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Genoppte, gestrickte Ware sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung derselben
Die Erfindung betrifft eine genoppte, gestrickte Ware, die eine Grundware enthält, welche auf einer Strickmaschine aus Garnfäden hergestellt ist und bandförmige, in diese Grundware eingestrickte
Elemente enthält.
Gestrickte Waren sind seit vielen Jahren bekannt. In der Regel werden diese Waren auf
Strickmaschinen hergestellt, bei denen eine Vielzahl von Fäden getrennt in die Strickmaschine eingeführt und durch Nadeln miteinander verschlungen werden, die abwechselnd einen Faden ergreifen und anschliessend freigeben, in dem sie den ergriffenen Faden durch die Masche des vorher ergriffenen
Fadens ziehen, um den vorher ergriffenen Faden freizugeben. Es ist auch bekannt, mehrere Fäden zu stricken.
Die Erfindung bezweckt jedoch die Herstellung einer Ware, in welche bandförmige Elemente eingefügt sind, die auf der einen Seite der Ware vorragen. Dabei sollen von einer Materialrolle die bandförmigen Elemente kontinuierlich den Nadeln einer Strickmaschine zugeführt und mit den ebenfalls zugeführten Fäden für die Grundware verschlungen werden.
In der franz. Patentschrift Nr. 1. 101. 287 ist das Einstricken eines Streifens in ein Grundmaterial beschrieben. Auch die deutsche Patentschrift Nr. 603209 betrifft das Einarbeiten eines Streifens- bzw. bandförmigen Elementes in eine Grundware. Dabei verläuft das Garn durch die Mitte des Streifens.
Demgegenüber ist die erfindungsgemässe Ware dadurch gekennzeichnet, dass die bandförmigen Elemente aus Streifen bestehen, die mit den Maschen je einer Reihe der Garngrundware lediglich entlang eines Kantenbereiches eines Streifens verstrickt sind, wogegen der andere Kantenbereich des Streifens frei ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Streifen vorzugsweise parallel liegen und infolge ihrer Breite einander überlappen und eine Schuppenstruktur zeigen.
Gemäss der Erfindung kann weiters je ein Streifen in jede Reihe der gestrickten Grundware eingebunden sein.
Zur Herstellung der beschriebenen genoppten, gestrickten Ware wird gemäss der Erfindung so verfahren, dass die bandförmigen Elemente in Form von Streifen zugeführt und den Haken der Stricknadeln lediglich mit einem Kantenbereich vorgelegt werden, in welchem die Haken der Stricknadeln den Streifen erfassen, wodurch ein Teil des erfassten Kantenbereiches in den durch das Stricken der Garngrundware gebildeten Maschen festgehalten wird. Dabei können die Streifen beim Erfassen durch die Nadelhaken gebremst werden, wodurch die Nadeln ein Zug zum Festhalten der Streifen ausgeübt wird.
Gemäss der Erfindung können Streifen aus Papier oder Kunststoff verwendet werden. Auch das Garn der Grundware kann aus Papier bestehen.
Die Erfindung betrifft weiters eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, die aus einer Strickmaschine, vorzugsweise einer Rundstrickmaschine, mit auf- und abwärts bewegbaren Nadeln besteht, wobei eine Einrichtung zum Zuführen einer Anzahl von Streifen zu den Stricknadeln vorgesehen ist, und diese Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Einführeinrichtung, z. B. eine nach
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unten offene, U-förmige Führungsschiene, für die Streifen unter die Nadeln, während diese sich in ihrer oberen Stellung befinden, welcher vorzugsweise eine Spanneinrichtung zum Spannen der Streifen zugeordnet ist, die z.
B. aus einer zwischen den Schenkeln der U-förmigen Führungsschiene befestigten
Stütze sowie einem U-förmigen gebogenen Bremsglied besteht, das in seinem Mittelteil durch die Stütze gehalten ist und dessen einer Schenkel zwischen die Schenkel der Führungsschiene eingreift.
Die Erfindung wird nun auch an Hand der Zeichnungen ausführlich beschrieben. Es zeigen : Fig. l eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens ; Fig. 2 eine Teilansicht, aus der die Einwirkung der Stricknadeln auf einen Faden und einen Streifen hervorgeht ; Fig. 3 eine Ansicht einer Ware, die nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellt ist ; Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht der inneren Teile einer Strickmaschine, die die Herstellung der Ware in Verbindung mit den Nadeln und Platinen der Maschine zeigt ;
Fig. 5 eine typische Schnittansicht einer Strickmaschine, die die relative Lage der Stricknadeln, deren Betätigungsvorrichtungen, die Platinen, die Fäden und die Streifen darstellt, die in die Strickmaschine gefördert werden und Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der kombinierten Fadenzuführungseinrichtung - und erfindungsgemässen Streifeneinführ - und -spanneinrichtung und deren Zuordnung zu den Nadeln einer Strickmaschine.
Die in Fig. l gezeigte Strickmaschine --1-- ist eine Einzylinder-Rundstrickmaschine. Bei dieser Strickmaschinenausführung dreht sich der Zylinder-2-, auf dem die Ware --3-- aufgewickelt wird, ebenso wie die Stricknadeln, während die Spulen--4--, die die Fäden--5--zuführen, ortsfest verbleiben. Die durch die Strickmaschine --1-- hergestellte Ware --3-- wird auf dem Zylinder--2--aufgewickelt.
Die Streifen --6-- werden der Strickmaschine --1-- durch eine Streifenführung --7-zugeführt. In Fig. 1 ist die Streifenführung-7-in der Form eines Streichkammes gezeigt, sie kann jedoch aus einer beliebigen Kombination von Führungen oder Ösen bestehen, die die Streifen--6--
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aus,Streifen --6-- laufen aus der Schneideinrichtung --12-- heraus über eine Walze-13-und werden über Streifenführungen --7-- in einer fortlaufenden ununterbrochenen Bahn der Strickmaschine--l--zugeführt. Die Walze --13-- wird in der Regel dazu verwendet,
die Spannung in dem Band--10--und in den Streifen--6--an beiden Seiten der Schneideinrichtung - -12-- aufrechtzuhalten. Ein Motor--14-liefert über einen Riemen und Riemenscheiben die Antriebskraft für die Schneideinrichtung-12-. Die Welle --15-- der Schneideinrichtung --12-- ist mit einer Riemenscheibe --16-- versehen, die über einen Riemen --17-- und eine Riemenscheibe --18-- mit einem regelbaren Getriebe --19-- verbunden ist. Die Antriebs-Drehbewegung des regelbaren Getriebes --19-- wird über einen Riemen--20--auf eine Riemenscheibe --21-- übertragen, die die Abzieheinrichtung --11-- dreht.
Eine Riemenscheibe - ist durch einen Riemen --24-- mit der Welle-23-an der Schneideinrichtung
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Herabfallen einer Masche zu verhindern. Wenn die Nadel --25c-- ihre Abwärtsbewegung abgeschlossen hat, bewegt sie sich wieder nach oben, ihre Zunge öffnet sich, sie wird nach oben durch
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die Masche geschoben, die gerade ausgebildet worden ist, und sie erstreckt sich nach oben hinter dem Streifen-6-, um den nchsten Faden --5-- und Streifen --6-- zu ergreifen. Fig. 3 zeigt die erfindungsgemässe genoppte Ware, die durch Verstricken des Fadens-5-mit Streifen-6- hergestellt wird.
Es ist ferner gezeigt, wie der Abschnitt des einen Randes des Streifens --6-- in den Maschen eingefangen ist, die aus den Fäden-5-gebildet werden.
Fig. 4 ist eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht, zeigt jedoch die Zuordnung der platinen --30-- zu den Nadeln --25-- und den Streifen --6--. Die Schlitze --31-- im oberen Teil der Platinen --30-- ergreifen die Ware, um, wie in andern Strickmaschinen, Platinenschleifen auszubilden.
Wie am besten aus Fig. 5 zu ersehen ist, bewegen sich die Platinen --30-- in Führungsschlitzen --32-- in der Platte-33-nach innen und aussen, und sie werden durch einen horizontalen Nocken-34-betätigt. Die Nadeln --25-- bewegen sich in einem Schlitz --35-- in einem
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sich der Zylinder--36--, die Nadeln--25--, die Platte--33--und die Platinen--30drehen. Der Streifen-und Fadenführungsrahmen--39--ist an einem ortfesten Teil--40--der Strickmaschine-l-befestigt, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Die Welle --41-- erstreckt sich durch den oberen Teil des Rahmens--39--und wird durch eine Stellschraube--42--in Einbaulage gehalten.
Ein Bügel-43-ist durch eine Stellschraube --44-- an der Welle --41-- befestigt
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--45-- verbunden,Fadenführung-46-ist an dem unteren Ende der Welle --41-- befestigt, um den Nadeln, wie gezeigt,
Garn --5-- zuzuführen. Die Führungsschiene --45-- ist U-förmig ausgebildet und mit einem U-förmigen Bremsglied --47-- versehen. Das Bremsglied--47--wird durch die Stütze --48-- mit einem seiner Schenkel innerhalb der Führungsschiene-45-gehalten und übt eine geringfügige Hemmung auf die Bewegung des Streifens --6-- durch den Raum zwischen dem Mittelteil der Führungsschiene --45-- und dem Schenkel des Bremsgliedes --47-- aus. Diese Hemmung des Streifens --6-- bewirkt eine schwache Spannung in dem Streifen, und die Bewegung des Streifens-6-in die Ware-3-hinein wird durch den Zug der Nadeln bewirkt,
wenn diese den Rand des Streifens --6-- ergreifen und in die Maschen ziehen.
Im Betrieb kann die Vorrichtung gemäss der Erfindung, wie in Fig. 1 gezeigt, aufgestellt werden, wobei der Strickmaschine--l--von den Spulen--4--Fäden--5--zugeführt werden. Die Streifen --6-- werden der Strickmaschine --1-- von der Rolle --8-- über die
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verdrilltem Papier, verstrickbaren Papierstreifen, Baumwoll- oder anderem Garn. Die Streifen--6-werden ebenfalls in Abhängigkeit von der Ware ausgewählt, die zu erzeugen ist. In Fig. l werden die Streifen --6-- von einer Rolle --8-- eines Materials abgeschnitten, das der Strickmaschine --1-zuzuführen ist. Ein typisches Beispiel für ein geeignetes Material ist Papier.
Es kann aber auch irgendein anderes Material verwendet werden, das von den Nadelhaken ergriffen und bei dem ein Randabschnitt in die Maschen gezogen und in diesen eingefangen werden kann. Das Material muss ferner gestatten, dass sich die Nadeln von dem Streifen lösen können, u. zw. entweder durch Aufreissen des Streifenrandes oder durch Abwärtsführen durch das Loch in dem Streifen, das durch den Eingriff des Nadelhakens erzeugt wurde. Falls erwünscht, kann in der herzustellenden Ware ein relativ dünnes Kunststoffmaterial verwendet werden, vorausgesetzt, dass es die Eigenschaften aufweist, die ermöglichen, dass es von den Maschen erfasst werden kann, die durch das Verstricken der Fäden gebildet werden, ohne dass dadurch das nachfolgende Stricken durch die Nadeln beeinträchtigt wird.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, wird, wenn der Rand des Streifens --6-- in die Masche-27eingezogen wird, der Streifen --6-- um ein Ausmass verdreht, dass bei der fertigen Ware der entgegengesetzte Rand niedriger als der eingefangene oder eingezogene Rand ist.
Zur Förderung der Streifen --6-- zu den Stricknadeln wird, wie in Fig. 6 gezeigt ist, die Bewegung der bereits fertiggestellten Ware und die Bewegung der Stricknadeln benutzt, um die Streifen
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der Stricknadeln--25--befindet.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass eine neue Ware hergestellt wird, die eine gestrickte Rückseite mit einer Reihe von Streifen aufweist, von denen ein jeder in kleinen Abständen entlang seines Randes an der Rückseite der Ware in den Maschen jeweils einer Strickreihe festgelegt ist.