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Verfahren, welches sich aus den nachstehend beschriebenen Operationen zusammensetzt.
In beiliegender Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 in der Seitenansicht eine beispielsweise Ausführungsform des zur Durchführung des Verfahrens dienenden Apparates. Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt durch den Apparat bei abgenommenem Oberteil des Heizmantels. Fig. 3 ist ein lotrechter Längsschnitt durch den Apparat. Die Fig. 4 und 5 zeigen in Sonderansichten die beiden Endteile des Formgehäuses mit den Kerntragteilen. Fig. 6 veranschaulicht eine Ausführnngsform des zur Verstärkung oder Versteifung des geformten Gegenstandes dienenden Bandes oder Reifens.
Der Apparat besitzt einen zum Erwärmen dos zu formenden Materiales dienenden Behälter J, welcher mit einer kroiszylindrischen, eine glatt polierte Wandung besitzenden
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zuführen. An diesem Pfropfen liegt ein Kolben 4 an, der gleichfalls in die Höhlung 2 eingepasst ist.
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konische Höhlung 6, welche im Querschnitt kreisrund ist und eine glatt polierte Wandung besitzt. Die besondere Form zur Herstellung des Hauptteiles des Mundstückes ist aus zwei Hälften 7 und 8 zusammengesetzt, die mit der grössten Genauigkeit zusammenpassen.
Die Aussenfläche der beiden aneinandergelegten Formhälften bildet einen im Querschnitt kreisrunden Kegelstutz, so dass die Hälften 7 und 8 beim Einführen in das Formgehäuse
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der Höhlung des Gehäuses 5 steckt, genau eingepasst, der dritte Teil 9 der Form, welcher in die Höhlung der Formhälften 7 und 8 hineinragt und mit einer mittleren kreisrunden Öffnung 10 versehen ist, deren Durchmesser erheblich kleiner ist als jener der Höhlung am Innenende der Formhälften 7 und 8. Dieser Teil 9 dient zum Formen desjenigen abgesetzten Mundstückendes, welches den Hohlzapfen bildet, der in das Ende des Pfeifen- rohres einzuführen ist.
In dem engeren Ende der Höhlung des Formgehäuses 5 ist eine Scheibe 12 genau passend eingesetzt. Die Enden des Formgohäuses sind sehr genau bearbeitet und glatt poliert. An diesen Enden liegen Abschlussscheiben oder Kappen 13, 14 an, welche das Formgehäuse vollkommen luftdicht abschliessen. In der Mitte der Form ist eine Kernspindel 19 angeordnet, welche an den Enden von den Abschlussscheiben lys, 14 getragen wird. Die Scheibe 14 ist mit engen Durchbrechungen SO vorsehen, welche die Verbindung zwischen dem Behälter 1 und dem Innenranm der Form herstellen. An dem
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der Scheibe 12.
Das Formgehäuse 5, die Abschlusskappen 13, 14 und der Behälter 1 sind in einem Heizmantel genau passend eingesetzt, welch letzterer aus zwei in irgendeiner geeigneten
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Erwärmung dauert so lange an, bis der Bornstein in denjenigen Zustand gelangt, bei welchem er durch die Löcher 20 in die Form hinübergedrückt werden kann. Der Kolben 4 kann durch irgendeine geeignete Vorrichtung betätigt werden. Die richtige Beschaffenheit des Bernsteins für die Operation des Formens wird durch sorgfältige Beobachtung der Temperatur und durch Proboversuche mit dem Kolben 4 ermittelt. Der durch die Löcher 20 in die noch nicht erwärmte Form hinübergedrückte Bernstein zerfällt und füllt die Formhöhlung als sehr feines Pulver aus.
Nachdem nun der Kolben die Beförderung des Bernsteins von dem Behälter j ! in die Form besorgt und die Bernstein teilchen zu einer dichten Masse zusammengedrückt hat, wird mit dem Erwärmen des Behälters 1 aufgehört und das Heizmittel durch die bei der Form gelegenen Kanäle 17, 1S geschickt.
Durch Versuche wurde ermittelt, dass der Bernstein bei Anwendung einer Temperatur von 160--1900 C von dem Behälter 1 in die Form in fein verteiltem Zustand hinübergedrückt werden kann ; von Vorteil ist es hiebei, das Ilinüberdr (Icken des Bernsteins bei der möglichst niedrigen Temperatur vorzunehmen. Wenn der Bernstein in der Form ist und durch die Wirkung des Kolbens die genügende Dichte erlangt hat, wird kein weiterer äusserer Druck mehr ausgeübt. Die Form wird vorzugsweise auf 220-2700 C erhitzt.
Während dieses Erhitzens worden die Bernstointeilchen zu einer homogenen Masse vereinigt, der Bernstein dehnt sich nus, füllt die zartesten Einzelheiten der Form aus und nimmt eine gleichmässige, stark geglättete Oberfläche an. Nach der Abkühlung der Form zieht sich der Bernstein etwas zusammen. Die anzuwendende Temperatur hängt von der Beschaffenheit des Bernsteins sowie vom herzustellenden Gegenstand ab. Manche Bernsteinsorten erfordern beispielsweise eine geringere Erwärmung als die gewöhnlich angewendete und zarte, dünne Gegenstände, wie z. B. Schalen oder Schüsseln aus Bernstoiu zeigen das Bestreben, sich zufolge der Vcrkohlung zu verflirben, wenn sie der gleichen Hitzo unterworfen werden, wie dickere und minder zarte Gegenstände, wie z. B.
Knöpfe oder Zigarrenspitzen. Wie ersichtlich, wird die Form auf eine weit höhere Temperatur gebracht als der
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zwar bis über jenen Punkt hinaus gesteigert, bei welchem die Uernstcinteilhen durch Kohäsion aneinanderhaften und sich bereits derart ausgedehnt haben, dass sie eine ge- nügend dichte lasse bilden, um die Form vollständig auszufüllen.
Mit dem Erhitzen der Kammer 1 beginnt der Bernstein die in ihm enthaltenen Gase abzugeben. Um das Entweichen der Gase zu ermöglichen, wird die Abschlussscheibe 1 : J etwas abgehoben, so dass die Gase durch die Kanäle 21 ins Freie entweichen können.
Die Wahl der für die Gasabgabe bestimmten Zeit hängt von der Beurteilung und Erfahrung des Fachmannes ab. Soll der herzustellende Bernsteingegenstand klar und nicht wolkig sein, so muss den Gasen das Entweichen ermöglicht werden, soll jedoch dem Gegenstand wolkiges Aussehen gegeben werden, so muss eine grössere oder geringere Teilmenge dieser Gase in der Form zurückgehalten werden. Wenn der zerkleinerte und in die Kammer 1 eingeführte Bernstein von Natur aus klar ist, so kann die Wolkenbildung in dem her- zustellenden Gegenstand dadurch zum Entstehen gebracht werden, dass in die Kammer 1 nach dem Füllen derselben mit dem zerkleinerten Bernstein Wasser eingeführt wird.
In die Kammer 1 kann auch, wenn erwünscht, ein geeigneter Farbstoff eingeführt werden. der sich mit dem in die Form eingeführten stanbförmigen Material innig mischt, wodurch dem fertigen Gegenstand eine gleichmässige Tönung oder Färbung gegeben wird.
Wegen der leichten Zerbrechlichkeit des Bernsteins hat sich derselbe für sehr viele Zwecke bisher als ungeeignet erwiesen. Auch ist der Bernstein derart beschaffen, dass er das Auftragen von zum Verstärken oder Versteifen dienendem Material von Hand aus nicht gut zulässt. Bei Herstellung von Gegenständen nach dem vorliegenden Verfahren nun wird der zur Versteifung dienende Teil vor dem Einbringen des Bernsteins in die Form eingesetzt.
Bei einem Mundstück ist im allgemeinen der abgesetzte Teil, der sich auf den Hand des Pfeifenrohres oder auf den kurzen Rohransatz des Pfoifenkopfes stützt, der ge- brechlichste Teil ; es ist daher vorteilhaft, denselben durch einen Metallring oder-reifen 11
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Form eingeführte Bernstein legt sich sehr dicht an das in der letzteren befindliche Vorsteifungsband oder dne Reifen 11 an, kann jedoch nicht in die Fugen zwischen der
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zusammenhängende, formfähige Masse umwandelt, der Reifen fest in den Bernstein eingebettet wird. In den Versteifungsreifen oder den sonstigen Verstärküngsteil können auch Edelsteine eingesetzt sein.
Das Verstärken und Verzieren der sscrosteingegonstl1nde kann durch Gold- oder Silberauflagen erfolgen, es kann jedoch auch billigeres Metall verwendet
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erfolgt auf galvanischem Wege, ohne den fertigen Gegenstand schädlich zu beeinflussen.
An Stelle eines Reifens oder Bandes kann irgendein anders geformter Teil zum Verstärken oder Verzieren des Bernsteingegenstandes verwendet werden, wobei von der Form der zu verstärkenden oder zu verzierenden Partien die besondere Gestalt dieses Teiles abhängig ist.
Das vorliegende Verfahren kann zur Herstellung der verschiedenartigsten Gegen- stände, wie z. B. Pfeifenköpfe, Schrimgriffe, messerschalen, Schalen, Schüsseln, Knöpfe, Medaillons usw. verwendet werden,
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Formen von Bernstein oder bernstoinähntichen Stoffen, wie Ambroid, durch Überführen in plastischen Zustand mittels Erhitzung und darauffolgende Gestaltung in einer Form, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorerhitzung erfolgt, die das Material nur eben plastisch werden lässt und das Einpressen in eine ältere Form gestattet, worauf die Masse in dieser Form einer zweiten stärkeren Erhitzung ausgesetzt und dadurch zu einer Expansion veranlasst wird,
die der Masse unter vollkommcnem Ausprligen der Form die gewünschte Dichte verschafft.