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Die Erfindung betrifft einen Vibrations-Massageapparat mit einer in einem Gehäuse angeordneten und teilweise aus diesem herausragenden Vibrationsvorrichtung, die aus einem Schwinghebel besteht, der an seinem Mittelteil mit einer Kugel versehen ist, die in einer Stützbuchse drehbar gelagert und gegenüber einer Feder axial verschiebbar ist, der weiters mit einem mit einer kleinen Kugel versehenen Ende in eine längliche Ausnehmung einer Buchse hineinragt, wobei die Achse der Ausnehmung gegenüber der Buchsenachse exzentrisch versetzt und die Buchse über eine im Gehäuse gelagerte Welle in gleichförmige Bewegung versetzbar ist, und der schliesslich an seinem andern, aus dem Gehäuse herausragenden Ende einen Massagekörper trägt.
Ein solcher Massageapparat dient zur vorbeugenden und heilenden medizinischen Schwingungsbehandlung von aussen- und innenliegenden Geweben und Schleimhäuten des menschlichen Körpers, wobei eine anregende Wirkung auf den perihperen Kreislauf hervorgerufen wird, womit positive Ergebnisse in der Behandlung kurzzeitiger oder fortschreitender, akuter und chronischer, spezifischer Mangelerscheinungen einiger Gewebe mit gestörter Gewebesernährung erzielt werden.
Die Erfindung hat ein weites Anwendungsgebiet in der Stomatologie (Mund- und Zahnheilkunde) vor allem bei bestimmten Leiden der Kiefer, wie z. B. bei paradentalen Störungen oder bei Leiden der Sinushöhlen usw., u. zw. sowohl in deren anfänglichen Stadien als auch als vorbeugende Behandlung.
Es sind medizinische Schwingungsbehandlungsgeräte, auch als Massagegeräte bezeichnet, bekannt, welche auf Gewebe, Kiefer und Schleimhäute einwirken können, wobei die Schwingungen durch Exzenter hervorgerufen werden, deren hin- und hergehende Bewegung als eine hin- und hergehende Bewegung gleicher Art weitergeleitet oder in eine schwingende Bewegung umgewandelt wird.
Diese Geräte wurden dahingehend vervollkommnet, dass am Ende der Antriebswelle ein Zylinder mit vier abgeschrägten Flächen angebracht wurde, welcher auf einen mit einem veränderlichen Massagekopf versehenen Arm einwirkt, der immer wieder durch die Einwirkung einer Gegendruckfeder in die Anfangsstellung zurückgebracht wird.
Zum Antrieb können diese Geräte an einem mit einer biegsamen Welle versehenen Zahnbehandlungsapparat oder an einer Zahnschleifvorrichtung angebracht werden.
Diese Geräte weisen jedoch eine begrenzte Leistungsfähigkeit auf, da man zwar die Schwingungsfrequenz ändern kann, zu welchem Zweck der Zahnbehandlungsapparat mit einem Motor veränderlicher Drehzahl versehen ist ; hingegen kann die Schwingungsweite und die Intensität der Schwingungen nicht verändert werden. Das Gleiche gilt auch für mit einem Elektromotor zusammengebaute Vibrations-Massageapparate mit einem in einem Kugelgelenk gelagerten, eine Kreispendelbewegung ausführenden Vibrationskörper (österr. Patentschrift Nr. 75561 und deutsche Patentschrift Nr. 397635), wobei lediglich gegebenenfalls der Vibrationskörper mit dem Kugelgelenk gegen die Kraft einer Feder in das Apparategehäuse hineindrückbar sein kann, ohne dass sich dabei an der Bewegung etwas ändert.
Nun ist jedoch in der prophylaktischen und Heilbehandlung von Leiden, u. zw. in der paradentalen Gewebetherapie nicht nur eine Einstellbarkeit der Schwingungsfrequenz, sondern auch eine Einstellbarkeit der Schwingungsweite und der Schwingungsintensität erforderlich, damit diese Behandlung der Empfindlichkeit des Patienten und dessen Möglichkeiten, diese Behandlung zu ertragen, angepasst werden kann.
Ein Massageapparat mit zwangsläufig kontinuierlich zwischen Null und einem Maximum einstellbarer Schwingungsweite ist aus der deutschen Patentschrift Nr. 187403 bekannt. Der Apparat besitzt einen in Richtung der Antriebswelle angeordneten Massierorganträger, dessen eines kugelförmiges Ende im Kopf der Antriebswelle und dessen anderes Ende im vorderen Teil des Gehäuses gelagert ist, wobei der Kopf der Antriebswelle mit einer schrägen Führung versehen ist, in der das Ende des Massierorganträgers durch axiale Verschiebung beliebig exzentrisch eingestellt werden kann. Das Massierorgan vollführt eine Kreispendelbewegung, die infolge der starren Kopplung mit dem Antrieb beim Einschalten des Motors sofort voll einsetzt. Eine Verstellung der Schwingungsweite ist nur nach Absetzen des Apparates vom zu massierenden Gewebe möglich.
Ferner ist zu bemerken, dass die bis jetzt bekannten Geräte keinerlei Schutz- und Isoliervorrichtungen gegen den elektrischen Strom aufweisen, welche den Patienten gegen einen etwaigen elektrischen Schlag schützen sollen ; schliesslich ist noch zu erwähnen, dass Form und Abmessungen des Massagekopfantriebes, welcher den aktiven in die Mundhöhle des Patienten eingeführten Teil darstellt, gross sind, so dass die Einführung dieses Teils nicht leicht bzw. angenehm ist, und wegen des begrenzten in der Mundhöhle zur Verfügung stehenden Raumes kann das Gerät auch nicht leicht in schwerer zugängliche Teile der Mundhöhle gebracht werden.
Was die Sterilisierung des Massagearmes betrifft, ist festzustellen, dass dies umständlich ist, da der aktive Teil des Gerätes nicht in rascher Weise vom restlichen Teil der Vorrichtung abmontiert werden kann, so dass die nach jedem Patienten vorzunehmende Sterilisierung einen aufwendigen Arbeitsgang darstellt.
Die Erfindung zielt darauf ab, die Nachteile der bekannten Konstruktionen zu vermeiden und einen Massageapparat zur Behandlung bestimmter Leiden von äusseren und inneren Geweben und Schleimhäuten des menschlichen Körpers, wie z. B. der Kiefer, zu schaffen, um Schwingungen veränderlicher Frequenz, veränderlicher Schwingungsweite und veränderlicher Intensität zu erzeugen.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass bei einem Vibrations-Massageapparat der eingangs erwähnten Art die exzentrische Ausnehmung der Buchse sich konisch nach innen verjüngend ausgeführt ist und ihr innerer kleinster Durchmesser
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gleich dem Durchmesser der kleinen Kugel ist und dass der äussere Arm des Schwinghebels bis um etwa 900 gekrümmt ist, so dass der an ihm befestigte Massagekörper quer zur Achse der Vibrationsvorrichtung auf das zu massierende Gewebe drückbar ist und eine klopfende Massagebewegung ausführt.
Die Änderung der Schwingungsfrequenz wird durch eine Drehzahländerung der Buchse herbeigeführt, die Änderung der Amplitude der Schwingungen durch den Vorschub oder das Einziehen des Schwingungshebels bzw. der kleinen Kugel innerhalb der exzentrischen kegelförmigen Bohrung und die Änderung der Intensität der Schwingungen durch die Änderung des vom Massagekopf auf das massierte Gewebe ausgeübten Druckes.
Die Massage des Kiefergewebes einschliesslich der interdentalen Papillen fördert den Blutkreislauf und verbessert die beeinträchtigte Durchblutung der paradentalen Gewebe ; es besteht die Möglichkeit, dass der Patient selbst das Gerät anwenden kann, wobei er den Massagekopf mehr oder weniger stark auf den Kiefer aufsetzen kann, je nachdem er Schwingungen gewisser Stärke aushalten kann, ohne dass dabei das unangenehme Gefühl besteht, das Gerät mit dem in Bewegung befindlichen Schwingungsarm in die Mundhöhle einzuführen ; es besteht ferner die Möglichkeit, das Gerät in einfacher Weise zu sterilisieren, zu welchem Zweck der Schwingungsarm nur vom Rest des Gerätes abgeschraubt und in die Sterilisierungslösung eingeführt werden muss.
Eine vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemässen Apparates weist das Merkmal auf, dass die grosse Kugel am Mittelteil des Schwinghebels als Sicherung gegen Verdrehung einen Stift aufweist und an der Aussenseite von einer Vorderbuchse gestützt ist, die ein zu einem kugeligen Sitz ausgehöhltes Ende aufweist und in einem mit Gewinde versehenen Deckel aufgenommen ist, der an einem mit Gewinde versehenen Ende des Gehäuses angeschraubt ist, wodurch die Verschiebung des Schwinghebels mit der kleinen Kugel am Ende seines hinteren Armes in die exzentrische Ausnehmung der Buchse erzeugt wird, wobei die Feder, der gegenüber die Verschiebung vor sich geht, den hinteren Arm des Schwinghebels umhüllt, während die Vorderbuchse und der mit Gewinde versehene Deckel mit einem axialen Durchlass versehen sind, durch welchen der äussere Arm des Schwinghebels frei hindurchdringt.
Das Schwingungssystem befindet sich in einem Gehäuse, welches vorzugsweise als Handstück ausgebildet ist. Das Gehäuse kann insbesondere aus einem an eine biegsame Welle anschliessbaren zahnärztlichen Handstück und einem auf dieses Handstück aufzusetzenden hohlen Teil bestehen, der in seinem Inneren den Antrieb mit der Buchse aufnimmt. Eine zusätzliche Sicherheit gegen die Gefahr eines elektrischen Schlages während der Behandlung ist erzielbar, wenn der vordere Arm des Schwinghebels durch einen Anschluss mit Buchse unterbrochen ist, an welchem der gekrümmte äussere Arm mit dem Massagekörper durch eine Schrauben-Gegenmutter rasch befestigtbar oder lösbar ist, wobei die Buchse des Anschlusses in ihrem Inneren auch mit einer zwischengeschalteten Isolierbuchse für die elektrische Isolierung des äusseren Armes vom gesamten Apparat ausgestattet ist.
Der äussere Arm ist vorzugsweise am vorderen Ende mit einem Knopf versehen, an welchen ein Massagekörper aus vulkanisiertem Vollgummi durch seine Aushöhlung gekuppelt werden kann, wobei der Massagekörper eine kugelförmige oder zylindrische äussere Form und eine kegelig-konvexe oder konkave, ebene, glatte oder mit Vorsprüngen und Vertiefungen versehene Massierfläche aufweist.
Es können Massageköpfe verschiedener Profile und mit verschiedenen Hohlräumen für die Aufnahme vitaminhaltiger Stoffe od. dgl. verwendet werden, wobei diese Stoffe in pastenförmigem oder öligem Zustand eingesetzt werden können, um örtliche ansteckende Einflussfaktoren zu bekämpfen, sowie um das Nervensystem in der Ebene des paradentalen Gewebes durch das Gewebe hindurch zu erregen und den Arzneistoff in dem betreffenden Gebiet zu fixieren und auch um eine leichte Hypertonie herbeizuführen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles veranschaulicht. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemässen Massageapparat und in Fig. 2 sind Darstellungen von Schnitten durch verschiedene Massageköpfe gezeigt.
Der Vibrations-Massageapparat weist ein Gehäuse mit einem Handstück--l--auf, in dem eine koaxiale Welle--2--in zwei auswechselbaren und abnehmbaren Lagern--3, 4--gelagert ist. Das eine Ende der Welle greift in eine Buchse--5--aus hartem Material, die eine kegelstumpfförmige und exzentrische Bohrung aufweist, mit welcher Frequenzen bis zu etwa 18000 Schwingungen je Minute erzeugt werden können. Die Buchse ist an einem Ende der Welle--2--durch eine Schraube--6--festgelegt, während das andere Ende der Welle in einer Anschlussbuchse mit viereckigem Querschnitt durch zwei flache Scheiben festgelegt ist, wobei die Welle durch einen Stift--8--gesichert ist.
Die mit der viereckigen Öffnung versehene Buchse--7--ist nach aussen durch eine weitere Buchse --9-- geschützt, in welcher eine Aussparung--a--zum Kuppeln mit dem Ende einer biegsamen Welle eines Zahnbehandlungsapparates oder einer Zahnschleifmaschine vorgesehen ist, wobei die Buchse am Gerät durch eine dichtende Schraubenmutter--10--befestigt ist. Die Welle--2-- wird durch Filzstopfbuchsen--11, 12-- geschmiert, wobei das erforderliche öl durch eine mit einer Schraube --13-- versehenen Öffnung zugeführt wird. Am Handstück--l--ist ein konischer hohler Teil-14-angeschraubt, in dem das Schwingungssystem angeordnet ist.
In der Buchse--5--mit der exzentrischen, kegelstumpfförmigen Bohrung führt ein Schwinghebel --15-- eine hin- und hergehende Bewegung aus. Dieser Schwinghebel kann aus einer konischen Hartlegierungswelle bestehen, die mit einem Kugelgelenk versehen ist und an einem Ende eine kleine Kugel-b-aufweist. Der Schwinghebel --15-- wird von einer Schraubenfeder --16-- mit flach bearbeitetem Kopf in seiner Lage gehalten. Der Kopf der Schraubenfeder
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--16-- stützt sich auf die Kugel--c--des Gelenkes, welche von einem Stift--17--durchsetzt ist.
Der Stift--17--erlaubt eine axiale Bewegung des Schwinghebels bei Betätigung einer Schraubenmutter--18-für die Regelung der Schwingungsweite, wobei die kleine Kugel--b-mit unterschiedlichen Abschnitten der exzentrischen kegelstumpfförmigen Buchse in Berührung kommt, dieser Stift verhindert aber eine Drehung des Schwinghebels--15--, da seine Enden in Längsschlitze einer die Kugel--c--umgebenden Buchse
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--18-- und Kugel --c-- wirdSchraubenmutter--18--am konischen hohlen Teil--14--durch eine Schraube --21-- gesichert wird.
Am der kleinen Kugel-b-entgegengesetzten Ende des Schwinghebels --15-- befindet sich eine mit Gewinde versehene Öffnung, in welcher ein gerader oder gebogener äusserer Arm --22-- eingeschraubt ist, der von einem Stützelement --23-- gehalten wird, in dessen Innerem sich sowohl eine elektrisch isolierte Buchse befindet, um die Mundhöhle gegen einen elektrischen Schlag zu schützen, als auch eine zweite metallische
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Arzneistoffe enthalten können ; eine Schraubenmutter --27-- ist als Schutz gegen Lockern vorgesehen.
Obwohl das in die Mundhöhle eingeführte Gerät zur Schwingungserzeugung angetrieben ist, führt es nur dann Schwingungen aus, wenn der Massagekopf auf den Kiefer gedrückt wird bzw. wenn die kleine Kugel von der konischen Buchse--5--Schwingungsimpulse übernimmt und über den äusseren Arm--22--in die einem Druck ausgesetzte Zone überträgt.
Um die Amplitude der Schwingungen zu regeln, wird das Gerät mit einer Hand festgehalten, während mit der andern die Schraubenmutter--18--so lange gedreht wird, bis keine Schwingungen auftreten ; anschliessend wird die Schraubenmutter um 3600 in einem dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Sinn gedreht, wobei eine Schwingungsamplitude von 0, 2 mm erzielt wird ; eine Wiederholung des Vorganges ergibt Amplituden von 0, 4 ; 0, 6 ; 0, 8 mm bzw. bei Drehungen von je 1800 Amplituden von 0, 1 ; 0, 2 ; 0, 3 ; 0, 4 mm usw.
Eine Drehung im umgekehrten Sinne verringert in entsprechender Weise die Amplitude der Schwingungen.
Ausser diesem Verfahren, um in objektiver Weise die Amplituden der Schwingungen zu vergrössern oder zu verkleinern, kann die Intensität der Schwingungen in subjektiver Weise verändert werden, u. zw. durch einen mehr oder weniger stark auf die behandelte Zone der Mundhühle ausgeübten Druck.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vibrations-Massageapparat mit einer in einem Gehäuse angeordneten und teilweise aus diesem herausragenden Vibrationsvorrichtung, die aus einem Schwinghebel besteht, der an seinem Mittelteil mit einer Kugel versehen ist, die in einer Stützbuchse drehbar gelagert und gegenüber einer Feder axial verschiebbar ist, der weiters mit einem mit einer kleinen Kugel versehenen Ende in eine längliche Ausnehmung einer Buchse hineinragt, wobei die Achse der Ausnehmung gegenüber der Buchsenachse exzentrisch versetzt und die Buchse über eine im Gehäuse gelagerte Welle in gleichförmige Bewegung versetzbar ist, und der schliesslich an seinem
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dass die exzentrische Ausnehmung der Buchse (5) sich konisch nach innen verjüngend ausgeführt ist und ihr innerer kleinster Durchmesser gleich dem Durchmesser der kleinen Kugel (b)
ist und dass der äussere Arm (22) des Schwinghebels (15) bis um etwa 900 gekrümmt ist, so dass der an ihm befestigte Massagekörper (26) quer zur Achse der Vibrationsvorrichtung auf das zu massierende Gewebe drückbar ist und eine klopfende Massagebewegung ausführt.
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