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Verfahren und Schaltungsanordnung zur selektiven Erfassung von Erdschlusswischern und Dauererdschlüssen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die Schaltungsanordnung nach diesem Verfahren zur selektiven Erfassung von Erdschlusswischern und Dauererdschlüssen in Netzen mit induktiver Sternpunkterdung (kompensierte Netze) und isoliertem Sternpunkt.
Statistische Ermittlungen der Störungen haben ergeben, dass nur höchstens 10% aller Erdschlüsse in kompensieren Netzen Dauererdschlüsse sind. Durch die Kompensation des kapazitiven Erdschlussstromes verlöscht der Lichtbogen meist schon wieder nach einigen Halbwellen. Trotzdem ist die Isolationsfestigkeit an dieser Stelle auf jeden Fall herabgesetzt und bei der nächsten erhöhten Beanspruchung kann wieder ein Überschlag erfolgen. Es ist demnach äusserst wichtig, auch Erdschlusswischer selektiv zu erfassen.
Tritt in einem Netz mit induktiver Sternpunkterdung oder isoliertem Sternpunkt ein Erdschluss eines Leiters auf, so bedeutet dies für das gesamte Netz eine plötzliche Zustandsänderung, also einen Schaltvorgang. Die Kapazitäten des fehlerbehafteten Leiters gegen die Erde werden entladen. Die Entladung erfolgt in Form einer Wanderwellenschwingung von 1 bis 100 kHz. Die erste Amplitude dieser Schwingung wird massgeblich von der Phasenlage der Leiter-Erde-Spannung des fehlerbehafteten Leiters bei Eintrittdes Erdschlussesund den spezifischen kapazitiven Erdschlussströmen der Leitungen bestimmt. Diesem Entladevorgang überlagert sich die Aufladung der fehlerfreien Leiter. Die Konstanten dieses Kreises (Kapazitäten + Induktivitäten der fehlerfreien Leiter) sind wesentlich grösser als die des Kreises für die Entladeschwingung.
Deshalb liegen die Frequenzen der Aufladeschwingung in der Grössenordnung von 100 bis 3000 Hz.
Die Amplitude der ersten Schwingungshalbwelle wird auch hier massgeblich vom Eintrittsmomentdes Erdschlusses bestimmt.
Bei Erdschluss in der Nähe des Spannungsnulldurchganges ist dieser Aufladevorgang sehr gering.
Die bisher verwendeten wattmetrischen Erdschlussrelais mit elektromechanischem oder elektrodynamischem Messwerk kann man grundsätzlich ohne zusätzliche schaltungstechnische Massnahmen nicht zur Erdschlusswischererfassung verwenden. Es besteht die Gefahr, dass durch die mittelfrequenten Aufladevorgänge im Strom ein Kontaktprellen bzw. Kontaktflattern auftritt. Ausserdem ist der Wirkreststrom, welcher die Eingangsgrösse des Relais darstellt, sehr klein.
Da aber die Entlade- bzw. Aufladeströme in der Regel einige Zehnerpotenzen grösser als die kapazitiven Erdschlussströme sind, hat man schon mehrfach versucht, Verfahren zu entwickeln, die bewusst die Übergangsvorgänge beim Entstehen eines Erdschlusses zu seiner selektiven Erfassung verwenden.
Eine Variante schlägt vor, die Energierichtung der Wanderwelle im Entstehungsmoment des Erdschlusses zu verwenden. Dieses Verfahren ist jedoch nur bedingt anwendbar, da die hochfrequente Schwingung der Verlagerungsspannung durch spezielle Einrichtungen (Hochspannungsshunts u. ähnl.) gewonnen werden muss. Ein herkömmlicher Spannungswandler ist dazu auf Grund seiner kleinen Grenzfrequenz nicht in der Lage.
Nach einem weiteren Vorschlag wird die Energierichtung der Aufladeschwingung zum Entscheid ver-
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wendet. In diesem Fall erfolgt erst einige Millisekunden nach Eintritt des Erdschlusses der eigentliche Richtungsentscheid. Bei einem Relais nach diesem Verfahren wird aber ein relativ grosser Unsicherheitbereich bestehen bleiben, wenn der Erdschluss in der Nahe des Spannungsnulldurchganges erfolgt. Weiterhin ist es nicht einfach, die hochfrequenten Vorgänge genau von den mittelfrequenten zu trennen.
Auf der Grundlage dieser beiden Verfahren wurden mehrere Schaltungsanordnungen zur selektiven Erdschlusserfassung in Netzen mit induktiver Sternpunkterdung und mit isoliertem Sternpunkt bekannt.
Die Schaltungsvariantennachdem ersten Verfahren sind auf elektronischer Grundlage aufgebaut.
Wie schon erwähnt, muss aber in diesem Fall die Verlagerungsspannung über spezielle Einrichtungen (Shunts, Antennen u. ähnl.) gewonnen werden. Diese stehen jedoch in den vorhandenen Netzen selten zur Verfügung. Obwohl der Richtungsentscheid im wesentlichen kontaktlos erfolgt, werden für die Sperrung und Anregung herkömmliche Relais benutzt. Selbst die geringsten Kontaktprellungen dieser Relais können Fehlentscheide verursachen.
Bei einer Schaltungsvariante nach dem zweiten Verfahren wird ein schnellarbeitendes Richtungsrelais in Verbindung mit einem sich im Verhältnis zur Dauer der bei Erdschlüssen auftretenden Schwingungsvorgängen nur langsam aufladenden Kondensator, der seine Ladung beim ersten Ansprechen des Richtungsrelais an einen von zwei Steuerkreisen für weitere Schaltmittel abgibt, verwendet. Die hochfrequenten Grössen werden dabei durch Filter abgeblockt. Ausser des kontaktbehafteten Richtungsgliedes hat diese Variante noch den Nachteil, dass sie an den Schaltzustand des jeweiligen Netzes angepasst werden muss.
Bei Erdschlüssen in der Nähe des Spannungsnulldurchganges treten häufig Fehlentscheide auf (Aufladevorgänge sind nicht ausgeprägt). Auch ist eine Fehlentscheidung bei einer bereits im Normalbetrieb vorhandenen Verlagerungsspannung und kurzzeitigem Jc-StromstoBen infolge Schalthandlungen möglich.
Weiterhin wurde bereits eine Schaltungsanordnung vorgeschlagen, welche kontaktlos die Polarität der durch Impulsformerstufen in einen Rechteckimpuls definierterBreite umgewandelten erstenHalbwel- ledes Aufladestromes mit der Polarität der ebenfalls in einen Rechteckimpuls umgewandelten ersten Halbwelle der Verlagerungsspannung vergleicht.
Diese Anordnung ist nur für Netze anwendbar, die einen grossen kapazitiven Erdschlussstrom und damit auch eine hohe Amplitude der ersten Halbwelle des Aufladevorganges besitzen. Die vom Umwandler übertragenen Reste der Entladeschwingung der Uo-Spannung beeinflussen oft den Entscheid in ungünstiger Weise.
Der Zweck der Erfindung besteht in dem Bedürfnis, die Nachteile der bisherigen Verfahren und der darauf basierenden Schaltungsanordnungen zu beseitigen.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur selektiven Erdschlusswischererfassung in kompensierten Netzen und Netzen mit isoliertem Sternpunkt zu entwickeln, welches solche Grö- ssen zum Entscheid verwendet, die mit den im Netz vorhandenen Einrichtungen (Messwandler u. ahnl.) er- fasst werden können..
Die Schaltungsanordnung nach diesem Verfahren muss folgende Forderungen erfüllen :
1. Selektive Erdschlusswischererfassung.
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vorkommenden Stromwandlerübersetzungen.
4. Entscheid unabhängig vom Schaltmoment bei Eintritt des Erdschlusses.
5. Sicher gegen Fehlentscheid durch Nulleistungsstösse infolge
Schalthandlungen.
6. Unabhängig von eventuell bereits vor dem Einsetzen des Erdschlusses vorhandenen netzfrequenten Grössen.
7. Selektive Doppelerdschlusserfassung (1. ErdschluBstelle).
Erfindungsgemäss werden diese Forderungen durch folgendes Verfahren und eine Schaltungsanordnung nach diesem Verfahren erfüllt.
Es wird kontaktlos die in einen Rechteckimpuls definierter Breite umgeformte 1. Halbwelle der Entladeschwingung des kapazitiven Erdschlussstromes polaritätsmässig mit der in Rechteckimpulse umgewan- delten netzfrequenten Verlagerungsspannung verglichen. Dabei erfolgt dieUmwandIungderl. Halbwel- le der Entladeschwingung des Jo-Stromes in Rechteckimpulse und die Umwandlung der Verlagerungsspan-
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nung frequenzabhängig. Die Breite des von der Uo-Spannung abgeleiteten Rechteckimpulses hängt vom Vorhandensein des aus der 1. Halbwelle der Entladeschwingung abgeleiteten Rechteckimpulses ab.
'Die Schaltungsanordnung ist so aufgebaut, dass die Ausgänge je einer polaritätsabhängigen Impulsformerstufe für die Entladeschwingung des Stromes über je eine Koinzidenzstufe mit den Ausgängen der entsprechenden Impulsformerstufen für die Verlagerungsspannung verknüpft sind. Die Ausgänge'der Koinzidenzstufen liegen über Entkopplungsdioden an den Eingängen einer Sperrstufe bzw. einer Impulser- langererstufe. Die Ausgange dieser beiden Stufen liegen an den Eingängen einer weiteren Koinzidenzstufe, deren 3. Eingang an dem Ausgang einer Kippschaltung angeschlossen ist. Diese Kippschaltung liegt mit dem Eingang an einer Integrationsstufe, deren Eingang wieder mit den Impulsformerstufen für die Uo-Spannung verbunden ist. Der Ausgang der Koinzidenzstufe liegt am Eingang einer Endstufe, welche zur Erdschlusswischeranzeige dient.
Der Ausgang der Kippstufe ist weiterhin mit dem Zeitglied verbunden, welches nur dann angeregt wird, wenn die Endstufe für die Erdschlusswischeranzeige angesprochen hat. Die Ausgänge einer jeden Impulsformerstufe für die Entladeschwingungen sind mit dem Ausgang eines Kurzschliessers verbunden. Die Eingänge dieser Kurzschliesser liegen ebenfalls an dem entsprechenden Ausgang der Impulsformerstufen. Den polaritätsabhängigen Impulsformerstufen für die Entladeschwingung ist je ein Hochpass vorgeschaltet, dessen untere Grenzfrequenz nicht kleiner als 1 kHz ist. Der Ansprechwert der Impulsformerstufe-für die Spannung ist frequenzabhängig und steigt bei Frequenzen über 100 Hz mindestens auf den dreifachen Wert an.
Spricht die polaritätsabhängige Impulsformerstufe für die Entladewelle des Stromes an, wird der Ansprechwert der Impulsformerstufe für. die Spannung auf wenigstens 1/5 des ursprünglichen Wertes gesenkt.
In einer erfindungsgemässen Schaltungsanordnung wird in den Spannungsteiler eines an sich bekannten Transistorverstärkers in Emitterschaltung ein weiterer Transistor eingeschaltet, dessen Basis über einen Widerstand mit dem Ausgang einer der polaritätsabhängigen Impulsformerstufen verbunden ist. Zur Kollektor-Emitterstreckedes weiteren Transistors ist eine Diode antiparallel und zur Basis-Emitterstrecke ein Kondensator parallelgeschaltet.
Die erfindungsgemässe Schaltungsanordnung wird an Hand der Fig. l, 2 und 3 näher erläutert.
Fig. l zeigt das Blockschaltbild, Fig. 2 den Kurvenverlauf bei einem Erdschlusswischer in Auslöserich- tung, wobei der Erdschlusswischer in einen Dauererdschluss übergeht und Fig. 3 die Impulsformerstufe auf der Spannungsseite.
In Fig. 1 und 2 stellen dar :
1 den Je-Strom, 2, 3 den Hochpass (fgrenz < 1 kHz), 2', 3'die polaritätsabhängigen Impulsformer- stufen (bei einem angelegten Impuls erscheint ein Signal definierter Länge - entspricht RS einer monostabilden Kippstufe), 4, 5 einen Kurzschliesser (gesperrter Transistor, der durch ein L-Signal leitend wird, 6, 7, 10 sind Koinzidenzstufen (nur wenn alle Eingänge gleichzeitig L-Signal führen, erscheint ein Aus- gangssignal), 8 eine Sperrstufe (monostabile Kippstufe mit nachgeschalteter Umkehrstufe), 9 ist eine Impulsverlängererstufe (bei einem angelegten Impuls erscheint ein Signal definierter Länge - entspricht einer monostabilen Kippstufe), 11 die Endstufe mit Speicherverhalten (z. B.
Relais mit Selbsthaltung), 12,'13 je eine polaritätsabhängige Impulsformerstufe. (frequenzabhängig), 14 eine Integrationsstufe (beispielsweise richtungsabhängige R-C-Kombination), 15 eine Kippstufe, 16 das Zeitglied, 17 die Endstufe (Dauererdschluss) ohne Speicherverhalten und 18 die Uo-Spannung.
Die Ein- und Ausgänge der einzelnen Stufen wurden mit den Bezugsziffern 19 - 56 versehen und die Laufzeiten einzelner Stufen in Fig. 2 mit den Bezugsziffern 57 - 60.
Der Je-Strom wird über je einen Hochpass 2 bzw. 3 den Eingängen 19 bzw. 21 der polaritätabhängigen Impulsformerstufen 2'bzw. 3'gegenphasig zugeführt. Die Ausgänge 20 bzw. 22 dieser Stufen sind mit den Eingängen 30 bzw. 32 der Koinzidenzstufe 6 bzw. 7 verbunden. Der Ausgang 20 liegt weiterhin am Ausgang 25 und der Ausgang 22 am Ausgang 28 der Kurzschliesser 4 bzw. 5. Der Eingang 24 des Kurzschliessers 4 ist mit Eingang 26 des Kurzschliessers 5 und dem Ausgang 51 der Kippstufe 15 verbunden. Weiterhin besteht eine Verbindung zwischen Eingang 23 des Kurzschliessers 4 und Ausgang 28 vom Kurzschliesser 5 bzw. zwischen Ausgang 25 und Eingang 27.
Sämtliche Eingänge sind gegeneinander durch Dioden entkoppelt. Die Uo-Spannung 18 wird den Eingangen 43 bzw. 47 der frequenz-und polaritätsabhängigen Impulsformerstufen 12 bzw. 13 gegenphasig zugeführt. Die Ausgänge 42 bzw. 45 sind mit den Eingängen 29 bzw. 33 der Koinzidenzstufen 6 bzw. 7 verbunden. Die Ausgänge 31 bzw. 34 der Koinzidenzstufen sind über Entkopplungdioden an den Eingang 35 der Sperrstufe 8 und den Eingang 37 der Impulsverlängererstufe 9 angeschlossen. Die Eingänge 39 bzw. 55 der Koinzidenzstufe 10 haben mit den Ausgängen 36 bzw.
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38 der vorgenannten Stufen Verbindung. Der Ausgang 40 der Koinzidenzstufe 10 ist mit dem Eingang 44 der Endstufe 11 (für Wischer) zusammengeschaltet. Die voneinander entkoppelten Ausgänge 41 und 46 derlmpulsformerstufen 12bzw. 13 liegen am Eingang 48 der Integrationsstufe 14.
Der Ausgang 49 dieser Stufe liegt am Eingang 50 der Kippstufe 15. Deren Ausgang 51 führt ausser zu den Kurzschliessern 4 und 5 auch zum Emgang 52 des Zeitgliedes 16. Der Ausgang 51 der Kippstufe 15 liegt auch am Eingang 56 der Koinzidenzstufe 10. Der Ausgang 53 des Zeitgliedes 16 ist mit dem Eingang 54 der Endstufe 17 verbunden.
In diesem Blockschaltbild ist die Stromversorgung nicht mit angeführt. Sie kann beispielsweise durch eine Batterie erfolgen. Die gegenphasige Lage der Eingangsgrösse wird durch Zwischenwandler mit geteilter Sekundärwicklung erzeugt. Die Bausteine entsprechen den bekannten logischen Bausteinen. Sie werden daher nicht näher erläutert, wenn es zum Verständnis des Erfindungsgedankens nicht unbedingt erforderlich ist.
In der Fig. 2 ist der Kurvenverlauf an einigen charakteristischen Schaltungspunkten für einen Erdschlusswischer in Auslöserichtung mit nachfolgendem Dauererdschluss gezeigt.
Für die einzelnen Fehlerfälle ergibt sich folgender Signalablauf :
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des Io-Stromes 1 eine solche Polarität, dass sie über den Hochpass 2 an die Stufe 2'gelangt und diese auslöst (Stufe 3'erhält das gegenphasige Signal und bleibt also gesperrt). Am Ausgang 20 erscheint ein Rechteckimpuls für die Zeitdauer 57. Dieser gelangt einmal an den Eingang 30 der Koinzidenzstufe 6, zum andern an den Eingang 27 des Kurzschliessers 5. Der Ausgang 22 der Stufe 3', welche durch einen folgenden Polaritätswechsel der Eingangsgrösse ausgelöst werden könnte, ist damit für die Laufzeit der Stufe 2'kurzgeschlossen.
An der Impulsformerstufe 12 liegt die mit der 1. Halbwelle der Entladeschwingung des Ig-Stromes polaritätsmässig übereinstimmende 1. Halbwelle der Ut-Spannung an. Am Ausgang 42 wird ein Impuls abgegeben, der an den Eingang 29 der Koinzidenzstufe 6 gelangt. Für die Zeit 57 ist die Koinzidenzbedingung erfüllt, am Ausgang 31 erscheint L-Signal und die Sperrstufe 8 und die Impulsverlängererstufe 9 werden angeregt.
Die Sperrstufe 8 gibt am Ausgang 36 ein Signal für die Zeit 59 ab. Die Laufzeit 58 der Impulsverlängererstufe 0 ist über dem Zeitablauf der Sperrstufe 8 dargestellt. Die Koinzidenzstufe 10 erhält also einmal das Signal vom Ausgang 38 der Impulsverlängererstufe 9, das negierte Signal vom Ausgang 36 der Sperrstufe 8 und ein weiteres von der Kippstufe 15. Letzteres wird auf folgende Weise erzeugt : Die gegenphasigen Signale vonden Ausgängen 41 und 46 der Impulsformerstufen 12 und 13 werden über Entkopplungsdioden zusammengesetzt und in der Integrationsstufe 14 in eine wellige Gleichgrösse 49 umgewandelt. Diese bringt nach der Zeit 60 (zirka die halbe Ladezeit der RC-Kombination dieses Gliedes) die Kippstufe 15 zum Ansprechen.
Deren Signal gelangt einmal vom Ausgang 51 zum Zeitglied 16, zu den Kurzschliessen 4 und 5 und zum Eingang 56 der Koinzidenzstufe 10. An der Koinzidenzstufe 10 ist die Koinzidenz-Bedingung also erst nach der Zeit 58 abzüglich der Zeit 59 bei gleichzeitig vorhandenem Signal am Eingang 56 erfüllt. nur dann erscheint am Ausgang 40 ein L-Signal und die Endstufe 11 geht in Selbsthaltung.
Die Zeit 60 wird so gewählt, dass sie ungefähr der Ablaufzeit 57 der Impulsformerstufen 2' bzw. 3'entspricht. Nachdem die Zeit 60 nach dem Ansprechen der Stufe 12 bzw. 13 verstrichen ist, bleiben die Ausgángeder Impulsformerstufen für die Dauer der anstehenden Ut-Spannung kurzgeschlossen.
Damit wird einmal erreicht, dass bei Erdschluss in Sperrichtung die folgenden Schwingungshalbwellen des In-Stromes in Ausioserichtung keinen Fehlentscheid hervorrufen. Anderseits ist man auf diese Weise sicher, dass bei einem Doppelerdschluss nur der erste Erdschluss erfasst wird.
Das Ausgangssignal der Sperrstufe 8 hat die Aufgabe, eine Verriegelung der Einrichtung bei kurzzeitigen Nulleistungsstössen in Auslöserichtung zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck wird das Ausgangssignal dem Eingang 56 der Koinzidenzstufe 10 zugeführt.
War nur ein kurzzeitiger Nulleistungsstoss in Auslöserichtung vorhanden, wird nach einigen 10 ms die Uo-Spannung verschwunden sein. Die Sperrstufe 8 hatte z. B. eine Ablaufzeit von 100 ms. Für diese Zeit liegt also auf Grund der Signalumkehr Nullisgnal am Eingang 39 der Koinzidenzstufe 10. Auch wenn jetzt die Eingänge 55 und 56 L-Signal führen, ist die Koinzidenzbedingung nicht erfüllt. Nach der Zeit 58 (z. B. 300 ms) hat jetzt zwar wieder der Eingang 39 L-Signal, aber die Uo-Spannung ist verschwunden, die Kippstufe 15 ist in Ruhelage und am Eingang 56 liegt Nullsignal. Die Koinzi-
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denzbedingung wird demnach ebenfalls nicht erfüllt.
Bei einem Wischer bleibt die Ut-Spannung länger als die Ablaufzeit der Sperrstufe 8 bestehen. An der Koinzidenzstufe 10 ist die Koinzidenzbedingung erfüllt und die Endstufe 11 geht in Selbsthaltung. Ist ein Dauererdschluss vorhanden, muss ! die Up-Spannung ftir eine längere Zeit anstehen.
Über die gestrichelt gezeichnete Rückführung (z. B. Kontakt) wird das Zeitglied 16 für die Auslö- sung freigegeben. Die Laufzeit 61 des Zeitgliedes 16 ist so eingestellt, dass die Endstufe 17 erst dann anspricht, wenn die Uo-Spannung länger als die Ausschwingdauer der Ut-Spannung bei einem Wischer vorhanden war (z. B. 0, 8-1 s).
Je nach den Unsymmetrieverhältnissen tritt in den Netzen bereits eine Verlagerungsspannung bis zu 30 V im Normalbetrieb auf. Die Impulsformerstufen 12,13 dürfen also mit ihrem Ansprechwert nicht unterhalb dieses Wertes liegen, da sonst die Auslösung dauernd gesperrt wird (Kurzschluss der Ausgänge der Impulsformerstufen 2'und S'). Dieswürdejedochbedeuten, dass bei Erdschlüssen in der Nähe desSpannungsnulldurchganges der Leiter-Erde-Spannung des erdschlussbehafteten Leiters Fehlentscheide auftreten können, da die Ansprechwerte nicht erreicht werden. Deshalb ist eine Schaltungsanordnung nach Fig. 3 vorteilhaft.
Der Transistor 77 liegt mit dem Kollektor über den Widerstand 73 an dem negativen Pol 61 der Versorgungsspannung. An diesem Pol liegt auch der Widerstand 72, der mit dem andern Ende an der Eingangsklemme 66, dem Widerstand 69 und dem regelbaren Widerstand 68 verbunden ist.
Dieser liegt mit dem andern Ende an der Eingangsklemme 67 und mit dem Schleifer an der Basis des Transistors 77.
AntiparallelzurBasis-Emitterstreckedes Transistors 77 liegt die Diode 71. Der Widerstand 69 ist mitdem Kollektor vom Transistor 64 verbunden, zudessenKollektor-Emitterstrecke die Diode 70 antiparallelgeschaltet ist. Der Widerstand 74 ist mit der Klemme 65 an den Ausgang der Impulsformerstufe 2'bzw. 3'angeschlossen. Parallel zur Basis-Emitterstrecke des Transistors 64 ist der Kondensator 75 geschaltet. Weiterhin ist die Basis desselben mit dem Widerstand 74 und mit dem an den positiven Pol 63 der Versorgungsspannung liegenden Widerstand 76 verbunden. Die Emitter der Transistoren 64 und 77 liegen an dem Mittelpunkt 62 der Versorgungspannung.
Die Schaltung wirkt wie folgt :
Im Ruhezustand (kein Signal an den Klemmen 65, 66, 67) ist der Transistor 77 über die Widerstände 72 und 68 ausgesteuert. Wird an die Klemme 66 eine genügend hohe positive Spannung angelegt, ist Transistor 77 gesperrt. Der dafür erforderliche Spannungswert kann beträchtlich herabgesetzt werden, wenn Transistor 64 ausgesteuert wird. Dann sind die Widerstände 72,69 wirksam und der durch den Widerstand 38 fliessende Ruhestrom ist stark herabgesetzt.
Der Kondensator 75 hat die Aufgabe, die Ansprechwertherabsetzung etwas zu verzögern, damit keine Fehlentscheide auftreten. Die Diode 70 soll die positive Spannung am Transistor im inversen Betrieb herabsetzen (Diode in Durchlassrichtung), Die Verbindung zur Herabsetzung des Ansprechwertes ist in Fig. 1 durchdie strichpunktierte Verbindung zwischen dem Kurzschliesser 4 und der Impulsformerstufe 12 bzw. dem Kurzschliesser 5 und der Impulsformerstufe 13 gekennzeichnet.
Der Kurvenverlauf bei einem Erdschluss in Sperrichtung ist nicht nälier angeführt. Hier liegen die Ver- haiinisseâhniichwie inAusIoserichtung. Nachdem an keiner der Koinzidenzstufen die Und-Bedingung erfüllt ist, tritt nach der Zeit 57 für alle weiteren In-Halbwelle die Sperrung ein (die Impulsformerstufen 2'bzw. 3'werdenkurzgeschlossen), die Impulsverlängererstufe 9 und die Sperrstufe 8 sprechen nicht an. Also wird auch die Endstufe 11 kein Signal abgeben. Das Zeitglied 16 erhält kein Signal über die gestrichelt gezeichnete Rückführung und wird also auch die Endstufe 17 nicht anregen.
Mit dem beschriebenen Verfahren und der Schaltungsanordnung nach diesem Verfahren werden alle eingangs gestellten Forderungen erfüllt.
Stehen geeignete Mittel zur Fernübertragung der Entscheide der Relais an den beiden Leitungsenden zur Verfügung, kann natürlich das Ansprechen der Relais auf nur eine Leitung beschränkt werden. In diesem Fall ist es auch leicht möglich, Wischer selektiv zu zählen.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.