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Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritzgussmaschine zur Verarbeitung von Kunststoffen mit einer
Formschliesseinheit für die Giessform, die um eine im Abstand von der Spritzachse im Bereich einer Stirnkante des Maschinenfusses gelegene und parallel zu dieser Stirnkante verlaufende Achse um einen Winkel von wenigstens 900 schwenkbar im Maschinenfuss gelagert ist, mit wenigstens einer gleichachsig an dieser Formschliesseinheit befestigbaren Spritzeinheit sowie einer Einrichtung für einen rechtwinkeligen Anschluss einer
Spritzeinheit.
"Gleichachsig" im obigen Sinne bedeutet, dass die Spritzachse parallel zur Öffnungs- bzw. Schliessrichtung der Spanneinheit verläuft. Der Kunststoff wird in diesem Falle durch die zentrale öffnung einer dem Spritzzylinder benachbarten Aufspannplatte der Spanneinheit in einer Richtung in die Giessform eingespritzt, die rechtwinkelig zur Trennfuge der Giessform verläuft (Anguss quer zur Trennfuge).
"Rechtwinkelig" im obigen Sinne bedeutet, dass die Spritzachse quer zur öffnungs- bzw. Schliessrichtung der Spanneinheit verläuft. Der Kunststoff wird in diesem Falle in die Trennfuge der Giessform eingespritzt (Anguss in die Trennfuge).
Bei einer an sich bekannten Maschine vergleichbarer Bauart mit der jedoch nur in die Trennfuge der Giessform eingespritzt werden kann, liegt die Schwenkachse für die Spanneinheit koaxial zur Spritzachse der senkrecht an die Spanneinheit angeschlossenen Spritzeinheit. Die Koaxialität ist aus funktionellen Gründen unabdingbar (brit. Patentschrift Nr. 1. 080. 486).
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs genannten Gattung so auszubilden, dass sie in allen Grössenklassen, insbesondere auch in schwerer Ausführung mit geringem Arbeitsaufwand auf ihre unterschiedlichen Arbeitspositionen eingestellt und bei Anguss in die Trennfuge die Spritzachse an Giessformen wechselnder Bautiefe angepasst werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Formschliesseinheit mit einem eine feststehende Aufspannplatte bildenden oder tragenden und bei horizontaler Lage der Formschliesseinheit über der Grundrissfläche des Maschinenfusses befindlichen blockartigen Formstück in Holmen axial gleitbar gelagert ist, die über die Schwenkachse mitdem Maschinenfuss verbunden sind.
Zweckmässigerweise sind die in vertikale Lage schwenkbaren Holme als Träger für eine Spritzeinheit ausgebildet.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das blockartige Formstück eine parallel zur Schliessrichtung der Formschliesseinheit verlaufende Führung für die Einrichtung zum rechtwinkeligen Anschluss einer Spritzeinheit auf.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigen : Fig. l die Maschine in Seitenansicht bei horizontaler und gleichachsiger Anordnung von Formschliesseinheit und Spritzeinheit sowie (in gestrichelter Linienführung) rechtwinkeligem Anschluss einer zusätzlichen Spritzeinheit, teilweise im Längsschnitt ; Fig. 2 die Maschine gemäss Fig. l bei vertikaler Anordnung der Formschliesseinheit und rechtwinkeliger Anordnung einer auf dem Maschinenfuss abgestützten zusätzlichen Spritzeinheit ; Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Möglichkeit einer stirnseitigen Verbindung zweier Holme ; Fig. 4 die Maschine gemäss Fig. 1 ohne rechtwinkelig angeordnete Spritzeinheit in Draufsicht (Granulatbehälter weggelassen) ; Fig. 5 die Maschine gemäss Fig. 4 stirnseitig von der Spritzeinheit her gesehen ;
Fig. 6 eine Einzelheit aus Fig. 1 in perspektivischer Darstellung und Fig. 7 eine Einzelheit aus Fig. 1 bzw. 2 in perspektivischer Darstellung und die Fig. 8 und 9 schematische Darstellungen der Arbeitsweise der Maschine.
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auf dem Maschinenfuss-l-abgestützt und können um einen Winkel von 900 aus ihrer horizontalen Lage gemäss Fig. 1 in eine vertikale Lage gemäss Fig. 2 geschwenkt werden. Im Abstand von der Achse --3-- sind an den Holmen--4, 5--Anschlusselemente--6, 7--für die Holme-36- (Fig. 2) einer weiteren Spritzeinheit-n-befestigt. Diese Anschlusselemente --6, 7-- ragen rechtwinkelig von den Holmen --4, 5-ab und sind als Hülsen ausgebildet.
In die freien Enden dieser Hülsen-6, 7-sind bei der Arbeitsposition der Maschine gemäss Fig. 2 die Trägerholme-36-einer Spritzeinheit-I-eingesteckt und gesichert. Der Abstand der Mittelachse-b-b- (Fig.1) der Hülse-6-von der Drehachse-3entspricht dem Abstand dieser Drehachse --3-- von der Mittelebene-a-a-der Formschliesseinheit. Die Holme-4, 5-sind durch Querstege-8, 9-miteinander verbunden (in Fig. 1 und 5 ist nur Quersteg - -8-- erkennbar), so dass sich ein stabiler Rahmen-4, 5, 8, 9-ergibt. Aus den Fig. 5, 7 ist ersichtlich, dass die Holme--4, 5--als Profilschienen mit U-förmigem Querschnitt ausgebildet sind.
Zwischen den U-Schenkeln --4', 4"bzw. 5', 5"-- der Holme -4, 5-- sind Winkelleisten --65, 66-- geführt, die ihrerseits den zentralen Block--16--der Formschliesseinheit tragen.
Es steht jedoch nichts im Wege, die Holne-4, 6-z. B. als Rudholme auszubilden und ieiner seitlich offenen Bohrung des Zylinderblockes zu führen.
Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 5 ersichtlich ist, sind in dem etwa würfelförmigen Formstück - 16-- der Formschliesseinheit --16 bis 34--vier parallele Bohrungen eingebracht, die Zylinderräume
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--62, 63--bilden, in denen Kolben --26, 27-- geführt sind. Die Zylinderräume-62, 63-sind stirnseitig mit Zylinderdeckeln-18 bis 20-- abgeschlossen. Auf der Seite der Spritzeinheit --11-- sind die Zylinderräume mit Zylinderdeckeln-22 bis 25-abgedeckt. Kolbenstangen-29 bis 31-sind durch Bohrungen in den Zylinderdeckeln-18 bis 20-hindurchgeführt und ragen aus dem Formstück-16-der Formschliesseinheit heraus.
Die freien Enden der Kolbenstangen sind von der bewegbaren Formenaufspannplatte --33-- aufgenommen, die durch Muttern --64-- gesichert ist. Auf der Stirnseite des Blockes --16-- ist die stationäre Formenaufspannplatte --34-- angeordnet. Die Kolbenstangen-29 bis 31-setzen sich auf der Rückseite der Kolben-26, 27- in Gestalt von Kolbenstangen --29' bis 32'-- fort. Diese Kolbenstangen --29' bis 32'-- sind abdichtend in den rückseitigen Abschlussdeckeln --22 bis 25-- geführt.
Das Holmenpaar --336',37'-- der Spritzeinheit --II-- ist in entsprechenden Bohrungen --35-- im Block - derart aufgenommen (Fig. l und 2), dass die Spritzachse dieser Spritzeinheit in der Mittelebene --a-a-- der Formschliesseinheit liegt. Eine Trägerbrücke-43-für die Spritzeinheit --II-- ist auf den Holmen-36', 37'-axial verschiebbar gelagert. Die Holme-36', 37'-sind rückseitig durch ein
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Maschinenfuss abgestützt. Die Kolbenstange --40-- einer hydraulischen Einheit --39-- setzt an dem Verbindungsstück --38-- an und dient zur axialen Verschiebung der Spritzeinheit --II--. Diese Spritzeinheit weist einen Granulatbehälter --44'--, der aus der Position gemäss Fig. l durch Drehen um seine Anschlussachse --d-d-- um 1800 in eine Position gemäss Fig. 2 gebracht werden kann.
Eine Einrichtung-10 bis 15-- für den rechtwinkeligen Anschluss einer Spritzeinheit --III-- ist an der den Holmen --4, 5-- gegenüberliegenden Seite in einer Führung der Formschliesseinheit-16 bis 34-gelagert. Die Einrichtung ist parallel zur öffnungs-bzw. Schliessrichtung der Formschliesseinheit verschiebbar. Sie ist durch einen aus zwei Profilschenkeln--10, 11--und zwei Querstegen--14, 15--zusammengesetzten Rahmen (Fig. 6) gebildet. Leistenartige Ansätze --10',11'-- (Fig.6) der Profilschenkel-10, 11-sind in entsprechenden Führungsnuten des Blockes --16-- geführt.
Es steht jedoch nichts im Wege, die Einrichtung --10 bis 15-zum rechtwinkeligen Anschluss der Spritzeinheit-III-auf andere Art und Weise verschiebbar im Block --16-- der Formschliesseinheit zu lagern. Zum Beispiel können die Profilschenkel--10, 11--als Rundholme ausgebildet und in einer seitlich
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Profilschenkeln stehende hülsenförmige Anschlusselemente --12, 13-- angeordnet. Diese nehmen mit ihren freien Enden die Trägerholme --36"-- der Spritzeinheit --III-- (Fig.1) auf, indem diese in die Hülsen --12, 13-- eingesteckt und dort gesichert werden. Die Einrichtung-10 bis 15-kann mit Hilfe einer Gewindespindel --53-- mitsamt der von ihm getragenen Spritzeinheit-III-verschoben werden.
Die
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des Blockes --16-- aufgenommen.Gewindespindel --53-- ist es also möglich, die Spritzachse-c-c-auf die Trennfuge --61-- von Giessformen-59, 60-unterschiedlicher Bautiefe einzustellen.
Bei einer Arbeitsposition gemäss Fig. 2 wird die Trennfuge von Giessformen --59, 60-- unterschiedlicher Bautiefe dadurch auf die Spritzachse --b-b-- der Spritzeinheit --I-- eingestellt, dass der Block --16-und mit ihm die ganze Spritzeinheit--16 bis 34--mitsamt der Spritzeinheit --11-- in den Holmen --4, 5--axial verstellt wird. Dies geschieht mit einer Gewindespindel--54--, die in einem Ansatz--8'-- des Quersteges --8-- gelagert ist.
Bei einer Arbeitsposition der Maschine gemäss Fig. l kann mit Hilfe der lösbar an der Spanneinheit befestigten Spritzeinheit --11-- durch eine zentrale Öffnung der stationären Aufspannplatte --34-- in die
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einzuspritzen.
Bei einer Arbeitsposition der Maschine gemäss Fig. 2, bei welcher mit Hilfe der Spritzeinheit-II-ein Anguss quer zur Trennfuge erfolgt, ist es möglich, gleichzeitig mit einer Spritzeinheit --I-- in die Trennfuge
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l bis 7Anschlusselementen --6, 7-- der Holme --4, 5-- eingesteckt. In Fig. 3 ist am Beispiel einer Verbindung eines Trägerholmes-36-der Spritzeinheit-l-mit dem Anschlusselement --6-- gezeigt, dass eine solche Verbindung zwischen Spritzeinheit und Formschliesseinheit auch auf eine andere Weise hergestellt werden kann.
Bei diesem Ausführungsbeispiel läuft der Holm --36-- der Spritzeinheit --I-- in einen Flansch-36"aus, der durch Schraubenbolzen-49, 50- mit einem entsprechenden Flansch --6"-- des massiven
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--6-- verbundenIn ähnlicher Weise können auch die Spritzeinheiten-II und III--an die Formschliesseinheit angeschlossen sein. Wie aus Fig. l ersichtlich ist, ist im Maschinenfuss--l--eine hydraulische Hebevorrichtung - 55 bis 58-angeordnet. Der Zylinder --55-- der Hebevorrichtung ist über den Drehpunkt --58-- an der Basis des Maschinenfusses angelenkt. Die Kolbenstange --56-- setzt über den Drehpunkt --57-- gelenkig an einem Ansatz-6'-des Anschlusselementes-6-an und ist somit mittelbar mit dem Holm-4- verbunden.
Bei schwerer Ausführung der Maschine können zwei Hebevorrichtungen in symmetrischer Anordnung auf beide Holme --4, 5-- wirken, indem ihre Kolbenstangen --56-- an Ansätzen der Anschlusselemente --6, 7--ansetzen. Die Hebevorrichtung gestattet in jedem Falle ein bequemes Umstellen der Maschine aus einer Arbeitsposition gemäss Fig. l in eine Arbeitsposition gemäss Fig. 2 und umgekehrt.
Mit dem hydraulischen Antriebszylinder-41-für die Schnecke ist deren Rotationsantrieb-42fest verbunden. Der Temperaturregler --48-- ist von der Spritzeinheit getragen.
Der stabile Block --16-- der Formschliesseinheit weist eine vom Spritzzylinder --46-- mit Düse --47- durchgriffene Bohrung auf. Er trägt auf der einen Stirnseite die Giessform und auf der andern Stirnseite die Spritzeinheit Ein solcher Aufbau der Formschliesseinheit ist besonders günstig für die Verwirklichung ihrer verschiebbaren Lagerung in den Holmen--4, 5--und gewährleistet eine optimale Gewichtsverteilung und grosse Unempfindlichkeit bei mechanischer Beanspruchung.
In den Fig. 8 und 9 ist der Aufbau und die Kinematik der Maschine verdeutlicht. Die Arbeitsposition in Fig. 8 entspricht Fig. l und die Arbeitsposition in Fig. 9 der Fig. 2.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spritzgussmaschine zur Verarbeitung von Kunststoffen mit einer Formschliesseinheit für die Giessform, die um eine im Abstand von der Spritzachse im Bereich einer Stirnkante des Maschinenfusses gelegene und parallel zu dieser Stirnkante verlaufende Achse um einen Winkel von wenigstens 900 schwenkbar im Maschinenfuss gelagert ist, mit wenigstens einer gleichachsig an dieser Formschliesseinheit befestigbaren Spritzeinheit sowie einer Einrichtung für einen rechtwinkeligen Anschluss einer Spritzeinheit,
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Aufspannplatte bildenden oder tragenden und bei horizontaler Lage der Formschliesseinheit (16, 26-28, 29-32, 33) über der Grundrissfläche des Maschinenfusses befindlichen blockartigen Formstück (16) in Holmen (4,5) axial gleitbar gelagert ist, die über die Schwenkachse (3)
mit dem Maschinenfuss verbunden sind.
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