<Desc/Clms Page number 1>
Luft- und lichtdurchlässige Wetterwand für seitliche Öffnungen von Galerien für Strassen, Eisenbahnlinien u. ähnl.
Bauwerke Der Verschluss von seitlichen Galerieöffnungen von Strassen, Eisenbahnlinien u. dgl. soll auch während stürmischem Wetter und im Falle von Alpenstrassen insbesondere im Winter bei starkem Schneefall einen ungestörten Verkehr gewährleisten.
Zu diesem Zweck sind folgende Anforderungen an die Seitenver- schlüsse der Galerien zu stellen : a) Vermeidung von Schneeverwehungen auf der Fahrbahn im Winter. b) Aufrechterhaltung einer natUrlichen Belüftung der Galeriestrecke. c) Aufrechterhaltung einer natürlichen Beleuchtung der geschlossenen Galeriestrecke bei Tag, die mindestens zum Erkennen der Strassenführung ausreicht. d) Die Konstruktion muss bei Erfüllung der Punkte a-c möglichst einfach zu montieren und zu demontieren sein und darf praktisch keine Wartung erfordern.
Es sind bereits luft-und lichtdurchlässige Wände bekannt, die aus zwei versetzten Reihen von einander teilweise Uberlappenden Lamellen bestehen. Die Lamellen sind dabei kompakte Formkörper aus opakem Material, deren Querschnitte derart aus geraden und bogenförmigen Teilen zusammengesetzt sind, dass die einander abgekehrten Lamellenseiten beider Lamellenbereiche, insbesondere also auch die der äusseren, wetterseitigen Reihe, im wesentlichen bogenförmig mit nach aussen gerichteter Konvexität ausgebildet sind und dass durch Reflexion zwischen einander zugekehrten konkaven Flächen eine LichtUber- tragung von einer Seite der Wände zur andern möglich ist, eine direkte Sicht durch die opaken Formkörper hingegen behindert wird.
Derartige Formkörper kommen im Hinblick auf den erforderlichen Aufwand und das Eigengewicht für langgestreckte Bauwerke kaum in Betracht und erfüllen insbesondere nicht die vorstehend angegebenen Anforderungen.
Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Wetterwand, die sich für seitliche Öffnungen von Galerien für Strassen, Eisenbahnlinien u. ähnl. Bauwerke eignet und die an solche Wetterwände zu stellenden Anforderungen erfüllt. Eine gemäss der Erfindung ausgebildete Wetterwand weist zwei versetzte Reihen von einander teilweise überlappenden Lamellen auf, wobei ebenfalls die Lamellen der äusseren, wetterseitigen Reihe im Querschnitt im wesentlichen bogenförmig mit nach aussen gerichteter Konvexität ausgebildet sind, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen der inneren, strassen- oder gleisseitigen Reihe im Querschnitt an ihren Längsrändern jeweils nach einer langgezogenen S-Kurve verlaufen, die - ausge- hend vom Mittelteil der Lamelle - zuerst eine Konvexität und anschliessend eine Konkavität nach aussen aufweist,
wobei der Scheitelpunkt der letztgenannten Konkavität ungefähr gegenüber der Kante einer äusseren Lamelle liegt.
Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden, die ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes darstellt. Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der Wetterwand nach der Erfindung, Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Wand, Fig. 3 einen horizontalen Querschnitt durch die Wand und Fig. 4 die Ausbildung der Lamellenränder mit dem dazwischen befindlichen Luftspalt in
<Desc/Clms Page number 2>
grösserem Massstab. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die seitliche Öffnung der Galerie durch eine Betonmauer 1 eingerahmt. Auf der unteren und auf der oberen Fläche der Betonmauer sind jeweils Führungsschienen 2 bzw. 3 angebracht, die zur Befestigung der die Wand bildenden Lamellen dienen.
Mit W ist die Wetterseite und mit S die Strassenseite der Wand bezeichnet. Wie aus Fig. 3 ersicht- lich ist, haben die äusseren, wetterseitigen Lamellen 4 einen im wesentlichen bogenartigen Querschnitt mit nach aussen gerichteter Konvexität. Zum Beispiel kann die Form der Lamelle einem Kreisbogen entsprechen. Bei der dargestellten Ausführung besteht jedoch die Lamelle aus einem mittleren flachen Teil 5, der zirka ein Drittel der Lamellenbreite ausmacht, und angeschlossenen, kreisbogenförmig verlaufenden Rändern 6. Ausserdem sind zweckmässig die Lamellen an ihren Längskantenjeweils mit einem Wulst 7 versehen, der an der Innenseite der Lamelle liegt, damit die äussere, dem Wind ausgesetzte Fläche keine Unregelmässigkeit aufweist.
Diese besondere Ausführung der Lamelle ergibt eine gUnstige Werkstoffverteilung, die bei noch guten aerodynamischen Eigenschaften der Lamellenaussenflächen eine hohe Steifheit der Lamelle gewährleistet.
Bei der dargestellten Ausführung weisen die inneren, strassenseitigen Lamellen 8 ebenfalls einen flachen Mittelteil 9 auf, an den sich die nach einer langgezogenen S-Kurve verlaufenden Ränder anschliessen, u. zw. so, dass sie vom Mittelteil der Lamelle ausgehend nach aussen zuerst eine Konvexität 10
EMI2.1
gibt, die vorzugsweise zirka 100/0 der Breite der inneren Lamellen beträgt. Zur Verstärkung sind die Innenlamellen 8 an ihren L ? ngskanten ebenfalls mit einem Wulst 12 versehen, der auf der Strassenseite liegt, damit die dem Wind ausgesetzte Oberfläche der Lamelle, wie im Falle der äusseren Lamelle, keine Unregelmässigkeit aufweist.
Es ist möglich, sowohl die äussere wie auch die innere Lamelle auf ihrer Strassenseite mit einer oder mehreren Verstärkungsrippen 13 bzw. 14 zu versehen, die in Fig. 3 gestrichelt angedeutet sind. Auch können die Lamellen als Hohlkörper ausgebildet sein.
Die Formgebung der S-förmigen Längsränder der Innenlamellen 8 und ihre Lage gegenüber den Kanten der äusseren Lamellen ist von besonderer Bedeutung, um bei stürmischem Schneefall eine Verstopfung des zwischen den Lamellenrändern befindlichen Luftspaltes durch Schneeablagerung und auch Schneeverwehungen auf der Fahrbahn zu vermeiden. Die nach aussen konkave Fläche jedes S-förmigen Randteiles der Innenlamellen soll vorzugsweise so verlaufen, dass sich - im Querschnitt gesehen-der jeweilige Abstand a zwischen Punkten auf der Innenseite des Randwulstes 7 der Aussenlamelle 4 und entsprechenden Punkten auf der konkaven Fläche der Innenlamelle in Richtung vom Mittelteil nach den Längsrändern stetig verringert.
Damit verengt sich in dem als Düse wirkenden, zwischen den Lamel- lenrändern befindlichen Luftspalt der Abstand der Stromlinien b, wenn sich die Luft von der Aussenseite der Wand her durch den Spalt bewegt, und dadurch wird eine Blockierung der Öffnung durch Schnee vermieden. Bei schrägem Windanfall auf der Wand von aussen entsteht auf der jeweiligen Leeseite der äusseren Lamelle ein Sog, wodurch ein Luftaustausch durch die Wand erfolgt. Wie bei Windstille entsteht entlang der vertikalen Spalte zudem eine natürliche Ventilation durch Konvektion, die selbst bei teilweiser Blockierung durch aussen am Boden liegenden Schnee ausreicht. Neben dem kleinen Anteil direkten Tageslichtes gelangt reflektiertes Licht über die konkaven Innenflächen der äusseren Lamellen in die geschlossene Galeriestrassenstrecke.
Dieser Lichteffekt reicht aus zum Erkennen des Strassenverlaufs.
Zur horizontalen und vertikalen Fixierung der Lage der Lamellen dienen die unteren und die oberen Befestigungsschienen 2 bzw. 3. Diese Schienen sind als Doppel-U-Schienen ausgebildet, wobei die Enden der Lamellen der äusseren Reihe in der einen Rinne 15 und diejenigen der inneren Reihe in der andern Rinne 16 der Schienen abwechselnd gelagert sind. Zum Fixieren der Lamellen in der Längsrichtung der Führungsschienen weist jede Lamelle an ihrem oberen Ende einen in ihrer Längsrichtung ver- laufenden Schlitz auf, in den jeweils ein an der oberen Führungsschiene befestigter Querstab 17 eingreift. Am unteren Ende hat jede Lamelle eine Ausnehmung, in die ein gefederter Bolzen 18 der unteren Schiene einrastet.
Weil bei der dargestellten Ausführung die äussere Lamelle 4 infolge ihrer andern Gestaltung eine etwas grössere Pfeilhöhe als die inneren Lamellen 8 aufweist, ist die äussere Rinne 15 der FUhrungsschienen auch entsprechend breiter als die innere Rinne 16.
Die Montage der Lamellenerfolgt durch folgenden Arbeitsgang : Die in der Ebene der Stützwand leicht geneigt gehaltene Lamelle wird in die zugehörende Rinne der oberen Führungsschiene eingeführt, u. zw. derart, dass der Befestigungsquerstab 17 in den oberen Schlitz der Lamelle eingreift. Dann wird die Lamelle unter gleichzeitiger Einfuhrung in die zugehörende Rinne der unteren Führungsschiene in die
<Desc/Clms Page number 3>
vertikale Stellung gebracht, bis der gefederte Bolzen in die am unteren Ende der Lamelle vorhandene Ausnehmung einschnappt.
Im Sommer können die Lamellen an Ort und Stelle in vertikaler Stellung an einem Ende jeder Galerie- öffnung platzsparend gestapelt werden. Es sind dabei keine Wetterschutzvorrichtungen notwendig. Die Befestigungsschienen können entweder demontiert oder an Ort gelassen werden. Die Bauteile erfordern ausser bei gewaltsamer Beschädigung keine Wartung. Die Bestandteile der erfindungsgemässen Wetterwand können aus irgendwelchem lichtundurchlässigem oder-durchlässigem Werkstoff hergestellt werden, wie z. B. aus Aluminiumlegierungen, Stahl, Kunststoff usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Luft- und lichtdurchlässige Wetterwand für seitliche Öffnungen von Galerien für Strassen, Eisenbahnlinie u. ähnl. Bauwerke, bestehend aus zwei versetzten Reihen von einander teilweise überlappenden Lamellen, wobei die Lamellen der äusseren, wetterseitigen Reihe im Querschnitt im wesentlichen bogenförmig mit nach aussen gerichteter Konvexität ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (8) der inneren, strassen- oder gleisseitigen Reihe im Querschnitt an ihren Längsrändern jeweils nach einer langgezogenen S-Kurve verlaufen, die-ausgehend vom Mittelteil der Lamelle - zuerst
EMI3.1
genannten Konkavität ungefähr gegenüber der Kante einer äusseren Lamelle (4) liegt.