<Desc/Clms Page number 1>
Rohrmanschette
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrmanschette zur Verbindung von Nebenschächten eines Ent- lüftungssystems mit einem Sammelschacht, die aus weichem elastischem Material, vorzugsweise aus Gummi od. dgl. besteht.
Innenliegende Räume ohne Aussenfenster, z. B. sanitäre Räume, wie Aborte, Badezimmer u. dgl., werden in der Regel durch Lüftungskanäle bzw. -schächte entlüftet, die nahe an der Decke beginnend über das Dach hinausgeführt werden. Hiebei ist für jeden zu lüftenden Raum ein eigener Schacht vorzusehen.
Lediglich Bad und Abort derselben Wohnung können an den gleichen Schacht angeschlossen werden.
Diese Forderungen bedingen, dass die Zahl der Einzelschächte mindestens der Zahl der Wohnungen bzw. Geschosse eines Hauses entsprechen muss. Hiefür ist aber, namentlich bei Hochhäusern, oft der benötigte Platz nicht vorhanden. Aus diesem Grund baut man Sammelschächte von grösserem Querschnitt, die durch alle Geschosse bis über das Dach geführt werden und in die Nebenschächte münden, über welche die einzelnen Räume entlüftet werden. Die Nebenschächte beginnen ebenso wie die vorher erwähnten Einzelschächte nahe der Decke eines Raumes und münden unterhalb des unteren Endes des Nebenschachtes für das nächst höhere Geschoss in den Hauptschacht.
Eine bekannte Ausführungsform derartigerSammelschachtanlagen verwendet Rohre mit zwei oder drei Zügen. Der Sammelschacht ist also von den Nebenschächten nur durch eine Zwischenwand im gleichen Rohr getrennt, Durch diese Massnahme ist zwar sehr viel Platz eingespart, jedoch keineswegs der Forderung nach ausreichender Schallisolierung Rechnung getragen, da die dünnen Zwischenwände zwischen den einzelnen Kanälen den Schalldurchtritt kaum behindern. Um nun die Vorzüge derSammelschachtanlagen auszunutzen, ohne die Schallübertragung von einer Wohnung in die andere in Kauf zu nehmen, wurden nun Anlagen entwickelt, bei denen der Sammelschacht und die Nebenschächte als vorzugsweise etwa parallel angeordnete, getrennte Rohre od. dgl. ausgeführt sind.
Bei diesen Anordnungen sind die Nebenschächte fest mit dem Sammelschacht verbunden bzw. mit diesem einstückig ausgebildet, so dass auch hier ein z. B. von einem Nebenschacht ausgehender Körperschall auf das gesamte Schachtsystem übertragen wird, wodurch unliebsame Schallübertragungen von einer Wohnung zu den andern auftreten. Hier könnte dadurch Abhilfe geschaffen werden, dass man die Nebenschächte im Bereich ihrer Einmündungsstelle in denSammelschacht mit diesem oder einemAnschlussstück desselben durch eine Manschette ganz bzw. fast ganz körperschallbrückenfrei verbindet. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rohrmanschette zu schaffen, die nur eine geringe axiale Einbaubewegung der Rohre erfordert und den Rohrenden ausreichenden gegenseitigen Halt bietet.
Damit soll es auch unter schwierigen Montagebedingungen möglich werden, die Rohrteile bzw, deren Enden im Abstand voneinander zu halten, um eine Schallübertragung durch direkte starre Berührung auszuschliessen.
Bekannte elastische Rohrmanschetten weisen an ihren über die Rohrenden zu gebenden Teilen beträchtliche Wandstärken auf. Die Rohrenden müssen hiebei wegen des zur Erzielung der erforderlichen Materialspannung notwendigen geringeren Innendurchmessers der Manschetten in diese gestossen werden.
Um bei derartigen Rohrmanschetten einerseits eine ausreichende Halterung der Rohrenden zu gewährleisten, anderseits die Einbaubewegung klein und damit die Manschetten kurz zu halten, wären grosse Wandstärken praktisch unumgänglich.
<Desc/Clms Page number 2>
Die erfindungsgemässe Manschette hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen nach innen vorstehendenAnschlagteil sowie beiderseits an diesen anschliessende dünnwandige Mantelabschnitte aufweist, die das Rohr des Nebenschachtes bzw. des Anschlussstückes des Sammelschachtes umgeben. Die dünnwandigen Mantelabschnitte können aufgerollt und so ungeachtet ihrer Länge zwischen zu verbindende Rohrenden eingebracht werden, selbst wenn diese nur geringen Abstand voneinander haben. Nach Anlegen der Rohrenden gegen den Anschlagteil werden die Mantelabschnitte über die Rohrenden abgerollt.
Die Erfindung wird im folgenden anHand eines in denzeichnungen dargestelltenausführungsbeispie- les erläutert, wobei Fig. l eine schematische Darstellung einer Entlüftungsanlage, bei der die erfindungsgemässe Manschette verwendet wird, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Manschette, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 ein vergrössertes Detail der Fig. 3 zeigt und die Fig. 5-7 dieAnbringung der Manschette in verschiedenen Phasen zeigen.
Der Sammelschacht 1 setzt sich aus mehreren, vorzugsweise aus Asbestzement bestehenden Rohrstücken la-le zusammen, zwischen denen Sammelanschlussstücke 2 vorgesehen sind. Diese Sammelanschlussstücke weisen gekrümmte Rohransätze 2a von gleichem Querschnitt wie die zu den Nebenschächten gehörenden Rohre 3 auf. Auch die Teile 2, 2a und 3 können aus Asbestzement bestehen.
Einander gegenüberliegende Einmündungen der Nebenschächte 3 in den Sammelschacht 1 sind gegeneinander versetzt, indem für jeden Nebenschacht ein eigenes Sammelanschlussstück 2 vorgesehen ist, das nur einen Rohransatz 2a aufweist. Diese Sammelanschlussstücke 2 werden übereinandergesetzt, wodurch sich der erforderliche Höhenunterschied ergibt. Die unteren Enden der Nebenschächte 3 werden durch Anschlussstücke 4 abgeschlossen, die je ein Abdeckgitter sowie eventuell auch eine Jalousie aufweisen können, mit welcher der wirksame Querschnitt der Entlüftungsanlage für jedenRaum individuell geregelt werden kann. Derartige Anschlussstücke weisen mit Vorteil einen Wasserfänger auf, der, wie bei 4a gezeigt, dadurch gebildet sein kann, dass der untere Rand der in den zu entlüftenden Raum führenden Öffnung etwas oberhalb des Bodens des Anschlussstückes 4 angeordnet ist.
Das obere Ende des Sammelschachtes 1 ist mittels einer sogenannten Meidingerscheibe 5 gegen Regenwasser geschützt. Wenn gewünscht, können im Keller und am Dachboden Anschlussstücke mit Putzdeckel 7 vorgesehen sein, die eine fallweise Reinigung der Lüftungsanlage ermöglichen.
Die Manschetten 6 umgeben die oberen Enden jedes einen Nebenschacht bildenden Rohres 3 und die Enden der Rohransätze 2a der Sammelanschlussstücke 2. Die Manschetten können auf den Rohrstücken z. B. mittels einer geeigneten Ligatur od. dgl. oder durch Klebung befestigt sein.
In den Fig. 2-4 ist eine besonders vorteilhafteAusführungsform der erfindungsgemässenManschette be- schrieben. Sie weist einen nach innen vorstehenden ringförmigen Anschlagteil 6b sowie beiderseits an diesen anschliessende dünnwandige Mantelabschnitte 6a bzw. 6d gleichen Querschnittes auf. Auf dem inneren Rand des ringförmigen Anschlagteiles 6b ist in axialer Richtung ein Wulst 6c aufgesetzt, so dass sich zwischen dem Wulst 6c und dem Mantelabschnitt 6d eine Ringnut 6e ergibt. Beim Zusammenbau der Rohrenden rollt man die Mantelabschnitte 6a bzw. 6d ein, bringt die Manschette, wie in Fig. 5 gezeigt, am Wandteil 2'des Anschlussstückes 2, 2a zur Anlage und rollt den Mantelabschnitt 6a ab, so dass er glatt an der Aussenseite des Wandteiles 2'anliegt.
Sodann setzt man das den Nebenschacht bildende Rohrstück 3 in die Ringnut 6e ein (Fig. 6) und rollt den Mantelabschnitt 6d der Manschette über den Wandteil 3'des Rohrstückes 3.
Durch diese Ausbildung der Verbindung zwischen Nebenschacht und Sammelschacht ist das Einsickern von Kondenswasser zwischen die Verbindungsfugen verhindert.
Im übrigen ist es durch die obige Verbindungsart möglich, bei Sammelschächten verhältnismässig dünne Rohre zu verwenden, die besonders wegen ihrer geringen Schalldämmung bisher nur beschränkt verwendbar waren.