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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Deckschichten auf Isolierplatten und mehrschichtige Isolierplatte
Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbringen von Deckschichten aus natürlichen, insbesondere mineralischen und bzw. oder künstlichen, speziell aus Kunststoffhartschaum-Sägemehl, wie blähfähigem Polystyrol bestehenden, vorzugsweise hydraulisch gebundenen Stoffen auf eine aus Kunststoffhartschaum od. dgl.
Material bestehende Kernplatte, die mit kontinuierlicher Geschwindigkeit in horizontaler Lage unter einer ortsfesten, je sich quer zur Bewegungsrichtung der Kernplatten über deren gesamte Breite erstreckenden Beschichtungseinrichtung vorbeibewegt wird, zur Herstellung von ein-oder beidseitig mit harten aber elastischen tragfähigen und gegebenenfalls durch Armierungen verstärkten Schichten versehenen Isolierplatten, welche aus einer Kunststoff-Hartschaumplatte bestehen, auf die wenigstens einseitig eine gegebenenfalls elastifizierte, hydraulisch gebundene Deckschicht aufgebracht ist, sowie nach dem Verfahren hergestellte mehrschichtige Isolierplatten.
Mehrschichtige Isolierplatten mit verschiedenstem Aufbau sind an sich bereits bekannt ; sie unterscheiden sich praktisch nur durch die Zusammensetzung des die Deckschichten bildenden Materials.
Es hat sich gezeigt, dass sich aus isolierenden Werkstoffen bestehende Kernplatten von Hand labormässig ohne weiteres mit Deckschichten versehen lassen, doch bereitet die industrielle Produktion derartiger Schichtplatten erhebliche Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn die Deckschichten aus hydraulisch gebundenen mineralischen Stoffen bestehen, denen faseriges, künstliches oder natürlichesMaterial, wie beispielsweise Kunststoffhartschaum-Sägemehl bzw. -sägespäne und bzw. oder Glasfasern bestimm- ter Stapellänge, zugesetzt ist. Versuche zur Beschichtung von Platten nach den herkömmlichen Methoden haben gezeigt, dass diese absolut unbrauchbar waren, da Produkte erhalten wurden, die in keiner Weise den Anforderungen genügten.
So wurden Giessverfahren bekannt, bei welchen das aufzutragende Material in flüssigem Zustand aus Giessköpfen auf die Kernplatten ausläuft. Auch Versuche nach diesem Verfahren führtenzu'unbrauchbarenErgebnissen. Vor allem waren die aufgebrachtenSchichtenderart ungleichmässg, dass auch alle bekannten Mittel zur Egalisierung und gleichmässigen Verteilung der Deckschichtmasse auf der Unterlage zwecks Bildung einer Deckschicht gleichmässiger Stärke versagten. Dies beruht aber im wesentlichen auch auf dem Umstand, dass die Kemplatten aus Kunststoffhartschaum od. dgl. Material eine gewisseEigenelastizitätbesitzen, so dass sie an den Stellen, wo zu viel Schichtmaterial liegt, beim Angriff der Verteilungswerkzeuge nachgeben, anstatt dass das überschüssige Material von dieser Stelle weggenommen wird.
Ausserdem kommt hinzu, dass das Deckschichtmaterial selbst relativ weich und teigig und seiner Zusammensetzung zufolge elastisch ist, so dass es sich nur sehr schwer gleichmässig verteilen lässt.
Nach langwierigen Versuchen wurde nunmehr eine Methode entwickelt, die sich alsbrauchbarerwiesenhat, umDeckschichtenim industriellen, kontinuierlichen Betrieb in jeder gewünschten Stärke und absolut gleichmässig auf aus Isoliermaterial bestehenden Kernplatten aufzubringen. Dies geschieht gemäss der Erfindung in der Weise, dass auf die in horizonzaler Lage befindlichen Kernplatten ein die Deckschicht bildendes, teigiges Material in Form kleiner Partikel tropfenweise aufgeschleudert wird, bis sich eine
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Schicht gewünschterstärke gebildethat, welche dann mittels einer oder mehrereraxialhinundher beweg- ter Walzen egalisiert, verdichtet und gegebenenfalls geglättet wird und in beliebiger Weise nachbehandelt wird.
Das Deckschichtmaterial wird vorzugsweise längs einer ortsfesten, sich über die ganze Breite der Kernplatten erstreckenden Linie auf diese aufgebracht, wobei die Kernplatten mit kontinuierlicher Geschwindigkeit gegenüber der Beschickungsstelle bewegt werden. Selbstverständlich lässt sich auch dieBeschichtungsvorrichtung gegenüber ortsfest horizontal liegenden Kernplatten bewegen, doch ist es wirtschaftlicher die Platten unter der Beschichtungsvorrichtung hindurch zu führen.
Gegebenenfalls lassen sich in an sich bekannter Weise ein oder mehr Deckschichten auf den Kernplatten anbringen. Besonders vorteilhafte Isolierplatten erhält man, wenn die Deckschichten mit einer an sich bekannten Verstärkungseinlage, z. B. in Form einer Glasfasergewebebahn, versehen werden. Diese Einlagen werden zwischen zwei Deckschichten eingebettet, wobei die Gewebebahn auf die erste auf die KernplattcnaufgebrachteDeckschichtaufgel & gtwird, um sie mit der zweiten Deckschicht zu überdecken.
Um eine besonders gute Einbettung des Glasiasergewebes zu erreichen, wird vorzugsweise dieersteDeck- schicht unmittelbar vor dem Auflegen der Gewebebahn mittels einer Walze verhältnismässig stark zusammengedrückt, wodurch erreicht wird. dass sich an der Oberfläche der Deckschicht Flüssigkeit ansammelt,
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einer Walze eingedrückt, woraufhin dann die zweite Deckschicht in der gleichen Weise wie die erste aufgebracht wird.
Eine guteEinbettung des Glasfasergewebes wird insbesondere dann erreicht, wenn dieses eine Maschenweite hat, die zumindest etwas grösser ist als die Körnung des Deckschichtmaterials. Wesentlich für das Verteilen, Egalisieren und Glätten der Deckschichten ist, dass die dazu verwendeten Walzen in axiale Schwingungen mit Sägezahncharakteristik parallel zur Kernplatte und bzw. oder in zu diesen normale Schwingungen versetzt werden. Vorzugsweise soll die Amplitude etwa zwischen 20 - 50 mm betragen.
Die Frequenz der hin und her gehenden Bewegung sollte nicht zu hoch liegen, da sonst das Material nicht anspricht und die angestrebte Wirkung nicht erreicht wird. Besonders zweckmässig ist eine Schwingungsfrequenzvon etwa280bis360Schwingungen/min ; unter diesen Bedingungen hat sich gezeigt, dass das Material nicht an den Walzen kleben bleibt.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dient vorteilhafterweise eine Vorrichtung, bei welcher sich eine oder mehrere hintereinander angeordnete Beschichtungsvorrichtungen über einer horizontalen, die zu beschichtenden Kernplatten mit kontinuierlicherGeschwindigkeitbewegendenForderein- richtung, befinden und aus einem über die ganze Breite der zu beschichtenden Kernplatten sich erstreckenden Trog für die Aufnahme des Beschichtungsmaterials bestehen. Gemäss der Erfindung ist der Boden des Trogs halbkreisförmig gebogen und zum Teil siebartig mit dicht nebeneinander liegenden Löchern versehen.
In seinem Innenraum ist ein Rührwerk angeordnet, an dessen horizontaler, im Trog gelagerten Welle radiale, bis dicht an das gebogene und zum Teil gelochte Bodenblech reichende Arme angebracht sind, an deren freien Enden sich Rührelemente wie Querstäbe od. dgl. befinden, die die Aufgabe haben, einerseits das im Trog befindliche Schichtmaterial in Bewegung zu halten und aufzulockern und anderseits einen TeildurchdenSiebboden hindurch zu drücken, von dem es an der Aussenseite auf die Unterlage, nämlich die zu beschichtende Kernplatte abfällt. Um das aufzutragende Schichtmaterial dosieren zu können, sind unterhalb des Bodenbleches des Trogs vor dem siebartig gelochten Bodenteil bewegbare, an sich bekannte Regel- bzw. Absperrschieber angeordnet.
Es ist gegebenenfalls zweckmässig, auch die Welle des Rührwerrs oszillierend hin und her zu bewegen, damit die die Masse durch den Siebboden hindurchdrückenden Elemente nicht ständig in der gleichen Radialebene arbeiten. Ebenso gut ist es aber auch möglich, die radialen Tragarme für die Rührelemente axial um ein geringes Mass gegeneinander versetzt, anzuord - nen.
Um ein einwandfreies Arbeiten dieser Vorrichtung zu gewährleisten, darf der Trog nur bis zu einer bestimmten Höhe gefüllt sein, die unter der Höhe des Bogens liegt, den die Rührelemente an den Tragarmen beschreiben ; d. h., dass die Rührelemente aus der im Trog befindlichen Masse austreten müssen, um eine gewisse Strecke oberhalb der Masse durch die Luft geführt zu werden. Ist der Trog zu voll, so wird, wie sich gezeigt hat, die Masse im Trog in Rotation versetzt und die Vorrichtung vermag in keiner Weise mehr ordnungsgemäss zu funktionieren. Aus diesem Grunde ist es notwendig, oberhalb des Trogs einen Vorratsbehälter anzuordnen, dem periodisch eine bestimmte dosierte Menge der Masse entnommen wird, um sie in den Trog einzubringen.
Die Menge wird jeweils derart bemessen, dass sie der zur Bildung der Deckschicht aus dem Trog herausgeförderten Menge äquivalent ist ; dadurch wird erreicht, dass der Spiegel
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der Masse im Trog stets in gewünschter Höhe aufrechterhalten bleibt.
Vorteilhafterweise kann man den die Masse enthaltenden Trog an den Hebelarmen der an beiden Stirnseiten des Trogs befestigten, schwenkbar gelagerten Waagebalken aufhängen, die durch ein einstellbares Gegengewichtin einer bestimmten Gleichgewichtslage gehalten werden. Durch den Verbrauch von Masse wird der Trog leichter, so dass er von dem am Waagebalken angreifenden Gegengewicht etwas angehoben wird. Dadurch wird über einen Steuermechanismus, vorzugsweise einen Kontaktschalter, der im Bewe- gungsbereich eines Waagebalkens liegt, dieZuteilvorrichtung in Gang gesetzt, die dem Trog wieder eine bestimmte Menge Masse zuführt.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht die Zuteilvorrich- tung aus einem unter dem Vorratsbehälter und über dem Massentrog angeordneten kastenförmigen Schieber, welcher linear oder bogenförmig mittels einer Antriebsvorrichtung vor-und zurückbewegt werden kann. Mit dieserEinrichtunglässtsich einfach und ohne Schwierigkeit der Massespiegel im Trog auf der gewünschten Höhe halten.
Hinter dem Trog in Bewegungsrichtung der Kernplatten befinden sich eine oder mehrere der zumindest in axialer Richtung hin- und herbewegten Walzen und unterhalb der Kernplattenfördereinrichtung diese im Bereich'der Walzen und an anderer Stelle noch unterstützende Gegendruckplatten und bzw. oder Gegendruckwalzen, durch welche das auf die Unterlage aufgebrachte Deckschichtmaterial verteilt, egalisiert, verdichtet und gegebenenfalls geglättet wird. Diese Walzen aus Metall können gegebenenfalls einen Überzug aus Gummi, Kunststoff od. dgl. andersartigem Werkstoff aufweisen, der gegebenenfalls profiliert oder gemustert sein kann. Selbstverständlich lassen sich auch noch entsprechende Muster-od. dgl.-walzen nachschalten, um in die Deckschicht ein bestimmtes Dekor einzuprägen bzw. in sonstiger Weise zubehandeln.
Es sind bereits Schichtplatten bekanntgeworden, die aus einer aus beliebigem Wcrkstoffbestehenden Kernplatte, z. B. Kunststoffhartschaum, wiePolystyrolschaum, Phenolharzschaum. PVC-Schaum usw. und wenigstens einer hydraulisch gebundenen Deckschicht, insbesondere einer Holzfaserschicht oder einer Schicht aus anorganischen Fasern od. dgl. gebildet sind.
Weiterhin ist eine Schichtplatte bekanntgeworden, bei welcher zwischen zwei äusseren Gipsplatten eine Füllung aus nicht brennbaren Stoffen in körniger oder faseriger Form, die durch geschäumten Kunststoff gebunden sind, angeordnet ist.
Die bisher bekannten Schichtplatten haben zwar, bedingt durch den Schaumstoff eine gute Isolierfähigkeit, aber nur eine begrenzte Festigkeit ; auch sind sie nicht universell als Fcrtigbauteile verwendbar, weil sie stets noch eines Verputzes an der Oberfläche bedürfen. Bei den mit Zement beschichteten Platten müssen die zementgebundenen Deckschichten jedoch relativ stark bemessen sein, um die nötige Festigkeit zu erreichen. Bei starken Deckschichten ist es aber erforderlich, dit Platten verhältnismässig klein zu bemessen, weil bei grösseren Abmessungen die Gefahr besteht, dass die Deckschicht reisst, bzw. die Platte selbst leicht bricht und die Platte auch sehr schwer wird.
Bei der Verwendung von Kunststoffen als Binder der Faserschicht ist es auch bekanntgeworden, Gewebe wie Glasfasergewebe oder Drahteinlagen zu verwenden, die eine besonders hohe Festigkeit ergeben.
DerErfindung lag weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Bauplatte zu schaffen, die einerseits ausser- ordentlich gute Isolier-Bigenschaften gegen Wärme bzw. Kälte, Schall und Feuchtigkeit aufweist, anderseits sehr leicht ist und trotzdem einebesonders hohe Festigkeit und Elastizität besitzt, ein weitgehend fertiges Erzeugnis mit einer harten aber ausreichend atmungsaktiven Oberfläche darstellt und einfach und wirtschaftlich herstellbar ist. Auch soll die Platte universell für Innen- wie Aussenwände verwendbar sein.
Gemäss der Erfindung wird vorgeschlagen, dass bei mehrschichtigen Bauplatten mit einer Kernplatte aus Kunststoff-Hartschaum die hydraulisch gebundenen und gegebenenfalls elastifizierten Deckschichten aus Kunststoffhartschaumteilchen, wie Sägespänen bzw. -mehl, Granulat od. dgl. aus insbesondere ge- schäumtem Polystyrol und mineralischen Stoffen bestehen, in welche ein Armierungsgewebe, insbesondere ein Glasfasergewebe, eingebettet ist.
Die Deckschicht kann bei den erfindungsgemässen Bauplatten auch mehrschichtig ausgebildet sein, z. B. in der Weise, dass eine oder mehrere tragende Schichten angeordnet werden und als oberste Deckschicht Isolierputz (A ktivschutz) aufgetragen wird. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn die erfindungs- gemässen Bauplatten als geschosshohe Fertigbauteile verwendet werden ; ein nochmaliges Verputzen entfällt dann ganz, wodurch eine wesentliche Einsparung an Bauzeit eintritt. Bei diesen mehrschichtigen Platten wird erfindungsgemäss empfohlen, das Armierungsgewebe in der bzw. den Schichten unterzubringen, die der Schaumstoffplatte am nächsten liegt bzw. liegen und zweckmässigerweise eine höhere Festigkeit besitzen.
Die. Deckschicht kann aus irgendeinem bekannten, vorzugsweise hydraulisch gebundenen Material be-
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stehen, wie Zementmörtel, Magnesit mit Chlormagnesiumlauge, sogenannten Roman-Zement oder RomanKalk.
DerartigeDeck- oder Putzschichten haben die Eigenschaft, aus Wasserdampf anfallendes Kondensat aufzunehmen und dieses später wieder an die Luft abzugeben. Da in manchen Fällen, z. B. beim Aufheizen kalter Zimmer oder beim Kochen in Küchen, die Speicherfähigkeit einer nur dünnen Deckschicht nicht ausreicht, wurde deshalb gemäss der Erfindung vorgeschlagen, neben den mineralischen Stoffen in der Deckschicht der zu deren Bildung bestimmten'Masse Kunststoff-Hartschaum-Partikel in Form von Sägemehl, Spänen, Granulat od. dgl. zuzusetzen, die ausserdem für gute Isolierungseigenschaften der Deckschicht sorgen, sowie für eine gute Elastizität derselben.
Die hydraulischen Bindemittel werden zweckmässig in geeigneter und bekannter Weise elastifiziert, insbesondere durch den Zusatz von Kunststoffdispersionen, z. B. Polyvinylpropionat, Polyvinylacetat od. dgl. vor dem Aufbringen der Masse auf die Kernplatte. Diese in gewissemUmfange elastisch gemachte Schicht ist wesentlich besser geeignet, lokalen, z.
B. schlagartigen Beanspruchungen, wie sie vor allem beim Transport auftreten, standzuhalten,. darüberhinaus wird aber auch die Gesamtfestigkeit der mehrschich- tigen Platte verbessert, weil durch die dank der Elastizität der Deckschicht sich bei Zugbeanspruchung ergebende Dehnung derselben jetzt vollständig von dem Armierungsgewebe aufgenommen wird, ohne dass die Deckschicht Risse bekommt, während Druckbeanspruchungen von der auf Druck besonders hochbeanspruchbaren hydraulisch gebundener Deckschicht aufgenommen werden. Dadurch wird auch die Biegefestigkeit der Platten ganz erheblich verbessert, so dass die erfindungsgemäss ausgebildeten Platten in ihrer Beanspruchbarkeit allen bisher bekannten Schichtplatten eindeutig überlegen sind.
Bei Verwendung von Matten als Armierungsgewebe hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, Kette und Schuss des Gewebes gleich stark zu wählen. Es ergibt sich dann eine kreuzweise Armierung der Platte, oder genauer gesagt der Deckschicht, so dass die Platte praktisch in allen Richtungen gleiche Festigkeit aufweist. Bei stärkeren oder mit mehreren Deckschichten versehenen Bauplatten können auch zwei Armierungsgewebe übereinanderliegend in einer oder auch zwischen zwei Deckschichten eingebettetwerden ; indiesem Falle wird vorgeschlagen, das eine Gewebe zürnendem diagonal anzuordnen, so dass die Gleichmässigkeit der Belastbarkeit in allen Richtungen noch verbessert wird.
Die Oberfläche der äusseren, vorzugsweise sichtbaren Deckschicht bzw. Deckschichten kann wahlweise eben und glatt bzw. gemustert sein.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist die zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zweckmässigerweise verwendete Vorrichtung an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt.
Die Fig. 2 - 5 der Zeichnung zeigen je einen Querschnitt durch erfindungsgemässe Isolierplatten in verschiedenen Ausführungsformen.
DieFig. lzeigteinenLängsschnittdurchdieerfindungsgemässeVorrichtung, mittels welcher auf Kernplatten aus Kunststoffhartschaum zwei Deckschichten, zwischen welchen eine Glasfasergewebebahn eingebettet wird, aufgebracht werden. Mittels des endlosen Förderbandes 11, das um die beiden Umlenkwalzen 12 geführt wird, werden die aus Kernplatten 13 kontinuierlich unter den Beschichtungsvor- richtungen 14, 141, die normalerweise beide in der gleichen Weise aufgebaut sind, hindurchbewegt.
Oberhalb der am Zuführende befindlichen Umlenkwalze 12 des Förderbandes 11 befindet sich eine Andruckwalze 15, die auf die Oberseite der Kernplatten 13 einwirkt und fir einen kontinuier- lichen Vorschub der Platten sorgt. Das obere Trum 11a des Förderbandes 11 ist mittels Stützrollen 16 bzw. Stützplatten 17 abgestützt, damit die Kernplatten 13 über die ganze Länge des Förderbandes 11 in einet horizontalen Ebene bewegt werden. Die beiden Beschichtungsvorrichtungen 14, 14'bestehen aus einem rechteckigen Trog 18, dessen Boden 19 halbkreisförmig gebogen ist und der über einen bestimmten Bereich 20 siebartig gelocht ist.
Unterhalb des Bodenblechs 19 des Trogs 18 befinden sich ein oder zwei Schieber 21, diebeweglich gelagert sind und vor den Siebteil 20 des Bodens 19 geschwenkt werden können, um eine genaueDosierungderMassebzw. einen'weiteren Austritt der im Trog 18 befindlichen Masse, z. B. bei Stillstand der Plattenfördereinrichtung, zu verhindern. In dem Trog 18 ist ein Rührwerk 22 gelagert, an dessen horizontaler Welle 23 radiale Arme 24 befestigt sind, die an ihren Enden Rührelemente in Form von Querstäben 25 od. dgl. tragen, die in geringem Abstand vom halbkreisförmig gewölbten Boden 19 bzw. am Siebteil 20 entlanggeführt werden.
Der Trog 18 ist mit seinen beiden Stirnseiten an je einem Waagebalken 26 befestigt, die von einem ortsfesten Lager 27 getragen werden. Am andern, freien Ende der Waagebalken 26 befindet sich ein einstellbares Belastungsgewicht 28, welches den mit Masse gefüllten Trog 18 im Gleich- gewicht hält. Oberhalb des das Gegengewicht 28 tragenden Hebelarmes des Waagebalkens 26 befindet
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sich ortsfest und einstellbar ein Kontaktgeber 29, der bei Betätigung infolgeGewichtsverminderung durch aus dem Trog 18 austretcnde Masse den Anmebsmechaiiismus 30 einer Massezuteilvorrichtung 31, in Gang setzt.
Die Massezuteilvorrichtung besteht aus einem kastenförmigen Schieber 32, der unterhalb eines trich- terförmigen Vorratsbehälters 33 angeordnet ist und der eine bestimmte Menge Masse aufnimmt. Der Schieber 32 wird von der Antriebsvorrichtung 30 mittels einer Schubstange 34 in Richtung des Trogs 18 bewegt, wobei er seinen Masseinhalt in den Trog entleert. Dabei wird die untere Austritts- öffnung 35 des Vorratsbehälters 33 durch einen am kastenförmigen Schieber 32 angebrachtenAbdeckschieber 36 verschlossen. NachZurückziehendesentleertenSchieberkastens 32 wirddieser wieder mit aus dem Vorratsbehälter 33 nach unten fallender Masse gefüllt. Der kastenförmige Schieber kann, wie dargestellt, entweder linear oder längs eines Kreisbogens hin und her bewegt werden.
In Bewegungsrichtung der Kernplatten 13 hinter der ersten Beschichtungsvorrichtung 14 befindet sich eine Walze 37, die die aus dem Siebboden 20 auf die Platte 13 herausgeförderte noch lokkere Masse 38 verteilt, egalisiert und zu einer ersten Schicht 39 verdichtet. Die Walze 37 hat vorzugsweise eine rauhe Oberfläche und wird durch einen an sich bekannten Antriebsmechanismus in axiale, hin und her gehende Pendelbewegungen versetzt. Unterhalb der Walze. 37 befindet sich eine Abstützplatte 17, über die das obere Trum 11a des Förderbandes 11 gleitet. Die Walze 37 ist angetrieben und hat eine Umfangsgeschwindigkeit, die mit der Laufgeschwindigkeit synchron ist.
Hinter der Walze 37 wird von einer Vorratsrolle 40 eine Glasfasergewebebahn 41 abgezogen und mittels der Walze 42 auf die erste Deckschicht 39 aufgedrückt. Mittels derzweitenBeschichtungsvorrichtung 14' wird dann auf die erste Deckschicht 39 unddieGlasfasergewebebahn 41 zunächst eine lockere Masse- schicht 43 aufgebracht, die dann anschliessend mittels der Walze 44, zu der obersten Deckschicht geformt wird. Die nachgeschaltete Walze 46 dient z. B. der Nachbehandlung oder gegebenenfalls der Musterung der Deckschichten.
Die in Fig. 2 dargestellte Schichtplatte besteht aus einer Kunststoff-Hartschaumplatte 111, z. B. ausgeschäumtemPolystyrol, auf deren eine Seite eine Deckschicht 112 aufgebracht ist, in welche ein Glasfasergewebe 113 eingebettet ist, die Deckschicht 112 bzw. die Zuschlagstoffe dieser Deckschicht sind z. B. mittels Zement oder einem ähnlichen geeigneten und bekannten vorzugsweise hydraulischen Bindemittel gebunden, welches gleichzeitig auch-fur eine feste Haftung der Deckschicht 112 auf der Schaumstoffplatte 111 sorgt.
Die in Fig. 3 dargestellte mehrschichtige Bauplatte besteht ebenfalls aus einer Kunststoff-Hartschaum-
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der Fertigbauweise Anwendung finden. Selbstverständlich ist es in diesem Falle wünschenswert, die Platte geschosshoch herzustellen, was dank des geringen Gewichtes erfindungsgemäss aufgebauter Bauplatten in Verbindung mit der hohen Festigkeit der elastischen und mit Armierungsgeweben versehenen Deckschichten auch ohne weiteres möglich ist, ohne dass Beschädigungen auf dem Transport zu befürchten sind.
Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Bauplatte ist in Fig. 5 dargestellt ; sie besteht ebenfalls aus einer Hart-Schaumplatte 111"1 und einer hydraulisch gebundenen Deckschicht 112"1 ; in diese Deckschicht sind jedoch zwei übereinanderliegende Glasfasergewebe 113a"'und 113b"'eingebettet. Zweckmässigerweise werden diese beiden Glasfasergewebe 113a"'undll3b"'diagonal zueinander angeordnet.
Selbstverständlich können auch die A usführungsbeipiele nach Fig. 4 und 5 noch abgewandelt werden, indem die hydraulisch gebundenen Deckschichten 112"bzw. 112"', wie bei dem Ausführungsbeispiel nachFig. 3, aufbeidenSeiten der den Kern bildenden Platte 111" bzw. 111"'angeordnet werden.
Bisher wurde es besonders bei Deckschichten aus hydraulisch gebundenen Stoffen für absolut erforderlich gehalten, grundsätzlich gleichartige Deckschichten auf beiden Seiten einer Kunststoff-Hartschaumplatte anzuordnen, insbesondere um ein Verziehen der mehrschichtigen Platte zu vermeiden. Bei den erfindungsgemässen Platten ist das bei Auswahl geeigneter Bindemittel und Zuschlagstoffe für die Deckschicht in Verbindung mit dem Armierungsgewebe nicht mehr erforderlich ; vielmehr kann die Platte, wie bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 2,4 und 5 gezeigt ist, ohne weiteres einseitig beschichtet wer-
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den, gewünschtenialls kann auf der andern, Stelen Seite der Platte eine anders geartete Deckschicht bekannter Art aufgebracht werden.
Als Bindemittel für die Deckschicht haben sich, wie einleitend bereits bemerkt, Zemente, gegebenenfalls mit Kalkbeimischung, sogenannte Roman-Zement und Roman-Kalk besonders bewährt, ebenso Magnesit mit Chlormagnesiumlauge. Als Zuschlagstoffe kommen neben Kunststoff-Hartschaum-Sägemehl, -spänen, -Granulat, -Perlen u. dgl., insbesondere noch Steinmehl, Quarzsand u. a. in Betracht ; die Mischungsverhältnisse werden empirisch so ermittelt, dass der Ausdehnungskoeffizient einer derart gebunde- nen Deckschicht wenigstens in der Nähe desjenigen (1er Schaumplatte liegt.
Selbstverständlich ist dabei in an sich bekannter Weise darauf zu achten, dass das Bindemittel in der Deckschichtmasse beim Abbinden nicht schwindet ; hiebei haben sich neben den Noim-Zementen die sogenannten Roman-Zement als besonders geeignet erwiesen. Es lassen sich somit ohne Schwierigkeiten geschosshohe, also sehr grossformatige Bauplatten herstellen. Die Möglichkeiten. der Oberflächengestaltung der Platten sind sehr vielseitig und können dem Verwendungszweck optimal angepasst werden.
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webe angegeben, das sich wegen seiner Beständigkeit gegen praktisch alle chemischen Angriffe als besonders geeignet erwiesen hat.
Fürdiestatisch tragende Schicht hat sich eine Mischung besonders gut bewährt, welche folgende Zusammensetzung hat :
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<tb>
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Portlandzement
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Kunststoffdispersion <SEP> 25%ig
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Quarzsand
<tb> 11 <SEP> Kunststofmartsdiaum-Sagemehl. <SEP>
<tb>
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<tb>
<tb> :]. <SEP> 1 <SEP> kg <SEP> Portlandzement
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Kunststoffdispersion <SEP> 251o
<tb> 5 <SEP> l <SEP> Kunststoffhawchaum-Sägemehl
<tb> 2. <SEP> 1 <SEP> kg <SEP> Romanzement
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Kunststoffdispersion <SEP> 25%
<tb> 4 <SEP> I <SEP> Kunststoffhartschaum-Sägespäne
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1.
Verfahren zum kontinuierlichen Aufbringen von Deckschichten aus natürlichen, insbesondere mineralischen und bzw. oder künstlichen, aus Kunststoffhartschaumteilchen od. dgl. bestehenden, vorzugsweise hydraulisch gebundenen Stoffen auf eine aus Kunststoffhartschaum od. dgl. bestehende Kernplatte, die mitkontinuierlicherGeschwindigkeitinhorizontalerLage unterortsfesten, je sich quer zur Bewegungrichtung der Kernplatte über deren gesamte Breite erstreckenden Beschichtungseinrichtungen zur Herstel- lungvonein-oderbeidseitigmitharten, aber elastischen, tragfähigen Schichten versehenen Isolierplatten vorbeibewegtwird, dadurchgekennzeichnet,dasseindieDeckschichtbildendes,teigigesMaterial auf die Kernplatte (13) in Form kleiner Partikel tropfenweise aufgeschleudert bzw.
aufgetropitwird, bis sich eine Schicht (38) gewünschter Stärke gebildet hat, welche dann mittels einer oder mehrerer axial hin-und herbewegter Walzen (37) egalisiert, verdichtet und gegebenenfalls geglättet und eventuell in beliebiger Weise nachbehandelt wird, und dass gegebenenfalls in an sich bekannter Weise auf die erste Deckschicht (39), allenfalls unter Zwischenlage und Einbettung einer Verstärkungseinlage (41), z. B. einer an sich bekannten Glasfasergewebebahn, eine weitere Deckschicht (45) aufgebracht wird, wobei letztere in derselben Weise wie die erste Deckschicht aufgetragen und fertiggestellt wird.