<Desc/Clms Page number 1>
Vierlinsiges, viergliedriges photographisches Objektiv
EMI1.1
objektiv für die Kleinbildphotographie vorgesehen ist und eine Schnittweite über 700/0 der Brennweite aufweist. Das Objektiv kann als eine Art Triplet-Variante angesehen werden, bei der zwischen der auf Seite der längeren Strahlungsweite befindlichen positiven Komponente und der zentral stehenden zerstreuenden Komponente ein positiver Meniskus geringer Brechkraft aber mit grosser Mittendicke angeordnet ist, der seine Wölbung der Frontlinie zukehrt.
Als Normalobjektiv für die Kleinbildphotographie eingesetzte Vierlinser stellen in der Regel TripletVarianten mit einem als Kittglied ausgebildeten Hinterglied dar. Das Öffnungsverhältnis dieses Objektivtyps ist mit l : 2,8 begrenzt und kann nicht weiter gesteigert werden, ohne dass eine merkliche Minderung der Bildqualität zu verzeichnen ist. Eine andere grosse Gruppe vierlinsiger Systeme wieder erreicht zwar eine relative Öffnung von 1 : 2 und sogar darüber, zeichnet jedoch bei weitem nicht den notwendigen Bildwinkel von 46, 5 aus, um als Normalobjektiv verwendet werden zu können.
Bei diesen aus drei positiven und einer negativen Linse aufgebauten Typen, die auf Seite der längeren Strahlungsweite zwei sammelnde Komponenten aufweisen, die meist nur durch einen geringen Luftabstand von der nachfolgenden Zerstreuungslinse getrennt sind, wobei die zwischen Frontlinse und Zerstreuungslinse befindliche sammelnde Komponente allgemein eine grosse Mittendicke besitzt, scheitert ausserdem der Einsatz als Normalobjektiv für die meisten Kleinbildkameras schon durch die zu kurze Schnittweite. Es sind aber auch Triplet-Varianten mit in zwei sammelnde Komponenten aufgespalteten Vorderglied bei einem Öffnungsverhältnis bis l : 2,4 bekannt, die bezüglich des Bildwinkels die Forderungen für den Einsatz als Normalobjektiv erfüllen.
Die Durchreclmung dieser bekanntgewordenen Systeme zeigt in den theoretisch ermittelten Abbildungsfehlern ersichtliche Mängel, vor allem bezüglich der sphärischen Aberration und der Koma, insbesondere bei grösseren Bildwinkeln.
Bisher bekannte vierlinsige Systeme besitzen für die Verwendung als Normalobjektiv in der Kleinbildphotographie also entweder kein höheres Öffnungsverhältnis als 1 : 2, 8 oder zeichnen im Falle einer grösseren relativen Öffnung nicht den unbedingt notwendigen Bildwinkel aus oder sind in ihrer Leistung nicht zufriedenstellend.
Der Zweck der Erfindung ist es, bei gleichbleibendem Aufwand von nur vier Linsen die aufgeführten Mängel zu beseitigen und ein entsprechendes Objektivzuschaffen, das sowohl das bei vierlinsigen Normalobjektiven übliche Öffnungsverhältnis von 1 : 2, 8 übertrifft als auchdas, im Gegensatz zu den bisher bekannten lichtstärkeren Vierlinsem, grössere Bildfeld auszeichnet sowie gegenüber den Triplet-Varianten mit in zwei sammelnde Komponenten aufgespaltetem Vorderglied eine allgemeine Qualitätssteigerung des
<Desc/Clms Page number 2>
Korrektionszustandes erzielt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Kleinbildphotographie ein vierlinsiges Objektiv mit der Brennweite 50 mm zu entwickeln, dessen Öffnungsverhältnis mindestens 1 : 2,4 beträgt, dessen Schnittweite grösser ist als 70% der Systembrennweite, wobei eine gute Wiedergabe über das gesamte Bildfeld bei einem Bildwinkel von wenigstens 46, 50 gewährleistet sein muss.
Die Erfindung löst die Aufgabe in der Weise, indem die Brennweite vom erwähnten Meniskus einerseits grösser ist als das Doppelte, anderseits kleiner als das Dreifache der Objektivbrennweite, dass der Radius --r3-- siner konvexen Krümmungsfläche zwar grösser ist als 2/3 des Radius-r-seiner konkaven Krümmungsfläche, diesen aber in seinem Wert nicht übertrifft, dass die Summe dieser beiden Krümmungsradien zwischen 75 und 100% der Systembrennweite liegt und dass die Mittendicke --d2-des Meniskus sowohl grösser ist als die Summe der beiden auf der Achse gemessenen angrenzenden Luft- abstände-i; -des Meniskus von den beiden benachbarten Linsen --L I;
L III-- das Doppelte von eben dieser Summe jedoch nicht übersteigt, als auch gleichzeitig einen Wert zwischen 10 und 15% der Objektiv-brennweite aufweist, und dass die auf eine Brennweite von100mm bezogenen Konstruktionsdaten mit den in der Tabelle aufgeführten Werten insofeme übereinstimmen, dass die einzelnen Flä- chenbrechkräfte --#n/r-- um einen Betrag bis zu 0, 2/f, die Mittendicken --d-- der Glaslinsen, sowie die Luftabstände --1-- der Linsenscheitel jeweils um einen Betrag bis zu 0,03 f und die einzelnen v-Werte um ¯ 5, 0 von den Zahlenangaben abweichen :
Tabelle :
EMI2.1
<tb>
<tb> f <SEP> =100 <SEP> mm <SEP> ;
<SEP>
<tb> Schnittweite <SEP> =72,4 <SEP> mm;
<tb> Öffnungsverhältnis <SEP> = <SEP> 1 <SEP> :2,4;
<tb> Bildwinkel <SEP> = <SEP> 46, <SEP> 50 <SEP>
<tb> rl <SEP> = <SEP> + <SEP> 77, <SEP> 5 <SEP>
<tb> dl <SEP> = <SEP> 7, <SEP> 4 <SEP> nl <SEP> = <SEP> 1, <SEP> 6636 <SEP> viz <SEP> = <SEP> 56, <SEP> 4 <SEP>
<tb> r2 <SEP> = <SEP> -567, <SEP> 0
<tb> l, <SEP> = <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP>
<tb> IS <SEP> = <SEP> + <SEP> 39, <SEP> 0
<tb> d2 <SEP> = <SEP> 10.
<SEP> 5 <SEP> n2 <SEP> = <SEP> 1, <SEP> 6138 <SEP> V2 <SEP> = <SEP> 56, <SEP> 3 <SEP>
<tb> I4 <SEP> = <SEP> + <SEP> 48, <SEP> 0
<tb> 12 <SEP> = <SEP> 5, <SEP> 7 <SEP>
<tb> r5 <SEP> = <SEP> - <SEP> 99,0
<tb> dg <SEP> = <SEP> 2, <SEP> 7 <SEP> ng <SEP> = <SEP> 1,6989 <SEP> v3 <SEP> = <SEP> 30, <SEP> 1 <SEP>
<tb> r6 <SEP> = <SEP> + <SEP> 42, <SEP> 5 <SEP>
<tb> l3 <SEP> = <SEP> 11,9
<tb> r7 <SEP> = <SEP> +191, <SEP> 0 <SEP>
<tb> d4 <SEP> = <SEP> 6,7 <SEP> n4 <SEP> = <SEP> 1,6584 <SEP> V4 <SEP> = <SEP> 50, <SEP> 8 <SEP>
<tb> r8 <SEP> = <SEP> - <SEP> 47,5
<tb> # <SEP> (d <SEP> + <SEP> 1) <SEP> = <SEP> 46,2
<tb>
Hiebeikennzeichnen L die Glaslinsen, r die Radien der Krümmungsflächen, d die Mittendicken der Glaslinsen, l die Luftabstände zwischen den Linsenscheiteln, n die auf die d-Linie des Heliumspektrums
EMI2.2
Bei als Triplet-Variante charakterisierten vierlinsigen Objektiven mit einem höheren Öffnungsverhältnis als 1 : 2, 8 ist zwischen der auf Seite der längeren Strahlungsweite befindlichen Sammellinse und der zentral stehenden Zerstreuungslinse eine weitere sammelnde Komponente eingeschaltet, die
<Desc/Clms Page number 3>
zweckmässig die Form eines positiven Meniskus aufweist, der seine Wölbung der Frontlinse zukehrt.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Brechkraft eben dieses Meniskus, seine Durchbiegung, seine
Mittendicke und deren Relation zu den angrenzenden Luftabständen von ausschlaggebender Bedeutung für den Korrektionszustand des Gesamtsystems sind. Es wurde gefunden, dass vor allem die sphärische
Aberrationsowie die Koma für grössere Bildwinkel verbessert werden können, wenn die Brechkraft von eben diesem Meniskus gering ist, wobei aber auch eine bestimmte Durchbiegung der Meniskusform er- forderlich ist.
Diese Abbildungsfehler können insbesondere dann in kleinen Grenzen gehalten werden, wenn die Brennweite des Meniskus einerseits grösser ist als das Doppelte, anderseits kleiner als das Drei- fache der Objektivbrennweite, und der Radius der konvexen Krümmungsfläche des Meniskus zwar grö- sser ist als 2/3 des Radius der konkaven Krümmungsfläche, diesen aber in seinem Wert nicht übertrifft, wobei die Summe dieser beiden Krümmungsradien zwischen 75 und 1000/0 des Systembrennweitenwertes liegt.
Zu weiteren Verbesserungen, hauptsächlich der Bildfeldwölbung und des Astigmatismus wird vor- geschlagen, dass die Mittendicke des Meniskus einerseits zwar grösser ist als die Summe derbeidenauf der Achse gemessenen angrenzenden Luftabstände zu den beiden benachbarten Linsen, anderseits jedoch das Doppelte dieser Summe nicht übersteigt und dabei gleichzeitig einen Wert zwischen 10 und 15% der
Objektivbrennweite aufweist.
Im Verlauf der Untersuchungen hat es sich gezeigt, dass die Steigerung der Abbildungsqualität eines derartig aufgebauten Objektives besonders zur Auswirkung kommt, solange die Verteilung der Brechkräfte der andern Linsen in Relation zur Brechkraft des Meniskus sich in folgenden Grenzen bewegt : Der absolute Wert der Brennweite der Zerstreuungslinse beträgt mehr als 15%, jedoch weniger als 20% der Brennweite des Meniskus ; die Brennweite der als Frontlinse stehenden Sammellinse ist grösser als 35% aber kleiner als 50% und die Brennweite der auf Seite der kürzeren Strahlungsweite befindlichen Sam- mellinse grösser als 20%, jedoch kleiner als 30% der Brennweite des Meniskus.
Ein entsprechend der Erfindung aufgebautes Objektiv bietet gegenüber andern vierlinsigen Objektiven gleicher relativer Öffnung aber mit kleinerem Bildwinkel den Vorteil, dass ein grösserer Bildwinkel ausgezeichnet wird und dass es somit als Normalobjektiv in der Kleinbildphotographie eingesetzt werden kann. Gegenüber den allgemein üblichen vierlinsigen Normalobjektiven, die nur ein Öffnungverhältnis 1 : 2,8 besitzen, beweist eine Steigerung auf 1 : 2,4 die Überlegenheit, weitere Einsatzmöglichkeiten für schlechtere Lichtverhältnisse zu schaffen. Im Vergleich zu andern, in der Beschreibung aufgeführten, bekannten vierlinsigen Systemen wird ein Fortschritt durch eine allgemeine Leistungssteigerung erzielt.
Eine Schnittzeichnung und eine Tabelle mit auf eine Brennweite von 100 mm bezogenen Konstruktionsdaten charakterisieren ein Ausführungsbeispiel eines gemäss der Erfindung aufgebauten Objektives.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.