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Verfahren zum Aufbringen von bituminösen Massen auf feste Unterböden
Es ist bekannt, schadhafte Fahrbahnen aus verschiedenartigem Baumaterial durch Aufbringen von bi- tuminösen Massen wieder instand zu setzen. Die Vorteile eines derartigen Verfahrens bestehen darin, dass derartige Wiederinstandsetzungen in relativ kurzer Zeit durchgeführt werden können.
Ein bisher noch nicht beseitigter Mangel dieses Verfahrens liegt nun darin, dass beim Aufbringen der bituminösen Massen in geringen Stärken auf den Unterboden deren Haftung gegenüber den auftretenden
Beanspruchungen zu gering ist, und dass in diesem Falle auch kein völliger Feuchtigkeitsverschluss erzielt werden kann, wodurch ständig die Gefahr von Frostschäden besteht.
Es wurde nun ein Verfahren zum Aufbringen von bituminösen Massen auf feste Unterböden, ausgenommen alten Beton, gefunden, das diese Mängel beseitigt und das darin besteht, dass man auf den festen Unterboden eine Schicht eines härtbaren Harzes aufbringt, diese mit einem groben, körnigen Material, z. B. Sand, Kies oder Splitt bestreut, gegebenenfalls nach Aushärten der Harzschicht den nicht durch das Harz gebundenen Überschuss entfernt und schliesslich in an sich bekannter Weise die bituminösen Massen aufbringt, wobei man als härtbares Harz eine Polyepoxyverbindung und als Härter eine Aminverbindung, insbesondere Polyaminoamide oder Polyaminoimidazoline auf Basis von ein-oder mehrwertigen Carbonsäuren, insbesondere von monomeren, polymeren oder epoxydierten ungesättigten Fettsäuren, verwendet.
Die als Härter dienenden Polyaminoamide und Polyaminoimidazoline sind Kondensationsprodukte aus ein-und mehrwertigen Carbonsäuren und überschüssigen Mengen an Polyaminen.
Das Aufbringen einer Zwischenschicht aus einem mit einer Vinylharzdispersion modifizierten Zementmörtel ist zwar bekannt, erfüllt aber nicht die an dieses Verfahren geknüpften Erwartungen, insbesondere hinsichtlich einer Verbesserung der Haftung.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren können die bituminösen Massen auch in geringen schichtstär- ken aufgebracht werden. Zu den festen Unterböden, für die das erfindungsgemässe Verfahren in Betracht kommt, zählen Z. B. Basalt-, Granit- oder Klinkerpflasterungen, aber auch Terazzobeläge oder Stahl- und Riffelbleche, Kunststeinplatten und Fliesen, Holzstöckelpflasterung usw.
Die bituminösen Massen können auch Füllstoffe verschiedener Korngrösse enthalten. Der Siebaufbau dieser Füllstoffe richtet sich wesentlich nach der Stärke des Belages, der aufzubringen ist, wobei das Gröbstkorn eine Abmessung von maximal zwei Drittel der geforderten Schichtstärke haben soll. Wird als Sandanteil ein Splitt der Körnung 0-4 mm und 4-8 mm verwendet, dann sollte der Bindemittelanteil etwa 6,5 % betragen. Bei einem Mischgut mit 6 % Anteil an Bitumen ist es zweckmässig, noch ein Feinstkorn von 0,075 mm in einem Anteil von 2 bis 3 % mitzuverwenden. Dies ergibt einen sogenannten hohlraumarmen Belag. Fehlt der Feinstanteil, so kann auch schon ein Bindemittelanteil von 5,5 % ausreichend sein.
Im allgemeinen wird man bei Verwendung füllstoffhaltiger bituminöser Massen mit einem Bitumenanteil von 5 bis 7 % als Bindemittel das Auslangen finden.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird eine äusserst gute Haftung der bituminösen Massen auf den festen Unterböden erzielt. Es war überraschend, dass die in Frage kommenden härtbaren Harze die hohe Beanspruchung durch die bis zu 1800C heissen bituminösen Massen aushalten, ohne ihre Wirksamkeit als Haftvermittler zu verlieren.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, das auf die
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Schicht des härtbaren Harzes aufzubringende körnige Material auf erhöhte Temperaturen, vorzugsweise
60 - 700C vorzuwärmen. Diese Massnahme führt zu einer Verkürzung des Abbindeprozesses und ermög- licht auch bei niedrigen Temperaturen die Anwendung des Verfahrens.
Beispiel l : Auf eine Granitpflasterung wurde mit einer Auftragsstärke von 400 g/m2 eine Mischung von 10 Gew.-Teilen eines Polyaminoamids, hergestellt aus Tallölfettsäure und Tetraäthylenpentamin, und von 20 Gew.-Teilen einer Polyepoxyverbindung vom Typ des Bisphenol-A-Diglycidyläthers aufge- bracht und mit Splitt bestreut. Nach Härtung des Kunstharzgemisches innerhalb von 36 h wurde der über- schüssige, nicht verhaftete Splitt abgekehrt.
Diese Fläche wurde mit einer Bitumenemulsion überspritzt und dann das zwischen 160 und 1800C heisse Mischgut aufgebracht und eingewalzt. Die Schichtstärke des Mischgutbelages betrug 2,5 cm. Das verwendete Mischgut bestand, vom Bitumenbindemittel abgesehen, aus drei gewaschenen Kornfraktionen, wobei es sich zumeist um gebrochenen Splitt (Hartsplitt oder auch Grubenkies) handelt. Das Korn hatte die folgende Siebkurve :
Körnung 0-4 mm...... 40'%
Körnung 4 - 8 mm...... 30 - 40 0 ; 0
Körnung 8-15 mm...... 20-30'%
Diesem Korn wurde reines Heissbimmcn als Bindemittel im Anteil von 6'% im Zwangsmischer zugemischt und das so erhaltene heisse Mischgut angewendet.
Beispiel 2 : Auf einer Holzstöckelpflasterung wurde eine Beschichtung von 500 g/m2 einer Mi- schung von 10 Gel. steilen eines Polyaminoamids, hergestellt aus Tallölfettsäure und Tetraäthylenpent- amin, und von 20 Gew.-Teilen einer Polyepoxyverbindung vom Typ des Bisphenol-A-diglycidyläthers aufgebracht und mit Streusplitt, welcher auf 65 - 700C vorgewärmt war, bestreut. Nach Härtung des
Kunstharzgemisches innerhalb von 12h wurde der überschüssige, nicht gebundene Splitt abgekehrt und so- dann bituminöses Mischgut mit einer Temperatur von 160 C aufgetragen und eingewalzt. Die Stärke des
Mischgutgelages schwankte zwischen 0,5 und 3 cm.
Beispiel 3 : Auf einem Bodenbelag aus glatten und abgefahrenen Stahlblechen wurde nach Entro- stung und Entfettung ein Gemisch aus 10 Gew.-Teilen eines Polyaminoamids, hergestellt aus Tallölfett- säure und Tetraäthylenpentamin, und von 20 Gew.-Teilen einer Polyepoxyverbindung vom Typ des
Bisphenol-A-diglycidyläthers aufgebracht, wobei der Verbrauch je m etwa 300 g betrug. Anschliessend wurde auf etwa 1000C erhitzter Splitt aufgestreut und unmittelbar danach ein Mischgutbelag mit einer
Verarbeitungstemperatur von 1700C in der Stärke von 5 cm aufgetragen und festgewalzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufbringen von bituminösen Massen auf feste Unterböden, ausgenommen alten Beton, unter Mitverwendung härtbarer Harze als Zwischenschicht, dadurch gekennzeichnet, dass man auf den festen Unterboden eine Schicht. des härtbaren Harzes aufbringt, diese mit einem groben, körnigen Material, z. B. Sand, Kies oder Splitt bestreut, gegebenenfalls nach Aushärten der Harzschicht den nicht durch das Harz gebundenen Überschuss entfernt und schliesslich in an sich bekannter Weise die bituminösen Massen aufbringt, wobei man als härtbares Harz eine Polyepoxyverbindung und als Härter eine Aminverbindung, insbesondere Polyaminoamide oder Polyaminoimidazoline auf Basis von ein-oder mehrwertigen Carbonsäuren, insbesondere von monomeren, polymeren oder epoxydierten ungesättigten
Fettsäuren, verwendet.