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Elektrischer Einzelteil mit örtlich verformten Anschlussdrähten
Beim Montieren elektrischer Einzelteile auf einer Platte mit gedruckten Leitern-"gedruckt"im all- gemeinsten Sinne zu verstehen, also nicht auf mittels aus der Drucktechnik bekannter Verfahren auf der
Platte angebrachte Leiter beschränkt-, wobei die Stromzuführungsglieder dieser Einzelteile in Öffnungen der Platte eingeführt und dann an einem Leiter festgelötet werden, werden mit Rücksicht auf einen Transport zwischen den Arbeitsgängen oft Massnahmen ergriffen, um dafür zu sorgen, dass der auf die Platte gesteckte, aber noch nicht festgelötete Einzelteil festgehalten wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass den Stromzuführungsgliedern eine solche Gestalt gegeben wird, dass diese sich beim Hineinstecken in die
Platte in dieser festklemmen.
Bekanntlich können die Stromzufuhrungsglieder z. B. aus sich verjüngenden Streifen bestehen ; auch ist es bekannt, eine kegelförmige Metallbüchse auf einem solchen Anschlussdraht anzubringen. Bei einem andern bekannten Verfahren wird ein üblicher runder Anschlussdraht von zwei gegenüberliegenden Seiten zusammengedrückt, wodurch der Draht örtlich derart verformt wird, dass eine zugespitzte Verbreiterung gebildet wird. Diese Verbreiterung muss naturgemäss einen etwas grösseren Durchmesser als die Öffnung in der Platte mit den gedruckten Leitern haben, auf der der Einzelteil mit diesem verformten Draht befestigt wird.
Obgleich dieses letzte Verfahren an sich sehr einfach ist, hat es, wie von der Erfindern festgestellt wurde, den Nachteil, dass der Anschlussdraht an der Stelle der Verbreiterung leicht quer zur Ebene der Verbreiterung abgebogen werden kann, u. zw. leichter als der ursprüngliche, unverformte Draht. Dies hat den Nachteil, dass, wenn ein Teil mit in dieser Weise verformten Drähten auf einer Platte mit gedruckter Bedrahtung montiert ist, leicht eine Bewegung in einer Richtung quer zur Ebene der Verformung vollführen kann. Auch wenn man den Teil des Anschlussdrahtes, der, von dem Körper des Einzelteiles her gesehen, jenseits der erwähnten Verformung liegt, abzubiegen wünscht,-z.
B. wenn man den Einzelteil in der bisher üblichen Weise, also nicht mit den Anschlussdrähten in Öffnungen einer Platte, montieren will - zeigt der Draht die Neigung, sich bei der erwähnten Verformung abzubiegen, was oft nicht beabsichtigt ist.
Die Erfindung bezweckt, diesem Nachteil bei einem elektrischen Einzelteil, bei dem die Anschlussdrähte selber verformt sind, zu begegnen, ohne dass die zu ergreifende Massnahme die Kosten erhöht und das Herstellungsverfahren kompliziert macht.
Gemäss der Erfindung weist ein elektrischer Einzelteil, der mit infolge örtlicher Verformung eine Verbreiterung aufweisenden Anschlussdrähten versehenist, mittels welcher Verbreiterung diese Anschlussdrähte in Öffnungen eines mit gedruckten Leitern versehenen isolierenden Trägers festgeklemmt werden können, das Merkmal auf, dass die Verformung eines Anschlussdrahtes einen sternförmigen Querschnitt aufweist, der eine kleine ungerade Anzahl, d. h. mindestens drei aber nicht mehr als sieben gleichmässig über den Umfang verteilte, aus dem unverformten Umfang des Drahtes hinausragende Rippen hat.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungslorm der Erfindung ist der Einzelteil mit einer schützenden isolierenden Umhüllung versehen, die gleichfalls den dem Körper des Einzelteiles zugewendeten Teil der Verformung mindestens eines Anschlussdrahtes umfasst. Auf diese Weise wird die Einstecktiefe der Verformung in eine Öffnung einer Platte mit gedruckten Leitern derart durch die als Anschlag dienende isolierende
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Umhüllung auf der Verformung bestimmt, dass die Verformung tatsächlich in der Plattenöffnung verankart ist und nicht an der andern Seite der Platte zu liegen kommen kann.
Es wird bemerkt, dass es an sich bekannt ist, auf eine gedruckte Schaltungsplatte aufzusteckende Einzelteile im Tauchverfahren mit einer isolierenden Umhüllung zu versehen und dabei die Eintauchtiefe derart zu wählen, dass das der Platte bei
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tert. Es zeigen Fig. l einen Schnitt eines rohrförmigen keramischen Kondensators, bevor er mit einem iso- lierenden Lack umhüllt wird, und Fig. 2 einen längs der Linie II-II in Fig. l geführten Querschnitt der Ver- formung eines Anschlussdrahtes dieses Kondensators. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des Kondensators der
Fig. l, nachdem dieser Kondensator mit einer isolierenden Lackumhüllung versehen und auf einer geloch- ten Platte mit gedruckter Bedrahtung montiert ist. Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht einer etwas abgeänderten
Ausführungsform eines gelackten keramischen Kondensators.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines elektri- schen Einzelteiles mit abgebogenen axialen Anschlussdrähten.
Der in Fig. l gezeigte Kondensator besteht aus einem keramischen Röhrchen 1, das mit einem leiten- den Innenbelag 2 und einem leitenden Aussenbelag 3 versehen ist. An den Innenbelag 2 ist bei 5 und 6 ein
Anschlussdraht 4 mit kreisförmigem Querschnitt angelötet, dessen axial unter dem Röhrchen herausragen- der Teil in der Nähe der Unterseite des Röhrchens auf einer Länge von einigen Millimetern eine Verformung 7 aufweist. Diese Verformung, die dadurch erhalten wird, dass der Draht 4 an einer Anzahl über den Umfang verteilter Stellen gleichzeitig seitlich eingedrückt wird, hat einen sternförmigen Querschnitt (Fig. 2), u. zw. in der Weise, dass eine ungerade Anzahl, aber mindestens drei, gleichmässig über den Umfang des Drahtes verteilte herausragende Rippen gebildet werden.
Im Beispiel ist, wie Fig. 2 zeigt, der Draht derart örtlich abgeplattet. dass drei Rippen 8 gebildet werden, die je über den ursprünglichen Umfang des Drahtes 4 hinausragen. Nach der Bildung der Rippen 8 wird der Teil des Anschlussdrahtes 4 unter diesen Rippen abgeschnitten. Um das Röhrchen 1 ist ein zweiter runder Anschlussdraht 10 herumgeschlungen, der bei 11 am Aussenbelag 3 festgelötet ist. Der Anschlussdraht 10 ist in Richtung des vorstehenden Teiles des zentralen Anschlussdrahtes 4 abgebogen und ist in Höhe der Verformung 7 des Drahtes 4 mit einer gleichen Verformung 12 versehen, wobei ebenfalls der Draht 10 unmittelbar hinter dieser Verformung abgeschnitten ist.
Der Kondensator der Fig. 1 wird, wie üblich, mit einer isolierenden Umhüllung 13 (Fig. 3) versehen, die nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung derart angebracht ist, dass sie die dem Kondensator- körper 1 zugekehrten Teile der Verformungen 7 und 12 der Anschlussdrähte umhüllt, aber den übrigen Teil dieser Verformungen, einschliesslich des breitesten Teiles derselben frei lässt. Diese Umhüllung kann z. B. dadurch erhalten werden, dass das Röhrchen l, das an den Enden der Drähte 4 und 10 oder eines derselben festgehalten wird, umgekehrt bis zu einer Tiefe gerade unterhalb des breitesten Teiles der Verformungen 7 und 12 in ein Bad mit flüssigem Lack eingetaucht wird.
Die nach der Entfernung aus dem Bade auf dem Kondensator zurückbleibende Lackschicht kann durch eine Wärmebehandlung getrocknet und gehärtet werden und bildet dann den isolierenden Mantel 13.
Der gelackte Kondensator eignet sich insbesondere zur Anordnung auf einer gelochten Platte mit gedruckter Bedrahtung (Fig. 3). Eine isolierende Platte 14 ist mit Öffnungen 15 versehen, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Umkreises 9 (Fig. 2) der Verformungen 7 und 12, aber grösser als der ursprüngliche Durchmesser der Drähte 4 und 10 ist. Die Unterseite der Platte 14 ist mit gedruckten Leitern 16 versehen, die ein oder mehrere Löcher 15 umgeben. Der mit Isoliermaterial 13 umhüllte Kondensator wird nun von oben her auf die Platte 14 aufgesetzt, wobei die Verformungen 7 und 12 je in eine Öffnung 15 gedrückt werden, bis der Lackmantel auf den Drähten an die Oberseite der Platte 14 anstösst.
Mit der in dieser Weise bestimmten Einstecktiefe der Drähte in die Öffnungen 15 wird automatisch erreicht, dass die Verformungen 7 und 12 in den Öffnungen bleiben und nicht vollständig durch die Öffnungen gedrückt werden können. Infolgedessen ist der Kondensator auf der Platte 14 fixiert, wobei ausserdem infolge der Abstützung der Lackumhüllung 13 auf der Oberseite der Platte einem Kippen des Kondensators begegnet wird. Diesem Kippen wirkt auch die Steifheit der Verformungen 7 und 12 entgegen, die in allen Richtungen nahezu gleich gross ist, dank der Tatsache, dass diese Verformungen eine ungerade Anzahl gleichmässig über den Umfang verteilter Rippen aufweisen.
Die Platte 14 mit dem darauf fixierten Kondensator und gegebenenfalls andern, in ähnlicher Weise fixierten Einzelteilen kann nun ohne Gefahr einer unerwünschten Verschiebung oder eines Herausfallens der Einzelteile z. B. zu einer Stelle transportiert werden, wo die in den Öffnungen 15 befindlichen Teile der Anschlussdrähte mittels des bekannten Tauchlötverfahrens elektrisch und mechanisch mit denLeitern
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16 verbunden werden.
Es ist nicht unbedingt notwendig, dass die in Löchern einer Platte mit gedruckter Bedrahtung fixierten
Anschlussdrähte eines Einzelteiles nach der Erfindung an der Bedrahtung festgelötet werden. Die elektri- sche und mechanische Verbindung zwischen den Anschlussdrähten und den Leitern der Bedrahtung kann infolge der Keilwirkung der Verformungen der Anschlussdrähte erhalten werden, wenn die gedruckten Leiter sich in bekannter Weise über die Wände der Löcher in der Platte erstrecken. Eine Verstärkung der Fixie- rung mittels eines Lotes kann jedoch für die Fälle erwünscht sein, in denen die Platte mit Einzelteilen starken Schwingungen oder Stössen ausgesetzt ist.
Fig. 4 zeigt einen rohrförmigen keramischen Kondensator 40 mit nach der Erfindung verformten An- schluss drähten und einem den ersten Teil dieser Verformungen bedeckenden Lackmantel, der sich nur da- durch von dem Kondensator der Fig. 1 - 3 unterscheidet, dass die hinter den Verformungen 7 und 12 lie- genden Teile 41 und 42 der Anschlussdrähte nicht abgeschnitten sind. Dieser Kondensator kann dadurch so- wohl für die Montage auf einer Platte mit gedruckter Bedrahtung-wobei dann entweder die Teile 41 und
42 abgeschnitten werden oder aber nach dem Einsetzen des Kondensators z.
B. in Richtung der Leiter 16 i abgebogen werden zur Erhaltung einer völlig zuverlässigen Verbindung mit diesen Leitern - als auch für die Montage in der üblichen Weise, wobei die Drähte mit den Anschlussdrähten anderer Einzelteile oder mit Montagestützen verbunden werden. Infolge der erwähnten Steifheit der Verformungen 7 und 12 kön- nen die Drahtteile 41 und 42 nahezu willkürlich abgebogen werden, ohne dass sie an den Stellen der Ver- formungen abgebogen werden, so dass eine Beschädigung des Lackmantels auf dem dem Kondensator zugewandten Teil der Anschlussdrähte verhütet wird.
Fig. 5 zeigt einen Einzelteil 50, der mit in radialer Richtung abgebogenen axialen Anschlussdrähten
51 und 52 versehen ist. Der Einzelteil, der ein Widerstand, ein Kondensator, eine Diode od. dgl. sein kann, ist mit einer isolierenden Umhüllung 52 und z. B. mit Koderingen 54 versehen. Die Anschlussdrähte
51 und 52 sind mit Verformungen 55 und 56 versehen, die ähnlich wie die Verformungen 7 und 12 bei den Kondensatoren der Fig. 1-4 dadurch erhalten sind, dass die Drähte an einer ungeraden Anzahl gleichför- mig über den Umfang verteilter Stellen eingedrückt werden, wodurch eine kleine ungerade Anzahl von
Rippen gebildet wird. Obgleich grundsätzlich eine grössere Anzahl von Rippen, z.
B. fünf oder sieben, ver- wendet werden kann, können die Verformungen 55 und 56, ebenso wie die Verformungen 7 und 12, am einfachsten und zweckmässigsten durch drei Rippen gebildet werden. Bei dünnen Anschlussdrähten reicht für
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stehen. Die Verformungen 55 und 56 sind an solchen Stellen angebracht, dass im abgebogenen Zustand der Anschlussdrähie diese Verformungen gerade ausserhalb der Verlängerung der zylindrischen Oberfläche des isolierenden Mantels 53 liegen. Dieser Mantel dient dann bei der Montage des Einzelteiles 50 auf einer gelochten Platte mit gedruckter Bedrahtung als Begrenzung der Einstecktiefe der Anschlussdrähte in die Löcher.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrischer Einzelteil, der mit Anschlussdrähten versehen ist, die durch örtliche Verformung eine Verbreiterung aufweisen, mittels der diese Anschlussdrähte in Öffnungen eines mit gedruckten Leitern versehenen isolierenden Trägers festgeklemmt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformung eines Anschlussdrahtes einen sternförmigen Querschnitt aufweist mit einer kleinen ungeraden Anzahl, d. h. mindestens drei, aber nicht mehr als sieben, gleichmässig über den Umfang verteilten, über den unverformten Umfang des Drahtes hinausragenden Rippen.