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Hochdruckventil
Bei den bekannten Hochdruckventilen, wie sie vornehmlich in der chemischen Industrie für Leitungen von Druckmedien bis etwa 350 atü Verwendung finden, sind das Ventilgehäuse, die Laterne und der
Stopfbüchsenkörper je aus einem gesonderten Arbeitsstück hergestellt. Es muss daher jedes dieser drei
Arbeitsstücke nicht nur die Formgebung erfahren, die nötig ist, um den Zweck im Hochdruckventil zu erfüllen, sondern es müssen darüber hinaus an diesen Arbeitsstücken noch jene Flächen bearbeitet werden, die zu ihrer gegenseitigen Verbindung und Verdrehungssicherung dienen. Da bei den hohen Arbeitsdrücken die Wandstärken der Teile beachtlich gross sind, müssen auch die Wandstärken der miteinander zu verbindenden Flächen gross sein.
Daraus ergeben sich unförmig grosse und schwere Ventile aus einem wertvollen Material, deren Bearbeitungszeiten wegen der vielen zueinander dichtenden Passflächen sehr hoch sind und deren Herstellung daher sehr kostspielig ist.
Gemäss der Erfindung wird vorgeschlagen, über den zylindrischen Mantel des einteiligen, jedoch funktionsmässig aus Ventilgehäuse, Stopfbüchse, Laterne und Anschlussstutzen bestehenden Schmiedestücken einen Stopfbüchsengewindering verdrehbar anzuordnen, wobei in dieses Schmiedestück von unten der gleichzeitig als Anschlussstutzen dienende Ventilsitzträger eingeschraubt, und von oben das über eine Kupplung mit derSpindel bewegbare Anschlussorgan eingesetzt ist.
Der Gegenstand der Erfindung wird an einem in der Zeichnung dargestellten Hochdruckventil erläutert.
An das Ventilgehäuse 1, das mit der Laterne und der Stopfbüchse aus nur einem geschmiedeten Arbeitsstück besteht, ist seitlich ein Gewindeflansch 2 für den Anschluss der ankommenden Leitung aufgeschraubt. Im rechten Winkel zur ankommenden Leitung ist in einer Bohrung ein Stutzen 3 als Ventilsitzkörper eingeschraubt. Durch diese Anordnung als gesondertes Arbeitsstück kann die Sitzfläche des Ventils als gesondertes Arbeitsstück leicht und genau bearbeitet werden.
Es war zuerst versucht worden, das Ventilgehäuse 1 und den Ventilsitzkörper 3, insbesondere bei Ventilen für hohe Drücke und grosse Nennweiten, aus Ersparungsgründen aus verschiedenen Werkstoffen herzustellen und die Ventilsitzfläche an dem Körper 3 selbst auszubilden. Nun aber hat sich gezeigt, dass dies bei Ventilen, bei denen hohe Temperaturen auftreten, nicht zulässig ist, weil die beiden Werk- stoffe verschiedene Dehnungskoeffizienten haben, wodurch die miteinander verbundenen Teile bei den angewendeten Drücken von etwa 700 atü und mehr undicht werden.
Bei Verwendung gleicher Werkstoffe für das Gehäuse und den Stutzen, der den Ventilkörper trägt, wird daher vorgeschlagen, nur den Ventilsitzkörper aus einem wertvollen Werkstoff als Ring gesondert herzustellen und ihn auf dem Ventilsitzträgerstutzen anzusetzen. Dieser Ring kann aus einem hochlegierten Werkstoff oder aber aus einem Hartmetall bestehen und kann auf den Stutzen aufgeschweisst, oder sonstwie mit ihm verbunden werden. Ein Undichtwerden der Passflächen dieses Ringteiles zum Stutzen ist ohne Bedeutung, da diese Passflächen innerhalb des geschlossenen Ventilgehäuses liegen.
Der Stutzen 3 besitzt einen Anschliff 4 zum Angriff des Schlüssels. An dem dem Ventilsitz entgegengesetzten Ende dieses Körpers ist ein Gewindeflansch 5 zum Anschluss der abgehenden Leitung aufgeschraubt. Die Ventilspindel 6 mit dem Ventil ist von oben durch die Laterne in das Ventilgehäuse eingeführt. Über die Spindel ist die Führungsbüchse 8 und die Dichtungen 9 aufgeschichtet, die mit der Stopfbüchse 10 gepresst werden. Hiezu besitzt die Stopfbüchse zwei seitliche Arme, die aus der Laternen- öffnungragen.
Das Ventilgehäuse besitzt an dieser Stelle ein Aussengewinde 11, in das ein Gewindering 12
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eingreift, mit dem die Stopfbüchse über ihre seitlichen Arme auf die Dichtung gepresst werden kann. Über dem Spindelkopf mit dem Druckeinsatz 13 ist die Druckpfanne 14 angeordnet, die von der Kupplung, die aus Kupplungsgehäuse 15 und Gegenmutter 16 besteht, umschlossen wird.
Die Spindelverlängerung 17 besitzt ein Gewinde, das in das Gewinde der Gewindebüchse 18 eingreift.
Um die Gewindebüchse gegen Verdrehung zu sichern, ist ein Gewindestift 19 angeordnet. Zur Schmierung des Gewindes ist ein Schmiemippel 20 vorgesehen. Die Spindelverlängerung 17 hat an ihrem Ende einen Vierkant, in den das Wendeeisen 21 zur Betätigung des Ventils eingreift.
Durch die erfindungsgemässe Herstellung der genannten drei Teile aus nur einem Schmiedestück ist die Laterne im Querschnitt viel schmäler, so dass über der Laterne ein Gewindering zum Anziehen der Stopfbüchse angeordnet werden kann, wodurch das Anziehen und Nachziehen der Stopfbüchse wesentlich erleichtert wird. Durch diese schlanke Ausführung des Ventils konnte auch eine Kupplungsausführung gewählt werden, wobei eine Lochmutter verwendet werden kann, die wesentlich einfacher mit einem Stift, als wie bisher mit einem Hakenschlüssel angezogen wird.
Der Vorteil der erfindungsgemässen Ausbildung ist die Gewichtsersparnis, die bei gleichen Wandstärken 400/0 beträgt. Der noch grössere Vorteil dieser Ausbildung besteht jedoch darin, dass die Ventile gleicher Wandstärke anstatt wie bisher nicht nur für Betriebsdrücke von 350 atü, sondern, wegen ihrer günstigen und daher widerstandfähigeren Ausführung, bis zu Drücken von 700 atü zugelassen werden.