<Desc/Clms Page number 1>
Gewebtes Papiermaschinensiebband
Die Erfindung betrifft ein gewebtes Papiermaschinensiebband aus Metalldrähten für eine Langsiebmaschine.
Das Drahtgewebe für Langsiebpapiermaschinen wurde bisher aus Kett- und Schussdrähten gewoben, die aus Phosphorbronze bzw. Messing bestanden. Weiters wurde bereits vorgeschlagen, mit Kunststoff überzogene Gewebe für Papiermaschinen zu verwenden, um die Haltbarkeit der Siebbänder zu verbessern, wobei es sich jedoch zeigte, dass auch diese verbesserten Gewebe keineswegs den gestellten Anforderungen entsprachen. Zur Herstellung dieser Gewebe wurden relativ dünne Drähte mit einem vergleichsweise ziemlich dicken Kunststoffüberzug versehen.
Durch diese dicken Überzüge wurde das Verweben der Drähte wesentlich erschwert, wurde die Festigkeit des Gebildes durch Verringerung der Drahtstärke auf Kosten der Überzugsstärke merklich herabgesetzt und traten Schwierigkeiten beim Verlöten der aneinan- derstossenden Enden des Gewebes zwecks Bildung endloser Bänder auf.
Es wurde gefunden, dass diese Nachteile mit einem gewebten Papiermaschinensiebband aus Metalldrähten für eine Langsiebmaschine vermieden werden können, welches eine Maschengrösse im Bereich von 16 x 14 bis 98 x 96 aufweist, wobei die Kettdrähte einen Durchmesser von 0, 1778 bis 0, 2667 mm und die Schussdrähte einen Durchmesser von 0, 2032 bis 0, 3048 mm besitzen und wenigstens eine der beiden Drahtarten mit einem Kunststoffmaterial überzogen ist, welches Papiermaschinensiebband dadurch gekennzeichnet ist, dass das auf wenigstens einer Drahtart aufgebrachte Kunststoffmaterial eine Stärke von 0, 0127 mm mit einer Toleranz von höchstens (0, 00254 bis 0, 00508 mm) aufweist.
Die Plastikbeschichtung solcher Drähte ergab eine Verbesserung der Webeeigenschaften gewöhnlicher
EMI1.1
undgierungen oder aus mit in diesem Zusammenhang zur Verfügung stehenden Schussmateriallegierungen gewoben, zeigte beträchtlich grösseren Widerstand gegen Bruch durch Biegen oder durch Ermüdung. Dies erweist sich als stichhältig in bezug auf jede der beiden Richtungen, in welcher der beschichtete Draht Verwendung findet. Wird der letztere in beiden Richtungen verwendet, d. h. in Kett- undSchussrichtung, so wird ein grösserer Gewinn in bezug auf Biegewiderstand erzielt werden als der, welcher in bezug auf die Verwendung in je einer der beiden Richtungen erwartet werden könnte.
Zusätzlich an sich bekannte weitere Vorteile, welche auf Grund der Beschichtung von Kett- bzw.
Schussdrähten erzielt wurden, bestehen in der Steigerung der Haltbarkeit des Siebbandes der Papiermaschine, im verbesserten Abfluss, der eine bessere Wasserentfernung bei geringerem stationärem Saugka- stenvakuum in der Papiermaschine ermöglicht. sowie in einem verbesserten Korrosionswiderstand des beschichteten Drahtes im Vergleich zum unbeschichteten.
Dort, wo nunmehr leichtere Legierungen für Schussdrähte zur Verfügung stehen, ist es möglich, ein weniger dichtes Metall für den Schuss zu verwenden, und dadurch das Gewicht des Drahtgewebes um bis zu 200/0 zu verringern. Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, beispielsweise ohne auf dieses Beispiel beschränkt zu sein, näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen : Fig. l eine vergrösserte Draufsicht eines gewobenen Drahtmaterials oder Gewebes mit Köperbindung, bei welcher die beschichteten Schussdrähte horizontal liegen, Fig. 2 einen
<Desc/Clms Page number 2>
Querschnitt nach Linie 2 - 2 der Fig. l, welcher die Beschichtung auf den Schussdrähten veranschaulicht, Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Langsiebdrahtgewebe mit einer Beschichtung der Kettdrähte, Fig. 4 einen Querschnitt, der veranschaulicht, wie die in Fig. 3 dargestellten Schussdrähte ebenfalls beschichtet sind und Fig. 5 eine schematisierte Ansicht eines erfindungsgemässen auf Rollen aufgebrachten Drahtgewe- bes, welches sich über dem Saugkasten einer Langsiebpapiererzeugungsmaschine bewegt.
Es wurde gefunden, dass bei Aufbringung einer Vielfalt von plastischen Beschichtungsstoffen auf Kett-
EMI2.1
lich verbessert wird.
Im allgemeinen sind die Materialien, welche zur Erreichung der erfindungsgemässen Vorteile auf den Drähten angewendet werden können, thermoplastische oder wärmehärtende Polymere vonhohem Moleku- largewicht, welches im allgemeinen im Bereich von über 1000 bis zu mehreren 100 000 liegt. Die Art des auf den Kett-und/oder Schussdrähten zur Beschichtung verwendeten Polymermaterials ist nicht entscheidend. Die einzig notwendigen physikalischen Eigenschaften des Harzes oder Polymers sollen die sein, dass letzteres in seiner getrockneten oder gehärteten Form wasserunlöslich ist und dass es derart aufgetragen werden kann, dass es eher einen kontinuierlichen als einen diskontinuierlichen Film ergibt.
Zur Bildung eines solchen festen, unlöslichen Films können daher verwendet werden : Polyamidharze, z. B. aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure, Polyurethanharze, welche Ester der Dicarbaminsäure und eines Glykols sind, z. B. ein Kondensationsprodukt von Hexamethylendiiseeyoeyanate mit Pentamethylenglykol ; lineares und verzweigtes Polyäthylen, kristallines Polypropylen und Polytetrafluoräthylen ; Vinylchlorid-
EMI2.2
kannter Verfahren auf den Draht geschichtet werden und die Filme können entweder als Lacklösungen, oder als wässerige Lösungen der Harze, oder als Plastisole, oder Organosole aufgetragen werden. Die Polyamide und Polyurethanharze z.
B., werden zweckmässigerweise in Lacklösungen aufgetragen. während die Polyäthylen-, Polypropylen- und Tetrafluoräthylenharze zweckmässigerweise in wässerigen Dispersionen aufgetragen werden.
Eine der Methoden, mittels welcher diese Plastikmaterialien auf die einzelnen Stränge der Kettund Schussdrähte aufgebracht werden, gleicht dem Verfahren zur Emailbeschichtung von Drähten für Magnetwicklungen oder andern ähnlichen Zwecken. Grundsätzlich wird der Draht durch ein Lackbad und einen Abstreifer und sodann einem Härteofen zugeführt, in welchem der Harzträger oder das Lösungsmittel entweder vor oder während einer möglicherweise vorkommenden darauffolgenden Harzpolymerisation aus der nassen Filmschicht verdampft wird. Bestimmte Harze werden in voll polymerisierter Form als fester Film abgelagert und bestimmte andere können in solchen Formen abgelagert werden, dass bei Erhitzung im Ofen weitere Polymerisation und Härtung erfolgt. Wärmehärtende Harze, wie z.
B. die Melaminund Harnsrofformaldehydharze werden weiterer Polymerisation und Vernetzung unterworfen, um die daraus geformten Filme zu härten.
Für den Zweck der gegenwärtigen Erfindung wird es vorgezogen, einen mehrfachen Beschichtungvorgang anzuwenden, um einen Haftungsgrad der Plastikschicht zu gewährleisten, der ein möglichst befriedigendes Produkt zur Folge hat.
Fig. l zeigt eine stark vergrösserte Draufsicht eines Drahtkörpergewebes einer Langsiebmaschine. Die Schussdrähte 1 sind in der Zeichnung horizontal und die Kettdrähte vertikal dargestellt. Fig. 2 stellt einen Querschnitt nach Linie 2 - 2 der Fig. l dar, welcher den Schussdraht 1 im Querschnitt zeigt, auf welchem eine feste Plastikschicht 3 aufgebracht ist. Fig. 3 stellt einen Querschnitt eines Drahtgewebes einer Langsiebmaschine dar, dessen Kettdrähte im Querschnitt gezeigt sind, u. zw. so, wie sie mit einer darauf befindlichen Plastikschicht 4 erscheinen würden. Fig. 4 stellt einen Querschnitt der Fig. 3 dar, welcher Schussdrähte zeigt, die ebenfalls mit einer Plastikschicht 3 überzogen sind. Fig. 5 zeigt
EMI2.3
über den Saugkasten 7 bewegbar ist.
Die Drähte, welche nach dergegenwärdgen Erfindung beschichtet sein können, bestehend z. B. aus Messing, Bronze, Aluminium, Stahl und rostfreiem Stahl haben etwa folgende Durchmesser :
EMI2.4
<tb>
<tb> Als <SEP> Schussdrähte <SEP> 0, <SEP> mm,
<tb> als <SEP> Kettdrähte <SEP> 0, <SEP> 1778 <SEP> mm.
<tb>
<Desc/Clms Page number 3>
Nominell werden 0, 0127 mm dem Durchmesser jeder gegebenen Drahtgrösse durch die Beschichtung hinzugefugt. Die spezifischen, in der Beschichtung dieser Grössenordnung eingehaltenen Toleranzen be- wegen sich von plus oder minus 0, 00254 mm bei den kleinen Durchmessern und bis zu plus oder minus 0, 00508 mm bei den grösseren.
Als Beispiel der Art und Weise, wie die Beschichtung in drei aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten erfolgt, soll die folgende, auf zwei Extremgrössen bezügliche Tabelle, erläutern :
EMI3.1
<tb>
<tb> Durchmesser
<tb> Blank <SEP> 0,1778 <SEP> mm <SEP> Blank <SEP> 0,3048 <SEP> mm
<tb> Erster <SEP> Durchgang <SEP> 0, <SEP> 18161mm <SEP> 0, <SEP> 30988mm <SEP>
<tb> Zweiter <SEP> Durchgang <SEP> 0, <SEP> 18542mm <SEP> 0, <SEP> 31242 <SEP> mm <SEP>
<tb> Dritter <SEP> Durchgang <SEP> 0, <SEP> 19050 <SEP> mm <SEP> 0, <SEP> 31750 <SEP> mm <SEP>
<tb>
EMI3.2
EMI3.3
<tb>
<tb> :]. <SEP> 801o <SEP> Kupfer, <SEP> 20% <SEP> Zink,
<tb> 2. <SEP> S'1/o <SEP> Kupfer, <SEP> 17% <SEP> Zink,
<tb> 3. <SEP> 85% <SEP> Kupfer. <SEP> 15% <SEP> Zink.
<tb>
Es ermangelt diesen Legierungen an Korrosionswiderstand und sie wurden in vernickelter und verzinnter Form verwendet. Zusätzlich wurden die folgenden, besonders zusammengesetzten Legierungen im Hin-
<Desc/Clms Page number 4>
blick auf eine Steigerung der Verwebbarkeit und des Korrosionswiderstandes ausprobiert :
EMI4.1
<tb>
<tb> 1. <SEP> Zinnhäittges <SEP> Messing <SEP> aus <SEP> 0, <SEP> 5-1% <SEP> Zinn, <SEP> 80% <SEP> Kupfer,
<tb> Ausgleich <SEP> Zink-erfolglos
<tb> 2.. <SEP> Aluminiummessing <SEP> - <SEP> erfolglos <SEP>
<tb> 3.. <SEP> Siliconbronze-erfolglos
<tb> 4. <SEP> Aluminiumlegierungen <SEP> - <SEP> erfolglos <SEP>
<tb>
Durch Beschichtung der oben angeführten erfolglosen Legierungen nach der Erfindung und durch Verwebung derselben als Schussdrähte wurden Langsiebmaschinendrahtgewebesiebbänder hergestellt, welche zufriedenstellende Leistungen aufweisen.
Eine Aluminiumlegierung aus 5% Magnesium, 0, 1% Mangan, 0, 1% Chrom und einem Restprozentsatz Aluminium wurde als Schussdraht verwendet, nachdem derselbe mit einem aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure gebildeten Polyamidlack beschichtet wurde, welcher 15% Polyamidschnitzel als Feststoffe, gelöst in Kresolsäure, enthielt. Dieser Lack ist ohne Verdünnung und unmittelbar bei 43 - 460 C zu verwenden.
Dort wo eine erhöhte Festigkeit in bezug auf Verzerrung des Siebbandes in der Schussrichtung erforderlich ist, hat sich die Verwendung eines Drahtes aus einer Stahllegierung als angezeigt erwiesen, die einen geringen Kohlenstoffgehalt aufweist und z. B. von folgender Zusammensetzung ist ; 0, 3% Kohlenstoff oder weniger, weniger'als 1. 65% Mangan und einem Restprozentsatz Eisen sowie mit Spuren von Verunreinigungen. Es kann aber auch jeder andere Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt verwendet werden, der blankgeglüht ist und einer Laugenbearbeitung unterworfen wurde.
Die Beschichtung macht den Stahldraht flexibler, widerstandsfähig gegen Korrosion, so dass der Draht für die Erzeugung von Langsiebgeweben verwendbar wird.
Bei der Erzeugung von Siebbändern der oben angeführten Art stimmt die Bewegungsrichtung des Bandes mit der Richtung der Kettdrähte überein. Die Schussdrähte befinden sich daher in Querrichtung zur Bewegungsrichtung des Bandes. In der Beschreibung von Drahtgeweben beschränkt man sich auf diesem Gebiete der Technik gewöhnlich darauf, die Zahl der Drähte pro Zoll anstatt die Zahl der Öffnungen pro Zoll anzugeben, wie es z. B. bei Klassiersieben für die Trennung von Teilchen nach ihrer Grösse üblich
EMI4.2
30Maschen-Drahtgewebe bezeichnet, wobei die Kettdrähte an erster Stelle genannt sind. Die Grössenbereiche erstrecken sich von 16 X 24 Maschen bis zu 98 X 96 Maschen. Die grobmaschigsten Siebbänder werden für die Erzeugung von Pappendeckel verwendet, während die feinmaschigsten der Erzeugung von Zigaretten-und Kondensatorpapier dienen.
Die Zwischengrössen finden bei der Herstellung von schwerem Kraftpapier bis zu Seidenpapier Verwendung. Im allgemeinen beträgt der Anteil des offenen Bereiches in
EMI4.3
z. B., dass 0,345 Quadrat Zoll pro Zoll offen sind.
Andere Anwendungsmethoden des Prinzips dieser Erfindung können statt der angeführten verwendet werden, wobei Veränderungen in bezug auf die hierin geoffenbarten Einzelheiten vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.