<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen elektrolytischen Aufbringen einer
Metallschicht auf biegsame, strangförmige Werkstücke, wie Drähte und Bänder, durch mehrfaches Führen des
Werkstückes durch ein oder mehrere Bäder, wobei vorzugsweise der Werkteil in jeder Badstufe auf zwei parallel in Achsrichtung angeordneten Walzen in mehreren nebeneinanderliegenden Schlingen geführt ist und vorzugsweise eine Walze stromleitend ist und durch Kontakt dem Werkstück Strom zuführt.
Zum Galvanisieren von Drähten, aber auch von andern biegsamen Werkstücken sind derartige
Vorrichtungen bekannt. Der Draht wird in vielen Schleifen geführt und taucht immer wieder in das Bad ein und wird aus dem Bad herausgeführt. Dies hat sich vorteilhaft für eine gleichmässige Verteilung der Auflageschicht erwiesen. Umständlich ist dabei das Einführen des Drahtes in die Vorrichtung, vor allem wenn die Walzen zumindest zum Teil im Elektrolytbad sind.
Um den Draht rasch und einfach einführen zu können, ohne in das Bad selbst eingreifen zu müssen und ferner, um Badwannen auswechseln zu können, wird vorgeschlagen, dass mindstens alle Walzen eines Bades auf einem gemeinsamen Träger gelagert und gemeinsam mit gleichem Abstand zueinander senk- und hebbar sind.
Zum Einführen des Drahtes in Schleifen werden die Walzen aus dem Bad herausgeführt. Ausserhalb des Bades lässt sich der Draht rasch und einfach in Schleifen um die Walzen legen. Wenn die Walzen aus dem Bad herausgeführt sind, können die Badwannen weggeführt und ausgetauscht werden. Es können mehrere Badwannen neben- und/oder hintereinander angeordnet sein und die Walzen wahlweise in jede der Wannen senkbar sein.
Dadurch hat man die Möglichkeit, einen Badwechsel rasch vorzunehmen bzw. in verschiedenen Bädern zu arbeiten. Selbstverständlich kann ein Badwechsel auch durch Auspumpen der Badflüssigkeit erfolgen. Damit die Stromzufuhr dann, wenn die Walzen in die Arbeitslage gesenkt sind, mit Sicherheit erfolgt und anderseits die Stromzufuhr dann, wenn die Walzen zum Wechseln der Drähte, Bäder od. dgl. hochgeführt werden, unterbrochen ist, wird vorgeschlagen, dass eine Stromkontaktbürste vorgesehen ist, auf die beim Senken der Mitläuferwalze in das Bad und dem parallelen Mitbewegen der angetriebenen Walze der Stromabnehmer der angetriebenen Walze aufläuft. Nach dem Auflaufen des Stromabnehmers der angetriebenen Walze auf die Stromkontaktbürste ist Strom eingeschaltet. Sofort bei Beginn des Hebens der Walze wird der Strom unterbrochen.
Es ist vor allem möglich, dass die Vorrichtung zwei senkrecht übereinander angeordnete Walzen aufweist, von denen die badseitig angeordnete Mitläuferwalze in das Bad absenkbar ist und die andere angetriebene Walze stromleitend ist und durch Kontakt dem Werkstück Strom zuführt.
Weiter wird für mehrere hintereinander angeordnete Bäder vorgeschlagen, dass alle Träger für die Walzen jedes Bades auf einem gemeinsamen Sammelträger gelagert und gleichzeitig gemeinsam senk- oder hebbar sind.
Dadurch vereinfacht sich die Konstruktion. Die relative Lage der einzelnen Walzen liegt fest. Man ist dadurch in der Lage, einen Antrieb vorzusehen, bei welchem alle angetriebenen Stufen, z. B. Entfettung, Beizung, Galvanisierwalzen, Ziehstufen usw. oder Teilgruppen durch eine einzige Welle oder einen andern starren Antrieb gemeinsam gesteuert sind. Es können sich dann keine unerwünschten Abweichungen in der Geschwindigkeit der einzelnen Stufen ergeben, welche zu Drahtrissen führen können.
Die Erfindung ist an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken.
Fig. l zeigt in Seitenansicht einen Schnitt durch eine Galvanisierstufe, Fig. 2 dazu eine Ansicht von vorne.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht von oben auf eine vollständige Galvanisierungsanlage. Fig. 4 zeigt schematisch in Seitenansicht eine Variante.
Fig. l und 2 zeigen im Detail eine Galvanisierstufe der in Fig. 3 gezeigten Galvanisierungsanlage. Diese Anlage besteht aus einer Entfettungsstufe mit einem Entfettungsbad in der Wanne --18-- einer nachfolgenden
EMI1.1
metallischer Überzug aufgebracht werden soll, wird in jeder Stufe über eine obere Antriebswalze--2--und eine untere Walze --11-- geführt, was insbesondere aus den Fig. l und 2 ersichtlich ist.
Die obere Walze --2-- ist durchlaufend mit Rillen--12--versehen. Die untere Walze--11--setzt sich aus einzelnen Führungsrädem--13--zusammen, die sich auf einer Achse -25-- unabhängig voneinander drehen können und die eine Rille--14--aufweisen. Der Draht wird von der ersten Rille der oberen Walze--2--in die Rille--14--des ersten Führungsrades, weiter in die zweite Rille des oberen Rades, dann in die Rille des zweiten Führungsrades usw. schleifenartig ohne Spannung geführt. Von der letzten Rille der Antriebswalze --2-- wird der Draht dann weiter zur nächsten Antriebswalze der nächsten Stufe geführt.
Die Achsen-25 und 26-der Walzen-26 und 11--sind durch eine Tragsäule -22-- verbunden. Auf dieser Tragsäule ist ferner ein Abstreifer--27--befestigt. Dieser Abstreifer ist, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, länger als der Durchmesser der Antriebswalze--2--bzw. der unteren Walze Neben dem Abstreifen sichert er, dass der Draht in der durchgezogenen Schlaufenform und nicht in der strichliert gezeigten Form verläuft. In der strichliert gezeigten Form würde der Draht grösseren Biegebeanspruchungen ausgesetzt sein, die zu einer Verletzung der aufgalvanisierten Fläche führen können.
Die Tragsäule--22--sämtlicher Stufen sowie die Achsen --26-- und damit die oberen und unteren Walzen samt Abstreifer sämtlicher Stufen sind auf einem durchgehenden Träger --17-- befestigt, der auf einer Hebesäule --16-- gelagert ist. Mit Hilfe dieser
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
weit angehoben werden, dass sich die unteren Walzen --11-- oberhalb der Wannen befinden. In diesem herausgefahrenen Zustand kann der Draht einfach in Schlaufen über die Walzen aller Stufen gelegt werden. Da die Walzen ausserhalb der Badwanne sind, wird dieses Einlegen durch das Bad nicht behindert. Die Badwannen können je nach Bedarf weggeführt und ausgetauscht werden.
Nachdem der Draht eingelegt ist, wird mit der Hebesäule--16-der Träger--17--wieder gesenkt und die badseitig angeordneten Mitläuferwalzen --11-- gelangen in ihre Bäder. Über eine Konsole--24--sind an der Wanne--20--ein oder zwei oder mehrere gefederte Kontakte befestigt. Auf diese Schleifkontakte-23-läuft ein Kontaktrad-28-beim Absenken des Trägers-17-auf, welches leitend auf der Achse --26-- aufsitzt und den Strom, der für die Galvanisierung benötigt wird, für die leitende angetriebene Walze --2-- abnimmt. Der Strom wird durch Kontakt auf die einzelnen Drahtschleifen weitergeleitet. Der Gegenpol-29-wird in bekannter Weise in das Bad gehängt.
Bei Anheben der Hebesäule--16--wird das Kontaktrad--28--von den Kontakten-23--
EMI2.2
ohne wesentliche Spannung schleifenförmig geführt. Damit diese spannungsfreie Führung mit Sicherheit erreicht wird und auch trotz der aufgalvanisierten Schicht beibehalten wird, nimmt der Durchmesser der Führungsfläche der Rillen--12--in Laufrichtung des Drahtes ab, u. zw. um 0, 03 mm pro Rille. Diese Durchmesseränderung kann je nach Erfordernis bzw. nach der aufgebrachten Schichtdicke variiert werden. Die angetriebenen Walzen - sind über einen Regelmotor und eine starre Welle über Übersetzungsgetriebe --6-- gemeinsam angetrieben.
EMI2.3
Da jedes Rad getrennt laufen kann, kann zwischen den einzelnen Führungsrädern--13--ein Schlupf vorhanden sein.
Sie können daher keine Spannung der Drahtschlaufen verursachen. Mit den Führungsrädern verbunden ist ein Flügelrad--15--, welches für die Durchmischung und Umwälzung der Badflüssigkeit sorgt.
Der einmal eingeführte Draht läuft störungsfrei durch sämtliche Bad-, Entfettung-un Spülstufen. Die beschriebene Drahtführung auf zwei Walzen wird nicht nur in der Galvanisierungsstufe, sondern auch in der
Entfettungsstufe und in den Spülstufen angewendet. Es können selbstverständlich je nach Erfordernis mehr oder weniger Stufen eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, verschiedene Metallschichten in mehreren
Bädern eventuell unter Zwischenschaltung mehrerer Spülstufen aufzubringen. Eine weitere Möglichkeit der
Anwendung der Vorschläge der Erfindung zeigt schematisch Fig. 4. Der Draht--9--gelangt von einer Vorratsspule--7--über eine Antriebswalze--2--in ein galvanisches Bad, wobei selbstverständlich, wenn dies erforderlich ist, Entfettung-un Spülstufen vorgeschaltet werden können.
Dort wird der Draht mit einer Metallschicht versehen. Er wird weiter über Ziehwalzen-3-durch einen Ziehstein --4-- gezogen und gelangt dann über die nächste Antriebswalze--2--in das nächste galvanische Bad. Dies kann beliebig oft fortgesetzt werden bis zu der letzten Ziehvorrichtung --3-- und einem letzten Ziehstein, nach dem der Draht auf einer Aufwickelspule--8--gelagert wird. Sämtliche Antriebswalzen und angetriebenen Teile der Ziehvorrichtung werden über eine gemeinsame Antriebswelle --5-- über eine Übersetzung --6-- gleichzeitig angetrieben. Die Ausführungsbeispiele lassen zahlreiche Variationen offen, die in den Rahmen der Erfindung fallen sollen. So können beispielsweise beliebige galvanische Bäder verwendet werden.
Der Draht kann von etwa der Mitte einer Galvanisierungswalze der Ziehvorrichtung zugeführt werden und danach wieder auf die gleiche Galvanisierungswalze geleitet werden. Es können statt einem Ziehstein auch andere Kaltverformungseinrichtungen, wie Walzen od. dgl., zum Glätten der Oberfläche vorgesehen werden. Damit können auch andere bandförmige, strangförmige Ausbildungen, wie Profilschienen gezogen und mit einer Überzugsschichte versehen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen elektrolytischen Aufbringen einer Metallschicht auf biegsame, strangförmige Werkstücke, wie Drähte und Bänder, durch mehrfaches Führen des Werkstückes durch ein oder mehrere Bäder, wobei vorzugsweise der Werkteil in jeder Badstufe auf zwei parallel in Achsrichtung angeordneten Walzen (2, 11) in mehreren, nebeneinanderliegenden Schlingen geführt ist und vorzugsweise eine Walze (2) stromleitend ist und durch Kontakte dem Werkstück Strom zuführt, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens alle Walzen (2, 11) eines Bades (1) auf einem gemeinsamen Träger (22) gelagert und gemeinsam mit gleichem Abstand zueinander senk- und hebbar sind.
EMI2.4