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Kunststoff-Briefordner
Die Erfindung betrifft einen aus Kunststoff gefertigten Briefordner, der einen vorderen und einen hinteren Deckel und einen diese miteinander verbindenden Rücken aufweist.
Es sind Briefordner bekannt, bei denen die Aufreihmechanik auf den hinteren Deckel bzw. auf den Rücken des Ordners aufgeschraubt oder aufgenietet ist. Diese Art der Anordnung der Aufreihmechanik ist jedoch umständlich und verteuert die Herstellung.
In der USA-Patentschrift Nr. 2, 099, 472 ist es z. B. vorgesehen, die Aufreihstifte mit einem Gewindefuss auszurüsten und mittels Schrauben am hinteren Deckel zu befestigen.
Es ist ferner vorgeschlagen worden (USA-Patentschrift Nr. l, 184, 014), die Aufreihstifte mit einem kugelartig ausgebildeten Fuss in eine am Hinterdeckel des Briefordners vorgesehene Pfanne einzusetzen : dabei muss jedoch die Pfanne aus Metall eigens hergestellt und ihrerseits wieder am Hinterdeckel befestigt werden. Es ist ferner vorgeschlagen worden (deutsche Patentschriften Nr. 223745 und Nr. 463786), die Aufreihstifte durch Einstecken in den Hinterdeckel des Briefordners zu befestigen, wobei jedoch zwecks sicherer Halterung dieser Aufreihstifte eine Grundplatte oder Montageplatte mit dem Hinterdeckel verbunden sein muss.
Allen diesen Vorrichtungen ist gemeinsam, dass besondere Massnahmen getroffen werden müssen, um die Aufreihvorrichtung sicher und zuverlässig am Briefordner zu verankern. Diese Massnahmen erfordern einerseits die Bereitstellung besonderer Teile wie Schrauben, Nieten, Montageplatten, anderseits verlangen sie zusätzliche Arbeitsvorgänge zur Befestigung dieser Teile. Es ist die Aufgabe der Erfindung, für aus Kunststoff spritzgegossene oder geprägte Briefordner eine solche Halterung der Aufreihmechanik anzugeben, bei welcher auf die bisher erforderlichen Befestigungselemente verzichtet werden kann, und mit welcher sich der Ordner insgesamt billiger herstellen lässt.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung bei aus Kunststoff spritzgegossenem oder geprägtem Briefordner, mit Vorder-und Hinterdeckel sowie mit einem diese verbindenden Rücken, ferner mit einer Aufreihmechanik, bestehend aus zwei Aufreihstiften, einem Umlegebügel und einem auf dessen Kröpfung einwirkenden Verriegelungshebel dadurch gelöst, dass am Hinterdeckel und einstückig mit diesem zwei Haltesockel zum Einstecken der Aufreihstifte, zwei Lagerlappen zur Lagerung der seitlich der Kröpfung in der Schwenkachse liegenden Teile des Umlegebügels sowie ein Lagerbock zur Lagerung des Verriegelungshebels angeordnet sind.
Durch eine solche Ausbildung eines Briefordners kann auf besondere Befestigungsorgane völlig verzichtet werden. Da die genannten Haltevorrichtungen, nämlich die Haltesockel, die Lagerlappen sowie der Lagerbock in einem Arbeitsgang mit dem Hinterdeckel des Briefordners hergestellt werden, fallen praktisch keine besonderen Kosten dafür an. Desgleichen erübrigt sich eine Montage dieser Halteelemente. Aber auch das Einsetzen der Aufreihmechanik in diese Halteelemente ist einfach und zeitsparend. So können z. B. die Haltesockel für die Aufreihstifte als zylinderförmige Bolzen ausgebildet sein, welche aus dem Hinterdeckel senkrecht herausragen, während die Aufreihstifte zumindest an ihrem einen Ende hülsenförmig sind und unter Bildung eines engen Pass-Sitzes über die Bolzen hinweggeschoben werden.
Zwar war bereits seit jeher bekannt (deutsche Auslegeschrift 1142152), an den Deckel eines aus
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Kunststoff bestehenden Ordners Teile anzuformen, die mit der Aufreihmechanik zusammenwirken. Diese Teile waren jedoch nur am Vorderdeckel angeformte Rastelemente, welche lediglich die Aufgabe hatten, den Umlegebügel einrasten zu lassen und den Vorderdeckel geschlossen zu halten. Die Rastelemente müssen im Gegensatz zu den Haltevorrichtungen, welche der Gegenstand der Erfindung sind und welche der Verankerung der Aufreihmechanik dienen, keine nennenswerten Kräfte aufnehmen. Die Halterung der funktionell wenig bedeutsamen, notfalls sogar entbehrlichen Rastelemente kann aus die-
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bar bisher nicht für möglich gehalten worden, dass einer lediglich angeformten Halterung eine solche Beanspruchung zugemutet werden könne.
Nur daraus ist es zu erklären, dass man sich trotz der Verbreitung der Kunststoffe lange Zeit der unbestreitbaren Vorteile begeben hat, welche die Erfindung liefert.
Mit der Erfindung wurde offensichtlich ein Vorurteil überwunden.
Durch diese vorstehend erläuterte Ausbildung eines Kunststoff-Ordners entfällt die bei den bekannten Ordnern übliche Grundplatte der Aufreihmechanik, so dass bei gleicher Rückenbreite eine grössere Füllhöhe erzielt wird.
Einzelheiten der Erfindung können den Ausführungsbeispielen der Zeichnungen entnommen werden ;
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in schaubildlicher Darstellung, Fig. 2 einen in Fig. 1 durch den strichpunktierten Kreis A gekennzeichneten Ausschnitt in grösserem Massstab, Fig. 3 einen in Fig. 1 durch den strichpunktierten Kreis B gekennzeichneten Ausschnitt in grösserem Massstab, Fig. 4 ein gegenüber der Fig. 2 abgewandeltes Rastelement in schaubildlicher Darstellung, Fig. 5 einen Schnitt durch dieses Rastelement gemäss der Linie 5-5 der Fig. 4 und Fig. 6 einen Schnitt durch den geschlossenen Ordner gemäss der Linie 6-6 der Fig. l.
Wie die Fig. 1-3 zeigen, weist der Ordner einen vorderen Deckel 10, einen hinteren Deckel 12 sowie einen zwischen den beiden Deckeln angeordneten Rücken 14 auf. An der dem Rücken 14 zu- gekehrten Kante eines jeden Deckels 10, 12 sowie an den beiden Längskanten des Rückens 14 sind Scharnierhülsen 16 an die Teile des Einbandes angeformt, die durch Scharnierstifte 18 zu die Teile des Ordners miteinander verbindenden Scharnieren ergänzt werden.
Auf der Innenseite des hinteren Deckels 12 sind mit diesem einstückig verbundene Lagerlappen 20, Augen 22 sowie ein zungenförmiger Lagerbock 24 vorgesehen. Die in Fig. 3 in grösserem Massstab gezeigten Lagerlappen 20 dienen der Anlenkung eines Umlegebügels 26 einer Aufreihmechanik, deren Aufreihstifte 28 in den Augen 22 befestigt sind und deren Verriegelungshebel 30 am Lagerbock 24 angelenkt ist. Die Aufreihstifte können aber auch einstückig an den hinteren Ordnerdeckel angeformt sein.
Auf der Innenseite des vorderen Deckels 10 sind gemäss den Fig. 1 und 2 zwei hakenförmige Nasen 32 an den vorderen Deckel angeformt, die, wie die Fig. 6 zeigt, bei geschlossenem Ordner der Fixierung der beiden Deckel 10, 12 gegeneinander dienen und in diesem Zustand die Scheitel 34 des Umlegebügels 26 hintergreifen. Wie den Fig. 4 und 5 zu entnehmen ist, können an Stelle der hakenförmigen Nasen 32 auf der Innenseite des vorderen Deckels 10 auch zwei Ausnehmungen 36 und 38 vorgesehen sein, deren jede eine über den Rand der Ausnehmung vorstehende Nase 40 aufweist, welche bei geschlossenem Einband einen der Scheitel des Umlegebügels 26 hintergreift.