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Photographische Kamera mit einer Belichtungszeiteinstellvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera mit einer Belichtungszeiteinstellvorrichtung, welche nacheinander sowohl vom Verschlussmechanismus selbsttätig als auch vom Verschlussmechanis- mus nicht mehr selbsttätig geregelte Belichtungszeiten einzustellen gestattet und mit einem Belichtung- zeitmesser, welcher mit der Belichtungszeiteinstellvorrichtung getrieblich verbunden ist, wobei eine lös- ;
bare Kupplungsvorrichtung vorgesehen ist, welche beim Einstellen der Belichtungszeiteinstellvorrichtung über die vom Verschlussmechanismus selbsttätig geregelten längsten Belichtungszeitwerte hinaus, nach Überführen der Zeitsteuerkurven in eine Stellung"B"bzw."T", die das Verschlusszeitwerk beeinflus- senden Zeitsteuerkurven von der Belichtungszeiteinstellvorrichtung entkuppelt, und wobei mindestens zwei mit Skalen versehene konzentrische Stellringe vorgesehen sind, von denen der mit der Verschluss- zeitenreihe versehene Stellring durch die Kupplungsvorrichtung mit dem die vom Verschlussmechanismus nicht geregelten Belichtungszeiten enthaltenden Stellring lösbar verbunden ist.
Alle bisher bekanntgewordenenStandbildkameras mit Halb-oder Vollautomatik enthielten als Licht- wandler ein Photoelement. Da der Messumfang eines Photoelementes bei zirka 3 Lux beginnt und etwa bei 32000 Lux endet, ist dieser messbare Lichtbereich auch mit den an einer Kamera vorhandenen Zeit-
Blende-Filmempfindlichkeit-Paarungen zu erfassen, ohne dass weitere Rechenscheiben an der Kamera an- zubringen sind.
Bei Anwendung eines Photowiderstandes als Lichtwandler an halb-oder vollautomatischen Kameras ist derMessumfang wesentlich grösser und beginnt etwa bei 0, 03 Lux. Damit ist der Messumfang grösser als es die Belichtungseinstellmöglichkeit einer normalen Kamera mit einer Zeitreihe von z. B. 1 bis 1/1000 sec einer Blendenöffnung von z. B. 2 bis 22 und einer Filmempfindlichkeitseinstellungvon z. B. 9 bis 300 DIN zulässt.
Um nun mit einer solchen Kamera noch immer messen zu können, obwohl die Zeit- und Blenden- werte kameraseitig ihre Grenzwerte erreicht haben, muss man eine entsprechende Recheneinrichtung an der Kamera anbringen, welche aber ebenfalls bei Betätigung Einfluss auf die Messwerkeinstellung nimmt.
Eine Erweiterung des Bereiches der Blendenskala erscheint nicht sinnvoll, weil ja die vorhandenen Blen- deneinrichtungen an Verschlüssen und Objektiven nur in den ihnen gegebenen Grenzen arbeiten können.
Hingegen ist es an Verschlüssen - Schlitzverschlüsse wie Zentralverschlüsse - der heute üblichen Bauart möglich, die Öffnungszeiten beliebig lang zu gestalten.
Es ist ein photographischer Verschluss mit Zeit-und Blendeneinstellern, die zwecks Belichtungswert- einstellung in verschiedenen Relativstellungen einstellbar sind, bekanntgeworden, bei welchem der Zeit- einsteller ausser der Skala mit vomVerschlussgetriebe selbsttätig geregelten Belichtungszeiten eine zusätz-
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Einrichtung dient durch Ablesen zur Ermittlung von Lichtwerten.
Gemäss der Erfindung ist die eingangs beschriebene photographische Kamera dadurch gekennzeichnet, dass die Stellringe konzentrisch um die Film- und Verschlussaufzugsachse angeordnet sind und die Kupplungsvorrichtung aus einem Kupplungsbolzen besteht, der in dem vom Verschlussmechanismus nicht geregelten Belichtungszeiten enthaltenden Stellring sowie in einem Zwischenraum einer an dem mit der
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Verschlusszeitenreihe versehenen Stellring befindlichen ringförmigen Rippe unter dem Druck einer Feder verschiebbar gelagert ist und eine Nut besitzt, in die im eingedrückten Zustand die ringförmige Rippe ein- rasten kann.
Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind schnellste Einstellbereitschaft einer mit Belichtungsmesser ausgerüsteten Kamera bei vollster Ausnutzung des gesamten zur Verfügung stehenden Messbereiches. Bei
Verwendung von bekannten Lichtmessern mitPhotowiderstand, die eine sehr breite Belichtungszeitenskala von 1/4000 sec bis zu etlichenStunden aufweisen, ist es dem Amateur wie dem anspruchsvollstenBerufs- photographen unter Verwendung von lichtstarkenobjektiven und Filmemulsionen von zirka 30 bis 400DIN möglich, Farbaufnahmen, Nachtaufnahmen und sonstige Aufnahmen, z.
B. auf dem Gebiete der Technik ) und Medizin unter ungünstigsten bzw. extremsten Beleuchtungsverhältnissen zu machen, die mit den bis- herigen Mess- und Recheneinrichtungen an Kameras mit gekuppelten Belichtungsmessern nicht möglich waren. Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend aus der Beschreibung und Zeichnung zu entneh- men. Alle nicht unmittelbar zum Erfindungsgegenstand gehörenden Teile wurden der Übersichtlichkeit wegen nicht mit gezeichnet. Es zeigen Fig. 1 im Schnitt dieBelichtungszeiteinstellvorrichtung, Fig. 2 die
Vorrichtung in Aufsicht, die Fig. 3 und 4 die Kupplungseinrichtung in vergrösserter Darstellung und Fig. 5 die Belichtungswertmessvorrichtung in schematischer Darstellung.
An der Oberseite des teilweise dargestellten Kameragehäuses 1 befinden sich die Einsteller für die
Belichtungszeiten und Filmempfindlichkeit. Bei dem vorstehenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Kamera mit Schlitzverschluss. Die Belichtungszeiteinstelleinrichtung könnte ebenso mit einem Zen- tralverschluss in Verbindung stehen. Beispielsweise sind um die Film- und Verschlussaufzugsachse 2. die in einer gehäusefesten Buchse 3 gelagert ist, die verschiedenen Einsteller in Form von Skalenscheiben bzw. -ringe 4,5 und 6 konzentrisch angeordnet. Diese Einstellscheiben könnten auch in der üblichen
Weise konzentrisch um das Objektiv oder an anderer Stelle amKameragehäuse angeordnet sein.
Der Ska- lenring 4 trägt die Skalenwerte für die dem Verschluss zugeordneten Belichtungszeiteinstellungen von beispielsweise 1/2 000 bis. 1 sec und die Einstellung "B" (s. Fig. 2). Der Skalenring 5 hingegen trägt
Belichtungszeitwerte von 2 sec bis z. B. 30 min, die unabhängig von den vom Verschlussgetriebe selbst- tätig gesteuerten Belichtungszeiten sind. Der Skalenring 6 trägt Werte für die Filmempfindlichkeit.
Die Einsteller bzw. Stellringe 4 und 6 dienen bei der Belichtungssteuerung bekanntlich zur Übertra- gung derFShrungs'-oder Stellgrösse mittels einer getrieblichenAnordnung auf die noch näher zu beschrei- bende Belichtungsmesseinrichtung. Der Stellring 4 steht durch einen Stift 7 mit den Zeitstellkur- ven 8, 9 und 10, die auf einen an sich bekannten nicht näher dargestellten Schlitzverschluss einwir- ken, in ständiger Verbindung.
Der Stellring 5, von dem sowohl die Verschlusszeitenwerte als auch die vom Verschlussgetriebe unabhängigen längeren Belichtungszeiten als Führungsgrösse in die Belichtungssteuerungs- bzw. Belich- tungswertmessvorrichtung eingegeben werden, steht mit dem Stellring 4 mittels einer lösbaren Kupp- lung in Verbindung. Wie aus den Fig. l, 3 und 4 ersichtlich, besitzt der Stellring 5 eine Bohrung 11,
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in einem Hohlraum 14 entgegen dem Druck einer Feder 15 hin-und hergleiten kann. Der Kupplungsbolzen 13 besitzt eine Nut 16, in die im eingedrückten Zustand, s. Fig. 3, eine am Stellring 4 vorgesehene ringförmige Rippe 17 einrasten kann.
Die Verbindung zwischen den beiden Stell- ringen 4 und 5 wird dadurch erzielt, dass der'nicht eingedrückte Kupplungsbolzen 13 sich in e''1em Zwischenraum 17'der ringförmigen Rippe 17 befindet (s. Fig. 4, voll ausgezogene Linien). Die Ar- beitsweise der Belichiungszeiieinstell Vorrichtung wird später näher dargelegt.
Der Stellring 5 ist mit dem Stellring 6 durch eine Friktion 18 reibungsschlüssig verbunden, s. Fig. 1. Zwecks Begrenzung eines bestimmten Drehbereiches von Stellring 6 ragt ein mit diesem verbundener Stift 19 in eine kreisförmige Nut 20 hinein. Die Länge der kreisförmigen Nut 20 bestimmt die Anzahl der möglichen Einstellungen der DIN-Grade für die Filmempfindlichkeit. Der Stell-
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in Verbindung steht. Die Bewegung der erwähnten Zahnräder wird über das Kurbelgetriebe 24 entweder nach einem nicht näher dargestellten aber in seiner Wirkung bekannten Summengetriebe der Bslichtungsmesseinrichtung oder gemäss Fig. 5 direkt auf einen Belichtungswertmesser übertragen.
Die Übertragung der Einstellbewegungen seitens der Stellringe 4, 5 und 6 über die Zahnräder 21, 22,23 und das Kurbelgetriebe 24, s.Fig.2, auf die in Fig. 5 gezeigte Messwerkeinrichtung geschieht in folgender Weise. Am Kurbelgetriebe 24, Fig. 2, ist das eine Ende einer Koppelstange 31 drehbeweglich befestigt, während an einem weiteren Kurbeltrieb 32, s. Fig. 5, das andere Ende der Koppelstange 31 ebenfalls drehbeweglich befestigt ist. Der Kurbeltrieb 32 ist mit einem Zahnrad 33
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Soll die Kamera wieder mit der üblichen Verschlusszeitenreihe arbeiten, wird der Stellring 5 so lange zurückgedreht, bis der Kupplungsbolzen M. 13 in den Zwischenraum 17'der ringförmigen Rippe 17 gelangt, um dann selbsttätig durch die Feder 15 in seine Ausgangslage gemäss Fig. l und 4 zu gelangen, wodurch die Verbindung zwischen den beiden Stellringen 4 und 5 automatisch wieder hergestellt ist.
Beim Zurückdrehen des Stellringes 5 würden infolge Reibungsschluss zwischen den beiden entkuppelten Stellringen 4und 5 auch die Zeitstellkurven 8,9 und 10, die durch den Stift 7 mit dem Stellring 4 verbunden sind, mit verstellt werden, da sich beim Zurückdrehen vom Stellring 5 auf Grund der Drehrichtungsänderung die Sperrscheibe 25 mit der Nase 26 vom gehäusefesten Anschlag 27 wegbewegt. Um in einem solchen Falle eine Verstellung der Zeitstellkurven 8,9 und 10 zu verhindern, da sonst. eine Dejustierung des Zeiteinstellmechanismus erfolgen würde, ist z. B. eine federnde Kugelrast 29 vorgesehen, die am Flansch der gehäusefesten Buchse 3 befestigt ist und mit einer kugelförmigen Spitze in eine an der Zeitstellknrve 10 vorgesehene Bohrung 30 federnd einrastet.
Die Federkraft der Kugelrast 29 ist grösser als der zwischen den Stellringen 4 und 5 bestehende Rei- bungsschluss, wenn diese Stellringe entkuppelt sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographische Kamera mit einer Belichtungszeiteinstellvorrichtung, welche nacheinander sowohl vom Verschlussmechanismus selbsttätig als auch vom Verschlussmechanismus nicht mehr selbsttätig geregelteBelichtungszeiten einzustellen gestattet, und mit einem Belichtungszeitmesser, welcher mit der Belichtungszeiteinstellvorrichtung getrieblich verbunden ist, wobei eine lösbare Kupplungsvorrichtung vor- gesehen ist, welche beimEinstellen derBelichtungszeiteinstellvorrichtung über die vom Verschlussmecha- nismus selbsttätig geregelten längsten Belichtungszeitwerte hinaus, nach Überfühlen der Zeitsteuerkurven in eine Stellung"B"bzw."T",
die das Verschlusszeitwerk beeinflussenden Zeitsteuerkurven von der Belichtungszeiteinstellvorrichtung entkuppelt, und wobei mindestens zwei mit Skalen versehene konzentrische Stellringe vorgesehen sind, von denen der mit der Verschlusszeitenreihe versehene Stellring durch die Kupplungsvorrichtung mit dem die vom Verschlussmechanismus nicht geregelten Belichtungszeiten
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konzentrisch um die Film-und Verschlussaufzugsachse (2) angeordnet sind und die Kupplungsvorrichtung aus einem Kupplungsbolzen (12,13) besteht, der in dem die vom Verschlussmechanismus nicht geregel- tenBelichtungszeiten enthaltenden Stellring (5) sowie in einem Zwischenraum (17') einer an dem mit der Verschlusszeitenreihe versehenen Stellring (4) befindlichen ringförmigen Rippe (17) unter dem Druck einer Feder (15)
verschiebbar gelagert ist und eine Nut (16) besitzt, in die im eingedrückten Zustand die ringförmige Rippe (17) einrasten kann.
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