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Als Grund- bzw. Isolieranstrichmasse dienendes Anstrichmittel
Die Erfindung bezieht sich auf ein als Grund- bzw Isolieranstrichmasse dienendes Anstrichmittel, das im wesentlichen einen Dispersionsbinder, wie beispielsweise Polyvinylacetat oder Polyvinylchlorid, Calciumoxydhydrat und Wasser enthält.
Die bekannten Dispersionsbinder-Anstrichmittel, welche unter anderem auch als Grundanstrichmassen verwendet werden, enthalten im wesentlichen Dispersionsbinder und Pigmente (z. B. Kreide), wobei das Mengenverhältnis Dispersionsbinder zu Pigment zwischen I : 1 und 1 : 2 schwankt.
Demgegenüber unterscheidet sich das erfindungsgemässe, als Grund- bzw. Isolieranstrichmasse dienende Anstrichmittel dadurch, dass es Calciumoxydhydrat in einer Menge von mindestens 20%, bezogen auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels, und Dispersionsbinder, beispielsweise Polyvinylacetat und/oder Polyvinylchlorid, in einer Menge von mindestens 5%, bezogen auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels, enthält und dass die Menge an Dispersionsbinder mindestens ein Viertel der Menge an Calciumoxydhydrat beträgt, wobei gegebenenfalls das Anstrichmittel zusätzlich Harttrockenöl in einer anteilsmässigen Menge von 5 bis 10% und bzw. oder zusätzlich Holz-und/oder Korkmehl in einer anteilsmässigen Menge bis zu 5% enthält.
Es ist zwar bereits bekanntgeworden, einem aus Kalkhydrat, Anmachwasser und Sand bestehenden Putzmörtel einen Zusatz von 5 bis 6% Dispersionsbinder beizufügen, wobei jedoch diese 5-6% nur auf die Menge des Anmachwassers oder des hydraulischen Bindemittels (Kalkhydrat) bezogen sind. Der erfindungsgemässe, auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels bezogene Dispersionsbinderanteil ist demgegen- über wesentlich höher (mindestens doppelt so hoch).
Ausser dem Calciumoxydhydrat und dem Dispersionsbinder enthält das erfindungsgemässe Grundbzw. Isolieranstrichmittel im wesentlichen nur noch Wasser und allenfalls geringfügige Mengen an sonstigen Substanzen. Das erfindungsgemässe Anstrichmittel enthält vor allem kein Calciumcarbonat (Kreide) und keine Pigmente.
Bedingt durch den erheblichen Anteil an Dispersionsbinder und Calciumoxydhydrat weist ein mit dem erfindungsgemässen Anstrichmittel hergestellter Isolier- bzw. Grundanstrich ein besonders festes Gefüge (Kohäsion) sowie eine feste Abbindung mit dem Untergrund beliebiger Beschaffenheit auf.
Die besondere Isolierwirkung ist offenbar auf das erfindungsgemässe Mengenverhältnis zwischen Dispersionsbinder und Calciumoxydhydrat (mindestens 1 : 4) zurückzuführen, wobei als besonders günstiges Mengenverhältnis Dispersionsbinder : Calciumoxydhydrat der Bereich zwischen 1 : 3 und 2 : 3 zu nennen wäre.
Hinsichtlich der Menge an Dispersionsbinder im Verhältnis zur Gesamtmenge des Anstrichmittels ist ein
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geringe Menge Harttrockenöl beigeben, beispielsweise 5-10%, bezogen auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels.
Ferner kann man, wie ebenfalls erwähnt, eine ebenfalls geringe Menge an Holz-und/oder Korkmehl dem Anstrichmittel zufügen, beispielsweise bis etwa 5%, bezogen auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels.
Holz- bzw. Korkmehl sind hygroskopische Substanzen, weshalb ein Grund- bzw. Isolieranstrich, welcher Holz-und/oder Korkmehl enthält, die Fähigkeit aufweist, bei starker Raumfeuchtigkeit, z. B. bei zeitweilig starker Dampfentwicklung, einen Teil der Feuchtigkeit anzuziehen und zu speichern, bis der Grad der Raumfeuchtigkeit sich wieder normalisiert hat (z. B. durch Lüftung des Raumes). Die im Anstrich gespeicherte Feuchtigkeit wird dann wieder langsam an den Raum abgegeben und so ein schädliches Eindringen der Feuchtigkeit in das Mauerwerk weitgehend verhindert.
Die Erfindung ist nachfolgend durch Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Beispiel 1 : 100 kg eines Anstrichmittels für Grund- bzw. Isolieranstrich enthalten :
30 kg Calciumoxydhydrat
18, 5 kg Dispersionsbinder
6 kg Harttrockenöl
3 kg Holzmehl
42, 5 kg Wasser
Zunächst wird der Dispersionsbinder mit dem Wasser vermengt und dann diesem so hergestellten flüssigen Zwischenprodukt das Calciumoxydhydrat, das Harttrockenöl sowie das Holzmehl beigegeben und das Ganze in einer Farbmühle vermischt.
Beispiel 2 : 100 kg eines Anstrichmittels für Grund- bzw. Isolieranstrich enthalten :
30 kg Calciumoxydhydrat
9 kg Dispersionsbinder
6 kg Harttrockenöl
3 kg Korkmehl
52 kg Wasser
Die Verarbeitung erfolgt wie beim Ausführungsbeispiel 1.
Als Dispersionsbinder kann man bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen stabile Dispersionen, insbesondere von Polyvinylacetat und/oder Polyvinylchlorid, verwenden.
Als Anmachwasser eignet sich am besten demineralisiertes Wasser, z. B. destilliertes Wasser oder Regenwasser.
Zur Einstellung der gewünschten Streichkonsistenz kann man den beschriebenen Anstrichmassen noch nach Bedarf zusätzliches Wasser beimengen, wodurch jedoch die erfindungsgemässen Mindestmengen an Dispersionsbinder und Calciumoxydhydrat nicht unterschritten werden dürfen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Als Grund- bzw. Isolieranstrichmasse dienendes Anstrichmittel, das einen Dispersionsbinder, wie beispielsweise Polyvinylacetat oder Polyvinylchlorid, Calciumoxydhydrat und Wasser enthält, dadurch gekennzeichnet, dass es Calciumoxydhydrat in einer Menge von mindestens 20%, bezogen auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels, und Dispersionsbinder, beispielsweise Polyvinylacetat und/oder Polyvinylchlorid in einer Menge von mindestens 5%, bezogen auf die Gesamtmenge des Anstrichmittels, enthält und dass die Menge an Dispersionsbinder mindestens ein Viertel der Menge an Calciumoxydhydrat beträgt, wobei gegebenenfalls das Anstrichmittel zusätzlich Harttrockenöl in einer anteilsmässigen Menge von 5 bis 10% und bzw. oder zusätzlich Holz-und/oder Korkmehl in einer anteilsmässigen Menge bis zu 5% enthält.