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Verfahren zur Herstellung von wärmeisolierenden Platten oder Scheiben aus Schaumglas
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Wärmeisolationsplatten oder-Scheiben aus Schaumglas in einem kontinuierlichen Verfahren.
Es ist bereits bekannt, Schaumglas in kleineren oder grösseren Stücken aus Glaspulver mit Hilfe von bestimmten Chemikalien herzustellen. Bisher wurde die kommerzielle Herstellung im allgemeinen in der
Weise vorgenommen, dass man das Glaspulver mit den Zusatzchem1kalien in Metallpfannen schwellen lässt, die durch einen kontinuierlich arbeitenden Ofen transportiert werden, u. zw. derart, dass sich die
Temperatur in und um die Pfannen herum nach einem im voraus bestimmten Schema verändert.
Dieses
Verfahren ist jedoch auf Grund der hohen Anlagekosten und der schlechten Wärmewirtschaft äusserst kost- spielig, worüberhinaus es schwer ist, fortlaufend die Qualität des Produktes zu kontrollieren, da die physikalischen Bedingungen innerhalb der Pfannen schlecht zu kontrollieren sind. Über diese Kontroll- schwierigkeiten und eine Möglichkeit, diese durch Unterteilung der Rohstoffmischung zu beseitigen, wird in der USA-Patentschrift Nr. 2, 736, 142 berichtet.
Es sind auch bereits fortlaufende Verfahren projektiert worden, es wird z. B. auf die USA-Patent- schriftenNr. 2, 191, 658, Nr. 2, 303, 885 und Nr. l, 882, 052 (ein Verfahren für Blähton-Produktion aber auch für Schaumglas potentiell verwendbar) verwiesen, bei denen, wie auch in ähnlichen bekannten Verfahren, man die Formgebung der Schaumglaskörper vorwiegend während und in Verbindung mit der Aufarbeitung der
Rohstoffmischung zu vervollständigen versucht, wobei die Schwierigkeiten der Pfannenverfahren mit grösseren
Stückdimensionen noch vermehrt werden. Bis auf weiteres ist auch kein kontinuierlicher Prozess in kommerziellem Ausmass betrieben worden.
Das Schwellen des Glases ist, wie bekannt, als ein Prozess anzusehen, der nicht selbstregulierend, sondern im Gegenteil sehr empfindlich gegen Unterschiede im
Temperaturverlauf in der aufblähenden Masse ist, weil die Wärmeleitfähigkeit der Masse sehr scharf während des Aufschäumens verändert wird. Es hat sich deshalb auch ergeben, dass es leichter ist, kleine
Stücke aus Schaumglas herzustellen, da hiebei der Wärmeübergang zum Material leichter erfolgt und leichter zu kontrollieren ist. Ein solches Verfahren wird in der USA-Patentschrift Nr. 2,601, 248 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die oben angeführten Schwierigkeiten zu beseitigen und ein kontinuierliches Verfahren zu erzielen, gemäss welchem zusammengesinterte Materialbahnen in ge- wünschter Dimensionierung oder für die Aufteilung in gewünschte Aussenmasse herstellbar sind.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass man den Prozess in zwei Stufen einteilt. Hiebei werden in der ersten Verfahrensstufe in an sich bekannter Weise aus Glas- pulver durch Schwellen Schaumglasstücke kleiner Grösse hergestellt, deren Zellenaufbau nach Beendigung dieser Stufe vollständig entwickelt ist. In der zweiten Verfahrensstufe werden Schaumglaskörper ge- wünschter Form auf einer Transporteinrichtung durch Aneinanderfügen, Erhitzen und Pressen zwecks Zu- sammenklebensund gegebenenfalls auch Deformierens der erhaltenen kleinen Schaumglasstücke, jedoch ohne bedeutende Veränderung der Zellendichte und-grosse des Schaumglases, gebildet.
Durch die er- findungsgemässe Massnahme wird die Steuerbarkeit des Prozesses auch auf kontinuierlichem Weg wesentlich verbessert und gleichzeitig die für die Durchführung des Verfahrens erforderliche Zeit entscheidend ver- kürzt.
Die mechanische Haltbarkeit und teilweise auch das Wärmeisolationsvermögen des erhaltenen Produktes kann gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch variiert werden, dass die Dicke der Ober- flächenschicht bei der Herstellung der Stücke in gewünschter Weise reguliert wird, welches durch variierende
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Bedingungen im Ofen beim Herstellen der Stücke erzielt werden kann.
Das Produkt kann auch in derselben Richtung durch Variationen beim Zusammenpressen der Stücke und/oder durch Sortierung der relativen Dimensionen der verwendeten Stücke beeinflusst werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Struktur und dadurch auch die Eigenschaften des endgültigen Produktes zu beeinflussen, kann dadurch erzieltwerden, dassdasKugellagerderTransporteinrichtung einer Vibrierung unterworfen wird.
Die Abkühlung des erhaltenen Produktes kann während und/oder nach der Zusammenpressung geschehen, wobei es von Bedeutung ist, dass die Abkühlung genügend langsam vorgenommen wird, so dass die sonst entstehenden inneren Spannungen in der fertigen Bahn vermieden werden.
Gemäss der Erfindung können in bezug auf die Dimensionierung und sogar in bezug auf die Form in praktischer Weise beliebig geformte Stücke hergestellt werden, indem die Stücke separat erhitzt werden können oder auf der Transporteinrichtung oder in geeigneten Pressformen oder in Kombinationen von Transporteinrichtungen und Pressformen und geeigneter Profilwalzen direkt vom Expandierungsofen in heissem Zustand gebracht werden können.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Verfahren zur Herstellung von wärmeisolierenden Platten oder Scheiben aus Schaumglas, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst in an sich bekannter Weise Schaumglasstücke kleinerer Grösse hergestellt werden und dann eine Schicht von gewünschter Dicke dicht. aneinanderliegender Stücke auf einer Transporteinrichtung erhitzt wird, so dass dabei eine Erweichung der Glasstücke bzw. deren Oberflächenschicht erzielt wird, wonach die derart erhitzte Schicht zwecks ZusammenklebensderKugeln zu einer fortlaufenden Bahn einer Pressung unterworfen wird.