um den Silo zum Bersten zu bringen. Diese unterschiedliche BElastungsfähigkeit insbesondere die höhere Überdruckfestigkeit des Silos, wird bei der Verwendung des bekannten Druckbegrenzungsventils nicht ausgenutzt.
Die erwähnten Nachteile lassen sich vermeiden mit dem hydraulischen Druckbegrenzungsventil nach der Erfindung, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die dem Behälterdruck ausgesetzte Flüssigkeitssäule in der einen Kammer eine mehrfach grössere Querschnittsfläche aufweist als die dem atmosphärischen Druck ausgesetzte Flüssigkeitssäule in der andern Kammer, so dass die zugelassene Druckänderung im Behälter vom atmosphärischen Druck bis zur Überdruckgrenze um ein Mehrfaches grösser ist als diejenige bis zur Unterdruckgrenze.
Bei Verwendung dieses Druckbegrenzungsventils an einem Grünfuttersilo wird dasselbe zweckmässig am Oberteil des Silos an einer von der Einfüllöffnung entfernten Stelle montiert, vorzugsweise nahe der Zugangsleiter, so dass es für die Kontrolle gut sichbar ist. Die Tauchrinne um die Einfüllöffnung entfällt und letztere kann mit einem gewöhnlichen Deckel mit Gummidichtung verschlossen werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes im Vertikalschnitt dargestellt.
Das gezeigte Druckbegrenzungsventil besitzt ein zylindrisches, oben offenes Gefäss mit einem Boden - und einer durchsichtigen, beispielsweise aus Plexiglas bestehenden und auf den Boden--l-- aufgesetzten Gefässwand --2--. Der Boden --1-- des Gefässes ist im Zentrum von einem senkrechten Rohr - durchsetzt, das am unteren Ende in einen Behälter mündet, beispielsweise in den Oberteil eines Grünfuttersilos, dessen Wandung mit --4-- bezeichnet ist. Das Rohr --3-- reicht bis zur Höhe des oberen
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Die obere, ins Freie führende Öffnung der äusseren Kammer --8-- ist durch einen luftdurchlässigen Filzring --10-- abgeschlossen.
An ihrem oberen Ende trägt die Trennwand --5-- eine mit Abstand über dem oberen Gefässrand angeordnete, die Gefässwand--2-seitlich überragende Abdeckung welche mit einem Griff --12-- zum Abheben derselben und gleichzeitigen Entfernen der an dieser befestigten Trennwand --5-- versehen ist. Die durchsichtige Gefässwand--2--ist mit einer Markierung --13-- versehne, welche die Einfüllgrenze für die Sperrflüssigkeit anzeigt und im Betrieb die Verschiebungen der Flüssigkeitssäule in der äusseren Kammer--8--und damit die Druckverhältnisse im Silo erkennen lässt.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Druckbegrenzungsventils ist folgende :
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Bei Unterdruck im Silo wird umgekehrt beim Erreichen des Grenzwertes Aussenluft durch den Filzring --10--, der in diesem Fall auch als Staubfilter dient, und die Durchlassöffnungen-9-in den Silo geblasen.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass infolge der unterschiedlichen Querschnittsflächen der beiden Flüssigkeitssäulen in den Gefässkammern-7 und 8--die Unterdruckgrenze bei erheblich geringerer Druckänderung, bezogen auf den atmosphärischen Druck, erreicht wird als die Überdruckgrenze. Durch die besondere Ausbildung des Druckbegrenzungsventils wird also der Unterdruck in sehr engen Grenzen gehalten, während der Überdruck um ein Mehrfaches der begrenzten Druckabnahme anwachsen kann, bis ein Abblasen der Luft erfolgt.
Die erforderliche Menge Sperrflüssigkeit ist verhältnismässig gering und ausserdem längere Zeit haltbar, da sie durch den Filzring--10--und die Abdeckung--11--gegen Verschmutzung und Verlust besser geschützt ist als eine teilweise offene Tauchrinne herkömmlicher Art.
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durch den im Silo herrschenden Druck nicht angehoben werden kann, aber zum Nachfüllen von Sperrflüssigkeit ohne weiteres am Griff--12--hochgezogen werden kann.
Das Fehlen jeglicher beweglicher Teile gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit des beschriebenen Druckbegrenzungsventils.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hydraulisches Druckbegrenzungsventil zur Begrenzung des Über- und Unterdruckes in einem vor übermässigen Druckänderungen zu schützenden Behälter, insbesondere für Grünfuttersilos, mit zwei eine Sperrflüssigkeit enthaltenden, kommunizierenden Gefässkammern (7,8), in denen eine Flüssigkeitssäule vom Behälterdruck und die andere vom atmosphärischen Druck beaufschlagt wird, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass die dem Behälterdruck ausgesetzte Flüssigkeitssäule in der einen Kammer (7) eine mehrfach grössere Querschnittsfläche aufweist als die dem atmosphärischen Druck ausgesetzte Flüssigkeitssäule in der andern Kammer (8), so dass die zugelassene Druckänderung im Behälter (4)
vom atmosphärischen Druck bis zur Überdruckgrenze um ein Mehrfaches grösser ist als diejenige bis zur Unterdruckgrenze.