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Vorrichtung zum Bauschen eines Fadens
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bauschen eines durch Herstellen einer Strickware, Fixieren und anschliessendes Wiederaufziehen derselben gekräuselten Fadens aus vollsynthetischen linearen Hochpolymeren, wobei der Faden zwischen gegeneinander wirkenden Bremselementen hindurchgezogen wird.
Es hat sich nun gezeigt, dass das Durchführen der Kräuselung auf Schwierigkeiten stösst. Das Führen zwischen zwei Bremsplättchen ergibt z. B. einen gebauschten Faden. Der Faden ist jedoch noch unregelmässig, ausserdem ist er erheblich beschädigt, soferne die angelegte Fadenspannung genügend hoch war, um den Faden tatsächlich bauschig werden zu lassen.
Es wurde aber gefunden, dass die Eigenschaften dieser auf die beschriebene Art gekräuselten Fäden für eine grosse Zahl von Verwendungszwecken erheblich verbessert werden können, wenn eine Vorrichtung verwendet wird, die sich kennzeichnet durch in an sich bekannter Weise durch Federkraft, die Kraft eines Magneten oder durch ein Gewicht belastete Bremseinrichtungen aus zwei oder mehr gegeneinander wirkenden Bremselementen, welche in Laufrichtung des Fadens eine auf den Faden unmittelbar einwirkende Bremsflächenbreite von höchstens 6 mm, vorzugsweise höchstens 4 mm je Bremsstelle aufweisen.
Die Bremseinrichtungen können vorteilhafterweise die plangeschliffenen und dadurch Kreisringflächen bildenden Ränder an sich bekannter Bremssteller sein, wobei die plangeschliffenen Flächen eine Abweichung von einer ebenen Fläche von nicht mehr als zirka 10 jim, vorzugsweise höchstens 3 bis 5 Mm, zeigen dürfen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 die Gesamtanordnung in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Tellerbremse mit den plangeschliffenen Scheibenrändern als Bremsflächen, Fig. 3 zwei parallel zueinander und quer zur Fadenlaufrichtung angeordnete Stifte mit kreisrundem Querschnitt, Fig. 4 ein Glasplättchen mit parallel zur Glasplättchenoberfläche und quer zur Fadenlaufrichtung angeordneten Stiften, Fig. 5 den gekräuselten Faden vor dem Bauschvorgang und Fig. 6 den gebauschten Faden.
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aus den beiden Reibwalze-6 und 7-- bestehende Reibgalette angeordnet.
Der beim Aufziehen des Strickstrumpfes entstehende gekräuselte Faden --2-- wird über eine Fadenführung --3-- durch die Bremsvorrichtung--4--, anschliessend als nunmehr gebauschter Faden - durch eine Fadenführung --5-- und über einen Umlenkstift --8-- über die Reibwalze-6 und 7--- geführt und läuft über einen Umlenkstift-9-auf den Wickel-10-auf. Dabei dienen die beiden Reibwalze-6 und 7-- dazu, die zum Ziehen des Fadens durch die Fadenbremseinrichtung --4-- notwendige Fadenspannung so weit abzubauen, dass sich die Aufwickelspannung in den üblichen Grenzen hält.
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Fig. 2 zeigt eine zum Bauschen des gekräuselten Fadens -2- geeignete Ausführungsform einer Fadenbremse. Sie besteht wie eine übliche Tellerbremse aus der Achse-12-, den beiden Brems- plättchen-13 und 14-- und einer Spannfeder-15-, welche durch nicht dargestellte Mittel auf die gewünschte Fadenspannung eingestellt wird. Der Aufbau der Bremse ist stark vereinfacht. Die beiden Bremsplättchen-13 und 14-sind erfindungsgemäss an ihren Rändern-16-mit grosser Genauigkeit plangeschliffen und so montiert, dass die Ränder-16-- als Bremsflächen gegeneinander stehen. Der gekräuselte, jedoch noch nicht gebauschte Faden -2-- wird zwischen den Bremsplättchen-Mund 14-- hindurchgezogen.
Dadurch werden die Einzelkapillaren des Fadens gegeneinander derart verschoben, dass ein gebauscher Faden-11-entsteht.
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weise aus Sinterkeramik, Achat oder Glas oder aus einer Kombination zwischen zweien der genannten Werkstoffe bestehende Stifte -17 und 18-- mit kreisrundem Querschnitt sind parallel zueinander und quer zur Fadenlaufrichtung derart angeordnet, dass sie durch an sich bekannte Mittel gegeneinander gepresst werden können. Eine der bei den Stäbchen -17 oder 18-kann fest montiert sein, während der andere beispielsweise durch Federdruck gegen den feststehenden Stift gepresst wird. Es können aber auch beide Stifte federbelastet und quer zur Fadenlaufrichtung verschiebbar angeordnet sein.
Eine andere, besonders wirkungsvolle erfindungsgemässe Fadenbremse ist in Fig. 4 dargestellt. Parallel zur Oberfläche eines Glasplättchens-19-und senkrecht zur Fadenlaufrichtung sind zwei Stifte - 20 und 21-derart angeordnet, dass sie in Richtung senkrecht zur Plättchenoberfläche elastisch bewegbar sind. Sie werden vorzugsweise mit Hilfe von einstellbaren Federn gegen die Plättchenoberfläche gepresst. Zwischen dem Glasplättchen --19-- und den Stiften --20 und 21-- wird der Faden -2-- hin-
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keramik sein, wobei dann vorzugsweise das Plättchen --19-- aus einem andern Material besteht.
Fig. 5 zeigt in starker Vergrösserung einen durch das Stricken, Fixieren und Wiederaufziehen gekräuselten Faden, bei welchem die Einzelfäden in strenger Ordnung parallel zueinander und ineinander liegen.
Fig. 6 zeigt den gleichen Faden nach dem Bauschvorgang. Die Einzelfäden sind derart gegeneinander verschoben, dass die strenge Ordnung nach Fig. 5 aufgehoben ist und sich die einzelnen Bögen der Kapillarfäden gegeneinander abstützen, was zu dem erstrebten Bauscheffekt führt.
Die Wirkung der Vorrichtung wird durch einige Beispiele dargelegt. Bei allen Beispielen sind die Grundbedingungen gleich.
Verwendetes Material :
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<tb>
<tb> Polyäthylenterephthalat-Fäden <SEP> mit <SEP> 135/48 <SEP> den
<tb> Polyamid-Fäden <SEP> mit <SEP> 180/30 <SEP> den
<tb> mittlere <SEP> Fadengeschwindigkeit <SEP> : <SEP> 187 <SEP> m/min
<tb> Aufwickelspannung <SEP> : <SEP> zwischen <SEP> zirka <SEP> 3 <SEP> und <SEP> zirka <SEP> 10 <SEP> p.
<tb>
Zwischen Bremsstelle und Aufwickelung war eine Reibgalette zur Herabsetzung der Fadenauflaufspannung angeordnet, welche die letztere zwischen den oben angegebenen Werten hielt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Reibgalette war bei allen den Beispielen zugrundeliegenden Fällen 525 m/min.
Die ohne Zwischenschaltung einer Bremseinrichtung aufgewickelten Fäden zeigten die bekannte geschlossene Kräuselstruktur mit einer Kräuselkontraktion von zirka 33% (Polyamid) bzw. zirka 52% (Polyäthylenterephthalat).
Beispiel l : Ein üblicher fixierter Strickschlauch wurde unter Zwischenschaltung einer bekannten Tellerbremse mit üblicher Anordnung der aus Sinterkeramik bestehenden Teller aufgezogen und aufgewickelt, wobei die Breite der Bremsfläche 2 x 5,5 mm war. Bei einer Fadenspannung von zirka 0, 3 p/den trat ein vermischter, unregelmässiger Bauscheffekt ein ; durch Erhöhung der Fadenspannung konnte der Effekt nicht verbessert werden, sie führte insbesondere bei den Fäden aus Polyäthylenterephthalat zur Verschlechterung der durch den vorherigen Kräuselvorgang eingebrachten Kräuselung und bei extremen Fadenspannungen sogar zu deren praktisch vollständigem Verschwinden.
Beispiel 2 : Unter sonst gleichen Bedingungen wurden die Teller der Tellerbremse so gegeneinander gedreht, dass die sehr genau plangeschliffenen Tellerränder gegeneinander lagen. Die Breite der Bremsflächen in Fadenlaufrichtung gemessen war 2 x 1, 5 mm. Durch Regulierung der Bremsbe- lastung wurde zwischen Bremse und Abzugsvorrichtung nach der Bremse eine Fadenspannung von 30 p
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terephthalat) bzw. 32, 5% (Polyamid) reduzierte.
Beispiel 3 : Die Bremseinrichtung bestand aus zwei parallel zueinander und senkrecht zur
Fadenlaufrichtung angeordneten Sinterkeramik-Stiften mit kreisrundem Querschnitt und einem Durch- messer von 3 mm. Bei Einstellung einer Fadenspannung von 24 p oder 0, 18 p/den (Polyäthylen- terephthalat) und 29 p oder 0,16 p/den (Polyamid) zwischen Bremseinrichtung und Abzugseinrichtung ergab sich ein guter gleichmässiger Bauscheffekt bei einer Kräuselkontraktion von 48, 5% (Polyäthylenterephthalat) bzw. 32, 30/0 (Polyamid).
Beispiel 4 : Bei sonst gleichen Bedingungen wurde eine Bremseinrichtung verwendet, bei der gegen ein ebenes Glasplättchen zwei parallel zueinander und parallel zur Plättchenoberfläche quer zur Fadenlaufrichtung angeordnete Stifte mit 3 mm Durchmesser aus Sinterkeramik angepresst wurden. Bei Einstellung einer Fadenspannung von 18 p oder 0, 13 p/den (Polyäthylenterephthalat) bzw. 23 p oder
0, 13 p/den (Polyamid) ergab sich eine sehr gute Bauschwirkung bei einer Kräuselkontraktion von 48, 10/0 (Polyäthylenterephthalat) bzw. 320/0 (Polyamid).
Beispiel 5 : Nach Entfernung eines der beiden Sinterkeramik-Stifte ergab bereits eine Bremsspannung von zirka 15, 5 p oder 0, 115 p/den (Polyäthylenterephthalat) bzw. 20 p oder 0, 11 p/den (Polyamid) guten Bauscheffekt, jedoch war bei sonst gleichen Daten für die Kräuselkontraktion insbesondere bei den Polyäthylenterephthalatfäden der Eindruck etwas ungleichmässiger als bei Verwendung zweier Stifte.
Ausserdem hat sich in einigen Bremskonstruktionen, bei denen mindestens eine der Bremsflächen konvexe Form aufweist, die Kombination Stahl-Stahl, beide Flächen poliert oder eine poliert und eine mattiert, bewährt. Eine gute Wirkung ergab sich auch beim Ziehen des Fadens von unten nach oben durch einen mit polierten Stahlkugeln gefüllten zylindrischen Behälter bei vermittels der Füllhöhe regulierter Fadenspannung. Diese lag bei den optimalen Ergebnissen etwa im Bereich der Werte nach Beispiel 4. Zweckmässig ist ein mit Kugeln gleichen Durchmessers gefülltes enges Rohr, wobei der Durchmesser der Kugeln zwischen 0, 7 und 2,5 mm, vorzugsweise 0, 9 und 2 mm liegt, der Innendurchmesser des Rohres das 2, 5-bis 5fache des Kugeldurchmessers und die Füllhöhe 30 bis 120 mm, vorzugsweise 40 bis 100 mm, beträgt.
Die günstigste Fadenspannung zwischen Bremseinrichtung und Abzugsvorrichtung hängt ausser vom Gesamttiter noch vom Titer der Einzelfäden ab, u. zw. derart, dass sie mit kleiner werdendem Einzeltiter kleiner wird. So ergaben sich bei Einhaltung der Bedingungen gemäss Beispiel 4 für verschiedene Einzeltiter und optimalen Bauscheffekt bei Fäden aus Polyäthylenterephthalat die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Daten :
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<tb>
<tb> Einzeltiter <SEP> Gesamttiter <SEP> Fadenspannung
<tb> (den) <SEP> p <SEP> p/den
<tb> 200/24 <SEP> 8, <SEP> 3 <SEP> 45 <SEP> 0,225
<tb> 135/24 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP> 28 <SEP> 0,208
<tb> 135/48 <SEP> 2,8 <SEP> 18 <SEP> 0,133
<tb>
Die Bremseinrichtungen können aus einem harten Material, z. B.
Glas, Sinterkeramik, Achat oder Stahl, gebildet sein, wobei die gegeneinander wirkenden Elemente aus gleichem oder verschiedenem Material bestehen können. Bestehen sie aus verschiedenem Material, so ist es vorteilhaft, zwei der Werkstoffe Sinterkeramik, Glas, Achat, Stahl poliert und Stahl mattiert miteinander zu kombinieren.
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