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Verfahren und Einrichtung zum Justieren von Führungsschienen für Aufzüge bei der
Montage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Justieren von Führungsschienen für Aufzüge bei der Montage, welche Schienen eine stirnseitige und zwei hiezu normale seitliche Führungsflächen haben sowie ferner eine Justier-Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Fahreigenschaften von Aufzügen-insbesondere solcher mit hoher Fahrgeschwindigkeit-sind im wesentlichen von der genauen Montage und Ausrichtung der Führungsschienen abhängig ; so sind z. B. bei modernen Schnellaufzügen zur Erzielung eines ruhigen Laufes der Kabinen Genauigkeiten von einigen Zehntelmillimetern erforderlich.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Montage von Aufzugschienen werden dieselben durch Ausmessen der Distanz bis zu einem Senklot, das gegenüber den Führungsebenen genau vermessen wird, sowie mittels Richtschablonen in die richtige Lage gebracht ; hiebei werden jedoch Genauigkeiten von höchstens einigen Millimetern erzielt.
Nach der Erfindung wird nun beim Justieren von Führungsschienen der eingangs beschriebenen Art für Aufzüge die bei modernen Anlagen geforderte Montagegenauigkeit dadurch erreicht, dass die SollEbene der stirnseitigen Führungsfläche der Schiene durch zwei vertikale Lote festgelegt und eines derselben in einem vorbestimmten Abstand von der Symmetrieebene der sich in Soll-Stellung befindlichen Führungsschiene gespannt wird, wonach die Führungsschiene durch Visieren so lange verstellt wird, bis ihre stirnseitige Führungsfläche in der Lot-Ebene liegt und sich die Symmetrie-Ebene im vorbestimmten Abstand von einem Draht befindet.
Die erfindungsgemässe Justier-Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens enthält ein an zwei aufeinander normalen Führungsflächen der Schiene anschlagbares Visiergerät sowie zwei über die Länge des Schachtes lotrecht gespannte Drähte, deren Ebene die Lage der stirnseitigen Führungsfläche bestimmt, und von denen einer die Symmetrieebene der Führungsschiene in Soll-Stellung bestimmt, und das Visiergerät besitzt Organe zum Anvisieren beider Drähte bzw. eines derselben in beiden vorgesehenen, rechtwinkelig zueinander liegenden Richtungen.
Das bei dieser Justier-Einrichtung verwendete Visiergerät enthält zweckmässig eine Optik sowie mindestens eine Strichplatte, wodurch Bilder der Drähte entsprechend einer bestimmten Beobachtungsrichtung lagegerecht auf die Strichplatte projiziert werden können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Visiergerätes sind Optik und Strichplatte je in einem Rohr untergebracht, die beide normal zueinander angeordnet sind. Die Optik enthält hiebei vorteilhafterweise drei Prismenlupen, von denen zwei an den Enden des Rohres achsenparallel und die dritte normal hiezu angeordnet sind, so dass einer der lotrecht gespannten Drähte aus zwei zueinander normalen Richtungen beobachtet werden kann.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Justier-Einrichtungen dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 und 2 eine montierte Führungsschiene mit beiden, ihre Sollage markierenden Drähten in Ansicht bzw. in Draufsicht ; Fig. 3 und 4 zwei Varianten des Visiergerätes ; und schliesslich Fig. 5-10 verschiedene Strichplattenbilder des Visiergerätes gemäss Fig. 4.
In Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine Führungsschiene bezeichnet, welche zwei parallele Führungsflächen 1. 1, 1. 2 und eine zu diesen Flächen rechtwinklig stehende Führungsfläche 1. 3 aufweist. Die Führungsschiene ist mit über ihre ganze Länge in bestimmten Abständen verteilten Befestigungselementen 2 an einer Schachtwand 3 befestigt. Jedes Befestigungselement 2 besteht aus einer Auflageplatte 2. 1, zwei in der Schachtwand eingemauerten Gewindebolzen 2. 2 mit je zwei Muttern 2. 3 und zwei Klauen 2. 4 zur Befestigung der Führungsschiene 1 auf der Auflageplatte 2. 1. Mit 4 ist die vertikale Symmetrieebene bezeichnet. Ferner sind zwei Drähte 5 und 6 durch Gewichte 7 und 8 lotrecht gespannt. Der Durchmesser der Drähte kann beispielsweise 0, 5 mm betragen.
Zur Befestigung der Drähte ist eine Drahtaufhängung 9 vorgesehen, welche hier z. B. zwischen der Schachtwand 3 und der nicht gezeichneten gegenüberliegenden Schacht-
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befestigt. Eine am unteren Ende des Schachtes verstemmte Drahtführung 9. 1 dient nur noch zum Führen der genannten Drähte 5 und 6 ; Drahtaufhängung 9 und Drahtführung 9. 1 sind so angeordnet, dass die
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beiden Drähte 5 und 6 links und rechts in genau gleicher Distanz von der Systemmetrieebene 4 liegen. Ferner befinden sich die Drähte 5 und 6 in einer Ebene 12, welche der Sollage der Führungsfläche J ?. entspricht. Aufhängung 9 und Führung U dieser Drähte besitzen im allgemeinen auf der nicht gezeichneten, gegenüberliegenden Seite noch zwei vermessene Punkte zur Befestigung bzw.
Führung eines weiteren Drähtepaares, das zur Einstellung einer gegenüberliegenden Führungsschiene dient. Aufhängung 9 und Führung 9. werden unter genauester Einhaltung der zulässigen Toleranzen vorgefertigt.
Fig. 3 zeigt die grundsätzliche Ausbildung einer für das Montieren der Führungsschiene 1 in die durch die Drähte 5 und 6 markierte Sollage geeignete Visiereinrichtung 13. Diese weist eine Grundplatte 13. 1 auf, auf welcher zwei rechtwinkelig zueinander liegende Visiersysteme 13. 2 und 13. 3 angeordnet sind. Die Grundplatte 1301 besitzt ferner zwei rechtwinklig zueinander stehende Anschlagflächen 13. 11 und 13. 12.
Jedes der Visiersysteme 13. 2, 13. 3 weist ein Visier 13. 21 bzw. 13. 31 und ein Korn .. 2 bzw. 13. 32 auf, mit welchen die Visiergeraden 13. 23, 13033 der beiden Visiersysteme festgelegt sind. Die Visiergerade 13. 23 liegt in der durch die Anschlagfläche 13. 11 bestimmten Ebene und die Visiergerade 13. 33 parallel zur
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Stegdicke kleiner als die zwischen der Symmetrieebene 4 und dem Draht 6 liegende Distanz.
Bei der Montage wird vorerst die Führungsschiene 1 grob aufgestellt und danach die Drahtaufhängung9 im Schacht oben'zwischen zwei gegenüberliegenden Wänden in relativ zu denselben genau vermessener Lage verstemmt ; dann werden die durch die Gewichte 7 und 8 gespannten Drähte 5 und 6 an den ver-
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zwischen zwei gegenüberliegenden Wänden in genau derselben Lage wie die Aufhängung 9 verstemmt ; und nunmehr wird an die Führungsflächen 1. 1, 1. 3 der vorerst grob aufgestellten Führungsschiene 1 jeweils auf der Höhe der Befestigungselemente 2 die Visiereinrichtung 13 angeschlagen und jedesmal
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und 6 in der Visiergeraden 13. 23 und der Draht 6 in der Visiergeraden 13. 33 liegt.
Als Variante kann die Visiereinrichtung 13 ein weiteres, rechts vom Draht 6 auf einer Verlängerung der Grundplatte jf. ? J montiertes Visiersystem aufweisen, dessen Visiergerade mit der Visiergeraden 13. 23 zusammenfällt.
Eine weitere Ausbildung der Visiereinrichtung geht aus der Fig. 4 hervor. Die in die richtige Lage zu bringende Führungsschiene ist wieder mit 1 bezeichnet. 5 und 6 sind die die richtige Lage der Führungsschiene 1 markierenden Drähte.
Das Visiergerät 14 weist ein Gehäuse 15 auf, welches aus zwei rechtwinklig zueinander liegenden Rohren 15. 1 und 15. 2 zusammengesetzt ist. Das Gehäuse 15 besitzt ferner zwei rechtwinklig zueinander liegende Anschlagflächen 15. 3, 15. 4 und wird mittels einer durch einen Hebel 16 betätigbaren Klemmbacke 17 so an die Führungsschiene 1 geklemmt, dass die Anschlagfläche 15. 3 auf die Führungsfläche 1. 1 und die Anschlagfläche 15. 4 auf die Führungsfläche 1. 3 zu liegen kommt. In den Rohren 15. 1 und 1502 ist je eine Optik untergebracht, mittels welcher je ein Bild der Drähte 5und 6 auf eine Strichplatte 18 projiziert wird. Die Strichplatte 18 wird mittels eines Okulars 19 betrachtet.
Die Optik besteht aus den
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seite und die Prismenlupe 22 sowie die Prismen 24, 26 auf der Oberseite einer die Linsen 28 und die Strichplatte 18 in zwei Hälften teilenden gedachten Horizontalebene.
Die Strichplatte 18 ist, wie aus den Fig. 5-10 hervorgeht, mit einem Horizontalstrich 18. 1 in eine obere und eine untere Hälfte unterteilt. Das Bild des Drahtes 5 gelangt über die Prismenlupe 22, die Prismen 26 und 24 und die Linsen 28 infolge der optischen Umkehrung auf die untere Hälfte der Strich-
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Markierungen, mit welchen die Bilder der Drähte 5 und 6 korrespondieren müssen, wenn die Führungsschiene 1 in der richtigen Lage ist. Mit + bzw. - sind die in der oberen und unteren Hälfte der Strichplatte 18 miteinander korrespondierenden Seiten, links und rechts, von der Markierung 18. 3 bezeichnet.
In den Fig. 5-10 sind die auf die btrichplatte-to projizierten Bilder 5J bzw. 6. 7 der Drähte J und 6 bei verschiedenen Fällen der Abweichung der Führungsschiene 1 von ihrer Sollage dargestellt.
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den entsprechenden Markierungen 18. 3 auf der Strichplatte 18 liegen, u. zw. bei beiden Stellungen des Prisma 25. Die Einstellarbeit wird dadurch erleichert, dass aus der Stellung der Bilder 5. 1, 6. 1 bezüglich der Markierungen 18. 3 auf den Strichplatten 18 auf die Art und das Ausmass der Abweichung geschlossen werden kann.
In der gezeichneten Stellung des Prismas 25 wird die Führungsschiene 1 bezüglich der Abweichung zur Drähteebene 12 und bezüglich Verdrehung geprüft. Ist z. B. die Führungsschiene 1 bezüglich der
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wie in Fig. 5 dargestellt ; ist die Führungsschiene 1 um 2, 5 mm zu weit hinten, so sieht man sie, wie in Fig. 6 dargestellt. Zeigt sich das Bild der Dräbte 5, 6 wie in Fig. 7 dargestellt, so kann daraus geschlossen werden, dass die Führungsschiene 1 nur verdreht ist, während aus dem Bild gemäss Fig. 8 geschlossen werden kann, dass die Führungsschiene 1 verdreht ist und dazu noch eine Abweichung bezüglich der Drähteebene 12 aufweist.
Befindet sich das Prisma 25 in der punktierten Stellung, so kann auf der oberen Hälfte der Strichplatte 18 die Abweichung der Führungsschiene 1 bezüglich der Führungsebene 4 abgelesen werden. Das Bild 5. 1 des Drahtes 5 auf der unteren Hälfte der Strichplatte 18 wird dabei nicht mehr beachtet. Fig. 9 zeigt das erscheinende Bild auf der Strichplatte 18, wenn die Führungsschiene 1 um 2, 0 mm zu weit links und Fig. 10, wenn sie um l, 5 mm zu weit rechts von der Führungsebene 4 liegt, sofern sie sich in bezug auf die Drähteebene 12 in der Sollage befindet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Justieren von Führungsschienen für Aufzüge bei der Montage, welche Schienen eine stirnseitige und zwei hiezu normale seitliche Führungsflächen haben, dadurch gekennzeichnet, dass die Soll-Ebene der stirnseitigen Führungsfläche der Schiene durch zwei vertikale Lote festgelegt und eines derselben in einem vorbestimmten Abstand von der Symmetrieebene der sich in Soll-Stellung befindlichen Führungsschiene gespannt wird, wonach die Führungsschiene durch Visieren so lange verstellt wird, bis ihre stirnseitige Führungsfläche in der Lot-Ebene liegt und sich die Symmetrie-Ebene im vorbestimmten Abstand von einem Draht befindet.