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Unwuchtrüttler mit gegenläufig angetriebenen Unwuchtkörpern
Die Erfindung betrifft einen Unwuchtrüttler, insbesondere für Ramm- und Ziehvorrichtungen zum Einrammen oder Ziehen von Bohlen, Pfählen, Spundwänden od. dgl. Es sind Unwuchtrüttler bekannt, bei denen gegenläufig angetriebene Unwuchtkörperpaare gleichachsig angeordnet und durch ein Zahnradgetriebe miteinander gekuppelt sind (s. deutsche Patentschrift Nr. 822979). Bei bekannten Unwuchtrüttlern dieser Art ist ein Unwuchtkörperpaar auf einer Hauptwelle befestigt, auf der zwei weitere Unwuchtkörper lose angeordnet sind und gegenläufig zu dem ersteren Unwuchtkörperpaar einzeln angetrieben werden. Bei einer solchen Anordnung ergibt sich ein relativ kompliziertes Antriebsgetriebe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Antrieb und den Aufbau eines solchen Unwuchtrüttlers zu vereinfachen. Erfindungsgemäss geschieht das dadurch, dass eine Hohlwelle und eine diese Hohlwelle durchdringende Innenwelle vorgesehen sind und dass eine Unwucht symmetrisch an der Hohlwelle und je ein Unwuchtkörper an den aus der Hohlwelle herausragenden Enden der Innenwelle befestigt ist. Man erhält auf diese Weise zwei konzentrisch ineinanderliegende Unwuchtwellen, von denen jede ein Unwuchtkörperpaar trägt.
Es sind an sich Unwuchtrüttler bekannt, bei denen eine Hohlwelle und eine die Hohlwelle durchdringende Innenwelle vorgesehen sind und je ein Unwuchtkörper an beiden Enden der Hohlwelle und je ein Unwuchtkörper an den aus der Hohlwelle herausragenden Enden der Innenwelle befestigt ist. Diese Wellen und Unwuchtkörper rotieren aber nicht gegenläufig zueinander zur Erzeugung gerichteter Schwingungen, sondern dort sind die Unwuchtkörper und Wellen durch Muttern auf den mit Gewinden versehenen Enden der Innenwelle miteinander verspannt, so dass sie gemeinsam rotieren und Kreiselschwingungen erzeugen. Nach Lösen der Muttern bei Stillstand des Rüttlers können die Unwuchten gegeneinander verdreht werden, so dass man auf diese Weise die Grösse der resultierenden Unwucht einstellen kann.
In besonders vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Hohlwelle den Rotor eines Antriebsmotors durchdringt und mit diesem fest verbunden ist. Die Hohlwelle bildet dann zugleich die im Motorgehäuse gelagerte Welle des Antriebsmotors und auch die Innenwelle kann in bequemer Weise im Motorgehäuse gelagert werden. Die Anordnung ist raumsparend, so dass sich ein solcher Unwuchtrüttler ohne weiteres an einer Ramm- oder Ziehvorrichtung anbringen lässt.
Die gegenläufige phasengleiche Bewegung der Hohlwelle und der Innenwelle wird zweckmässigerweise dadurch bewirkt, dass mit der Hohlwelle ein mit Innenverzahnung versehener Zahnkranz und mit der Innenwelle ein Zahnrad verbunden ist und dass ein mit dem Zahnkranz und dem Zahnrad in Eingriff stehendes im Motorgehäuse gelagertes Ritzelpaar so bemessen ist, dass die Drehzahlen von Hohlwelle und Innenwelle gleich sind. Man kann es dabei so einrichten, dass der Zahnkranz unmittelbar an einem der auf der Hohlwelle sitzenden Unwuchtkörper angebracht ist. Man kann auch das Ritzelpaar auf einem um die Achse der Innenwelle verdrehbaren undfeststellbaren Lagerträger lagern. Durch Verdrehen des Lagerträgers kann die relative Phasenlage der Unwuchtwellen und damit die Richtung der wirksamen Rüttelkräfte ver- ändertund eingestelltwerden.
InweitererAusbildung der Erfindung ist in einer an das Motorgehäuse angesetzten Kappe ein mit der Innenwelle verbundenes Kühlgebläse untergebracht.
Eine'andere Möglichkeit zur Verwirklichung der Erfindung besteht darin, dass die erste Unwucht von
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einem einzigen, in der Mitte der Hohlwelle befestigten Unwuchtkörper gebildet wird und die Hohlwelle unmittelbar beiderseits dieses Unwuchtkörpers im Gehäuse gelagert ist.
Eine solche Konstruktion empfiehlt sich vor allem dann, wenn der Antrieb nicht mittels eines im Rüttlergehäuse angeordneten Elektromotors erfolgt, sondern von aussen her, z. B. über einen Treibriemen, wie das meist bei Antrieb durch einen Verbrennungsmotor der Fall ist.
Das Zahnradgetriebe kann so ausgebildet werden, dass die Hohlwelle wenigstens an einem Ende in
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achsig starr miteinander verbundene Ritzel, von denen das eine mit der Innenverzahnung und das andere mit dem Zahnrad auf der Innenwelle in Eingriff steht, exzentrisch zur Rüttlerachse zweiseitig zwischen zwei auf der Innenwelle beiderseits des Zahnrades und innerhalb des glockenförmigen Teiles angeordneten Lagerscheiben gelagert sind. Diese Konstruktion gestattet eine zweiseitige Lagerung der Ritzel beiderseits der Kraftübertragungsebenen, während bei dem im Stammpatent gezeigten Getriebe die Ritzel fliegend gelagert sind.
Zweckmässigerweise sind die Lagerscheiben an der den Ritzeln diametral gegen- überliegenden Seite durch eine axial sich erstreckende Brücke miteinander verbunden, so dass die beiden Lagerscheiben einen starren Verband bilden, ohne dass die Kraftübertragung von der Innenwelle zu der Hohlwelle gestört wird.
Zur Einstellung der Schwingungsrichtung kann die äussere Lagerscheibe als Schneckenrad ausgebildet und durch eine Schnecke verdrehbar sein.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen in Längsschnitten dargestellt und im folgenden beschrieben :
In einem Motorgehäuse 1 ist ein Stator 2 und ein Rotor 3 untergebracht. Der Rotor 3 ist mit einer im Gehäuse 1 gelagerten Hohlwelle 4 fest verbunden. Die Hohlwelle 4 trägt an ihren beiden Enden je einen Unwuchtkörper 6,6a. Der Unwuchtkörper 6 weist einen glockenförmigen Ansatz 5 auf, an dem ein mit einer Innenverzahnung versehener Zahnkranz 5a angebracht ist. Die Hohlwelle 4 wird von einer in Lagern 10, 10a des Motorgehäuses 1 gelagerten Innenwelle 7 durchdrungen. An der. Enden der Innenwelle 7 sind Unwuchtkörper 8,8a befestigt. Auf der Innenwelle 7 ist ein Zahnrad 11 aufgekeilt.
In einem Lager 14 des Motorgehäuses 1 ist ein Ritzelpaar 12,13 gelagert. Ritzel 12 ist mit dem Zahnkranz 5a und das Ritzel 13 ist mit dem Zahnrad 11 in Eingriff. Das Zahnradgetriebe 5a 12, 11,13 ist so bemessen, dass die Innenwelle 7 stets die gleiche Drehzahl erhält wie die Hohlwelle 4, sich aber gegenläufig zur Hohlwelle 4 dreht.
DasRitzelpaar 12,13 kann wahlweise für grössere Leistungen von mehreren Paaren, auf dem Umfang des innenverzahnten Zahnkranzes verteilt angeordnet werden. Auf der innenwelle 7 ist ein Gebläserad 15 befestigt, das ebenso wie der Unwuchtkörper 8a in einer an das Motorgehäuse 1 angesetzten Schutzkappe 16a liegt, Eine weitere Schutzkappe 16 deckt den Unwuchtkörper 8 ab.
Durch den Motor 2. 3 wird die Hohlwelle 4 und zugleich über das Zahnradgetriebe 5a 12, 11, 13 die Innenwelle 7 gegenläufig angetrieben. Die Unwuchtkörper 6, 6a einerseits und die Unwucht- körper 8,8a anderseits befinden sich jeweils gleichzeitig in einer Vertikalebene, so dass in bekannter Weise gerichtete Rüttelschwingungen in dieser Vertikalebene entstehen. Durch die gegenläufigen Unwuchtkörper 6,6a und 8,8a kompensieren sich dagegen die horizontalen Komponenten der Unwuchtkräfte.
Wenn man das Lager 14 des Ritzelpaares 12, 13 auf einem Lagerträger anbringt, der um die Achse der Innenwelle 7 verdrehbar und feststellbar im Motorgehäuse 1 angebracht ist, kann man durch Verdrehen des Lagerträgers die Phasenlage der Unwuchtkörper 6, 6a und 8, 8a verändern, wodurch in bekannter Weise die Richtung der wirksamen Unwuchtlräfte geändert werden kann. Bei Verwendung des beschriebenen Rüttlers als Bodenverdichter kann auf diese Weise eine horizontale Rüttelkraftkomponente erzeugt werden, die in bekannter Weise zur Fortbewegung des Bodenverdichters dient.
Man kann natürlich ein Zahnradgetriebe 5a 12, 11,13 und ein Gebläserad 15 auch auf beiden Seiten des Motorgehäuses l anbringen. Man kann auch die Innenwelle 7 statt der Hohlwelle 4 von einem Motor antreiben.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind in einem zylindrischen Gehäuse 21 eine Vollwelle 22 und eine Hohlwelle 23 ineinander angeordnet. Die Vollwelle 22 ist an ihren Enden 24 und 25 in Abschlussdeckeln 26 und 27 drehbar gelagert. Die Abschlussdeckel 26 und 27 sind mit dem Gehäuse 21 fest verbunden, An einem Ende der Vollwelle 22, ist eine Antriebsscheibe oder ein Zahnrad 28 gelagert. Zwei Unwuchtkörper 29 und 30 sind auf der Vollwelle 22 in gleicher Winkellage befestigt. Die Hohlwelle 23 ist in den Zwischenwänden 31 und 32 in Lagern 33 und 34 drehbar gelagert. Die Zwischenwände 31 und 32 sind mit dem Gehäuse 21 ebenfalls fest verbunden. In der Mitte der
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Hohlwelle 23 ist ein Unwuchtkörper 35 befestigt. Das eine Ende der Hohlwelle 23 ist glockenförmig ausgebildet und weist einen Kragen 36 auf.
Das Ende dieses Kragens 36 ist als ein innen verzahnter Kranz 37 ausgebildet. Auf der Vollwelle 22 sitzt ein Zahnrad 38, das mit der Vollwelle 22 fest verbunden ist. Mit dem Zahnkranz 37 und mit dem Zahnkranz 38 befindet sich ein Ritzelpaar 39 und 40 in Eingriff, Zur Übertragung grösserer Leistung können statt eines einzigen Ritzelpaares 39 und 40 deren mehrere auf dem Umfang des innen verzahnten Zahnkranzes verteilt angeordnet sein. Das Ritzelpaar ist an seinen Enden, bei 41 und 42 in zwei Lagerscheiben 43 und 44 drehbar gelagert, die aufderVollwelle 22 bei 45 bzw. 46 drehbar gelagert sind. Die Lagerscheibe 44 ist als Schneckenrad ausgebildet und mit der Lagerscheibe 43 durch eine Brücke 47 verbunden, so dass sie eine starre Einheit bilden.
Mit dem Schneckenrad 44 steht eine Schnecke 48 in Eingriff, welche mit ihren Enden das Gehäuse 21 querdurchdringtund in diesem drehbar gelagert ist. An einem Ende der Schnecke ist ein Handrad 49 angeordnet, durch das die Schnecke 48 und das Schneckenrad 44 und die Lagerscheibe 43 und dadurch das Ritzelpaar 39 und 40 relativ zu den Teilen 37 und 38 bewegt werden können. Für diese zusätzliche Bewegung der Einheit 44,43, 39,40 kann die Drehbewegung des Teiles 37 gegenüber der Drehbewegung des Teiles 38 verzögert oder beschleunigt werden. Dadurch kann man eine Phasenverschiebung der Unwuchtkörper 29, 30 und 35 erhalten. Durch die Phasenverschiebung wird die Richtung der resultierenden Rüttelkräfte stufenlos geändert und eingestellt. Durch die Scheibe 28 wird die Vollwelle 22 angetrieben.
Die Drehbewegung wird auf der Hohlwelle 23 über die Zahnräder 38, 4'0, 39 und 37 in entgegengesetzter Richtung mit der gleichen Drehzahl übertragen. Das beschriebene Zahnradgetriebe zwischen der Hohlwelle 23 und der Vollwelle 22 kann auch doppelt ausgeführt sein, so dass auf der andern Seite der Unwucht 35 ein spiegelbildlich gleiches Getriebe zu dem beschriebenen vorgesehen ist, falls das wegen grösserer Leistungsübertragungen erforderlich ist.
Der beschriebene Unwuchtrüttler kann beispielsweise für Bodenverdichter, Rüttelwalzen, Rüttelrammen oder Schwingförderer Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Unwuchtrüttler, insbesondere für Ramm-und Ziehvorrichtungen, bei dem gegenläufig angetriebene Unwuchtkörperpaare gleichachsig angeordnet und durch ein Zahnradgetriebe miteinander gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hohlwelle und eine die Hohlwelle durchdringende Innenwelle vorgesehen sind und dass je eine Unwucht symmetrisch an der Hohlwelle und je ein Unwuchtkörper an den aus der Hohlwelle herausragenden Enden der Innenwelle befestigt ist.
2. UnwuchtrüttlernachAnspruchl, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle den Rotor eines Antriebsmotors durchdringt und mit diesem fest verbunden ist.
3. UnwuchtrüttlernachAnspruchloder2, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Hohlwelle ein mitinnenverzahnung versehener Zahnkranz und mit der Innenwelle ein Zahnrad verbunden ist und dass ein mit dem Zahnkranz und dem Zahnrad in Eingriff stehendes im Motorgehäuse gelagertes Ritzelpaar so bemessen ist, dass die Drehzahlen von Hohlwelle und Innenwelle gleich sind.
4. UnwuchtrüttlernachAnspruch3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnkranz an einem der auf der Hohlwelle sitzenden Unwuchtkörper angebracht ist.