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Formschlüssig wirkende Mitnehmervorrichtung für Spu1enhüJsen, insbesondere für Streckzwirnspindeln
Die Erfindung betrifft eine formschlüssig wirkende Mitnehmervorrichtung für Spulenhülsen, insbesondere für Streckzwirnspindeln.
Mit Erhöhung der Spulengewichte ist es erforderlich, an den Streckzwirnspindeln und-kopsen eine formschlüssige Mitnahmeeinrichtung anzubringen, da mit Hilfe der bekannten kraftschlüssigen Verbindungen das hohe Drehmoment nicht mehr übertragen werden kann. Ausserdem können formschlüssige Verbindungen bei richtiger Ausbildung eine bessere Zentrierung des Kopses auf der Zwirnspindel bewirken, womit grössere Laufruhe und geringere Spindellagerbelastung erreicht werden. Insbesondere beim Anlaufen und beim Abbremsen wird daneben eine Relativbewegung zwischen Kops und Spindel verhindert. Formschlüssige Mitnehmereinrichtungen an Streckzwirnspindeln sind an sich bekannt.
So wurde eine Einrichtung vorgeschlagen, bei welcher auf der Spindel ein Mitnehmerstück mit drei an seinem Umfang in gleichen Abständen angeordneten Einbuchtungen mit halbkreisförmigem Querschnitt sass, während in die Kopshülse ein Gegenstück eingesetzt war, welches entsprechend zu den Ausbuchtungen in diese hineinpassende Erhebungen aufwies. Das leichtere Einrasten sollte durch ein gewisses allseitiges Spiel zwischen Erhebungen und Einbuchtungen erreicht werden.
Diese Einrichtung zeigte jedoch wesentliche Nachteile. So mussten beim Aufstecken der Kopse auf die Spindeln erstere so lange verdreht werden, bis die Vorsprünge in die Einbuchtungen des Mitnehmerstückes einrasteten, was Verdrehungen bis zu 1200 erforderte. Zum Aufstecken der Kopshülsen, wasda es sich dabei um Leerlaufzeiten der Maschine handelt-sehr schnell gehen muss, waren dadurch erheblich über das zuzugestehende Mass hinausgehende Zeitspannen erforderlich. Die vielfach bei der Verwendung kraftschlüssiger Kupplungen übliche, sehr rationelle Arbeitsweise, die Kopse auf die laufende Spindel aufzustecken, konnte mit dieser Vorrichtung nicht angewendet werden, wie aus der Konstruktion leicht einzusehen ist. Ausserdem war wegen des vorhandenen Spiels zwischen Mitnehmerstück und Mitnehmerhülse eine gute Zentrierung nicht möglich.
Eine gewisse Verbesserung stellt eine weitere Konstruktion dar, bei der das Mitnehmerstück an seinem Umfange in gleichem Abstand zueinander angeordnete, vorzugsweise drei federnd gelagerte und in das Mitnehmerstück einschiebbare Mitnehmernocken aufweist und bei dem ein in der dem Mitnehmermundstück entsprechenden Höhe ein Mitnehmerring mit Ausnehmungen für den Eingriff der Mitnehmernocken vorgesehen ist. Ein rasches und sicheres Aufsetzen bei drehender Spindel war aber auch hier nicht möglich.
Der erfindungsgemässen Einrichtung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine formschlüssige Verbindung zwischen Kopshülse und Zwirnspindel zu schaffen, die in jeder beliebigen Stellung und auch bei laufender Spindel die Hülse aufzustecken gestattet. Ausserdem soll sie die durch die vorhandenen Sitztoleranzen zwischen Kops und Spindel auftretenden kleinen Zentrierungsfehler ausgleichen.
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Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Ausnehmungen als Nuten ausgebildet sind, deren Tiefe geringer ist als die Höhe der vollständig aus dem Mitnehmerstück herausstehenden Nocken und deren Breite grösser ist als die Breite der Nocken, wobei der Mitnehmerring am unteren Ende, eine
Gleitfläche für die Mitnehmernocken bildend, konisch erweitert ist und wobei der die Nuten im Mitnehmerring umschreibende Kreis einen um 0,5 bis 4 mm, vorzugsweise 1 bis 3 mm, geringeren Durch- messer hat als derjenige der vollständig aus dem Mitnehmerstück herausragenden Nocken.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung ist das Aufstecken bei laufender Spindel ohne weiteres möglich.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch die Spindelachse und Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch die erfindungsgemässe
Einrichtung.
Auf die konische Spitze --1-- der Zwirnspindel ist das Kupplungsstück --2-- befestigt, welches in der dargestellten Ausführungsform zum Einsetzen der Nocken-4-einen --4-- einen Deckel --3-- aufweist. Die Nocken---4-- sind in entsprechenden Aussparungen-10-des Kupplungsstückes-2-mit Hilfe der
Federn --5-- federnd gelagert und können so weit in die Aussparung --10-- hineingeschoben werden, dass sie nicht mehr über die Oberfläche des Kupplungsstückes --2-- hinausragen.
In der Hülse--7--sitzt ein Mitnehmerring --6--, welcher in gleicher Aufteilung drei Nuten --8-- aufweist. Diese sind so bemessen, dass sich die Nocken gegen die Grundfläche der Nuten abstützen kön- nen, wodurch gegebenenfalls vorhandenes geringes Zentrierungsspiel ausgeglichen wird. Die Breite der
Nuten ist um ein geringes, z. B. 1/20 bis 1/5, grösser als die Breite der Nocken, ausserdem sind die
Kanten --9-- der Nuten leicht abgeschrägt, wodurch das Einspringen der Nocken in die Nuten, bei- spielsweise beim Aufsetzen bei laufender Spindel, erleichtert wird.
Der Innendurchmesser des Mitneh- merringes --6-- erweitert sich im unteren Teil, nach unten eine konische Gleitfläche --11-- bildend, so weit, dass er mindestens genauso gross, vorzugsweise um weniges grösser ist, als der Durchmesser eines die drei vollständig aus dem Kupplungsstück --2-- herausragenden Nocken umschreibenden Kreises. Der
Kegelwinkel der Gleitfläche --11-- liegt zwischen 45 bis 900 und zirka bei 600. Die Abrundung des unteren Innenrandes kann in die Gleitfläche miteinbezogen sein.
Wird nun die Hülse --7-- mit dem Mitnehmerring --6-- auf die Spindel aufgeschoben, so werden zunächst die Nocken vermittels der konischen Gleitfläche --11-- nach innen geschoben, bis sie mit den Nuten --8-- zusammentreffen und in diese einrasten.
Die Nocken können aus Metall, aber auch aus einem Werkstoff mit dämpfenden Eigenschaften, beispielsweise schlagfesten, zähen Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Polyamid, usw., oder aus an sich bekannten, beispielsweise mit Textilmaterial od. dgl. verstärkten Pressmassen, etwa aus dem unter dem Handelsnamen"Novotex"bekannten Werkstoff, bestehen.