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Empfänger für Wellentelegraphie.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung am Empfänger für Wellentelegraphie, welche die Richtung zu ermitteln gestattet, in der der Geber gelegen ist, und wodurch die Leistung des Empfängers erhöht wird, indem die Ansprech- fähigkeit des Empfängers auf elektrische Wellen beschränkt wird, die von einer bestimmten Richtung kommen.
Es wird als Antenne ein isolierter oder teilweise isolierter Leiter benützt, der in einer genau oder nahezu wagorochten Geraden am Boden oder Wasser oder nahe über demselben Ii, : gt.
: Nach vorliegender Erfindung wird das der Gebestelle zugekehrte Ende dieses Leiters geerdet und mit irgendeiner Vorrichtung zur Wahrnehmbasrmachung elektrischer Wellen, tlinem Kohärer, einem magnetischen Wellenanzeiger oder dgl. verbunden.
Ein derartiger Empfänger wird am kräftigsten durch Wellen betätigt, die von einer Stelle ausgehen, welche in der durch die Empfangsantcnne gehenden lotrechten Ebene liegt, wobei das mit dem Wellenanzeiger verbundene vordere Ende der empfangsantenne der Gebestelle zugekehrt ist.
Wird sonach eine derartige Antenne um ihr vorderes Ende in wagerechter Ebene gedreht und werden bei einer Stellung der Antenne Zeichen empfangen, so zeigt dies an,
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Antenne von der Gebestelle gerade abgekehrt ist.
Dieser Empfänger kann mit grossem Vorteile zur Ermittlung der Richtung benutzt werden, in welcher die Gebestele liegt, beispielsweise auf einem Schiffe auf See kann man durch einfaches Halbieren des Winkels zwischen den Endlagen der Antenne, bei welchem noch Zeichen wahrgenommen werden, die Richtung, in weicher der Geber liegt, mit grosser Genauigkeit bestimmen.
Die Antenne kann auch durch einen Kondensator mit dem Wellenanzeiger verbunden werden und man kann überhaupt diese Antenne mit allen Einrichtungen ausrüsten, die bei den einfachen senkrechten Antennen gebräuchlich sind.
Die Zeichnung (Fig. l) zeigt schematisch einen Aufriss, eine Empfangs-und eine davon entfernte Gebestelle. Di links gezeichnete Gebestelle besitzt die gewÖhnliche Antenne a, die mit der Erde in bekannter Weise durch eine Funkenstrecke b verbunden ist. Die rechts gezeichnete Empfangsstelle besitzt die wagerechte Empfangsantenne cl, die mit der Erde e
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eine sonstige Empfangsvorrichtung für elektrische Wel ! ente ! egraphie verbunden ist. Wenn die Antenne eu an einer durch die Antenne a gehenden lotrechten Ebene liegt, so werden die Zeichen am deutlichsten wahrgenommen.
Zur Erklärung der Wirkung dieser Empfängereinrichtung diene folgendes : Eine Antenne mit einem wagerechten Schenkel und einem lotrechten, welch letzterer mit dem unteren Ende an Erde liegt ist hinsichtlich der elektromagnetischen Wirkung gleichwertig mit der Hälfte eines doppelt abgebogenen Radiators (Fig. 2).
Die elektromagnetische Wirkung eines doppelt abgebogenen Radiators ist mathematisch
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Phase der beiden Ströme so bemessen ist, dass der Strom in dem nicht geschlossenen geraden Draht die Wirkung des Stromes in einer Seite des Rechtecks aufhebt, in deren nächster Nähe der gerade Draht liegt (Fig. 3).
Hieraus ergibt sich, dass die elektromagnetische Wirkung der vorliegenden Antenne dieselbe ist, wie jene einer lotrechten Antenne, die dicht an einer Seite einer anderen
Antenne liegt, die doppelt abgebogen und an beiden Enden geerdet ist (Fig. 4).
Ein einfacher gorader Draht mit freien Enden wird gewöhnlich als elektrischer
Oszillator bezeichnet und eine geschlossene Leitung oder ein an beiden Enden geerdeter
Draht wird magnetischer Oszillator genannt.
Die vorliegende Antenne mit einem freien Ende stellt sonach eine Kombination eines magnetischen und eines elektrischen Oszillators dar und die asymmetrische Aufnahms- fähigkeit dieser Antenne beruht darauf, dass die auftreffenden Wellen elektromotorische
Kräfte im wagerechten und im lotrechten Teile hervorrufen und dass diese sich entweder addieren oder einander entgegenwirken, je nachdem die Wellen von einer Stelle kommen, von der das freie Ende des wagerechten Empfangsdrahtes abgekehrt ist oder der es zu- 0 gekehrt ist. Die Wirkung des Empfangsleiters hängt ausserdem noch von dem Verhältnisse zwischen dem wagerechten und lotrechten Teile ab.