Verfahren zur Herstellung von Metalldruckguss-und/ader Kunststoffspritzguss-Stücken
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Metalldruckguss- und/oder Kunststoffspritzguss Stücken mit kleinen Formänderungen von einem Stück zum andern und/oder giessmaterialfremden Einsätzen in teilbaren Giessformen.
Es kommt relativ häufig vor, dass Metalldruckgiessund/oder Kunststoffspritzgiess-Stücke entweder mit geringfügigen änderungen in der inneren oder äusseren Form oder in einer Begrenzung herzustellen sind, der Grossteil der formlichen Gestaltungen aber der gleiche bleibt. Es ist bis jetzt notwendig gewesen, in langwieriger Arbeit teilweise sehr teure, verschiedene Formen auf- und abzuspannen und diese selbst zur Verfügung zu haben. Damit bestand ein bedeutender Kostenanteil sowohl für die Druckgiess- resp. Spritzgiessformen als auch ein hoher Lohnkostenanteil für das Auf- und Abspannen dieser verschiedenen Formen. Dazu kommt noch die bei der Maschine auftretende Totzeit, welche nicht amortisiertes Investitionskapital darstellt.
Weiter kommt es auch vor, dass nach jedem erfolgten Schuss verschiedene Teile in die Form einzulegen sind, die beim nächstfolgenden Schuss vom Giessmaterial teilweise umspritzt werden, seien es nun Metailsiebe, Gewindebüchsen, glasartige Einsätze usw. Diese Einlegearbeiten beanspruchen jeweils eine grössere Zeit, während der die Form nicht zugefahren werden kann. Auch dies ist eme Maschinenstillstandzeit, die produktionsmässig nichts abwirft. Damit ergibt sich für den Betrieb wiederum eine doppelte Belastung, einerseits durch die Stillstandstotzeit der Maschine und anderseits durch die Lohnkosten für das Einlegen der Einsatzstücke des dieses vornehmenden Arbeiters, der ja während des eigentlichen Spritzvorgangs im allgemeinen eher unterbeschäftigt ist.
Bekanntlich besteht nun die Möglichkeit, Teile der Druckgiess- und/oder Spritzgiessform abwechslungsweise in gerader Linie auf die eine respektive auf die andere Seite dieser Form auszufahren und während den eigentlichen Giesszeiten die Einlage von giessmate rialfremden Einsätzen vorzunehmen. Dieses wechselseitige Ein- und Ausfahren der Bestandteile der Giessform weist aber den Nachteil auf, dass beidseitig der Giessmaschine je ein Arbeiter notwendig ist, der die Einlegearbeit vornimmt. Damit werden aber auch die Aufwendungen für Schutzvorrichtungen (beidseitige Schutztüren mit entsprechenden Maschinenverriegelungen, Verriegelungen zur Vermeidung des falschseitigen Einfahrens der Bestandteile der Giessform usw.) wesentlich grösser.
Diese Nachteile im Betrieb der Maschinen respektive in der Herstellung von Metalldruckguss- und/ oder Kunststoffspritzguss-Stücken mit kleinen Formänderungen von einem Stück zum andern und/oder giessmaterialfremden Einsätzen in teilbaren Giessformen zu beheben, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass im wesentlichen gleichartige Bestandteile der Giessform mit den kleinen Änderungen und/oder den aufgenommenen giessmaterialfremden Einsätzen abwechslungsweise von der gleichen Seite der Giessform in diese ein- respektive ausgefahren werden.
Als weiterhin erfinderisch wird eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens auf Metalldruckgiess- und/ oder Kunststoffspritzgiess-Maschinen für Giessteile mit kleinen Formänderungen von einem Stück zum anderen und/oder giessmaterialfremden Einsätzen mit einer teilbaren, auf relativ zueinander verschiebbaren Formaufspannplatten angeordneten Giessform, mit mindestens zwei im wesentlichen gleichartigen, abwechslungsweise in die Form ein- und ausschiebbaren Bestandteilen dieser Giessform zur Aufnahme der Einsätze und/oder Än- derungen und mindestens einer der teilbaren Giessform zuzuordnenden Material-Einspritzeinheit angegeben, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Bestandteile von der gleichen Seite der Giessform und in verschiedenen Richtungen zueinander abwechslungsweise ein- und ausschiebbar sind.
Weiter werden Ausführungsvarianten angegeben, die auf verschiedene Ein- und Ausschiebmöglichkeiten hinweisen.
Als weitere Ausführungsvarianten werden Angaben über Aufllahmeteile zur Aufnahme materialfremder Einsätze gemacht.
Als Ausführungsvarianten werden des weitern Betätigungselemente zum abwechslungsweisen Ein- und Ausschieben der Bestandteile der Giessform angegeben.
Als weitere Ausführungsvarianten werden besondere Angaben über die Ausgestaltung der Bestandteile der Giessform erläutert.
Die Zeichnung dient der beispielsweisen Erläuterung der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Fig. 1 zeigt einen Grundriss einer Druck- und/ oder Spritzgiessmaschine mit schematisch angedeuteter zugeordneter Steuerung und ein- und ausschiebbaren Bestandteilen der Giessform.
Die Fig. 2 zeigt einen teilweisen Horizontalschnitt durch zwei ein- und ausschiebbare Bestandteile der Giessform in erster Ausführungsvariante.
Die Fig. 3 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Druck- und7oder Spritzgiessmaschine bei geöffneter Form mit zwei ein- und ausschiebbaren Bestandteilen der Giessform in zweiter Ausführungsvariante.
Die Fig. 4 zeigt einen Grundriss einer Maschine mit geöffneter Form und ein- und ausschiebbaren Bestandteilen der Giessform dritter Ausführungsvariante.
Die Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt entlang V-V in Fig. 4.
Die Fig. 6 zeigt ein Detail vierter Ausführungsvariante der ein- und ausschicbbaren Bestandteile der Giessform gemäss Fig. 4 und 5.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist eine Spritz- undioder Druckgiessmaschine ein feststehendes Düsenschild 1, ein mit diesem durch Holmen 2 verbundenes feststehendes Gelenkschild 3 und eine entlang den Holmen 2 verschiebbare bewegliche Formaufspannplatte 4 auf. Zur Bewegung der Formaufspannplatte 4 ist ein Gelenksystem 5 mit einer zugeordneten doppelt wirkenden Zylinderkolbenkombination 6, die zwei Druckmittelanschlüsse 61, 62 aufweist, vorgesehen. Im Bereich des Düsenschilds 1 ist ein Schusszylinder 10, der eine Einfüllöffnung 11 und einen darin verschiebbaren Schusskolben 12 aufweist, angeordnet. Zur Betätigung des Schusskolbens 12 ist dieser durch eine Kolbenstange 13 mit einem Kolben 15 in einem Druckzylinder 16 verbunden.
Der Druckzylinder 16 weist zwei Druckmediumanschlüsse 161, 162, die mit der Maschinensteuerung 20 verbunden sind, auf. Ebenfalls aus dieser Maschinensteuerung 20 führen die beiden Leitungen 61, 62 zur Zylinderkolbenkombination 6 für den Formschluss. Sowohl das feststehende Düsenschild 1 wie auch die bewegliche Formaufspannplatte 4 dienen zur Aufnahme je einer Formteilhälfte 21, 22. Die Formteile respektive Formhälften 21, 22 sind durch Schrauben 23 mit den Aufspannplatten 1, 4 verbunden (Fig. 2).
In die feststehende Formteilhälfte 21 der teilbaren Giessform 21, 22 sind abwechslungsweise zwei gleichartige Teile 31, 32 als Bestandteile der Giessform 21, 22 ein- und ausschiebbar. Hiefür ist die feststehende Formhälfte 21 mit zweimal zwei Führungssäulen 33, 34 versehen, die unter einem spitzen Winkel zueinander und auf der gleichen Seite der Giessform 21, 22 angeordnet sind. Entlang diesen zwei Führungssäulen 33, 34 ist je ein Bestandteil 31, 32 der Giessform 21, 22 verschiebbar. An dem von der Giessform 21, 22 entfernten Ende der Führungssäulen 33, 34 sind zwei hydraulische Zylinderkolbengruppen 35, 36 zur Verschiebung je eines der Bestandteile 31, 32 der Giessform 21, 22 auf einem Träger 40 durch Briden 39 befestigt.
Von den Zylindern 35, 36 führen Druckmediumleitungen 351, 352, 361, 362 zu entsprechend zugeordneten Steuergeräten 45, 46, welche unter sich und mit der Maschinensteuerung 20 verbunden sind. Die abwechslungsweise in die Giessform 21, 22 ein- und ausschiebbaren Bestandteile 31, 32 sind durch Gleftmuffen 43, 44 an den Führungssäulenpaaren 33, 34 geführt. Die ein- und ausschiebbaren Bestandteile 31, 32 der Giessform 21, 22 sind mit einem Angusskanal 50 versehen und weisen weiter entweder Formteile mit sehr geringen Unterschieden auf oder aber Aufnahme-Elemente zur Aufnahme von giel3materialfremden Einsatzstücken 55. In vorliegendem Beispiel der Fig. 1 und 2 sind in jedem Bestandteil 31, 32 der Giessform 21, 22 mehrere Einsatzteilträger 51 verschiebbar gelagert.
Zwischen diesen Trägern 51 und Muttern 52 in den Bestandteilen 31, 32 der Giessform 21, 22 sind Federn 53 angeordnet, welche bei geschlossener Form 21, 22 ein sicheres Anliegen der zu vergiessenden Einsatzstücke 55 gewährleistet und in andern Fällen zudem ein wesentlich einfacheres Laden der Bestandteile 31, 32 der Giessform 21, 22 mit giessmaterialfremden Einsa. zsLücken'5 55 gestattet. Die eine der Begrenzungen 58 der Bestandteile 31, 32 der Giessform 21, 22 verläuft parallel mit der Formteilebene, während die andere Begrenzung 59 eine gewisse Neigung, z. B. entsprechend dem spitzen Winkel der Führungen 33, 34 zueinander, aufweist. Eine gute Zentrierung der Bestandteile 31, 32 der Giessform 21, 22 erfolgt weiter durch eine besondere Nut 38 in der Stirnseite derselben gegenüber einer Leiste 28.
In der beweglichen Formteilhälfte 22 sind Ausstosser 25 sowie ein Dorn 26, der in den Bereich der Düse der Schusseinheit 10 reicht, vorgesehen. Dieser Dorn 26 bildet einen kegelartigen Anguss zu den einzelnen Formhöhlungen 30 und gewährleistet ein Ausziehen der vergossenen Teile beim Öffnen der Form mit der beweglichen Formteilhälfte 22, womit sehr rasch ein neues Einfahren eines geladenen Bestandteils 31 oder 32 in die Form 21, 22 möglich wird.
Zur Gewährleistung einer einwandfreien Arbeit ist die Giessmaschine mit Verriegelungsschaltern versehen.
Weitere Verriegelungsschalter 71, 72, 75 sind angeordnet, um die ausgezogene und eingeschobene Lage der Bestandteile 31, 32 der Giessform zu kontrollieren. Weiter ist vorteilhafterweise eine Schutztüre 65 an der beweglichen Formteilhälfte 22 angeordnet, die eine Steueroder Kontaktleiste 70 aufweisen kann, welche ebenfalls als Formschlusssicherung dienen soll. Durch diese Vorrichtungsanordnung ergibt sich folgende Funktionsweise:
Es wird davon ausgegangen, dass beide Bestandteile 31 und 32 der Giessform 21, 22 ausgezogen sind und dass auf den Einsatzteilträgern 51 die zu vergie13enden Einsatzteile 55 aufgesteckt sind. Bei geöffneter Form 21, 22 der Druckgiess- und/oder Spritzgiessmaschine erfolgt ein Einschieben des geladenen Bestandteils 31 der Giessform 21, 22 in die feststehende Hälfte 21.
Dabei erfolgt diese Verschiebung durch den Kolben im Verschiebezylinder 35 und durch zugeordnete Kolbenstange 353 entlang den Führungssäulen 33. Die zu vergiessenden Einsatzteile 55 sind dabei auf die verschiebbaren Einsatzteilträger 51 aufgesetzt. Wenn nun das geladene Bestandteil 31 der Giessform 21, 22 eingefahren ist, befindet sich das andere, neu zu ladende Bestandteil 32 der Giessform 21, 22 ausserhalb dieser vorzugsweise auf der eigentlichen Bedienungsseite der Maschine. In diesem Betriebszustand sind der Verriegelungsschalter 75 durch den eingeschobenen Bestandteil 31 sowie der Verriegelungsschalter 72 durch den ausgezogenen, zu ladenden Bestandteil 32 betätigt, während der weitere, dem nun eingeschobenen Bestandteil der Giessform in seiner offenen Lage zugeordnete Verriegelungsschalter 71 frei ist.
Diese drei Schalter 71, 72, 75 erlauben bei richtiger Betätigung, wie gezeigt, das Schliessen der Giessform 21/22 durch Betätigen der Zylinderkolbenkombination 6 über das Gelenksystem 5 der Maschine, womit die Schutztüre 65 vor die Trennebene und damit zwischen das feststehende Formteil 21 der Giessform und den ausgezogenen Bestandteil 32 zu liegen kommt. In dieser Stellung sind zwei weitere Kontrollschalter betätigt, womit der Schuss freigegeben werden kann. Während des Schliessens wird zudem noch durch die Steuer- und Kontaktleiste 70 überwacht, ob irgendwelcher Widerstand gegen das reibungslose Formschliessen vorliegt (Arm, Fremteil usw.). Sobald die Form 21, 22 geschlossen ist und die beiden Endschalter durch die Schutztüre 65 betätigt sind, erfolgt der Schuss in die Formhohlräume 30.
Nach der Standzeit zur Abkühlung des Materials und ersten Verfestigung fährt die Form wieder auf, wobei die gegossenen Teile mit der beweglichen Formteilplatte 22 von der festen Formteilplatte 21 weggefahren werden und während oder nach dem kompletten Formöffnen durch die Auswerferstifte 25 ausgeworfen werden. Sobald die beiden Endschalter im Bereich der Schutztüre 65 freigegeben sind, kann mit dem Ausfahren des für den letzten Schuss benötigten Bestandteils 31 mit den Einsatzstücken 55 aus der Giessform 21, 22 begonnen werden. Während des Giessvorganges und der Standzeit ist es dem Bedienungsmann der Maschine möglich, den während dieser Zeit ausgefahrenen Bestandteil 32 der Giessform 21, 22 mit neuen Einsatzteilen 55 zu laden.
Sobald der zuletzt verwendete Bestandteil 31 der Giessform 21, 22 so weit ausgefahren ist, dass der zugeordnete Verriegelungsschalter 71 betätigt wird, kann mit dem Einfahren des andern, geladenen Bestandteils 32 in die Giessform 21, 22 begonnen werden. Nach erfolgtem Einfahren und damit nach Betätigung der beiden Verriegelungsschalter 71, 75 und Öffnung des Verriegelungsschalters 72 im Bereich der ein- und ausschiebbaren Bestandteile 31, 32 erfolgt ein neuer Formschliess- und Schusszyklus.
Diese Vorrichtungsanordnung ergibt den bedeutenden Vorteil, dass nun während des eigentlichen Formschliess- und Formfüllvorgangs der Bedienungsmann der Maschine sich mit dem Laden mit neuen zu vergie ssenden Einsatzteilen befassen kann. Damit aber ergibt sich eine ganz bedeutende Verminderung der Totzeiten an der Spritz- und/oder Druckgiessmaschine, indem die Form nur noch für das Auswerfen der gegossenen Teile sowie das Aus- und Einfahren der Bestandteile der Giessform zu öffnen ist und sofort nach diesen Operationen die Form geschlossen werden kann und für einen neuen Schuss bereit ist. Alle übrigen Arbeiten, wie Entladen und Neuladen mit zu vergiessenden Einsatzteilen erfolgt während des Arbeitszyklus der Maschine. Damit ergibt sich ein gegenüber dem heute bekannten Stand wesentlich wirtschaftlicherer Einsatz von Spritz- und Druckgiessmaschinen.
Es ist natürlich selbstverständlich, dass nicht nur hydraulische Steuermittel zur Anwendung gelangen können, sondern, dass ebenfalls pneumatische oder elektrische Elemente anwendbar sind.
Während als bevorzugte Ausführung gemäss Fig. 1 und 2 Bestandteile der Giessform in der Horizontalebene in spitzen Winkeln zueinander verfahrbar angeordnet sind, kann es vorteilhaft sein, besonders wenn relativ tiefe Teile, wie Kurzschlussläufermotoren usw. herzustellen sind, dass die Verschiebung der Bestandteile der Giessform in einem spitzen Winkel zueinander erfolgt, der in einer weitgehend senkrechten Ebene zur Maschinenachse liegt.
Anhand von Fig. 3 wird diese Vorrichtungsvariante gezeigt. Bei einem Schnitt durch die Maschine zwischen dem festen Düsenschild 1 und der beweglichen Formaufspannplatte 4 und einem Blick gegen das feste Düsenschild 1 sind die vier Holme 2 der Maschine im Schnitt sichtbar. Die feststehende Formteilhälfte 21 ist mit dem feststehenden Düsenschild 1 verbunden. In der Ausführung gemäss Fig. 3 ist das mit Rotorblechpaketen 80 geladene Bestandteil 82 der Giessform in die feststehende Formhälfte 21 eingefahren und das zu ladende Bestandteil 81 ist ausserhalb der Giessform. Zwei Führungsholme 83, 84 der Vorrichtung sind auf der gleichen Seite der Giessform 21, 22 und Maschine mit dem feststehenden Formteil 21 verbunden, während zwei weitere Führungsholme 85, 86 nicht bis in den Bereich der Form 21, 22 reichen, sondern in einem gewissen Abstand davon spitz zusammenlaufen.
Die Bestandteile 81, 82 der Giessform weisen sowohl rohrförmige Führungshülsen 93, 94 als auch einseitig offene Führungshülsen 95, 96 auf, die entlang den nicht bis in den Bereich der Giessform reichenden Führungen verschiebbar sind. Jedes Bestandteil 81, 82 der Giessform ist durch je eine Kolbenstange 91, 92 mit je einem Kolben 101, 102 in je einem Verschiebezylinder 111, 112 verbunden. Ein die eingeschobene Lage eines Bestandteils 81 oder 82 der Giessform kontrollierender Schalter 75 im Bereich der Giessform sowie je ein die ausgezogene Lage dieser Bestandteile 81 respektive 82 kontrollierender Endschalter 71, 72 sind an entsprechenden Orten vorgesehen. Zur Betätigung des die eingeschobene Lage kontrollierenden Endschalters 75 sind auf den beiden zugeordneten Kolbenstangen 91, 92 Schaltplatten 97, 98 befestigt.
Die Bestandteile 81, 82 der Giessform weisen hier ebenfalls gewisse Formhohlraum-Ausbildungen 105 sowie die Materialangusskanäle 106 auf. Sowohl die Abstützung der Führungsholme 83, 84, 85, 86 als auch die Lagerung der Verschiebezylinder 111, 112 ist nicht näher dargestellt und wird als Selbstverständlichkeit betrachtet. Die Schutztüre 100 ist für die geschlossene Stellung angedeutet. Um ein Auskippen der Bestandteile 81, 82 der Giessform von dem Moment weg, da die halbrunden Führungen 95, 96 die Führungsholmen 85, 86 begrenzter Länge verlassen, zu vermeiden, weisen die Bestandteile 81, 82 der Giessform sowie die zugeordnete Formteilhälfte 21 Führungsschienen 113, 114 respektive Führungsnuten 115, 116 auf.
Funktionsweise
Das Beladen der Bestandteile 81, 82 der Giessform erfolgt ausserhalb der Maschine, wo beispielsweise die Blechpakete 80 für die zu vergiessenden Kurzschlussläuferrotoren eingesetzt werden. Ein derart geladener Bestandteil 82 der Giessform wird in die Formhälfte 21 eingefahren durch Verschiebung des Kolbens 102 im Zylinder 112, welche Bewegung durch die Kolbenstange 92 auf das Bestandteil 82 übertragen wird. Die Führung für diese Bewegung erfolgt durch die Führungsholme 84 und 85. Bei ganz eingeschobenem Bestandteil 82 der Giessform wird der entsprechende Endschalter 75 betätigt. Gleichzeitig ist der Endschalter 71 des nun ausgezogenen Bestandteils 81 der Giessform betätigt.
Damit kann die Maschine geschlossen werden und ein Schuss erfolgen. Nach erfolgtem Schuss wird das Bestandteil 82 mitsamt den vergossenen Rotoren ausgefahren und das inzwischen geladene Bestandteil 81 in die Form eingefahren. Während des nächsten Formschliess- und Giessvorgangs werden die hergestellten Teile aus dem Bestandteil 82 der Giessform entfernt und es werden neue zu vergiessende Blechpakete 80 eingesetzt.
Es ist auch für diese Vorrichtungsanordnung charakteristisch, dass das Laden und Entladen der Bestandteile 81, 82 der Giessform stets auf der gleichen Seite der Maschine und damit stets auf der gleichen Seite der Giessform erfolgt. Dies ist vorzugsweise die Bedienungsseite der Maschine. Gerade bei Teilen, die eine relativ grosse Schusszeit und sehr oft auch noch eine relativ grosse Standzeit aufweisen, erweist sich die Verwendung einer solchen Ladevorrichtung ausserordentlich vorteilhaft, da die eigentliche Maschinentotzeit auf ein Minimum reduziert werden kann.
Bei tiefen Teilen wie hier gezeigt, erweist sich diese Vorrichtung, nämlich das Verschieben in spitzen Winkeln zueinander in einer senkrechten Ebene zur Maschinenachse, als ausserordentlich vorteilhaft, da damit die beiden Bestandteile 81, 82 der Giessform 21, 22 in einer im wesentlichen gleichen Ebene bleiben und der Bedie- nungsmann damit seinen Standort kaum verändern muss.
Um eine möglichst stabile Verschiebung der Bestandteile 81, 82 der Giessform zu erhalten, ist es natürlich möglich, die Führungsholmen 83, 84, 85, 86 entsprechend anzuordnen. Dies kann beispielsweise auch so erfolgen, dass ein Führungsholmenpaar (84, 86) horizontal verläuft, während die anderen Führungsholme 83, 85 schräg angeordnet sind. Damit kann in gewissen Fällen eine bessere Ausnützung der Fläche zwischen den Holmen 2 der Maschine erreicht werden.
Nach diesen beiden Beispielen von ein- und ausschiebbaren Bestandteilen der Giessform zur Aufnahme von giessmaterialfremden Einsätzen wird anhand der Fig. 4 und 5 eine weitere Möglichkeit aufgezeigt. Bei dieser weitern Variante geht es darum, Formteile mit geringfügigen Änderungen in möglichst wirtschaftlicher Art und Weise herzustellen. Bei solchen geringfügigen Änderungen kann es sich beispielsweise darum handeln, die äussere Form gleich zu behalten, aber im Innern Formveränderungen vorzunehmen. Ein solches Beispiel liegt bei den gezeigten Hohlkörpern vor. Bei diesen sollen bei gleichbleibender äusserer Form die Hohlräume im Innern anders gestaltet werden, d. h. beispielsweise im einen Fall glatte Bohrungen und in einem andern Fall Gewinde aufweisen.
Weiter kann aber auch die äussere Form in gewissen Grenzen variieren, wozu in den Formhälften auswechselbare Einsatzteile vorgesehen werden können.
Gemäss der Ausführung nach Fig. 4 und 5 weist die Metalldruckgiess- und/oder Kunststoffspritzgiessmaschine ein feststehendes Düsenschild 1 mit feststehendem Formteil 21 sowie eine bewegliche Formaufspannplatte 4 mit beweglichem Formteil auf. In diese Formteile 21, 22 sind vorerst äusserlich gleich ausgebildete Einsatzteile 121, 122 mit unterschiedlichen innern Formhöhlungen 123, 124 einsetzbar. Sodann sind entlang Holmen 2 der Spritzgiess- oder Druckgiessmaschine zwei Führungspaare 133, 134 oder Führungsrahmen verschiebbar, entlang welchen Einsatzteile und/oder Formteile zur Bestimmung von geringfügigen Form änderungen ein- und ausschiebbar sind.
In diesen zwei Führungspaaren 133, 134 oder Führungsrahmen sind zwei Rahmen 135, 136 zur Aufnahme von Bestandteilen der Giessform, auch Kernen, abwechslungsweise in die teilbare Giessform 21, 22 ein- und ausschiebbar.
Im Gegensatz zu den Ausführungen gemäss Fig. 1-3 kommen zur Verschiebung der die Bestandteile oder Kerne 130 aufnehmenden Rahmen 135, 136 nicht Verschiebezylinder, sondern Servomotoren 145, 146 zur Anwendung, die über Zahnritzel 150 und mit den Rahmen 135, 136 verbundene Zahnstangen 137, 138 die Rahmen 135, 136 verschieben. Im vorliegenden Beispiel sind zur Aufnahme der Kerne 130 obere und untere Spitzenlagerungen vorgesehen. Dabei stehen obere Spitzen 151 unter dem Einfluss von Federn 153.
Damit kann der Zwischenraum zwischen untern festen Spitzen 152 und den obern abhebbaren Spitzen 151 so weit freigegeben werden, dass die Kerne 130 eingesetzt werden können. Die Führungspaare 133, 134 respektive Führungsrahmen, die entlang der Holmen 2 der Maschine verschiebbar sind, weisen in der Horizontalebene der Maschine gesehen einen spitzen Winkel zueinander auf. Zur Verschiebung dieser Führungspaare 133, 134 entlang den Holmen 2 der Maschine sind mit den Führungspaaren 133, 134 Führungshülsen 141, 142 verbunden. Zwischen diesen und dem Düsenschild 1 sind Federn 140 angeordnet. Endschalter 71, 72, 75 sind im Bereich der die Einsatzstücke oder Kerne 130 aufnehmenden, in den Bereich der teilbaren Form 21, 22 und aus diesem Bereich verfahrbaren Rahmen 135, 136 vorgesehen.
Zur Führung der Rahmen 135, 136 sind im Bereich der Stellmotoren 145, 146 die Zahnstangen 137, 138 vorgesehen und davon entfernt Führungsstücke 139, die in die U-artigen Führungen 133, 134 eingreifen. Zur Begrenzung des Verschiebeweges der mit den Führungshülsen 141, 142 verbundenen Führungspaare 133, 134 oder Führungsrahmen unter dem Einfluss der Kraft der Federn 140 vom festen Düsenschild 1 weg sind auf den Holmen 2 der Druckgiess- und/oder Spritzgiessmaschine verstellbare Muttern 156 mit Kontermuttern 157 vorgesehen.
Endschalter 171, 172 dienen zur Kontrolle der Verschiebungen der Führungshülsen 141, 142 mit den Führungspaaren 133, 134 von und zum Düsenschild 1 und daher aus und in die Giessform 21, 22 zur Über- wachung der korrekten Schliesslage. Den beiden hydraulischen Servomotoren 145, 146 sind Steuerschieber 191, 192 mit Steuerhebeln 193, 194 in den Druckleitungen 165, 166, 167 einer Pumpe 160 zu den Servomotoren 145, 146 und in Tankleitungen 175, 176, 177 zurück zum Tank 170 vorgesehen. Die Schutztüre 100 ist schematisch angedeutet. Angusskanäle 180 sind spritzseitig angeordnet. Zur Gewährleistung einer korrekten Lage der Kerne 130 weisen diese an den Enden geneigte Flächen 131 auf, die mit entsprechenden Gegenflächen in den Formteilen 21, 22 zusammenwirken und derart ein richtiges Zusammenpressen der einzelnen Kernteile erlaubt.
Die Bestandteile, Kerne 130 können, wie gezeigt, mehrteilig zusammengesetzt sein. Die Düsenpartie 200 einer Kunststoffeinspritzeinheit ist angedeutet.
Eine Variante für die Kernspannvorrichtung zwi schen den Spitzen ist anhand von Fig. 6 dargestellt.
Dabei ist eine Spitze 181 mit einem Kolben 182 verbunden, der in einem Zylinder 183 gegenüber einer Feder 153 verschiebbar angeordnet ist. Die von der Feder 153 abgewandte Fläche des Kolbens 182 ist durch eine Leitung 184 mit einer Pumpkammer 185 verbunden. In dieser Pumpkammer 185 ist ein durch einen Stössel 187 verschiebbarer Pumpenkolben 186 vorgesehen.
Die Ausbildungen gemäss Fig. 4 und 5, wobei eventuell die Anordnung gemäss Fig. 6 Verwendung findet, erlaubt folgende Funktionsweise:
Bei geöffneter Giessform 21, 22 sind die mit den Führungshülsen 141 und 142 verbundenen Führungspaare 133 und 134 unter dem Einfluss der Federn 140 zwischen diesen und dem Düsenschild 1 gegen die Muttern 156 verschoben. Gleichzeitig ist der Endschalter 172 betätigt. Die Schutztüre 100 wird zurückgefahren.
Im Rahmen 135 befinden sich die gegossenen Stücke auf den Kernen 130 und sind aus den Formhohlräumen 123 und 124, die in den auswechselbaren Einsatzteilen 121 und 122 gebildet sind, ausgefahren. Durch Verschieben des Steuerschiebers 191 nach links wird die Druckleitung 165 mit der Tankleitung 176 und die Druckleitung 166 mit der Tankleitung 175 verbunden, womit der Hydromotor 145 derart in Drehung versetzt wird, dass durch das Ritzel 150 die Zahnstange 137 am Rahmen 135 aus dem Bereich der Giessform 21, 22 herausbewegt wird. Im Rahmen 136 zwischen den Spitzen 151 und 152 sind leere Kerne 130 eingesetzt. Im Moment der Betätigung des Verriegelungsschalters 71 durch den ausgefahrenen Rahmen 135 wird zumindest ein Signal ausgelöst, das die Betätigung des Steuerschiebers 192 nach rechts gestattet.
Damit werden die Druckleitungen 165 und 167 respektive die Tankleitungen 175 und 177 miteinander verbunden, womit der Hydromotor 146 derart dreht, dass das zugeordnete Ritzel 150 die Zahnstange 138 in Richtung der Giessform 21, 22 verschiebt. Damit wird auch der Rahmen 136 mitsamt den eingesetzten Kernen 130 in den Bereich der Giessform 21, 22 verschoben. Nach Betätigung des Verriegelungsschalters 75 und Schliessung der Schutztüre 100 kann die Schliessung der Giessform 21, 22 durch Verschiebung der Formaufspannplatte 4 eingeleitet werden. Sobald die Einsatzteile 122 in der Giessformhälfte 22 an den Kernen 130 anliegen, werden diese mitsamt den Rahmen 136 und den an den Führungshülsen 141 und 142 befestigten Führungspaaren 133 und 134 gegen das Düsenschild 1 und damit gegen die feststehende Formhälfte 21 bewegt.
Im Moment des endgültigen Formschlusses legen sich die in den Giessformhälften 21, 22 gebildeten Verengungen im Bereich der geneigten Flächen 131 der Kerne 130 an diese an, womit die einzelnen Teile der Kerne 130 in die definitive Giesslage gebracht werden. Nach Betätigung zumindest des Endschalters 171 wird der Schuss aus der Düsenpartie durch die Angusskanäle 180 in die Formhöhlungen 123 und 124 ausgelöst. Während dieses Formschliessvorganges und dem eigentlichen Schuss sowie der Standzeit der Maschine können nun die vor dem letzten Schliessen der Giessform 21, 22 ausgefahrenen, noch zwischen den Spitzen 151 und 152 im Rahmen 135 gelagerten Kerne 130 und auf diesen sitzenden Giessstücke entfernt werden. Gleich anschliessend werden die Kernteile aus den vergossenen Stücken entfernt, wieder zusammengesetzt und erneut in den Rahmen 135 zwischen die Spitzen -151 und 152 eingesetzt.
Im vorliegenden Beispiel sind die Kerne 130 mehrteilig ausgeführt, was aber bei einfacheren Stücken nicht der Fall sein muss. Ebenfalls können anstelle von Kernen 130 auch anderweitige geringfügige Änderungen der Giessform auf diese Art und Weise ein- und ausgefahren werden. Dabei muss es auch nicht unbedingt eine Bedingung sein, dass bei jedem Wechsel der Rahmen 135 und 136 auch ein Wechsel der Einsatz- oder Kernteile 130 erfolgt, sondern diese können feste Bestandteile der Rahmen 135, 136 und gleichzeitig Bestandteile der Giessform 21 und 22 sein und lediglich bei zwei aufeinanderfolgenden Formfüllvorgängen dem gegossenen Teil in gewissen Partien kleine formliche Anderun- gen geben.
An Verriegelungs- und Betätigungssteuerungen der Maschine und der ein- und ausfahrbaren Bestandteile der Giessform wurde das nötigste Minimum gezeigt, da entsprechende Steuerungsmassnahmen zum Zeitpunkt der Anmeldung als zum Stande der Technik gehörend angesehen werden.
Um die Spitzen 151 einfacher anzuheben als von Hand durch die daran angeordneten Handgriffe wird gleichzeitig der Vorschlag gemäss Fig. 6 gezeigt, wobei man mit dem Stössel 187 den Pumpkolben 186 im Rahmen 135 respektive 136 verschieben kannn und womit hydrostatisch der Kolben 182 im Zylinder 183 gegenüber der Feder 153 angehoben wird. Damit werden die Kerne 130 freigegeben.
Diese Vorrichtungsanordnung erlaubt auf sehr einfache Art, Giessstücke mit beispielsweise gleichbleibenden äussern Formgebungen, aber kleinen innern Anderungen oder aber umgekehrt in wirtschaftlicher Weise herzustellen. Der Giessformaufwand wird auf ein Minimum reduziert und die Entlade- und Ladetotzeiten, die bisher bei ähnlichen Problemen in der Druckgiess- und Spritzgiesstechnik bestanden, entfallen weitgehend. Dank der einfachen Ges