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Rasenplatz
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rasenplatz, welcher auch bei Schlechtwetter und hohen Belastungen seine ebene Oberflächenbeschaffenheit beibehält, insbesondere für Sport-, Autopark-, Flugplätze u. dgl. Für derartige Plätze wird oft eine entsprechend hohe Belastbarkeit gefordert und überdies soll der Boden auch bei und nach einem starken Regen nicht so nachgiebig werden, dass bei der hohen Belastung Unebenheiten entstehen. Diese beiden Forderungen lassen sich bei den bisher üblichen Rasenplätzen nicht erfüllen.
Es ist zwar schon bekannt, dass man grundsätzlich in einem Haftsubstrat für die Pflanzenwurzeln, sei es ein getrocknetes Gras, Kieselsteine, Kunststoff, Schaumstoff oder andere Stoffe, die Pflanzenwurzeln verankern kann und durch entsprechende Beimengung von Nährsubstrat auch in Form einer Hydrokultur auf einem solchen Untergrund Pflanzen aufziehen kann. Im Falle der Verwendung eines getrockneten Grases, eines Kunststoffes und/oder organischer oder anorganischer Stoffe als Trägerelement für die Wurzeln kann man die Pflanzen ankeimen lassen und dann die entsprechenden mit Pflanzen versehenen Platten versetzen und in die Erde einsetzen, wo sie unter Zerfall der Platten in der Erde weiterwachsen.
Man kann auch wie ebenfalls bekannt ein möglichst gutes Wachstum der Pflanzen in Hydroponikkultur mit Kies als Haftmaterial für die Wurzeln durch entsprechende Gleichhaltung der Wurzeltemperatur erzielen, indem die Nährlösung mit gleichbleibender Temperatur von unten her zeitweise an Wurzeln unter Anhebung des Nährstoffspiegels herangeführt wird.
Auf Grund dieser vorbekannten Massnahmen war es aber nicht naheliegend oder etwa von vornherein zu erwarten, dass man mit einem grobkörnigen, eng aneinanderliegenden Material, wie Kies in den dazwischen befindlichen relativ kleinen Hohlräumen einerseits genügend Nährsubstrat unterbringen kann, um eine ausreichende Rasenbildung zu gewährleisten und anderseits durch die Wurzelverfilzung bei einer solchen grobkörnigen Decklage einen so grossen Zusammenhalt gegen Verschieben in horizontaler und vertikaler Richtung erzielen kann, dass eine solche Fläche für in diesen Richtungen besonders hoch beanspruchte Plätze der eingangs genannten Art Verwendung finden kann.
Man war bisher vielmehr der Ansicht, dass zum Gedeihen eines Rasens für Sportplätze, bei denen eine Hydroponikkultur nicht in Frage kommt, eine entsprechend weiche Nährschichte notwendig ist, die sich naturgemäss bei grossen Regenfällen so weit aufweicht, dass die Grasnarbe allein nicht in der Lage ist bei grossen Belastungen des Bodens dessen Ebenheit zu garantieren. Wie Versuche ergeben haben, ist es aber durchaus möglich einen Rasen, und das ist das Hauptmerkmal der Erfindung auch auf einer oberen Trägerschichte wachsen zu lassen, die aus grobkörnigem Material, wie z. B. Kies besteht, der so auf dem verdichteten und eingeebneten Untergrund unter Einbettung von Pflanzennährsubstrat aufgewalzt wird, dass sich die Kieselsteine praktisch gegenseitig berühren. Die Stärke der Trägerschichte kann 3 bis 15 cm betragen.
Auf diese Weise entsteht eine dicht gewalzte Trägerschichte für die Grasnarbe und das Gras kann aus den Hohlräumen zwischen dem grobkörnigen Material die Nährstoffe entnehmen, wobei ausserdem eine gute Wasserdurchlässigkeit dieser zusammenhängenden Schichte erhalten bleibt. Auf diese Trägerschichte für das Wurzelsystem der Grasnarbe kann nun entweder ein Fertigrasen aufgelegt werden, indem z. B. eine Kunststoffmatte mit Höhlungen in denen Gras angebaut oder bereits gewachsen vorliegt. Verwendung findet oder es kann ein normaler Fertigrasen in Form von
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Rasenmatten oder Rasenziegeln aufgelegt werden. Ebenso besteht die Möglichkeit auf dieser Trägerschichte Rasensamen anzubauen und mit einer dünnen Schichte feinkörnigen Sandes abzudecken, durch den dann der Rasen hindurchwächst.
Durch das Eindringen des Wurzelsystems in seine Trägerschichte entsteht einerseits eine fest zusammenhängende Trägerschichte, die auch bei starkem Regen ihre Ebenheit nicht verliert, da sie gut wasserdurchlässig bleibt. Dort, wo ein schotteriger Untergrund vorhanden ist, wird man mit dieser Trägerschichte das Auslangen finden. Bei gewachsenem Boden, der keine so gute Wasserableitung besitzt ist es vorteilhaft zwischen der Trägerschichte und dem verdichteten Untergrund eine hohe Kapillarität aufweisende Schichte anzuordnen. Diese Schichte hat die Aufgabe einerseits die in kurzer Zeit anfallenden grösseren Wassermengen in waagrechter Richtung gleichmässig zu verteilen und den Wasserüberschuss, den diese Schichte nicht mehr aufnehmen kann in über den Untergrund gleichmässig verteilte, in die wasserableitende Zone reichende Schlitze abzuleiten.
Diese Schichte hat aber noch eine weitere Aufgabe. Dann, wenn in der Trägerschichte für die Grasnarbe das Wasser aufgebraucht wird, bzw. verdunstet ist, saugt sie von unten her über den wasserspeichernden Untergrund wieder Feuchtigkeit in diese Trägerschichte nach. Um nun diese nach oben wandernde Feuchtigkeit auch in der Trägerschichte für die Grasnarbe gleichmässig zu verteilen ist es zweckmässig diese noch mit einer hohe Kapillarität aufweisenden Schichte abzudecken. Gelangt nun die Feuchtigkeit nicht gleichmässig an allen Stellen durch die Trägerschichte nach oben, dann verteilt diese Kapillarschichte die Feuchtigkeit nach allen Seiten in waagrechter Richtung.
Für eine solche Kapillarschichte ist Erde von vornherein nicht geeignet, da sie infolge der vielen Lufteinschlüsse keine ausreichende Kapillarität im Sinne einer erhöhten waagrechten Verteilung des Wassers aufweist. Eine
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bei denen keine so hohen Druck-und Schubbelastungen auftreten, genügt es, die Trägerschichte für die Grasnarbe in der bisher beschriebenen Weise herzustellen. Für wesentlich stärker belastete Plätze insbesondere solche Plätze, die auch einer grösseren Schubbelastung unterworfen sind, wie Fussballplätze, sonstige Sportplätze, Flug-und Autoparkplätze u. dgl. wird das grobkörnige Material z.
B. der Kies durch Vermengen mit einem pflanzenverträglichen Klebemittel mit einem dünnen Klebefilm versehen, wobei die einzelnen Kiesel beim Verdichten nur an ihren Berührungsstellen verkleben, ansonsten aber genügend Zwischenräume verbleiben um nachträglich Pflanzennährsubstrat in diese Hohlräume einzubringen. Dies geschieht durch Einschlämmen, wobei das das Pflanzennährsubstrat mitführende Wasser durch die Trägerschichte durchsickert und das Nährsubstrat in den Zwischenräumen haften bleibt. Es muss also so lange eingeschlämmt werden, bis die Hohlräume keine Nährsubstanz mehr aufnehmen können. überall dort wo eine federnde Nachgiebigkeit des Bodens erwünscht ist, z. B. bei
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grobkörnige Teile aus Kunststoff oder Gummi in Frage kommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rasenplatz, welcher auch bei Schlechtwetter und hoher Belastung seine ebene Oberflächenbeschaffenheit beibehält, insbesondere für Sport-, Autopark-, Flugplätze u. dgl.,
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Untergrund aufliegende obere Trägerschichte für die Grasnarbe aus einem grobkörnigen eng aneinanderliegenden Material, z. B. Kies besteht und in den zwischen dem körnigen Material vorhandenen Hohlräumen Pflanzen-Nährsubstrat eingebettet ist, wobei die Trägerschichte und das Pflanzennährsubstrat durch das Wurzelsystem der Grasnarbe zu einer entsprechend belastbaren, zusammenhängenden Schichte verbunden sind.
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