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Verfahren zum Betrieb von Schachtöfen und Schachtöfen zur
Ausführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Brennen von Kalkstein, Dolomit od. dgl. in einem gas-oder ölbeheizten Schachtofen, in dem das Gut nacheinander eine Vorwärmzone, eine Brennzone und eine
Kühlzone durchläuft, und in dem am oberen Ende der Kühlzone die diese Zone von unten nach oben durchströmende Kühlluft und am unteren Ende der Brennzone im Gleichstrom mit dem Gut durch den unteren Teil der Brennzone abwärtsströmenden Gase aus der Gutsäule abgesaugt und nach Aufheizung an in der Ofenwand übereinander angeordneten Einführungsstellen wieder in den Ofen eingeführt werden.
Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, werden die am oberen Ende der Kühl- zone aus dem Schachtofen zusammen mit der Kühlluft abgesaugten Abgase in eine ausserhalb des Ofens angeordnete Brennkammer eingeführt. Das in der Brennkammer durch Verbrennung von Brennstoff aufge- heizte Abgas-Luftgemisch tritt dann durch in der Ofenwand im oberen und im unteren Bereich der Brenn- zone vorgesehene Durchlässe wieder in den Ofen ein, wobei der durch die im Bereich der Brennzone angeordneten Durchlässe in den Ofen eintretende Teil dieser Brenngase teilweise nach unten gesaugt und teilweise zum oberen Ende des Ofens strömt, während der gesamte durch die oberen Durchlässe in den Ofen gelangende Teil der Brenngase nach oben strömt.
Die Temperatur der aus der Brennkammer austretenden Gase ist verhältnismässig gering und soll bei dem älteren Verfahren 9000C nicht übersteigen, da- mit ein Überbrennen des Branntgutes im unteren Brennzonenbereich vermieden wird.
Diese verhältnismässig niedrige Temperatur lässt sich aber nur erreichen, wenn man im unteren Bereich der Brennzone mit hohem Luftüberschuss fährt. Ein hoher Luftüberschuss ist in den abwärtsströmenden Gasen auch deshalb erforderlich, weil sonst nicht gewährleistet werden kann, dass dieses Brenngas bereits vor seiner Mischung mit der Kühlluft vollständig verbrannt ist und nicht etwa in der Umwälzleitung oder in dem Gebläse noch eine Nachverbrennung stattfindet.
Wird nun aber in dem oberen Bereich der Brennzone, wie dies bei dem älteren Vorschlag der Fall ist, ebenfalls mit hohem Luftüberschuss gefahren, so ist zwangsläufig zur Erzielung einer zur Entsäuerung ausreichend hohen Temperatur der Durchsatz einer grösseren Gasmenge in diesem Bereich notwendig als zur Verbrennung der an sich in diesem Bereich erforderlichen Brennstoffmenge benötigt wird.
Die Erfindung weist nun einen Weg, wie die Vorteile einer niedrigen Gastemperatur im unteren Bereich der Brennzone erhalten werden können, ohne den Nachteil eines grossen Gasdurchsatzes im oberen Bereich der Brennzone in Kauf nehmen zu müssen.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Aufheizung der Gase an den Einführungsstellen erfolgt, u. zw. derart, dass an den unteren Einführungsstellen Brenngase mit hohem Luftüberschuss und an den oberen Einführungsstellen Brenngase mit Luftunterschuss oder nur geringem Luftüberschuss in den Schacht eingeführt werden.
Durch Einführung von Brenngasen in den oberen Brennzonenbereich mit einem geringeren Luft-Brenn- stoff- Verhältnis steht die überschüssige Luft, die in dem aufwärtsströmendenTeil derin den unterenBrennzonenbereich eingeführten Gase enthalten ist, zur vollständigen Verbrennung des nur mit geringem Luft-
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überschuss oder sogar mit Luftunterschuss in den oberen Brennzonenbereich eingeführten Brennstoffs zur Ver- fügung, wobei die langsamer durch die Vorwärmzone hindurchströmende geringere Abgasmenge ihre Rest- wärme unter günstigen Bedingungen an das Gut abgeben kann.
Bei einer bevorzugten Form des neuen Verfahrens wird die mit Abgas vermischte Kühlluft in der Ofen- mitte nach oben und dann radial nach aussen geführt, wobei ihr eventuell durch zusätzliche Luft oder, bei gasbeheizten Öfen, durch das Heizgas durch Injektor-oder Geblasewirkung eine Erhöhung des Gesamtdruk- kes und dadurch eine Beschleunigung erteilt wird. Das so beschleunigte Gasgemisch wird dann mit Brenn- stoff vermischt in die Ofenfüllung oder in in dieser vorgesehene überdachte Hohlräume eingeführt.
Bei nach dem neuen Verfahren arbeitenden Schachtöfen, die in an sich bekannter Weise mit im obe- ren und unteren Bereich der Brennzone in der Ofenwandung vorgesehenen Öl-oder Gasbrennern, mit einer
Kühlluftzuführung durch das untere Ende der Kühlzone und ferner mit Umleitkanälen. über welche Gase aus der Gutsäule abgeführt und den mit Brennern versehenen Brenngaseinführungsstellen zugeführt werden, versehen sind, ist erfindungsgemäss im unteren Bereich der Brennzone und im oberen Bereich dieser Zone jeweils mindestens eine Galerie von Brennern vorgesehen, von denen jeder über eine besondere Leitung mit den Umleitkanälen in Verbindung steht.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand von Zeichnungen beschrieben, wo- bei in der Beschreibung und den Zeichnungen der untere und obere Bereich der Brennzone kurz als obere und untere Brennzone bezeichnet sind. In den Zeichnungen sind : Fig. 1 - 5 Längsschnitte durch die mitt- leren Teile von Schachtöfen mit verschiedenen Systemen der Entnahme und Führung von Abgas und Kühlluft im Bereich der unteren Brennzone dieser Öfen ;
Fig. 6 ein Längsschnitt nach Linie VI-VI der Fig. 7 durch den oberen und mittleren Teil einer Schachtofenanlage gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ; und Fig. 7 eine Querschnittsansicht durch die obere Brennergalerie, wobei die Schnittebene bei einem der Brenner dieser Galerie durch eine der Dachrippen und bei den übrigen Brennern unterhalb der zugehörigen Dachrippe verläuft, und ferner ein Injektor in einer dritten Ebene im Längsschnitt gezeigt ist.
In den Fig. 1 - 5 ist der besseren Übersichtlichkeit halber nur der mittlere Teil des Schachtofens dargestellt, der den oberen und unteren Teil der Brennzone und den oberen Teil der Kühlzone umfasst. Die oberhalb des oberen Teiles der Brennzone liegende Vorwärmzone und die darüber angeordneten Beschikkungseinrichtungen sind nicht gezeigt. Die Zonenbereiche des Ofens sind durch strichpunktierte Linien schematisch angedeutet. Gleiche Teile sind bei den Fig. 1-5 mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
In jedem der in den Fig. l - 5 schematisch gezeigten Öfen sind in der Ofenwandung 10 zwei Galerien von vier über den Ofenumfang gleichmässig verteilten Brennstoffzuführungsstellen vorgesehen, von denen nur jeweils drei in den gezeigten Ansichten dargestellt oder angedeutet sind. Die im oberen Teil der Brennzone angeordneten Brennstoffzuführungsstellen der oberen Galerie sind mit 12 und die der im unteren Teil der Brennzone angeordneten unteren Galerie mit 14 bezeichnet. Die Anzahl der Brennstoffzuführungsstellen, an denen jeweils ein oder mehrere Brenner angeordnet sein können, kann auch grösser oder kleiner als vier sein.
Die Brennstoffzuführungsstellen einer Galerie können entweder in gleicher Höhe liegen oder höhenmässig gestaffelt sein, letzteres insbesondere dann, wenn in ihrer Nähe sich quer durch den Ofenschacht erstreckende Rippen vorgesehen sind, um eine gleichmässigere Verteilung von Ofengasen über den Ofenquerschnitt zu erreichen. An jeder der Zuführungsstellen ist ferner eine Vorbrennkammer vorgesehen. Die Vorbrennkammern der unteren Zuführungsstellen sind mit 15a und die der oberen mit 15b bezeichnet. In den Fig. 1, 2 und 4 sind ferner jeweils zwei Alternativanordnungen von Vorrichtungen zum Beschleunigen von dem Ofen entnommenem Abgas bzw. Luft gezeigt, wobei diese Vorrichtungen bei der an der linken Seite dieser Figuren gezeigten Anordnung aus Ventilatoren und bei der an der rechten Seite gezeigten Anordnung aus Injektoren bestehen.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher im Bereich des oberen Endes der Kühlzone in der Ofenwand Öffnungen 16 vorgesehen sind, durch welche aus der Kühlzone hochsteigende Kühlluft aus dem Ofen abgezogen wird und in eine Sammelleitung 18 gelangt, die den Ofen umgibt. An einer zwischen den beiden Galerien von Brennstoffzuführungsstellen liegenden Stelle der Schachtwand sind Abgasabzugsöffnungen 20 vorgesehen, die zu einer Sammelleitung 22 führen.
In dem zwischen den unteren Brennstoffzuführungsstellen 15a und den Abzugsöffnungen 16 liegenden Teil des Schachtes wird das Gut nicht oder nur geringfügig von Kühlluft gekühlt, so dass in dieser Nachentsäuerungszone Gutstücke, deren äussere Schale bereits entsäuert ist, deren innerer Kern aber noch nicht entsäuert ist, durch die in der im Verhältnis zum Kern erheblich grösseren Schale gespeicherte Wärme vollständig entsäuert werden können. Beide Sammelleitungen 18 und 22 sind über Leitungen 24 und 26 an die Ansaugleitung eines Ventilators
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30 bzw. an die Saugseite eines Injektors 32 angeschlossen. Die Düse 34 des Injektors 32 ist mit einer Lei- tung 36 verbunden, durch welche unter höherem Druck stehende zusätzliche Treibluft von einem nicht gezeigten Gebläse zugeführt wird.
Die Druckseite des Ventilators bzw. des Injektors ist an eine ringför- mige, den Ofen umgebende Sammelleitung 38 angeschlossen, von der über Leitungen 40 und 42 das be- schleunigte Abgas-Luftgemisch zu den Brennstoffzuführungsstellen gelangt. Die Brennstoff zuleitungen zu den nicht dargestellten Brennern sind mit 46a und 46b bezeichnet. An Stelle eines einzigen Ventilators oder Injektors können auch zwei oder mehr dieser Vorrichtungen vorgesehen sein, von denen beispielswei- se eine der oberen Galerie und eine der unteren Galerie zugeordnet ist oder eine die Brennstoffzuführungs- stellen einer Ofenseite und die andere diejenigen der andern Ofenseite mit Abgas-Luftgemisch versorgt.
Das Leitungssystem muss dann entsprechend geändert werden. Im Leitungssystem sind, wie in der Zeich- nung dargestellt, Drosselklappen od. dgl. angeordnet, um die Zusammensetzung des vom Ventilator bzw.
Injektor zufliessenden Abgas-Luftgemisches bzw. die Verteilung des beschleunigten Gemisches auf die
Brennstoffzuführungsstellen in der oberen und unteren Brennzone zu regelt.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform wird also von dem in der Nähe des oberen Endes des un- teren Teiles der Brennzone entnommenen Abgas nur ein Teil dieses Abgases in dem zwischen den Öffnun- gen 20 und den Brennkammern 15a liegenden Teil des Schachtes wieder umgewälzt, während der den oberen Brennstoffzuführungsstellen 12 zugeführte Teil des Abgases nicht umgewälzt wird.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 strömt, abweichend von Fig. 1, ein Teil der aus den Vorbrennkam- mern 15a austretenden, mit hohem Luftüberschuss verbrennenden Gase nach unten und wird dann zusam- men mit der Kühlluft über die Öffnungen 16, die Sammelleitung 18 und die Leitung 48 vom Ventilator
30 bzw. Injektor 32 angesaugt und dann in der gleichen Weise wie bei der Anordnung in Fig. 1 über die Leitungen 38,40, 42 den oberen und unteren Brennstoffzuführungsstellen 12 und 14 zugeführt. Ein Teil der aus den unteren Vorbrennkammern 15a austretenden Gase strömt jedoch nach oben, wie durch die Pfeile angedeutet ist.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 ist in der Mitte des Ofenschachtes ein rohrförmiger, zylindrischer Ofeneinsatz 50 vorgesehen, der im nicht dargestellten oberen Teil des Ofens an Querträgernhängend abgestützt ist. Der Einsatz, der sich nach unten bis zum oberen Ende der Kühlzone erstreckt, ist durch radiale, winkelförmige, dachartige Rippen 51 und 52 seitlich mit der Ofenwand verbunden. Die Dachrippen 51,52 sind oberhalb der Vorbrennkammern 15a und 15b so angeordnet, dass die aus diesen Kammern austretenden Gase in unter diesen Rippen in der Gutfüllung vorhandene Hohlräume austreten können. Das an den Brennstoffzuführungsstellen 12,14 gebildete brennbare Gas-Luftgemisch besteht aus durch die Leitungen 36 zugeführter zusätzlicher Luft und aus durch die Leitungen 46a und 46b zugeführtem gasförmigem oder flüssigem Brennstoff.
Auch in der in Fig. 3 gezeigten Anordnung strömt ein Teil der aus den Vorbrennkammern 15a mit hohem Luftüberschuss austretenden Gase nach oben und ein Teil im Gleichstrom mit der Gutbewegung nach unten, wie dies durch die Pfeile angedeutet ist. Die abwärts strömenden Gase sind am unteren Ende der unteren Brennzone vollständig verbrannt und treten dann zusammen mit der gesamten Kühlluft in den Zylinderraum 53 des Einsatzes 50 ein, der etwa in Höhe der Vorbrennkammern mit einer Querwand 54 versehen ist. Das im Zylinderraum 53 aufwärts strömende Abgas-Kühlluftgemisch tritt durch radiale Öffnungen 55 in die unter den Rippen 52 in der Gutfüllung vorhandenen Hohlräume ein, wo es sich mit den aus den Vorbrennkammern 15b mit Luftunterschuss austretenden Brenngasen vermischt.
In den Luftzuleitungen zu den Brennstoffzuführungsstellen sind Drosselorgane vorgesehen, um die Geschwindigkeit der Gase in den Vorbrennkammern 15a und 15b unabhängig voneinander regeln zu können.
Zur Förderung der Abgase wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung keine ausserhalb des Ofens angeordnete Vorrichtung zur Beschleunigung der Gase benötigt, da der Auftrieb im Zylinderraum 53 wesentlich grösser als der Auftrieb in dem zwischen den Vorbrennkammern 15a und dem unteren Ende des Einsatzes 50 liegenden Schachtabschnitt ist, u. zw. im Verhältnis zu den eingezeichneten Höhen h, : ha.
Da aber der Zylinderraum 53 leer und der vorerwähnte Schachtabschnitt mit dem Behandlungsgut gefüllt ist, ist das wirksame Auftriebsverhältnis tatsächlich noch wesentlich grösser als das Verhältnis hi : ha, so dass in dem erwähnten Schachtabschnitt eine abwärts gerichtete Gasströmung auftreten wird.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform ähnelt der in Fig. 3 gezeigten Anordnung darin, dass in der Schachtmitte ein zentraler Schachteinsatz 50a vorgesehen ist, der sich aber in Abweichung von Fig. 3 bis zum Boden (nicht dargestellt) des Ofens erstreckt und dort abgestützt ist. Auch bei dieser Anordnung werden Vorrichtungen zum Beschleunigen der Gase verwendet. Das im Zylinderraum 53 hochsteigende Abgas-Luftgemisch wird durch in dachförmige Rippen 56 angeordnete Leitungen einer ringförmigen Samzeitung 58 zugeführt, von der es über eine Leitung 59 von dem Ventilator 30 bzw. von dem Injektor 32 abgesaugt wird. Die Gasführung von der Druckseite der Vorrichtung 30, 32 zu den Brennstoffzuführungs-
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stellen 12, 14 entspricht der Ausführungsform nach Fig. 2.
Auch hier strömt ein Teil der aus den Vorbrenn- kammern 15a austretenden Gase nach oben und ein Teil im Gleichstrom mit der Gutbewegung nach unten, wo er am oberen Ende der Kühlzone zusammen mit der Kühlluft durch die Öffnungen 60 in denZylinder- raum 53 eintritt. Auch bei dieser Ausführung können, wie in Fig. 3, radiale Dachrippen oberhalb der Vor- brennkammern angeordnet sein.
Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform eines öl- oder gasbeheizten Schachtofens mit Entnahme des
Abgases am unteren Ende der Brennzone und Entnahme von Kühlluft am oberen Ende der Kühlzone gleicht in bezug auf die nach unten gerichtete Strömung der Gase der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform, wobei aber nur die untere Brennzone gezeigt ist. Während jedoch in Fig. 2 die im unteren Bereich der Brennzone abwärts strömenden Gase und die Kühlluft gemeinsam abgeführt werden, sind bei dem in Fig. 5 rein sche- matisch dargestellten Schachtofen in ähnlicher Weise wie in Fig. l getrennte Entnahmeöffnungen 16 und 20 für die Kühlluft und das Abgas vorgesehen. Der zwischen den Öffnungen 16 und 20 liegende Teil des
Schachtes dient hier ebenfalls als Nachentsäuerungs- oder Schmorzone.
In den Fig. 6 - 8 ist eine weitere Ausführungsform eines gemäss dem Verfahren der Erfindung arbei- tenden Schachtofens dargestellt, derin ähnlicher Weise wie die Ausführungsformen nach Fig. 3 einen mitt- leren, rohrförmigen Ofenteil aufweist. Als mittlerer Ofenteil wird ein zylindrischer Einsatz 61 verwendet, der hängend an im oberen Ofenende befestigten Profilträgern 62 abgestützt ist und aus einem doppelwan- digen Stahlzylinder 63 besteht, der aussen über seine ganze Länge und ferner in seinem unteren Teil auch innen mit einer feuerfesten Auskleidung 65 versehen ist. Der Stahlzylinder ist an seinen feuerfest ummantelten Abschnitten mit vorstehenden Blechrippen zum Abstützen der Radialsteine der Auskleidung versehen. Diese Blechrippen sind nicht dargestellt.
Der zwischen den beiden Wänden des Stahlzylinders 63 liegende Ringkanal 66 dient zur Führung von Kühlluft, wie weiter unten im einzelnen beschrieben wird.
Der im unteren Teil des Einsatzes vorhandene unten offene Hohlraum 67 ist an seinem oberen Ende etwa in Höhe des unteren Endes der oberen Brennzone durch eine Trennwand 68 aus feuerfestem Material abgeschlossen.
Der Schachteinsatz 61 ist mit der Ofenwand 69 durch eine Anzahl von radial verlaufenden, winkelförmigen Rippen verbunden, die im folgenden wegen ihrer dachartigen Ausbildung auch als Dachrippen bezeichnet werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind im Bereich der Brennzone des Ofens zwei mit Abstand voneinander angeordnete Reihen oder Etagen von Dachrippen angeordnet, von denen die oberen mit 70 und die unteren mit 71 bezeichnet sind. Die Dachfirstlinie der Dachrippen 71 ist in Fig. 7 mit 71a bezeichnet.
Die oberen bzw. unteren Dachrippen 70 bzw. 71, von denen jeweils in dem gezeigten Ausführungsbeispiel fünf vorgesehen sind, liegen in der gleichen Ebene, können aber auch höhenmässig versetzt angeordnet sein. wenn grössere Durchgangsquerschnitte zwischen den Rippen erforderlich sind. Die unteren Rippen 71 sind relativ zu den oberen Rippen 70 normalerweise auf Lücke bzw. um 360 seitlich versetzt angeordnet. Der einfacheren Darstellung halber sind in den Fig. 6 und 7 jedoch beide Etagen als übereinanderliegend dargestellt.
Jede der Rippen 70 oder 71 ist mit zwei Durchlässen versehen. Die oberen dieser Durchlässe 72 sind an ihren inneren Enden mit dem Ringkanal 66 verbunden. Ihre äusseren Enden gehen durch die Ofenwand hindurch und sind offen, so dass Umgebungsluft in den Ringkanal 66 gelangen kann, die vom oberen Ende des Schachteinsatzes, durch einen kastenförmig verkleideten Träger und ein an diesem befestigtes, schorn- steinartiges Rohr 94 ins Freie geleitet werden kann. Die unteren Durchlässe 75 stehen an ihren inneren Enden mit dem Hohlraum 67 in Verbindung. Ihre äusseren Enden liegen innerhalb von aus der Ofenwand vorstehenden Ansätzen 76.
In diesen Ansätzen 76 sind unterhalb der Durchlässe 75 hochfeuerfest ausgeklei- Jete Vorbrennkammern 77 vorgesehen, deren innere Enden in die Hohlräume der Gutfüllung einmünden, die unterhalb der Dachrippen vorhanden sind. An den äusseren Enden der Vorbrennkammern sind Brenner 78 angeordnet.
Die unteren Durchlässe 75 sind nahe ihrer äusseren Enden nach oben abgebogen. An diese oben abgezogenen Enden schliessen sich schräg nach unten in Richtung auf einen ihnen benachbarten Ansatz 76 erstreckende Anschlussrohre 79 an, die injektorartig ausgebildet sind. Diese injektorartig ausgebildeten Roh- e 79 münden bei 80 tangential in die Vorbrennkammern des benachbarten Ansatzes. Das in das Injektorohr 79 hineinragende Treibmittelzuführungsrohr 81 ist mit einer Ringleitung 82 verbunden, an die auch lie Primärluftleitungen 83 für die Brenner 78 angeschlossen sind. Die Leitungen 81 und 83 sind mit RegelOrganen versehen, die nicht dargestellt sind.
Die Ringleitung 82 ist mit dem aus dem oberen Ende des Ofens herausgeführten Auslassrohr 84 eines in las obere Ende des Einsatzes 61 eingehängten Rekuperators 85 verbunden. Der Rekuperator 85 besteht aus
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einem im wesentlichen zylindrischen Hohlkörper 86, der in eine kleine obere Abgaskammer 87 und eine grosse untere Luftkammer 88 unterteilt ist. Ein Teil des die Brennzone verlassenden Abgases strömt durch in den Wandungen des Einsatzes vorgesehene Öffnungen 89 in den Einsatz und dann durch die Luftkammer
88 durchdringende Rohre 90 in die Abgaskammer 87 des Rekuperators, aus der er über eine Leitung 91 dem
Saugstutzen eines Abgasventilators 92 zugeführt wird, von dem auch das zum oberen Ende des Ofens durch das Gut strömende Abgas über ein Rohr 93 abgesaugt wird.
Durch Einstellung von Regelorganen 94a und 94b kann der Anteil des durch den Rekuperator strömenden Abgases geregelt werden.
. Das obere Ende der Luftkammer 88 des Rekuperators ist über eine sich durch die Abgaskammer hindurcherstreckende Leitung 95 mit der Druckseite eines nicht gezeigten Frischluftventilators verbunden.
Durch diese Leitung 95 ist das Heissluftauslassrohr 84 geführt, das sich bis in die Nähe des unteren Endes der Luftkammer 88 erstreckt.
Die in der Kühlzone hochsteigende Luft kann von einem nicht gezeigten Frischluftventilator in das untere Ofenende gedrückt werden.
Die neue Ofenanordnung kann auf verschiedene Weise betrieben werden. Wenn der Ofen beispielsweise zur Erzeugung eines weich gebrannten Kalks dienen soll, so ist es einerseits, zur Erzielung einer hohen Wärmewirtschaftlichkeit wünschenswert, dass der Kalkstein im oberen Brennzonenbereich bei hohen Brenngastemperaturen, aber mit möglichst geringem Luftüberschuss so intensiv entsäuert wird, dass der Entsäuerungsvorgang schon weit vorgeschritten ist, wenn der Kalkstein den unteren Brennzonenbereich erreicht. Anderseits soll bei der restlichen Entsäuerung im unteren Brennzonenbereich eine Temperatur von etwa 11500C möglichst nicht überschritten werden.
Beide Bedingungen werden bei der neuen Ofenanordnung erfüllt, beispielsweise dann, wenn man den kleineren Teil des Brennstoffes im Bereich der unteren Brennzone über die etwa in der Mitte dieser Zone angeordnete untere Etage von Brennern bzw.
Brennräumen 77 zuführt und dort mit hohem Luftüberschuss verbrennt, wobei man durch geeignete Regelung der Treibluftzufuhr die Geschwindigkeit der durch die Durchlässe 75 der unteren Dachrippen 71 aus dem Hohlraum 67 angesaugten Luft so einstellt, dass ein Teil der aus den Brennräumen 77 in die Hohlräume unter den Dachrippen 71 austretenden Brenngase im Gleichstrom mit dem Gut nach unten strömt.
Dieser abwärts strömende Teil der Brenngase ist beim Erreichen des unteren Endes des Schachteinsatzes 61 völlig verbrannt. Wegen des hohen Luftüberschusses ist auch die Abgastemperatur verhältnismässig niedrig, so dass die Temperatur des Kalksteines in dem von diesen Gasen durchströmten Schachtbereich auf der gewünschen Höhe (etwa 1150 C) und darunter gehalten werden kann. Die noch viel überschüssige Luft enthaltenden Abgase mischen sich am unteren Ende des Schachteinsatzes mit der aus der Kühlzone des Ofens hochsteigenden Kühlluft, ohne deren Temperatur auf einen unzulässig hohen Wert zu erhöhen.
In der etwa am unteren Ende der oberen Brennzone liegenden oberen Etage von Brennern 78 und Vorbrennkammern 77wird der grössere Teil des Brennstoffes mit geringem Luftüberschuss oder sogar mit Luftunterschuss in den Vorbrennkammern verbrannt, wobei sich die in dem Ofenteil, der sich über den Dachrippen 70 nach oben anschliesst, zur Verbrennung insgesamt zur Verfügung stehende Luft aus dem Luftanteil des über die Durchlässe 75 der oberen Dachrippen 70 angesaugten, bereits hoch erhitzten Abgas-Luftgemisches, der im Rekuperator vorgewärmten Treibluft, dem Luftanteil des von den Dachrippen 71 direkt nach oben strömenden Teils der Brenngase und der vom Rekuperator kommenden Primärluft zur Zerstäubung und Vorverbrennung des Brennstoffs zusammensetzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Brennen von Kalkstein, Dolomit od. dgl. in einem gas-oder ölbeheizten Schachtofen, in dem das Gut nacheinander eine Vorwärmzone, eine Brennzone und eine Kühlzone durchläuft, and in dem am oberen Ende der Kühlzone die diese Zone von unten nach oben durchströmende Kühlluft und am unteren Ende der Brennzone im Gleichstrom mit dem Gut durch den unteren Teil der Brennzone ibwärtsströmenden Gase aus der Gutsäule abgesaugt und nach Aufheizung an in der Ofenwand übereinanier angeordneten Einführungsstellen wieder in den Ofen eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass iie Aufheizung der Gase an den Einführungsstellen erfolgt, u. zw. derart, dass an den unteren Einführungsitellen Brenngase mit hohem Luftüberschuss und an den oberen Einführungsstellen Brenngase mit Luftunter- ;
chues oder nur geringem Luftüberschuss in den Schacht eingeführt werden.