AT247728B - Löschmittel für Metallbrände - Google Patents

Löschmittel für Metallbrände

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AT247728B AT698563A AT698563A AT247728B AT 247728 B AT247728 B AT 247728B AT 698563 A AT698563 A AT 698563A AT 698563 A AT698563 A AT 698563A AT 247728 B AT247728 B AT 247728B
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  • Fire-Extinguishing Compositions (AREA)

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Löschmittel für Metallbrände 
Durch den steigenden Verbrauch von Metallen, welche wie Magnesium, Aluminium, Lithium, Na- trium, Kalium, Uran oder Legierungen dieser Metalle schwer löschbare Brände verursachen, besteht ein besonderer Bedarf nach wirksamen Löschmitteln. 



   Eine grössere Anzahl von Vorschlägen für geeignete Löschmittel ist zwar bekanntgeworden, die Mehr- zahl der danacn zu verwendenden Löschmittel hat jedoch den Nachteil, dass diese entweder selbst brenn- bar sind oder dass sie gewisse Erscheinungen zur Folge haben, die ihre Verwendung erschweren oder un- möglich machen, z. B. indem sich am Brandherd giftige Gase entwickeln. 



   Löschmittel, die brennbar sind, bestehen meist aus Flüssigkeiten mit hohem Flammpunkt, wodurch unter den herrschenden Bedingungen am Brandherd eine Reaktion mit dem brennenden Metall nicht eintreten kann ; sie löschen durch ihre Kühlwirkung und Erstickung die Flammen. Im Laufe der Erwärmung des Löschmittels, insbesondere in Anbetracht der sehr hohen Flammentemperaturen bei derartigen Bränden, beginnen diese Löschmittel aber selbst zu brennen, wodurch aus dem primären Metallbrand ein sekundärer Brand des Löschmittels entsteht. Auch bilden sich in manchen Fällen bei derartigen Löschmitteln giftige Gase. 



   Trockenlöschpulver haben an sich demgegenüber gewisse Vorzüge, sofern sie die Voraussetzung erfüllen, dass sie einen schnellen und wirksamen Einsatz ermöglichen und dass sie trotz der meist sehr hohen Hitzestrahlung bei Bränden von Metallen der eingangs genannten Art auch aus sicherer Entfernung vom Brandherd einwandfrei auf das brennende Material aufgebracht werden können. Verschiedene dieser bekannten Trockenlöschpulver für Metallbrände lassen sich aber nicht durch Leitungen fördern und müssen deshalb von Hand mittels Schaufeln oder durch einfaches Aufgiessen auf den Brandherd aufgebracht werden. Dadurch sind die löschenden Personen gefährdet oder die Aufbringung des Trockenlöschpulvers ist nur unzureichend, wodurch seine Wirkung nicht genügend ist. 



   Ein bereits bekanntes Trockenlöschpulver besteht beispielsweise aus Harnstoff und gleichen Mengen oder geringen Mengen von Pech und Polyäthylen. Dieses Trockenlöschpulver deckt zwar das brennende Materialgut ab und entwickelt auch keine giftigen Gase, es führt aber bei den hohen Brandtemperaturen zu Sekundärbränden und es hinterlässt einen Rückstand von etwa   100/0   bei Siebung durch ein Sieb mit 28 Maschen/cm, wodurch es zu grob ist und nicht durch Rohrleitungen an die Brandstelle gefördert werden kann. Es lässt sich auch nicht mittels Treibgas aus einem Feuerlöscher fördern, ohne dass dabei erhebliche Restmengen in dem Gerät zurückbleiben.

   Versuche haben gezeigt, dass es schwierig ist, etwa den Harnstoff feiner zu mahlen, mit zunehmender Feinheit erhöht sich nämlich die Neigung des Harnstoffes zum Verklumpen und sein hygroskopisches Verhalten nimmt zu. 



   Bei grösserer Wasseraufnahme lassen sich auch Natriumfeuer oder Kaliumfeuer schlecht mit diesem Trockenlöschmittel bekämpfen, da die eben genannten Metalle sehr stark mit wasserhaltigen Substanzen unter Verpuffung reagieren und mitunter zu explosionsartigen Vorgängen führen. 



   Vorteilhafter ist demgegenüber ein anderes bekanntes Löschpulver, welches zu   80-98 Gew.-   aus einem inerten Material, d. h. aus einem mit dem brennenden Metall nicht reagierenden Stoff, besteht, 

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 und welches ausserdem feuerfeste Zusätze und geringe Mengen eines verkohlbaren organischen Stoffes ent- hält, welche bei der Zersetzung ein zusammenhängendes verkohltes Produkt bilden sollen. 



   Als inertes Material im obigen Sinn werden dabei Natriumchlorid oder allgemeinAlkalichloride, so- wie Chloride oder Fluoride der Erdalkalimetalle oder Graphit genannt. Als organische Stoffe sollen nach dieser bekannten Vorschrift Huf- oder Hornmehl oder Trockenblut oder Casein oder Kokskohle Verwen- dung finden. 



   Bei der praktischen Anwendung hat sich jedoch gezeigt, dass auch dieses Trockenlöschpulver infolge des verhältnismässig starken Wärmegefälles, wie es bei einer Abdeckung des brennenden Materials mit diesem Pulver in der Bedeckungsschicht auftritt, über einer Schicht aus geschmolzenem Pulver sich eine nur dünne, nicht zusammenhängende Decke aus lockerer Masse bildet. Infolge auftretender Blasenbil- dungen, dem sogenannten Kochen der Schmelzschicht, erhält infolgedessen der Luftsauerstoff durch die lockere Pulverdecke hindurch Zutritt zum Brandkern. Gegen diese Erscheinung nützten auch die feuer- festen Zusätze nichts. Es entstehen sogar leicht Sekundärbrände infolge der übrigen vorhandenen Zusätze, wie Huf- oder Hornmehl oder Kautschuk, und diese weiteren Zusätze entwickeln mitunter erhebliche
Mengen brennbarer Gase.

   Vor allem aber haben diese bekannten Löschmittel eine sehr geringe Riesel- fähigkeit und führen zum Verbacken des Trockenlöschpulvers beim Lagern. 



   Es wurde nun gemäss der Erfindung festgestellt, dass diese Nachteile der bisher bekannten Trocken-   löschpulver ausgeschaltet werden,   wenn man eine Zusammensetzung wählt, welche neben   80-98 grew.-%   an mindestens einem wasserfreien, im obenerwähnten Sinn inerten und bei der Temperatur des Brandes schmelzenden Stoff, sowie neben geringen Mengen von die Fliessfähigkeit des Pulvers verbessernden Substanzen ein organisches Material aufweist, das aus einem Gemisch aus Hartpech und einem leicht ent-   flammbaren Material besteht,   wobei die Menge dieses leicht entflammbaren Materials höchstens 50   Gew.--%   der Menge der Hartpechmasse beträgt und dass ferner die Korngrössen der einzelnen Komponenten des Pulvers   500 iL   nicht überschreiten,

   wobei 30-70 Gew.-% kleiner sind als   60 , 23-56 Gew.-   kleiner sind als   40 li   und   13-37 Gew.-   kleiner sind als   20 fi.   



   Als leicht   entflammbare Zusätze verwendetman   vorteilhaft Polyäthylen oder Hartparaffin (P. durum). 



  Unter Hartpech wird ein solches mit einem Schmelzpunkt von mindestens 1400 C verstanden. Wasserabweisende Zusätze an sich bekannter Art, wie Talkum, Tricalciumphosphat oder Stearate können ebenfalls in geringen Mengen, höchstens   5%,   anwesend sein. 



   Es hat sich gezeigt, dass ein solches Trockenlöschpulver nur an der Stelle unmittelbarer Berührung mit dem brennenden Metall ohne erkennbare Flammenwirkung trotz des vorhandenen leicht entflammbaren organischen Stoffes alsbald verglimmt ; die verwendete inerte Verbindung, z. B. Kochsalz, schmilzt bei der herrschenden Brandtemperatur, dringt in das Brandgut ein und bildet mit den   organischen Zusätzen   alsbald eine dichte, das Metall umhüllende Decke, die den Metallbrand sehr schnell vollkommen zum Erlöschen bringt und Luftzutritt zum Brandgut unmöglich macht. Das   Pulver "sintert" nämlich   zu einer dicht geschlossenen Kruste zusammen, die fest auf dem Brandgut haftet. 



   Das erfindungsgemäss verwendete Hartpech ist gut rieselfähiges Material, welches bei dem oben erwähnten Wärmegefälle seinen Schmelzpunkt schwerlich erreicht und welches von sich aus nicht brennt. 



  Durch die Abstimmung der Menge des erfindungsgemäss verwendeten und nur geringen Zusatzes an einem leicht entflammbaren Material, wie z. B. Polyäthylen oder Hartparaffin, welches ebenfalls gut rieselfähig ist, lässt sich das Trockenlöschpulver genau darauf einstellen, dass kein sichtbarer Sekundärbrand eintreten kann. Von besonders entscheidender Bedeutung ist aber die vorzügliche Fliessfähigkeit des Trokkenlöschpulvers, weil dadurch eine wirkungsvolle Anwendbarkeit des Löschmittels gewährleistet ist. Wenn 
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 gute Haftfähigkeit und seine Anwendung ist wirtschaftlicher, weil das Mittel aus den Löschgeräten beim Löschvorgang eines Brandes praktisch restlos ausgeleert wird und sich nicht grosse Restmengen im Löschmittelbehälter festsetzen, die für die Löschung des Brandes nutzlos bleiben.

   Bei Beachtung der oben genannten Kornzusammensetzung kann man sogar   überraschenderweise   feststellen, dass selbst hygroskopische Bestandteile, wie vor allem Kochsalz, nicht zum Verklumpen führen und dass ein   solches. Trockenlösch-   pulver selbst bei längerer Lagerung einwandfrei fliessfähig bleibt. 



   Das erfindungsgemässe Trockenlöschpulver kann aus Feuerlöschgeräten mittels Druckgasen ohne die Gefahr einer vorzeitigen Entmischung zwischen Gas und Pulver praktisch restlos an die Brandstelle gebracht werden und erlaubt dadurch eine gefahrlosere Löschung aus sicherer Entfernung vom Brandherd. 



   Auch bei einem längeren Transport auf schlechten Wegen und dadurch einer Rüttelung der Behältnisse bleibt das erfindungsgemäss zusammengesetzte Trockenlöschpulver rieselfähig ; es wird durch den Aufwind am Brandherd nicht weggeblasen und zeigt eine vorzügliche Löschwirkung bei allen Arten von 

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 Bränden von Metallen der eingangs genannten Art. 



   Beispiele : 
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<tb> 
<tb> 1. <SEP> 74 <SEP> Gew.-% <SEP> NaCl
<tb> 10 <SEP> Gew.-% <SEP> BÖ <SEP> 
<tb> 5 <SEP> Gew.-% <SEP> Hartpech
<tb> 5 <SEP> Gew.-% <SEP> Urotropin
<tb> 5 <SEP> Gew.-% <SEP> Talkum
<tb> 1 <SEP> Gew.-% <SEP> Calciumstearat
<tb> 2. <SEP> 70 <SEP> Gew.-% <SEP> NaCl
<tb> 15 <SEP> Gew.-% <SEP> B2O
<tb> 10 <SEP> Gew.-% <SEP> Hartpech
<tb> 3 <SEP> Gew.-% <SEP> Polyäthylen
<tb> 2 <SEP> Gew.-% <SEP> Magnesiumstearat
<tb> 3. <SEP> 70 <SEP> Gew.-% <SEP> NaCl <SEP> 
<tb> 12 <SEP> Gew.-% <SEP> Na2CO
<tb> 12 <SEP> Gew.-% <SEP> Hartpech
<tb> 5 <SEP> Gew.-% <SEP> Ca3(PO4)
<tb> 1 <SEP> Gew.-% <SEP> Magnesiumstearat.
<tb> 
 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Mittel zum Löschen von brennenden Metallen, wie Magnesium, Aluminium, Alkalimetallen, Uran oder Legierungen solcher Metalle, bestehend aus einem Pulvergemisch, welches   80 - 98 Gew. -0/0   mindestens eines gegenüber den genannten Metallen inerten und bei der Brandtemperatur schmelzenden Stoffes, wie Natriumchlorid, und daneben ein organisches Material sowie geringe Mengen, die Fliessfä- 
 EMI3.2 


AT698563A 1962-09-07 1963-08-30 Löschmittel für Metallbrände AT247728B (de)

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