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Messglas mit Skalenteilung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Messglas mit Skalenteilung, welches insbesondere für Prüfstände für Brennstoffeinspritzpumpen geeignet ist. Solche Messgläser wurden bisher in gleicher Weise wie Eprouvetten aus Glas geblasen und hierauf mit einer Skalenteilung versehen. Wenn eine grosse Genauigkeit der Skalenteilung gefordert wird, wie dies in besonderem Masse bei Prüfständen für Brennstoffeinspritzpumpen der Fall ist, so kann bei geblasenen Messgläsern die Skalenteilung nicht einfach nach einer Schablone angebracht werden, da die Innenabmessungen eines solchen geblasenen Messglases weder untereinander noch über die Länge desselben Messglases gleich sind. Es war daher bisher erforderlich, die Skalenteilung durch einen komplizierten Eichvorgang festzulegen.
Die Flüssigkeit musste bei vorbestimmter Temperatur absatzweise eingefüllt werden, worauf dann die Teilung nach den Füllhöhen angebracht wurde.
Ein solcher Vorgang ist kompliziert und zeitraubend und erfordert geschulte Arbeitskräfte, wobei trotzdem eine vollständige Präzision der Teilung kaum erzielbar ist. Da der Abstand der Teilstriche voneinander von der jeweiligen lichten Weite des Messglases abhängig ist, stimmen bei einer solchen bekannten Ausbildung der Messgläser die Skalenteilungen zweier Messgläser nicht überein, und es ergeben sich bei grösserer Höhe der Messgläser bereits beträchtliche Unterschiede in der Skalenteilung. Bei Einspritzpumpenprüfständen stehen die Messgläser in Reihe nebeneinander, wobei bei den bekannten geblasenen Messgläsern bei gleicher Füllmenge die Füllhöhen ungleich sind.
Dies erweckt den Eindruck einer ungleichen Förderung, und es wird die Ablesung erschwert und die Fehlermöglichkeit vergrössert, da die Übersichtlichkeit durch die verschiedenen Füllhöhen gestört ist.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, Messgläser aus einem Stück eines kalibriert gezogenen Glasrohres zu verwenden, welche durch einen gesondert hergestellten Boden abgeschlossen sind. Auf diese Weise ist die Gewähr gegeben, dass der lichte Querschnitt der Messgläser an allen Stellen mit ausreichender Präzision gleich gross ist und es wird dadurch ermöglicht, die Skalenstriche auf den Messgläsern mittels einer Teilmaschine in vorbestimmten Abständen voneinander aufzutragen. Dadurch wird nicht nur die Anbringung der Skala auf den Messgläsern vereinfacht und erleichtert, sondern es wird auch der Vorteil erreicht, dass die Skalenteilung unabhängig von der subjektiven Ablesung durch die eichende Person angebracht und daher präziser wird.
Bei der bekannten Ausführungsform ist jedoch der am Messglas angebrachte Schnabel zum Ausgiessen der zu messenden Flüssigkeit mit dem Glasrohr aus einem Stück geformt. Dies bedeutet, dass das obere Ende des aus einem kalibriert gezogenen Glasrohr bestehenden Messglases wieder erhitzt und verformt werden muss, wodurch zumindest im oberen Bereich des Messglases ein gleichmässiger lichter Querschnitt des Glasrohres nicht mehr gegeben ist. Die Vorteile eines aus einem kalibriert gezogenen Glasrohr bestehenden Messglases werden also durch das Anformen eines Schnabels an das Glasrohr wieder weitgehend zunichte gemacht und es ist bei dieser bekannten Ausführungsform zumindest im oberen Bereich des Glasrohres eine präzise Eichung durch eine Teilmaschine nicht mehr möglich.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein solches Messglas mit Skalenteilung, welches aus einem durch einen gesondert hergestellten Boden abgeschlossenen kalibriert gezogenen Glasrohr besteht. Die Erfindung sucht die oben angeführten Nachteile zu vermeiden und besteht im wesentlichen darin, dass auf das unverschlossene Ende des Glasrohres ein gesonderter, vorzugsweise aus Kunstharz bestehender Einlaufschnabel angesetzt ist. Dadurch, dass auf das Glasrohr ein gesondert hergestellter Einlaufschnabel angesetzt ist, wird eine Deformation des kalibrierten Glasrohres vermieden und dadurch die Genauigkeit der durch eine Teilmaschine hergestellten Skalenteilung gewährleistet.
Durch die getrennte Herstellung des Einlaufschnabels ist es ferner möglich, diesen Einlaufschnabel präzise und für alle Messgläser völlig gleich auszubilden. Über diesen Einlaufschnabel wird das Prüföl ausgegossen, und es hängt von der Formgebung des Einlaufschnabels ab, in welchem Ausmass das Messglas entleert werden kann. Die im Messglas zurückbleibende Prüfölmenge beeinträchtigt das nächstfolgende Messergebnis, und es stellt daher einen Vorteil dar, wenn die Einlaufschnäbel präzise gleich ausgebildet sind und damit beim Ausgiessen
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immer bei allen Messgläsern die gleichen Verhältnisse herrschen. Die Ausbildung des Einlaufschnabe] aus Kunstharz ermöglicht auch eine Formgebung, welche durch Blasen des Glases nicht erreicht werde kann.
Der Einlaufschnabel kann mit dem Glasrohr verklebt werden. Dadurch, dass das Glasrohr kalibrie1 ausgebildet ist, wird der Innendurchmesser desselben so präzise e. ngehalten, dass es möglich ist, den Ein laufschnabel mit einem zylindrischen Ansatz auszubilden, welcher in das kalibrierte Glasrohr mit Presssit eingesteckt wird.
Gemäss einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann der Einlaufschnabel an seinem Hals eine Brück aufweisen, an welcher ein mit dem Boden des Messglases verbundener Draht befestigt ist. Dieser Drah erleichtert in ähnlicher Weise wie ein an der Innenfläche des Glasrohres an einer der Skala gegenüber liegenden Seite angebrachter Spiegelungsstreifen (Schellbach-Streifen) die Ablesung des Flüssigkeits standes. Zweckmässig ist jedoch der Draht nachspannbar an der Brücke festgelegt, so dass durch dies Nachspannbarkeit die Möglichkeit besteht, den Boden geringfügig hoch zu wölben, wodurch Ungenauig keiten in der Herstellung kompensiert werden können. Gemäss der Erfindung kann der Einlaufschnabe einen zum Aufhängen des Messglases oder zum Ausrichten desselben in einer bestimmten Stellung dienen den Ansatz aufweisen.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen, welche ein Messglas fü Einspritzpumpenprüfstände zeigen, schematisch erläutert.
Fig. 1 und 2 zeigen ein Messglas in Seitenansicht und Vorderansicht. Fig. 3 zeigt ein Messglas mi einer abgeänderten Form des Einlaufschnabels, Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausbildung des Mess glases.
Das Messglas nach Fig. 1 und 2 besteht aus einem kalibriert gezogenen Glasrohr 1, welches am obere und unteren Ende eben abgeschliffen ist. Am unteren Ende des Glasrohres ist ein Boden 2 aus Kunst harz, beispielsweise Polystyrol oder Plexiglas, angeklebt. Am oberen Ende des Glasrohres ist ein gleichfall aus Kunstharz bestehender Einlaufschnabel 3 angesetzt. Der Einlaufschnabel 3 weist einen in das Glas rohr 1 eingreifenden rohrförmigen Ansatz 4 auf und kann gleichfalls mit dem Glasrohr 1 verklebt sein Dadurch, dass das Glasrohr innen kalibriert ist, wird aber ermöglicht, den Einlaufschnabel 3 lediglich mit Presssitz in das Glasrohr einzustecken, ohne dass für den festen Sitz desselben eine Klebung erforderld ist.
Die Skala 5 ist, vom unteren Ende des Messglases ausgehend, am Glasrohr 1 angebracht, wobei de Nullstrich der Skala mit der oberen Fläche 6 des Bodens 2 zusammenfällt. Diese Skala kann mit eine Teilmaschine entweder vor Aufkleben des Bodens 2 von der abgeschliffenen unteren Endfläche 7 de Glasrohres 1 ausgehend angebracht werden. Wenn man aber bei aufgesetztem Boden 2 von der Unter fläche desselben ausgeht, so muss eben die Stärke des Bodens 2 berücksichtigt werden. An der Innen
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welcher einen farbigen Strich 9 aufweist, der als Spiegelungsstreifen (Schellbach-Streifen) wirkt und da Ablesen erleichtert.
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fadens zu keiner Schaumbildung führt. Auf der Vorderseite weist dieser Einlaufschnabel 3 einen zweite Schnabel 11 auf, welcher zum Ausgiessen des Prüföls dient.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der Einlaufschnabel einen Ansatz 12 trägt. Diese Ansatz dient zum Aufhängen des Glases in der Halterung. Die Seitenflächen dieses Ansatzes dienen zun Ausrichten des Glases in seiner Stellung am Messglasträger. Abweichend von der Ausführungsforn nach Fig. 1 und 2 umgreift bei der Ausführungsform nach Fig. 3 der Einlaufschnabel 3 das Glasrohr mit einem rohrförmigen Ansatz 13.
Fig. 3 zeigt auch eine andere Ausbildung des Bodens 2. Der Boden 2 weist einen zylindrischen Teil 11 auf, der in das Ende des kalibrierten Glasrohres 1 hineinragt. Durch einen Bund 19 ist die Einstecktiefe dieses zylindrischen Teiles 18 in das kalibrierte Glasrohr 1 begrenzt. Da das Glasrohr innen kalibriert ist kann ein solcher Boden sehr genau ausgebildet werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 weist der Einlaufschnabel 3 in seinem Hals 14 eine Brücke 1 oder einen einseitigen Steg auf. Diese Brücke 15 bzw. der Steg liegen senkrecht zu dcr Zeichenebene de] Fig. 4, d. h. also senkrecht zu der Ebene, in welcher die Ein- und Auslaufrichtung liegt, so dass die Brücke bzw. der Steg weder den einlaufenden Prüfölstrahl noch das Ausgiessen des Prüfö1es stören. Zwischer dieser Brücke 15 und dem Boden 2 ist ein Draht 16 gespannt, welcher den üblichen Schellbach-Streifer ersetzt. Bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung weist dieser Draht am oberen Ende ein Gewinde auf, auf welchem eine Mutter 17 aufgeschraubt ist.
Durch diese Mutter 17 ist der Draht 16 nachspannbar Es besteht hiebei die Möglichkeit, mittels des am Boden 2 verankerten Drahtes den Boden geringfügig hochzuwölben und damit Ungenauigkeiten in der Fertigung auszugleichen und das Messglas zu eichen Dabei ist nur ein einziger Eichvorgang erforderlich, wobei ein vorbestimmtes Flüssigkeitsvolumen eingegossen und der Spiegel auf den betreffenden Teilstrich eingestellt wird. Die Stellung der Schraubenmutter 17 zum Draht 16 wird nach dem Eichvorgang versiegelt. Da das Glasrohr 1 kalibriert ist, ist eine Eichung der übrigen Teilstriche nicht mehr erforderlich. Für den zentralen Draht 16 ist ein Material zu wählen, welches genau den gleichen Wärmedehnungskoeffizienten aufweist wie das Glas.