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Stabilisierte, halogenhaltige Polymerisatkunststoffmassen
Die Erfindung betrifft stabilisierte Polymere, in denen Halogen direkt mit den C-Atomen verbunden ist, z. B. halogenhaltige Vinyl- und Vinylidenharze und insbesondere Polymere und Copolymere des Vinylchlorids, die gekennzeichnet sind durch einen Zusatz von Verbindungen der allgemeinen Formel :
EMI1.1
worin R. und R2 gleiche oder verschiedene Alkyl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Aryl- oder cycloaliphatische Gruppen und eine Acylgruppe, z. B. eine aliphatische, aromatische oder cyclische Acylgruppe oder eine gegebenenfalls alkylierte Phenylgruppe bedeuten, wobei die Acyl- bzw. Phenylgruppen durch eine oder mehrere OH- und/oder Aminogruppen substituiert sein können.
Die Verbindungen werden durch Umsetzung von 1 Mol Diorganozinnoxyd, 1 Mol Mercaptobenzothiazol und 1 Mol einer organischen Verbindung mit einem sauren Wasserstoffatom, das aus einer Carboxyloder phenolischen OH-Gruppe stammt, erhalten.
Wenn Rg die Bedeutung einer aliphatischen Acylgruppe hat, d. h., die Umsetzung mit einer aliphatischen Fettsäure durchgeführt worden ist, dann sollte die Fettsäure eine genügend grosse Anzahl von C-Atomen enthalten, damit das Endprodukt eine gute Gleitwirkung zeigt. Im allgemeinen verwendet man für die Umsetzung Säuren, deren Kohlenstoffzahl 18 nicht übersteigt, so dass der gemäss Erfindung erhaltene Stabilisator in dem Harz, insbesondere in Polyvinylchlorid, eine gute Löslichkeit aufweist und nicht ausschwitzt.
Einige Beispiele für geeignete Säuren sind : 2-Äthylhexan-, Capryl-, Laurin- oder Stearinsäure.
Die Stabilisatoren gemäss Erfindung sollen in den üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Methyläthylketon, löslich sein, eine gute Gleitwirkung zeigen, aber auch eine gute Löslichkeit in dem Harz, insbesondere Polyvinylchlorid, aufweisen und aus den Harzen bei und nach der Verarbeitung nicht ausschwitzen.
Die Stabilisatoren werden den Harzen in einer Menge von etwa 0, 1 bis etwa 5, vorzugsweise 0, 5 bis 2, 5 Gew.-%, auf das Polymergewicht bezogen, zugesetzt.
Die erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen sind in ihrer thermischen Stabilität andern Vergleichsverbindungen gegenüber klar überlegen. Ausserdem zeigen sie diesen Vergleichsverbindungen gegenüber noch die Vorteile, dass sie sich sehr leicht reinigen und herstellen lassen.
Zur Untersuchung der Stabilisatorwirkung an Polyvinylchloridharzen wurde folgende Mischung benutzt :
EMI1.2
<tb>
<tb> Polyvinylchlorid <SEP> mit <SEP> mittlerem <SEP> Molekulargewicht....... <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Weichmacher <SEP> 50 <SEP> " <SEP>
<tb> Zinnstabilisator <SEP> .................................. <SEP> 1,5 <SEP> #
<tb> Chelatbildner <SEP> (Phenyl-didecylphosphit)................. <SEP> 0, <SEP> 5" <SEP>
<tb>
EMI1.3
wurde, sodann die Proben in einen Trockenschrank mit Luftumwälzung gebracht und auf 185 C gehalten wurden.
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Die Ergebnisse waren folgende :
EMI2.1
<tb>
<tb> Stabilisator <SEP> I <SEP> Auftreten <SEP> von <SEP> ZersetzungserStabilisator <SEP> j <SEP> scheinungen <SEP> nach <SEP> :
<SEP>
<tb> Dibutylzinnalkoholat................................................ <SEP> 50 <SEP> min
<tb> Dibutylzinnmaleat.................................................. <SEP> 60 <SEP> min
<tb> Mercaptobenzothiazol-dibutylzinn-2-äthylhexoat........................ <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 10 <SEP> min
<tb> Mercaptobenzothiazol-dibutylzinncaprylat............................. <SEP> 2 <SEP> h
<tb> Mercaptobenzothiazol-dibutylzinnlaurat............................... <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 40 <SEP> min
<tb> Mercaptobenzothiazol-dibutylzinnstearat............................... <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 40 <SEP> min
<tb>
Bei weiteren Versuchen, die mit der gleichen Harzmischung durchgeführt wurden, wurde der Prozentgehalt des Stabilisators varüert.
Die Ergebnisse waren folgende :
EMI2.2
<tb>
<tb> Derivat <SEP> des <SEP> Mercaptobenzothiazol-dibutyl-Auftreten <SEP> von <SEP> Zersetzungserzinn-2-äthylhexoat <SEP> scheinungen <SEP> nach <SEP> : <SEP>
<tb> 2, <SEP> 5%...................... <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 20 <SEP> min
<tb> 2%........................ <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 10 <SEP> min
<tb> 1,5% <SEP> ....................... <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 10 <SEP> min
<tb> 1%.............,.......... <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 20 <SEP> min
<tb> 0, <SEP> 5%...................... <SEP> 40min <SEP>
<tb>
EMI2.3
zusammen mit andern Verbindungen, die gegebenenfalls ein Metall enthalten, verwendet werden können.
Wie noch festgestellt wurde, lassen sich die Verbindungen gemäss Erfindung mit gutem Erfolg auch als Vulkanisationsbeschleuniger bei natürlichen bzw. synthetischen Kautschuken und als Polymerisationsbeschleuniger für Polyester verwenden.