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Verfahren und Maschine zum Zerschneiden von Gummitüchern in Streifen gleicher Breite
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Zerschneiden von Gummitüchern, bei denen
Kabel, Drähte u. dgl. in nichtvulkanisiertem Gummi eingebettet sind, und die unter der Bezeichnung "Cordtücher" zum Verstärken von Fahrzeugreifen und andern Gummierzeugnissen dienen. Im besonde- ren bezieht sich die Erfindung auf Maschinen zum Zerschneiden von Gummitüchern, deren Einlagen aus metallischen und ähnlichen, relativ harten und steifen Kabeln oder Drähten bestehen, und die im Ge- gensatz zu mit textilen Einlagen versehenen Tüchern, dem Zerschneiden einen erheblichen Widerstand entgegensetzen.
Die bekannten Maschinen verwenden als Schneidewerkzeug entweder zwei umlaufende Scheiben- messer oder eines das mit einer ortsfesten Gegenplatte zusammenarbeitet, wobei die oder das Messer auf einem quer zurTuchbahn beweglichen Wagen angebracht sind. Im Betrieb wird die Tuchbahn schrittweise weiterbewegt, so dass Streifen abgeschnitten werden.
Es wurde festgestellt, dass bei diesen Maschinen die Tuchbahnen nicht entlang jener theoretischen Linie geschnitten werden, die in der Ebene der Schneidmesser liegt, sondern entlang einer etwas daneben liegenden Linie. Soll z. B. von einem Tuch-l-ein unter einem Winkel C geneigtes Band-2- von der Breite L. sine abgeschnitten werden, indem die Messer entlang der theoretischen Schneidelinie AB geführt werden (Fig, 1), so zeigt die Erfahrung, dass das Tuch in Wirklichkeit entlang einer Linie A'B'geschnitten wird, die parallel zur Linie AB liegt und von ihr einen bestimmten Abstand--a-- besitzt.
Diese Erscheinung ist damit zu erklären, dass jeder Draht, bevor er von den Messern zerschnitten wird, vor diesen etwas ausweicht. Dabei tritt diese Erscheinung umsomehr hervor, je härter und dicker die Drähte sind und je kleiner der Schneidewinkel C ist. Der Abstand --a-- kann unter Umständen mehrere Millimeter betragen. Die geschilderte Erscheinung wird noch auffälliger, wenn man die Messer, ohne sie oder das Tuch zu verstellen, erst in Richtung A-B und anschliessend zurück in Richtung B-A führt. In diesem Falle weichen die Drähte im entgegengesetztem Sinne aus, mit der Folge, dass beim Rücklauf der Messer der Schnitt entlang einer Linie B"A"verläuft, so dass ein Streifen von einer Breite gleich 2a. sinC abgetrennt wird.
Es ist also zu erkennen, dass man bei den bekannten Maschinen die Messer beim Rücklauf B-A verstellen müsste, wenn man nicht eine Tuchverschwendung in Kauf nehmen wollte. Es ist auch nichtmög- lich, eine erwünschte Leistungssteigerung der Maschine dadurch herbeizuführen, dass man die Schnitte sowohl beim Vor- als auch beim Rücklauf der Messer ausführt und dabei das Tuch jeweils um gleiche Schritte L vorschiebt, weil sich der Fehlerabstand --a-- jeweils an einer andern Seite der theoretischen Schnittlinie ergibt, so dass abwechselnd ungleiche Tuchstreifen --2 und 3-- erzeugt werden, was aber
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einen zweiten, von Hand oder automatisch geschalteten Getriebemotor --23-- hin- und hergezogen wird.
Der Wagen besitzt im Querschnitt die Form eines "C", so dass ihn die Bandtrume-18-- durchlaufen können (Fig. 4).
In den beiden gezeigten Beispielen erfolgt das Zerschneiden der Tuchbahn --5-- durch zwei Scheibenmesser --17--, die auf zwei horizontalen, zueinander parallelen Wellen --25-- sitzen, die in einer Vertikalebene im Wagenkörper gelagert sind. Der Abstand beider Wellen ist etwas geringer als der Durchmesser eines Scheibenmessers-17-. und wenigstens eine der Wellen --25-- kann in Achsrichtung etwas bewegt werden, so dass sich beide Messer aneinanderlegen können, wobei ihre Berührungsstelle in einem Raum --26-- zu liegen kommt, der zwischen der Längskante des Tisches --13-- und der Längskante des Förderbandes --18-- freigelassen ist. Das obere Trum des Förderbandes --18- liegt auf einer Stützplatte --27-- in der Höhe des Tisches --13-- auf.
Gemäss einer Abänderung kann der Schnitt nur von einem Messer ausgeführt werden, das sich gegebenenfalls gegen eine im Raum --26-- angeordnete Stützfeder anlegt, die an Stelle des unteren zweiten Messers tritt. In diesem Fall wird das eine Scheibenmesser vom Wagen --16-- getragen. Gleichgültig welche Ausführungsform gewählt ist, bleibt die
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Sodann wird der Wagen zum Zerschneiden des Tuches in Bewegung gesetzt und dann das Förderband angelassen, so dass es das abgeschnitteneTuchstück inRichtung des Pfeiles-fl--wegbefördert. Bei wieder in Endstellung befindlichem Wagen --16--, wird das Tuch --5-- um einen Schritt --D1-- auf das För-
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sen Rollen durch einen nicht gezeichneten Motor angetrieben sind.
Die Steuerung dieses Vorschubes erfolgt durch eine in Fig. 4 mit --40-- bezeichnete Einrichtung, die eine auf dem Tisch --5- abrollende Fühlwalze --41-- aufweist. Die Einrichtung --40-- steuert das ein- und Ausschalten des das Band --14-antreibenden Motors jeweils um einen Schritt --Dl und D--, je nachdem der Wagen einen Vor- oder einen Rücklauf ausgeführt hat. Diese Steuereinrichtung ist in Fig. 5 und 6 in Einzelheiten dargestellt.
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der Einrichtung auf das Tuch gedrückt wird. Die Walze --41-- ist über ein Zahnradpaar --45-- mit einer Welle --46-- gekuppelt, deren eines Ende in einer Hülse -47-- frei laufen kann. Auf der Welle --46-- ist ausserdem ein. Element-48-einer elektromagnetischen Kupplung aufgekeilt, deren zweites Element --49-- auf einem Ansatz der Hülse --47-- gleitbar aufgesetzt ist.
Das Ende der Hülse - ist in einer Gehäusewand gelagert und trägt eine auswechsel-und einstellbare Nockenscheibe --50--. Diese Scheibe trägt einen Finger --51--, der die Gehäusewand durch einen Schlitz durchdringt.
An der Vorderwand des Gehäuses --42-- sind zwei unabhängig voneinander in der Höhe einstellbare Kon- taktgeber --52, 53-- befestigt, wobei zu ihrer Verstellung Mikrometerschrauben --54, 55-- vorgesehen sind. Jeder dieser Kontaktgeber besitzt eine Rolle --56--, die in die Bewegungsbahn des Fingers --51-der Nockenscheibe --50-- ragen, Die Kontaktgeber liegen im Stromkreis des Motors, der das Band - für den Tuchvorschub antreibt.
Die Hülse --47-- trägt schliesslich noch eine Scheibe --57--, an deren Umfang eine Kette oder ein Band --58-- befestigt ist, aeren anderes Ende bei --59-- am Gehäuse verankert ist. Dieses Band stützt ein Gewicht --60--, das um eine Welle --61-- schwenkbar ist. Die Scheibe --57-- trägt noch einen Anschlagstift --62--, der gegen einen durch eine Feder --64-- belasteten Hebel --63-- anstossen und diesen bis zu einem Anschlag --65-- verschwenken kann.
Die soweit beschriebene Anordnung wirkt wie folgt. Im Ruhezustand ist die elektromagnetische Kupplung --48 bis 49-unerregt, so dass sich die Hülse --47- frei auf der Welle --46- drehen kann. Das Gegengewicht --60-- dreht die Hülse in ihre Ausgangslage und bringt den Finger --62-- des Rades --57-- in Anschlag mit dem Hebel--62-. Die Wirkung des Gegengewichtes --60-- genügt aber nicht, um den Hebel--63-- gegen die Kraft der Feder-64-zu bewegen. Sodann wird auf der Hülse - eine ausgewählte Nockenscheibe --50-- befestigt, deren Finger --51-- eine dem gewünschten Schnittwinkel C entsprechende Ausgangslage hat.
Man gibt der Scheibe --51-- während ihres Anbringens eine Ausgangslage bezüglich der Hülse--47--, die je nach der Breite des zu zerschneidenden Tuchbandes --24-- verschieden ist. Die Einstellung der Ausgangslage der Nockenscheibe --50-- kann
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beispielsweise dadurch erleichtert werden, dass zwischen der Scheibe --50-- und der Hülse --47-- eine mit mehreren Löchern --67-- verseheneSektorscheibe --66-- eingefügt wird, die wie eine Teilscheibe zu handhaben ist. Die Verbindung zwischen Nocken- und Sektorscheibe erfolgt mittels eines Splintes - -68--, den man in eines der Löcher --67-- und ein entsprechendes Loch der Scheibe --50 -- einsteckt (Fig. 6).
Um das Tuch --5-- unter die Messer --17-- vorzuschieben, wird der die Förderbahn --14-- an- treibende Motor eingeschaltet. Damit wird die Tuchbahn in Richtung des Pfeilers-F -in Bewegung gesetzt, und die Walze --41-- beginnt auf der Tuchbahn abzurollen. Gleichzeitig wird die Kupplung 48 bis 49-- erregt und kuppelt die Welle --46-- mit der Hülse-47-, so dass sich die Scheibe-57- und dieNockenscheibe --50-- inRichtung des Pfeiles --Fs -- zu drehen beginnen, bis der Finger --51-die Rollen --56-- der Kontaktgeber --52 und 53-- betätigt.
Die Kontaktgeber sind für abwechselnde Tätigkeit eingerichtet, nur einer von ihnen, beispielsweise der Kontaktgeber --52--, der dem Vorlauf der Messer --17-- entspricht, öffnet den Stromkreis des das Förderband --14-- antreibenden Motors, so dass der Transport des Tuchbandes unterbrochen wird. Die dabei abgelaufeneTuchlänge entspricht also einem bestimmten Wert, u. zw. dem Wert --D--, der dem gewünschten Tuchabschnitt entspricht, und er kann durch Betätigung der Einstellschraube --54-- eingestellt werden, die die Stellung der Rolle --56-- in der Ablaufbahn des Fingers --51-- verändert,
Mit der Stillsetzung des Motors wird die Kupplung"-48 bis 49-- entregt und die Nockenscheibe-50- kehrt unter dem Einfluss des Gegengewichtes --60-- wieder in ihre Ausgangslage zurück.
Beim nächsten
Arbeitsgang bleibt der Kontaktgeber --52-- in Ruhe und an seiner Stelle wird der Kontaktgeber --53-- betätigt und führt zu einem Tuchvorschub vom Wert --D1-- entsprechend dem Rücklauf der Messer --17--. Dieser Vorschub-Di--wird ebenfalls durch Einstellung der Regelschraube --55-- des Kon- taktgebers --53-- bemessen.
Die vorstehend beschriebene Einrichtung kann also genau verschiedene Vorschübe für das Tuch ein- stellen, entsprechend den Abweichungen der wirklichen Schnittlinie von der theoretischen und entspre- chend dem Vor- oder Rücklauf der Messer --17--. Man erhält also jeweils gleich breite Tuchabschnitte, unabhängig von dem Auftreten der erwähnten Schnittlinienabweichung. Das für die Praxis bedeutsame
Ergebnis liegt also darin, dass sowohl mit vor-als auch rücklaufenden Messern gearbeitet werden kann, wodurch die Leistungsfähigkeit der Maschine verdoppelt ist.
Die Möglichkeit, den Hebel --63-- rückzustellen, wird verwendet, wenn ein von Natur aus kle- bendes Tuch bearbeitet wird, das im Augenblick des Anhaltens und des Schneidens am vorderen Rand des Tisches --13-- kleben bleibt und sich einem neuerlichen Vorschub widersetzt. Eine einfache Weise, das Tuch wieder loszulösen, besteht darin, dass man es vor einem neuerlichen Vorschub ein wenig zu- rückzieht.
Wird dieser Vorgang durch Umsteuern des Antriebsmotors für das Förderband --14-- herbei- geführt, so dreht die Rolle-41-- das Rad-57-- verkehrt (d. h. gegen die Richtung des Pfeiles --F3 --), und der Finger --62-- führt den Hebel -63-- gegen die Wirkung seiner Feder --64-- zurück. Die mit dem Rad --57-- verbundene Nockenscheibe --50-- folgt dieser Rückführbewegung, so dass ein Rückziehen des Tuches erfolgt, ohne dass aber die voreingestellten Vorschübe, die durch die Stellung der Einstellschrauben --54 und 55--gegeben sind, geändert werden.
Die Erfindung ist nicht auf die genaue Verwirklichung der beschriebenen Steuereinrichtung beschränkt, und erlaubt in ihrem Rahmen verschiedene Änderungen derselben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Zerschneiden von Gummitüchern in Streifen gleicher Breite, bei denen Kabel, Drähte u. dgl. eingebettet sind und die zum Verstärken von Fahrzeugreifen und andern Gummierzeugnissen diesen, unter Verwendung einer Maschine mit quer zu dem zu zerschneidenden Tuch bewegbaren Messern, wobei die Schnittrichtung mit der Richtung, in der die Kabel verlaufen, einen Winkel kleiner als 900 einschliesst, dadurch gekennzeichnet, dassdasTuchnachBeendigungjedesSchnittes in Richtung des Kabelverlaufes abwechselnd um verschiedeneschritte (D und Di) vorgeschoben wird, wo- bei der Beendigung einer eine Komponente in Vorschubrichtung aufweisenden Schnittbewegung der Messer ein Schritt (Dl) folgt, der gleich ist der gewünschten Streifenbreite (L),
vermindert und das Zweifache eines jeweils empirisch ermitteltenFehlerwertes (a), wogegen der einer zur vorgenannten Schnittbewegung entgegengesetzten Bewegung der Messer folgende Schritt (D) gleich ist der Streifenbreite (L), vermehrt um das Zweifache des genannten Wertes (a).