<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Spannen von Sieb- und Filtergeweben
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Sieb-und Filtergeweben mittels elastischer, unter pneumatischen oder hydraulischen Innendruck zu setzender, auf einem Teil ihrer Aussenfläche durch stabile Profile unterstützter Spannschläuche, die gegebenenfalls eine am unterstützungsfreien Teil des Spannschlauches einerseits und am Sieb- oder Filtergewebe anderseits anliegende, elastische Ausgleichsschiene aufweisen.
Sieb-und Filtergewebe können bis zu einer bestimmten Drahtstärke nur in gespanntem Zustand benutzt werden. Das Spannen dieser Gewebe war bisher mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Ursprünglich wurden die zu spannenden Gewebeteile an den Rändern mit Verstärkungen versehen, die Lochungen aufwiesen. In diese Lochungen griffen die Spannmittel, zumeist in Form von Schrauben ein. Auch heute noch ist ein grosser Teil der Siebapparaturen für diese umständliche Form des Spannens eingerichtet.
In den letzten Jahrzehnten hat sich der sogenannte Siebfalz in unterschiedlicher Konstruktion durchgesetzt. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Blechstreifen, die so geformt sind, dass zu spannende Gewebe in sie eingelegt oder an diesen befestigt werden können. Das abgebogene Ende dieser Falze wird dann in die Siebapparatur eingelegt und dort, mit Hilfe von Schrauben oder Federn, die die Spannung auf das eigentliche Sieb-oder Filterfeld übertragen, zum Spannen benutzt.
Wenn ein Filter- oder Siebgewebe einwandfrei arbeiten und ausserdem höchste Lebensdauer erreicht werden soll, ist eine ganz bestimmte errechenbare Spannung notwendig. Man hat bisher versucht, diese für normale Siebbreiten bereits im Bereich von mehreren 1000 kg liegenden Spannkräfte durch hydraulische Systeme aufzubringen und es ist'auch schon vorgeschlagen worden, Schläuche mit Pressgas für diesen Zweck zu füllen. Bei diesen Konstruktionen ergaben sich zwangsläufig sehr hohe Drücke, die in hydraulischen oder pneumatischen Systemen in einer mit hoher Tourenzahl laufenden Maschine zu Dichtungsungenauigkeiten und damit zu Betriebsstörungen führten.
Zur Vermeidung der hohen Spanndrücke hat man auch schon vorgeschlagen, die Siebgewebe an den Enden zu arretieren und dann die Querverbindungen, die das Siebfeld unterteilen und für das Gewebe Auflager sind, nach oben zu drücken. Für diese theoretisch richtige Erkenntnis fehlte aber bisher eine geeignete Spannvorrichtung.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass elastische, in Trägerschienen eingebettete und unter Druck gesetzte Schläuche sehr genau dosierbare Kräfte in vorbestimmbarer Richtung ausüben können und dass auf diese Weise auch die zur Versteifung-dienenden Querträger von Siebmaschinen, die das Siebfeld in Einzelfelder unterteilen, in idealer Weise zum Spannvorgang herangezogen werden können. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass in den Spannschläuchen ein regelbarer Spanndruck in Richtung der Normalen zur und bzw. oder in Richtung der Siebebene angreift. Auf diese Weise wird eine vollständige und augenblickliche Spannung des Sieb- und Filtergewebes bewirkt.
Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise Ausbildungen des Erfindungsgegenstandes. Es zeigen :
EMI1.1
lFig. 2 die gleiche Spannvorrichtung im Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. l, Fig. 3 einen Schnitt durch eine Trägerschiene mit darin liegendem Spannschlauch und hohler Druckübertragungsschiene, Fig. 4 einen Schnitt durch eine Trägerschiene mit Spannschlauch, der von einer Schutz- und Ausgleichsschiene teilweise umschlungen ist, die Fig. 5a - 5c schematisch die Funktion einer Anzeige-, Signal- und Abschaltvorrichtung, Fig. 6 einen Schnitt durch einen Teil einer Spannvorrichtung zum Spannen in Richtung
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
7Fig. 8 einen Schnitt durch eine Spannvorrichtung mit zwischen Stützleiste und Spannschlauch angebrachter Zwiechenleiste und Fig. 9 eine Draufsicht auf eine Siebmaschine mit eingebauten Spannschläuchen und zentraler Druckleitung.
Die Vorrichtung zum Spannen von Sieb- und Filtergeweben wird gemäss Fig. 1 und Fig. 2 zwischen den seitlichen Begrenzungen der Sieb- oder Filterapparatur angebracht, wobei vorteilhaft die innerhalb der Konstruktion vorhandenen Unterstützungen ausgenutzt werden. Um den eigentlichen Spannschlauch zu schützen und Querwellen im Sieb- oder Filtergewebe auszugleichen, ist eine Schutz-und Ausgleichsschiene 1 angeordnet, die einerseits am Siebgewebe 2 und anderseits am eigentlichen Spannschlauch 3 anliegt. Im gewählten Beispiel einer Siebmaschine sind die seitlichen Begrenzungen mit den Ziffern 4 und 5 bezeichnet. An diese schliesst sich der Spannschlauch 3 mit seinen Endverschlüssen 6a und 6b direkt an. Das Endstück 6b ist mit einem Ventilröhrchen 7, z. B. einem normalen Autoventil ausgerüstet.
Die Endverschlüsse 6a und 6b sind an der dem Inneren des Spannschlauches zugekehrten Seite tropfenförmig ausgebildet. Diese Ausbildung bewirkt eine zusätzliche Abdichtung, da der Innendruck, auf die Lippen 8 wirkend, die Endverschlüsse an die Innenfläche der Spannschläuche 3 drückt.
Es können, wie dies die Fig. 1 und 2 zeigen, die Versteifungsträger 9 innerhalb der Siebmaschine U-förmig ausgebildet sein. Eventuelle Höhendifferenzen lassen sich durch Futterstücke 10, beispielsweise aus Holz, ausgleichen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ähnliche Ausbildungen der Versteifungsträger in einer Siebmaschine, lediglich mit dem Unterschied, dass die U-Träger 9a und 9b eckig ausgebildet sind. Die Ausgleichsschiene la der Fig. 3 umschliesst den Spannschlauch 3a vollständig, während in Fig. 4 die Ausgleichsschiene 1b den Spannschlauch 3b nur teilweise umfasst. Die Ausführung nach Fig. 3 weist den Vorteil des leichteren Auswechselns als vollständige Einheit, gebildet aus den Teilen la und 3a. auf, wenn die Einheit stets insgesamt ausgewechselt werden soll. Die Konstruktion nach Fig. 4 erlaubt das getrennte Auswechseln der Ausgleichsschiene lb, ohne dass der Spannschlauch 3b gleichfalls ausgewechselt werden muss.
Während man bisher beim Spannen von Siebgeweben und bei der Beurteilung des Spannzustandes auf die reine Augenprüfung und die unzuverlässige Prüfung mit der Hand durch Drücken oder Klopfen angewiesen war, erlaubt das hier vorliegende neue Spannsystem eine elektrische oder pneumatische Kontrolle. Die Fig. 5a-5c zeigen die Betriebszustände und die sich aus diesen ergebenden Funktionen.
In Fig. 5a wird das Messgerät 11 über die Leitung 12 durch den Innendruck des Spannschlauches 3 gesteuert. Der voll ausgezogene Kreis zeigt den Normalzustand. Der gestrichelte Kreis deutet einen unzulässigen Überdruck an. Das Gerät schliesst dann den elektrischen Kontakt, angedeutet durch Plus- und Minus-Zeiger und gibt über eine elektrische Glocke ein akustisches und gegebenenfalls auch ein optisches Signal, das in üblicher Weise auch an einer zentralen Überwachungsstelle durch Fernleitung hörbar und sichtbar gemacht werden kann.
In Fig. 5b entsprechen die Bezeichnungen 11 und 12 den Funktionen in der Fig. 5a. Es herrscht im Spannschlauch 3 Normalzustand.
In Fig. 5c ist der Spanndruck, ebenfalls durch die Leitung 12 auf das Messgerät 11 übertragen, abgefallen ; es besteht die Gefahr des Flatterns des Siebgewebes als Folge zu geringer Spannung. Das Messgerät schliesst einen andern elektrischen Kontakt und gibt gleichfalls ein optisches oder akustisches Signal, damit die Anomalie des Betriebszustandes behoben wird.
Ein Hauptproblem des Spannens von Sieb- und Filtergeweben liegt in der gleichzeitigen Spannung und Befestigung des gesamten Gewebes. Dieses Problem lässt sich nur lösen, wenn man sowohl von den
EMI2.2
und der Siebmaschine her, gleichzeitig spannt. Die Erfindung löst dieses Problem, indem sie gemäss den Fig. 6 und 7 die Enden der Siebgewebe in einem Falz 13 befestigt, der von der Ausbildung bekannter Falze abweicht. Zwischen dem Falz 13 und der an der Siebmaschinenkonstruktion selbst über den Winkel 18 befestigten Stützleiste 14 ist ein Spannschlauch, ähnlich den vorher geschilderten Spannschläuchen 3, angeordnet. Die Stützleiste 14 ist so geformt, dass sie den Winkel 18 teilweise umfasst und an der Aufnahmeseite für den Spannschlauch 3 eine teilkreisförmige Ausnehmung hat.
Ausserdem weist die Stützleiste 14 im unteren Teil eine Ausnehmung 14a auf, in der der Endteil 13a des Spannfalzes 13 gleiten kann. Es ist mit Hilfe dieser erfinderischen Konstruktion möglich, über das Ventil 7 durch Einlassen von Druckgas auch einen Zug Z auf das Siebgewebe 2 in Richtung der Siebebene auszuüben. Das bedeutet, dass man das gesamte Siebgewebe innerhalb kürzester Frist völlig gleichmässig und in wenigen Sekunden unter Spannung setzen kann.
Es hat sich bei der praktischen Gestaltung der Erfindung ferner herausgestellt, gemäss Fig. 8 der Stütz-
<Desc/Clms Page number 3>
leiste 19 eine Form zu geben, die das Anordnen einer Leiste 15, die vorteilhaft aus elastischem Werkstoff hergestellt ist, zur Aufnahme des Spannschlauches gestattet. Diese Bauform der Erfindung ist deshalb vorteilhaft, weil die Haftung des elastischen Werkstoffes des Spannschlauches 3 auf der elastischen Leiste 15 besonders gut ist. Diese Haftung muss sorgfältig sein, damit das Siebgewebe 2 nicht während der schwingenden Beanspruchung durch die Siebmaschine Eigenbewegungen über den Falz 13 ausüben kann. Ein anderes Mittel, derartige Eigenschwingungen des Falzes zu verhindern, ist eine Gleitleiste 17 für den Endteil 13a des Spannfalzes. 13.
Schliesslich ist es möglich, die elastische Leiste 15 mit einem elastischen Bindemittel 16 mit dem Spannschlauch 3 zu einem besonders festen schwingungsfesten Verband zu verkleben.
Als Druckmittel lassen sich neben Pressluft auch an sich bekannte elastische, organische oder synthetische Massen verwenden.
Fig. 9 zeigt in übersichtlicher Darstellung, unter Fortlassen des Siebgewebes 2 eine Siebmaschine, die mit den Einrichtungen der Erfindung vollständig ausgestattet ist. Auf den beiden Mittelträgern sind Spannschläuche in den Schienen 1 angeordnet und die beiden Spannfalze 13 an den Enden des Siebgewebes 2 sind mit der erfinderischen Vorrichtung gemäss den Fig. 6-8 ausgerüstet, so dass die Gesamtanordnung über die Leitung 19 und das Ventil 20 gleichmässig und gleichzeitig unter Spanndruck gesetzt werden kann. Es ist natürlich auch möglich, über Einzelventile 20a - 20c die Spannschläuche einzeln unter Druck zu setzen.
Die Erfindung erlaubt es erstmalig. Siebgewebe entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen über einen gleichmässigen und hohen Spanndruck im Siebgewebe, der zu dessen einwandfreier Funktion und zu hoher Lebensdauer des Gewebes erforderlich ist, vorzusehen und sie gestattet ferner erstmalig. die Spannung einwandfrei zu messen, zu kontrollieren und Anomalien des Betriebszustandes elektrisch zu kontrollieren.
Die praktische Bewährung des Systems zeigt sich unter anderem neben den hier herausgestellten Vorteilen in der Tatsache, dass über längere Zeitspannen gehende Nachprüfungen eine Verlängerung der Lebensdauer der Siebgewebe um 300-500% ergeben haben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Spannen von Sieb-und Filtergeweben mittels elastischer, unter pneumatischen oder hydraulischen Innendruck zu setzende, auf einem Teil ihrer Aussenfläche durch stabile Profile unterstützter Spannschläuche, die gegebenenfalls eine am unterstützungsfreien Teil des Spannschlauches einerseits und am Sieb- oder Filtergewebe anderseits anliegende, elastische Ausgleichsschiene aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass in den Spannschläuchen ein regelbarer Spanndruck in Richtung der Normalen zur und bzw. oder in Richtung der Siebebene angreift.