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Mehradriges Kabel
Die Erfindung bezieht sich auf mehradrige Kabel jenes Typs, bei dem die gegebenenfalls eine eigene isolierende Hülle aufweisenden Adern von einer gemeinsamen Hülle, vorzugsweise zur Kabelachse symmetrischen Querschnitts aus elastischem Isoliermaterial umhüllt sind.
Bei verschiedenen elektrischen Geräten werden zur Energieversorgung, Steuerung usw. mehradrige Kabel genannten Typs verwendet. Oftmals ist es aber erwünscht, einzelne Stromwege von diesen Kabeln abzutrennen und davon unabhängig zu führen, was notwendigerweise dazu führt, dass ein zweites getrenntes Kabel für diese Stromweg verwendet werden muss.
Ein typisches Beispiel hiefür sind Verbindungsleitungen zwischen einem Tonaufzeichnungsgerät und dem Mikrophon, die neben den eigentlichen Mikrophonadern und allfälligen Energieversorgungsadern auch Steueradern zur Fernbedienung des Tonaufzeichnungsgerätes vom Standort des Mikrophons aus enthalten. Bei solchen Anordnungen ergibt sich manchmal der Bedarf, die Steuerung des Aufnahmegerätes von einem vom Aufstellungsort des Mikrophons getrennten Ort durchführen zu können. Daher sind neben Mikrophone, die mit einem fest eingebauten Steuergerät versehen sind, auch bereits solche gebaut worden, bei dem dieses Steuergerät lösbar angebracht ist. In diesem Falle verwendete man bisher zwei getrennte Kabel, was aber unbequem ist, häufig zu Verwicklungen und Verknüpfungen beider Kabelstränge führt und ausserdem bei der Verpackung störend ist.
Um Transportschwierigkeiten bei elektrische Geräte anspeisenden offen verlegten Kabeln zu beseitigen, wurde schon vorgeschlagen, den Tragriemen solcher Geräte mit einer in Längsrichtung verlaufenden Nut zu versehen und in diese das Kabel einzulegen. Beim Gebrauch des Kabels wird es aus der Nut herausgezogen. An eine Verwendung der Tragriemen-Kabel-Kombination im Sinne der oben genannten Aufgabe ist hiebei aber nicht gedacht.
Durch die USA-Patentschrift Nr. 2, 888, 511 (Guritz) ist auch ein Vorschlag zur Herstellung von Lei- terbündeln bekanntgeworden, gemäss dem Leiterseile von einer Isolierhülle umgeben sind, die an diametral gegenüberliegenden Seiten eine Längsnut bzw. einen Längssteg aufweist. Zwei oder mehrere solcher Stränge können dann durch Ineinanderstecken von je Nut und Steg zu einem flächigen, bandförmigen Lei- terbündel zusammengefügt werden. Obgleich also diese Anordnung ebenfalls die Möglichkeit bietet, ein- zelne Leiterseile abzutrennen, weist sie den Nachteil auf, dass die Biegsamkeit des Bündels sehr beschränkt, d. h. eine Abbiegung nur in einer einzigen Ebene möglich ist. Solche Gebilde sind also für die Lösung der gestellten Aufgabe untauglich.
Ferner sind auch mehradrige biegsame Kabel bekanntgeworden, bei denen einzelne eigene Hüllen besitzende Stränge von einzelnen oder mehreren Leitern durch Nut-Feder-Verbindungselemente miteinander verbindbar sind.
Die Erfindung schlägt nun zur Lösung der ihr zugrunde liegenden Aufgabe vor, die eingangs erwähnte gemeinsame Hülle aller Adern in Trennebenen der Länge nach zu teilen und damit einzelne Hüllenstränge zu schaffen, deren Querschnitt ein Segment des gesamten Hüllenquerschnitts darstellen, also zusammen- gefügt den Gesamtquerschnitt ergeben. Um diese einzelnen Segmente zu einem Kabel zusammenzufügen,
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sieht die Erfindung vor, in den Trennebenen liegende an sich bekannte Nut-Feder-Verbindungselemente anzubringen. Vorzugsweise sollen die Trennfuge so durch den Querschnitt bzw. der Länge nach durch den Kabelkörper gelegt sein, dass sie dessen Längsachse enthalten.
Zufolge dieser erfindungsgemässen Unterteilung eines Kabels der genannten Art, können nun solche Hüllenstränge segmentförmigen Querschnitts mit einer, zwei oder mehr Adern vorgefertigt werden, die dann, je nach der gewünschten Aderzahl des gesamten Kabels gewählt, zusammengefügt werden können.
Im einzelnen erscheint es zweckmässig, besagte Nut-Feder-Verbindung unter Benutzung des Hüllenmaterials herzustellen. Die Erfindung schlägt daher weiters vor, Nut und Feder an bzw. in die an den Trennebenen anliegenden Flächen der Hüllenstränge an-bzw. einzuarbeiten. Von den anliegenden Hüllensträngen besitzt also der eine eine Nut, die in das HUllenmaterial eingearbeitet ist, während der andere an seiner korrespondierenden Fläche mit einer aus dem Hüllenmaterial bestehenden Feder einstückig versehen ist.
Es können aber auch die anliegenden Flächen der Hüllenstränge nur mit Nuten versehen sein, wobei als Feder ein selbständiger Strang passenden Querschnitts dienen kann.
Um weiters eine zusätzliche Sicherheit dagegen zu bieten, dass sich bei flexibler Beanspruchung des zusammengesetzten Kabels die Feder-Nut-Verbindungen ungewollt lösen, und auch um eine glatte Aussenfläche des Gesamtkabelszusichern, können neben der Nut-Feder-Verbindung an den anliegenden Flächen der Hüllenstränge Passelemente vorgesehen sein. Hiezu kommen in Frage : Längsrillen und Längsstege in bzw. an den Flächen der Hüllenstränge.
Das erfindungsgemässe Kabel hat gegenüber den bekannten Ausbildungen die Vorteile, dass es im zusammengesetzten Zustand eine im wesentlichen unbehinderte Flexibilität aufweist und nach Auftrennung jeder Ader für sich ausreichende Isolation besitzt, ohne dass ein ungenutzter Querschnittsteil vorhanden ist.
An Hand der Zeichnungen werden nun zur Erläuterung Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemässes Kabel perspektivisch im Querschnitt, Fig. 2 in gleicher Darstellung einen einzelnen, bei der Anordnung nach Fig. 1 verwendeten HUllenstrang, Fig. 3 einen Hüllenstrang anderer Ausführung im Querschnitt, und Fig. 4 eine zweite erfindungsgemässe Ausführungsform.
Das in Fig. 1 dargestellte Kabel besitzt kreisförmigen Querschnitt und besteht aus zwei Strängen 1 und 2. Der eine dieser Stränge, mit 1 bezeichnet, enthält zwei Adern 8, 9, z. B. aus Kupferlitze, die zusammen von einer individuellen Isolation 3, z. B. aus Gummi oder Kunststoff, in bekannter Weise umhüllt sind. Der zweite Strang 2 enthält eine einzige Ader 10, die von einer individuellen Isolation 11 und einem abschirmenden Metallgeflecht 4 umgeben ist.
Jeder der Stränge 1 und 2 besitzt den Querschnitt eines Halbkreissegments und diese ergänzen sich also zum vollen Kreisquerschnitt. Sie bestehen z. B. auch aus Gummi oder Kunststoff, und ihre Herstellung samt den eingebetteten Adern erfolgt durch in der Kabeltechnik bekannte Methoden.
Zur gegenseitigen Verheftung beider Stränge besitzt jeder eine in der Trennebene exzentrisch angeordnete, parallel zur Kabelachse verlaufende Feder 5, der eine Nut 6 im andern Strang entspricht.
Die Feder 5 ist in bekannter Weise so ausgebildet, dass sie in die Nut einrastet. Durch die Elastizität des Materials können die Nut-Feder-Verbindungen beliebig oft zusammengefügt bzw. auch gelöst werden.
Die Fig. 2 zeigt nochmals den Teil 2, wobei durch die abgesetzte Darstellung der Ader 10 die individuelle Isolation 11 und die Abschirmung 4 im Aufbau deutlich zu sehen ist. Die Nut 6 und die Feder 5 sind ebenfalls klar erkennbar.
Die Fig. 3 zeigt nochmals einen halbkreisförmigen Strang. Dieser Strang weist neben der Nut 6 und der Feder 5 im zentralen Teil der Trennfläche drei parallel zur Kabelachse verlaufende Nuten 12 und dazwischen zwei Federn 12', jede mit rechteckigem Querschnitt, auf. Diesen Nuten und Federn entsprechen am nicht dargestellten andern Strang Federn und Nuten, und alle zusammen ergeben Passungen für das Zusammenfügen beider Stränge, die eine wesentliche Entlastung der Nut-Feder-Verbindung darstellen.
Schliesslich ist in Fig. 4 ein Kabelquerschnitt zu sehen, bei dem die Trennfuge 13 zwischen den Strangen 1 und 2 in ihrem mittleren Teil 14 nach Art eines Schwalbenschwanzes ausgeführt ist, wahrend ihre Randteile 15 und 15'miteinander einen Winkel einschliessen, dessen Scheitel in der Symmetrale des Schwalbenschwanzes liegt.
Diese Ausbildung ist besonders verdrehung-un biegesicher.
Wie schon erwähnt, lassen sich ohne weiters auch mehr Trennfugen anbringen. Etwa kann z. B. eine Vierteilung des Querschnitts durch im rechten Winkel verlaufende Trennebenen ausgeführt sein, wobei ansonsten ähnliche Nut-Feder-Verbindungen vorgesehen sind, wie sie oben beschrieben wurden.