<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stichdruckplatte, bei welcher die Oberfläche der Stichgruben aus einem farbannehmenden Material und die nicht druckende Oberfläche ausserhalb der Stichgruben aus einem farbabstossendem Material besteht und welche für die Verwendung in einer Stichdruckmaschine ohne Wischeinrichtungen bestimmt ist.
Es ist bereits ein Stichdruckverfahren bekanntgeworden (franz. Patentschrift Nr. 1. 564. 653) bei welchem auf die sonst übliche Wischung der Druckplatte zur Säuberung der nicht druckenden Plattenbereiche von der überschüssigen Druckfarbe verzichtet werden kann. Zur Durchführung dieses Verfahrens werden jedoch besondere Stichdruckplatten benötigt, bei denen, ähnlich wie vom Offset-Druck her bekannt, die nicht druckenden Oberflächenbereiche der Druckplatte fechtmittelannehmende Eigenschaften haben müssen, während nur die druckenden Bereiche, im Falle einer Stichplatte also die Stichgruben, farbannehmend sind.
Bei diesem Druckverfahren wird die Druckplatte vor der Einfärbung mit Hilfe einer Anfeuchteinrichtung durch ein Feuchtmittel oder Feuchtwasser derart angefeuchtet, dass bei der anschliessenden Einfärbung nur die Stichgruben Farbe annehmen, während die angefeuchteten Bereiche ausserhalb der Stichgruben von Farbe frei bleiben. Man spart auf diese Weise nicht nur die sonst üblichen Wischvorrichtungen, sondern auch Farbe, da nur die zur Erzeugung des Druckbildes erforderliche Farbmenge auf die Druckplatte übertragen wird.
Von der Patentinhaberin wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung einer Stichdruckplatte zur Verwendung in einer derartigen Druckmaschine vorgeschlagen, Schweizer Patentschrift Nr. 484752, wonach von
EMI1.1
wird, die Stichgruben mit einem Füllmaterial ausgefüllt werden, das keinen metallischen Niederschlag annimmt, dann auf der Oberfläche der so vorbereiteten Druckplatte eine metallische Schicht, z. B. aus Chrom, niedergeschlagen wird, welche ein Feuchtmittel annimmt, und anschliessend das Füllmaterial aus den Stichgruben mittels eines Lösungsmittels oder durch chemische oder mechanische Behandlung entfernt wird.
Nach einem weiteren Vorschlag der Patentinhaberin (Schweizer Patentschrift Nr. 486995) wird auf die gesamte Oberfläche einer Stichdruckplatte, bei welcher wenigstens die Deckschicht aus einem Material mit farbannehmenden Eigenschaften besteht, eine Schicht aus einem zweiten farbabstossenden und feuchtmittelannehmenden Material aufgebracht und dann dieses zweite Material aus den Stichgruben entfernt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stichdruckplatte des beschriebenen Typs zu schaffen, deren nicht druckende Oberfläche ausserhalb der Stichgruben farbabstossend ist, ohne dass die Notwendigkeit besteht, während des Druckprozesses ständig einen Feuchtmittelfilm auf die Plattenoberfläche aufzubringen. Auf diese Weise wird das Stichdruckverfahren mit einer derartigen Druckplatte noch wirtschaftlicher und einfacher, weil auf eine Einrichtung zur Aufbringung des Feuchtmittels verzichtet werden kann.
Es ist bereits eine photomechanische Druckplatte bekannt, welche eine poröse, die lichtempdinfliche Schicht tragende Aluminiumoxydoberfläche aufweist, deren Poren zumindest teilweise mit einem Stoff gefüllt sind, der die hydrophilen Eigenschaften des Aluminiumoxyd nicht ändert, so dass die lichtempfindliche Schicht nur den verbliebenen Rest des Volumens der Poren füllen kann und überall gleichmässig tief in der Aluminiumoxydschicht verankert ist. Diese bei einer Druckplatte andern Typs bekannte Massnahme hat also zum Ziele, die Qualität der aufzubringenden lichtempfindlichen Schicht hinsichtlich guter Haftung und Gleichmässigkeit zu verbessern, ein Problem, welches sich bei Stichdruckplatten überhaupt nicht stellt.
Ausserdem ist es bei Offset-Druckplatten bekannt, die nicht druckenden Plattenbereiche durch Hydrophilisierung farbabstossend zu machen.
Ausgehend von einer Stichdruckplatte der eingangs beschriebenen Art ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die nicht druckende Oberfläche der Druckplatte ausserhalb der Stichgruben eine Schicht aus einem porösen Material aufweist, das mit einer hygroskopischen Substanz imprägniert ist.
Dieses poröse Material kann aus Chrom, Nickelphosphid oder Aluminiumoxyd bestehen, während als hygroskopische Substanz vorzugsweise Lithiumchlorid verwendet wird. Diese Materialschichten auf der nicht druckenden Oberfläche der Druckplatte können in bekannter Weise, insbesondere durch galvanischen Niederschlag, gebildet und anschliessend mit der hygroskopischen Substanz imprägniert werden. Da die umgebende Luft stets etwas Wasserdampf enthält, sorgt diese hygroskopische Substanz dafür, dass die nicht druckende Oberfläche der Druckplatte stets mit einer gewissen Feuchtigkeitsschicht bedeckt ist, welche bei der Einfärbung der Druckplatte keine Farbe annimmt, so dass nur die aus einem farbannehmenden Material bestehenden Stichgruben in üblicher Weise eingefärbt werden.
Gegebenenfalls kann in dem Raum, in welchem die Druckmaschine arbeitet, durch eine Klimaanlage dafür gesorgt werden, dass stets ein hinreichender Feuchtigkeitsgrad der Luft erhalten bleibt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Stahlstichdruckplatte nach der Erfindung wird folgendermassen hergestellt :
Man geht von einer Nickelplatte aus, die mit gravierten Stichgruben versehen ist und beispielsweise das Stahlstichdruckmuster für eine Banknote aufweist. Auf die Oberfläche dieser Nickelplatte wird dann eine dünne Kupferschicht, die beispielsweise eine Dicke von 0, 002 mm haben kann, durch Aufdampfen im Vakuum oder galvanisch aufgebracht. Nunmehr wird auf der Oberfläche der Platte ein Füllmaterial in Form einer strichfähigen Paste derart verteilt, dass alle Stichgruben vollständig mit diesem Material ausgefüllt werden. Diese Paste besteht
<Desc/Clms Page number 2>
vorzugsweise aus einer thermoplastischen Verbindung, Carnaubawachs, einem Lösungsmittel und feinverteilten anorganischen und/oder organischen Bestandteilen.
Anschliessend wird die Plattenoberfläche ausserhalb der
Stichgruben durch Wischung vom Füllmaterial sorgfältig gesäubert, so dass dieses Material nur in den Stichgruben verbleibt, und soweit erwärmt, dass das Füllmaterial in den Stichgruben aushärtet und insbesondere durch
Schmelzen der anorganischen Bestandteile zu einer festen Masse zusammensintert. Nach dem Abkühlen der Platte wird die Plattenoberfläche poliert, gewaschen und getrocknet und dann mit einer porösen Chromschicht bedeckt, die vorzugsweise galvanisch aufgebracht werden kann. Anschliessend wird das Füllmaterial aus den Stichgruben, beispielsweise durch Einwirken von Trichloräthylendampf herausgelöst, so dass nunmehr die ursprünglich aufgebrachte Kupferschicht, die farbannehmend ist, in den Stichgruben freiliegt.
Zuletzt wird die die nicht druckende Oberfläche ausserhalb der Stichgruben bedeckende poröse Chromschicht mit Lithiumchlorid imprägniert.
Nach einem zweiten Ausführungsbeispiel kann die Stichdruckplatte nach der Erfindung auch folgendermassen hergestellt werden :
Man geht wieder von einer mit Stichgruben versehenen Nickelplatte aus, auf welche eine dünne Kupferschicht niedergeschlagen wird. Dann bedeckt man die gesamte Oberfläche der Druckplatte, einschliesslich der Stichgruben, mit einer porösen Chromschicht. Zur Entfernung dieser Schicht aus den Stichgruben geht man derart vor, dass die Oberfläche der Druckplatte ausserhalb der Stichgruben mit einer Schutzschicht versehen wird, die gegenüber einer satz-odeur elektrolytischen Behandlung, durch die anschliessend die Chromschicht aus den Stichgruben entfernt wird, beständig ist.
Diese Schutzschicht wird zweckmässigerweise derart erzeugt, dass man die Plattenoberfläche ausserhalb der Stichgrupben mit einer Kleberschicht, beispielsweise mit üblicher Buchdruckfarbe, bestreicht und dann auf die noch feuchte Kleberschicht Bitumenpulver als eigentliches Schutzmaterial aufstreut. Durch anschliessende Erwärmung der Platte wird das Pulver zum Schmelzen gebracht, so dass eine durchgehende zusammenhängende Bitumenschicht entsteht und gleichzeitig die Kleberschicht trocknet. Dann wird das Chrom aus den Stichgruben entfernt.
Der nächste Schritt besteht in der Entfernung der Schutzschicht, wobei zunächst das Bitumen durch Behandlung mit Naphthalin und anschliessend die darunter befindliche Farbschicht durch Behandlung mit einem andern geeigneten Lösungsmittel, insbesondere Phenol, entfernt wird. Schliesslich wird die nunmehr wieder freiliegende poröse Chromschicht auf der nicht druckenden Oberfläche der Platte mit Lithiumchlorid imprägniert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stichdruckplatte, bei welcher die Oberfläche der Stichgruben aus einem farbannehmenden Material und die nicht druckende Oberfläche ausserhalb der Stichgruben aus einem farbabstossenden, hydrophilen Material besteht, für die Verwendung in Stichdruckmaschinen ohne Wischeinrichtung, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass die nicht druckende Oberfläche der Druckplatte ausserhalb der Stichgruben eine Schicht aus einem porösen Material aufweist, das mit einer hydroskopischen Substanz imprägniert ist.
EMI2.1