<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Betrieb einer Anlage für Verbrennung und Zerstörung anatomischer Gewebe, Kehricht u. a. Abfälle und Anlage zur Durchführung des Verfahrens
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
unverbrannter Partikel nicht zu befürchten ist.
Aus der deutschen Patentschrift Nr. 402546 ist es bekanntgeworden, eine Leiche in einem feuerfesten Sarg zur Veraschung zu bringen, welcher mit Löchern für den Zutritt von Luft versehen ist.
Diese Löcher können auf der Aussenseite des Sarges mittels leicht brennbarer Stoffe, z. B. Papier od. dgl. überklebt sein. Hiedurch lässt sich jedoch ein wirksamer Luftabschluss nicht erzielen, da Papier od. dgl. eine verhältnismässig niedrige Entzündungstemoeratur aufweist, welche wesentlich niedriger ist als jene
Temperatur, die bei der Erwärmung vor dem eigentlichen Verbrennungsvorgang beim erfindungsgemässen Verfahren erreicht wird. Abgesehen davon führt die Erwärmung der Leiche bis zum vollständig trockenen Zustand zu einer wesentlichen Dampfentwicklung im Inneren des Sarges, wodurch ein überdruck entsteht, der die Papierverklebung der Löcher bald zerstört. Schliesslich wird auch der
Klebstoff durch die hohen Temperaturen des Sarges erweicht, so dass die Klebstellen undicht werden.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird so vorgegangen, dass die gas-, dampf-oder staubförmigen Verbrennungsprodukte in an sich bekannter Weise mittels einer Saugpumpe in einen geschlossenen Raum eingeleitet werden, in welchem sie einem Regen von zerstäubtem Wasser ausgesetzt und weiter, gegebenenfalls durch ein Filter, zum Abzug geleitet werden. In der Sprühzone tritt eine Kondensation von Gas und Dampf zusammen mit einer innigen Vermischung und Verdünnung der Verbrennungsprodukte in Wasser ein, wodurch diese ohne jeden Schaden durch eine gewöhnliche Abflussleitung abgeführt werden können. Durch die eingebauten Filter können solche Substanzen zurückgehalten werden, die aus verschiedenen Gründen nicht in den Abfluss geleitet werden dürfen, z.
B. gewisse Chemikalien oder Festbestandteile.
Die erfindungsgemässe Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens kennzeichnet sich im wesentlichen durch einen rostlosen Verbrennungsofen, dessen Luftzufuhröffnungen abschliessbar sind, wobei mit dem Ofen eine Sprühkammer verbunden ist, in der die Verbrennungsprodukte mit zerstäubtem Wasser besprüht werden und durch eine Einrichtung zur Zufuhr von vorbestimmten Luftmengen zu vorbestimmten Zeiten relativ zur Zündung. Dadurch lässt sich das erfindungsgemässe Verfahren leicht und sicher durchführen.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt. Fig. l zeigt einen Vertikalschnitt durch einen Veraschungsofen, während Fig. 2 ein Schema einer erfindungsgemässen Anlage zeigt.
Der in Fig. l gezeigte Veraschungsofen besteht aus Seitenwänden-l-. Bodenwand-2- und Oberwand --3-- aus Materialien, die Temperaturen oberhalb 13500C aushalten. In der Oberwand--3--ist eine Öffnung--4--zum Aufgeben der zu verbrennenden Materialien vorgesehen und mit einem abschliessbaren Verschluss irgendeiner zweckmässigen Konstruktion ausgestattet, der aus Klarheitsgründen nicht gezeigt ist. In der Rückwand--l--des Ofens ist eine Abgasleitung --5-- vorgesehen, die mit einem Kamin oder mit einem weiteren Teil der Anlage, die mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben werden wird, in Verbindung steht.
In der Vorderwand--l--ist eine
EMI2.1
für Sauerstoff, Brennstoff in flüssiger oder gasförmiger Form und auch mit einer Kühlmittelzufuhr in Verbindung steht. Die untere Öffnung dient auch zur Beseitigung von Schlacke.
In den Seitenwänden--l--und möglichst auch in der Bodenwand --2-- sind Wärmequellen --9 und 10--zur Erwärmung des Ofeninhaltes vorgesehen. Diese Wärmequellen können vorzugsweise elektrische Heizeinrichtungen sein, u. zw. entweder gewöhnliche Widerstandswindungen oder Hochfrequenzheizeinrichtungen.
Die zu verbrennenden Materialien werden in den Ofen durch die Öffnung--4--eingegeben, sowohl das Material wie der Ofen befinden sich im kalten Zustand. Nach Verschliessen der Öffnung --4-- werden die Heizeinrichtungen--9 und 10--eingeschaltet, um die Materialien bis zum vollständig trockenen Zustand zu trocknen, wobei die geringstmögliche Luftzufuhr beibehalten wird. Ist der vollkommen trockene Zustand bei einer Temperatur von etwa 5000C erreicht, so tritt Selbstzündung der Materialien ein, und die Temperatur steigt auf etwa 10000C oder mehr. Nachdem die Selbstzündung stattgefunden hat, kann die Luftzufuhr erhöht werden, vorzugsweise mittels Einrichtungen, die automatisch abhängig von Temperatur und/oder Zeit arbeiten, der Lufteinlass wird jedoch auf so niedrigem Wert gehalten, dass ein wirksamer Zug innerhalb des Ofens nicht auftritt.
Auf Grund der sehr geringen Luftzufuhr während der Heizperiode findet ein merklicher Austrag von Luft und Dampf vor der Zündung des Ofeninhaltes nicht statt, wodurch im wesentlichen kein Rauch, Asche, Staub, Geruch oder Bazillen in den Schornstein durch die Öffnung --5-- treten
<Desc/Clms Page number 3>
können. Hat der Ofeninhalt den völlig trockenen Zustand erreicht, so ruft dessen Verbrennung keinerlei merklichen Rauch oder Geruch hervor, und keine Bazillen überleben bei den hohen Temperaturen, die während der Verbrennung der vollständig trockenen Materialien aufgetreten sind.
Wie in den Zeichnungen dargestellt, besitzt der Ofen keinerlei Rost, d. h. das zu verbrennende Beschickungsmaterial ruht direkt auf der Oberfläche der Bodenwand-2-. Unterhalb der Materialien bildet sich also kein "Sumpf" aus, in dem die Temperatur etwas geringer ist als in der Zone der eigentlichen Verbrennung und in der nicht verbrannte Materialien sich ansammeln können und die Basis von nicht gewünschten Bazillenkulturen bilden können.
In Fällen von besonders schwieriger Verbrennung kann Sauerstoff oder Brennstoff durch die Öffnung --7-- über eine Vorrichtung versprüht werden, wenn die Selbstzündung bereits stattgefunden hat.
Wie üblich kann der Verschluss für die Öffnung --4-- so angeordnet sein, dass ein Öffnen, während der Ofen noch heiss ist, verhindert wird. Zum gleichen Zweck können die Heizeinrichtungen --9, 10-- mit Schaltelementen ausgestattet sein, die ein Erwärmen, während die öffnung--4-noch offen ist, verhindern.
Wie in Fig. l dargestellt, kann der Ofen mit einer anschliessenden Verbrennungskammer oder einer Bakterienabtötung mit elektrischen oder elektronischen Einrichtungen zur Verbrennung jeder gasförmigen Substanz, die durch die Öffnung --5-- während der Trocknungsperiode ausgetragen wird, ausgestattet sein. Solch eine anschliessende Kammer ist besonders dann interessant, wenn der Ofen in Krankenhäusern, Laboratorien und ähnlichen Instituten eingebaut wird.
Vorteilhaft jedoch wird der in Fig. l gezeigte Veraschungsofen in eine Anlage, wie in Fig. 2
EMI3.1
die Produkte wahlweise durch den Wärmeaustauscher --14-- oder direkt in die Sprühkammer - geschickt werden. Diese Möglichkeit ist besonders während der Trocknungsperiode im Ofenbetrieb interessant, wenn die Temperatur der Produkte so gering ist, dass durch den Wärmeaustauscher keinerlei Vorteil erhalten wird.
Die Kaltwassersprühkammer-16-wird mit kaltem Wasser aus der Hauptleitung-17durch ein automatisches Ventil --18-- beschickt. Im Zerstäubungsapparat --16-- werden die Produkte aus dem Ofen mit zerstäubtem Wasser besprüht, so dass eine innige Mischung von Wasser mit diesen Produkten möglichst mit deren Kondensaten erhalten wird. Im Auslass aus dem Zerstäubungsapparat ist eine Saugpumpe--19--vorgesehen, die eine konstante Saugwirkung durch den Zerstäubungsapparat--16--und das Rohr--15--zum eigentlichen Ofen aufrechterhält, so dass die Verbrennung bei äusserst geringem Luftverbrauch aufrechterhalten wird.
Von der Lieferseite der Pumpe --19-- wird die im Zerstäubungsapparat-16-erzeugte Mischung einer Leitung-20möglichst durch ein Filter --21-- durchgeführt, das so ausgelegt ist, dass jedes Festmaterial und/oder besondere Partikel, die die öffentliche Kanalisation nicht erreichen sollen, zurückgehalten werden.
EMI3.2
Verbrennung stammen, direkt in die Abflussleitung-20-gefuhrt werden. Die Anlage kann auch mit einem einstellbaren Belüftungsventil-23-zur Belüftung der Anlage versehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Betrieb einer Anlage für Verbrennung und Zerstörung anatomischer Gewebe, Kehricht und anderer Abfälle, wobei das Verbrennungsgut in kaltem Zustand in einen Verbrennungsofen ohne Rost eingetragen und hierauf allmählich durch eine Fremdheizung bis zum vollständig trockenem Zustand erwärmt wird, wonach die Verbrennung durch Selbstzündung eingeleitet wird, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h die Kombination, dass die Erwärmung des Verbrennungsgutes bis zu dessen Selbstzündung unter minimalem Luftzutritt geschieht, und dass die Luftzufuhr nach Zündung des Verbrennungsgutes automatisch erhöht wird.
EMI3.3