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Vorrichtung zum Vorerhitzen und zur Pressvorbereitung thermoplastischer
Kunststoffe
Es ist bekannt, zum Pressen von Schallplatten bestimmte thermoplastische Kunststoffe, insbesondere
Polyvinylchloridazetat, vorzuerhitzen, wobei diese Vorerhitzung im Durchblasen eines erhitzten Gases durch eine abgemessene Kunststoffmenge besteht. Die bekannten Vorrichtungen eignen sich aber nicht besonders zur Anwendung bei der Massenherstellung von z. B. Schallplatten, und ausserdem haben diese bekannten Vorrichtungen den Nachteil, dass das erhitzte Gas nacheinander durch mehrere Behälter mit
Kunststoff bläst, so dass etwaige Verunreinigungen, wie z. B. Sandkörner, zerstreut werden. Solche Ver- unreinigungen können sich aber vernichtend auf die Matrizen auswirken.
Die Vorrichtung nach der Erfindung, welche diese Nachteile nicht aufweist, eignet sich insbesondere zur Anwendung bei der Reihen- oder Massenherstellung und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vor- richtung einen waagrecht angeordneten und periodisch in einer waagrechten Ebene umlaufenden, elektrisch angetriebenen kreisförmigen Tisch besitzt, wobei im Tischbrett, regelmässig über den Umfang verteilt, in gerader Anzahl Aussparungen vorgesehen sind, von denen wenigstens ein Teil gleichfalls regelmässig über den Umfang verteilt, für die Aufnahme des zu erhitzenden Kunststoffes eingerichtet ist, dass der Tisch jeweils um den Winkelabstand zwischen zwei Aussparungen weiterschaltbar ist und feststellbar ist und dass über bzw. unter dem Tisch einige Zu- bzw.
Abführungseinrichtungen für das Gas vorgesehen sind, wobei der Winkelabstand zwischen zwei solchen Einrichtungen, bezogen auf den Abstand zwischen den Tischaussparungen, gleich ist oder ein ganzzahliges Vielfaches beträgt.
Bei einer solchen Anordnung der Zu- und Abführungseinrichtungen für das erhitzende Gas besteht die Möglichkeit, die in einer bestimmten Aussparung des Tischbrettes befindliche Kunststoffmenge an einer ersten stationären Erhitzungsstelle und später an einer andern stationären Erhitzungsstelle zu erhitzen, wodurch diese Vorrichtung schneller als die bekannte Vorrichtung arbeiten kann. Die Gasströmungen an den beiden oder mehreren stationären Erhitzungsstellen können zweckvoll getrennt gehalten werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform dieser Vorrichtung enthält der Tisch sechs Aussparungen, von denen jede zweite Aussparung für die Aufnahme des zu erhitzenden Kunststoffes eingerichtet ist, und des weiteren zwei Gaszufuhr- bzw. Gasabführungseinrichtungen vorgesehen sind, deren Winkelabstand das Doppelte der Winkelabstände der Aussparungen ist, so dass der in jeder zweiten Aussparung vorhandene Kunststoff, wenn dieser sich zwischen den Einrichtungen befindet, sich selbst überlassen bleibt.
Durch die Verwendung dieser Vorrichtung wird erreicht, dass zwischen diesen beiden Einrichtungen sich eine Stellung des Tischbrettes befindet, in der dem Stoff keine Wärme zugeführt wird ; dadurch kann der Kunststoff möglichst gleichmässig erhitzt und der Temperaturgradient in dem Stoff recht klein gehalten werden. Man kann dabei, wenn dies erwünscht ist, an der ersten Gaszuführungs- bzw. Gasabführungseinrichtung das erhitzende Gas in der einen Richtung durch die Kunststoffmenge führen und an der zweiten Gaszu- bzw. Gasabführungseinrichtung das Gas in entgegengesetzter Richtung durch die sich zeitlich dort befindende Kunststoffmenge hindurch führen.
Bei einer solchen Ausführungsform wird auch noch die Möglichkeit geboten, die zwischen den Aussparungen für den Kunststoff befindlichen Aussparungen zur Aufnahme von für die Schallplattenanfertigung benötigten Etiketten einzurichten. Diese Etiketten, welche stark hygroskopisch sind, können also gegebenenfalls bei ihrem Transport in dem Tischbrett ebenso vorerhitzt werden.
Um Stössen beim Anlassen des Tisches, wodurch Kunststoffkörner aus den Aussparungen herausfliegen können, möglichst zu vermeiden, wird der Tisch nach einer Ausführungsform der Erfindung mittels eines Elektromotors mit ebenso vielen getrennt erregbaren Polen angetrieben wie Aussparungen vorgesehen sind.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Heizdrehtisches zum Vorerhitzen und zur Pressvorbereitung von körnigem Polyvinylchloridazetat sowie zum Vorerhitzen von Etiketts, Fig. 2 eine Vorderansicht dieses Drehtisches, in der Pfeilrichtung gemäss Fig. 1 gesehen, Fig. 3 eine Draufsicht des Drehtisches, Fig. 4 eine schematisch dargestellte Draufsicht des Drehtisches, Fig. 5 einen Querschnitt des Tisches gemäss der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Heizelement mit zugeordnetem Regelventil zur Regelung
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Das Anschlussstück 10 zum Anschluss des Zuführungsrohres 9 an die obere Seite des dosenförmigen Teils 2 ist in Fig. 7 dargestellt. Ein kegelförmiger Körper 44 ist fest auf der oberen Seite des dosenförmigen Teils 2 befestigt. Im kegelförmigen Körper 44 ist ein Zylinder 45, in dem sich ein Druckkolben 46 bewegen kann, fest angeordnet. Ein ringförmiger Körper 47 ist durch mehrere Speichen 48 mit einem Mittelteil 49 verbunden und dieser Mittelteil wird mittels einer Zugfeder 50 gegen den Druckkolben 46 gedrückt. Der Ring 47 ist mittels einer elastischen ringförmigen Scheibe 51 mit dem Deckel des dosenförmigen Teils 2 verbunden.
Wird nun in die Leitung 52 Luft unter Druck eingelassen, so bewegt sich der Kolben 46 abwärts und der Ring 47 drückt sich rings um eine Aussparung auf den Rand des Tisches 14, so dass die Luft durch den in der Aussparung vorhandenen Kunststoff oder durch die Etiketten geblasen wird.
Die Austriebsvorrichtung 11 besteht aus einem einfachen, pneumatisch wirkenden Hebezylinder.
Für die Greif- und Hebevorrichtung 12 der Etiketten wird eine dazu geeignete Vorrichtung verwendet.
Die Dosiervorrichtung 13 besitzt eine nicht dargestelltes Ventil, das durch einen pneumatisch bewegten Kolben mit Zylinder 53 bewegt wird.
Es ist einleuchtend, dass die Bedienung der Vorrichtung völlig automatisiert werden kann, insoweit, als das Entfernen des erhitzten Kunststoffes und das Entfernen der erhitzten und gehobenen Etiketten von Hand erfolgt. Die Stromzuführung zum Elektromotor des Drehtisches und die Bedienung der verschiedenen Hähne, die Luft unter Druck in die Leitungen lassen, kann durch Relais geregelt werden, die an sich wieder von einem umlaufenden, gegebenenfalls elektrisch bewegten Kollektor oder einer Schaltwalze betätigt werden können.
Die beschriebene Vorrichtung bietet den weiteren Vorteil, dass, wenn plötzlich eine Stagnierung im Herstellungsvorgang der eigentlichen Schallplatte oder eines andern Pressartikels auftritt, höchstens drei verhältnismässig geringe Rohstoffmengen verlorengehen, indem sie zu lange auf verhältnismässig hoher Temperatur bleiben, ohne weiter bearbeitet zu werden, und sich also zersetzen ; bei einem bekannten Ofen, in dem eine grosse Anzahl von Portionen durch durchströmende warme Luft langsam erhitzt wird, gehen dann manchmal fünfzig oder mehr Portionen Rohstoff verloren. Bei der dargestellten Ausführungsform betrug die Anzahl vollständiger Umdrehungen des Tisches eine je Minute. Die zwischen dem Füllen einer Aussparung und dem Entfernen der vorerhitzten Kunststoffmenge verlaufende Zeit war also 40 Sekunden.
Das eigentliche Vorerhitzen jeder Portion dauerte 2 x 10 Sekunden, im Gegensatz zum bekannten Verfahren, bei dem dies 20 Minuten dauert.
Obwohl die Zeichnung eine Ausführung darstellt, bei der in den beiden Erhitzungslagen die Luft von oben nach unten strömt, lässt sich durch eine einfache Abänderung die Vorrichtung derart ändern, dass in einer Lage die erhitzte Luft von unten nach oben strömt. Dies biete manchmal Vorteile im Zusammenhang mit einer gleichmässigen Durcherhitzung des Kunststoffs.
Das Einlegen der Etiketten in Kassetten und das Einsetzen solcher Kassetten in den dazu bestimmten Vertiefungen bietet den Vorteil, dass der Arbeitsgang für dieses Einsetzen nicht unterbrochen zu werden braucht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Vorerhitzen und zur Pressvorbereitung von zum Pressen von Schallplatten bestimmten thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchloridazetat, in kornförmigem Zustand, wobei das Vorerhitzen mittels Durchblasens eines erhitzten Gases durch eine abgemessene Kunststoffmenge erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen waagrecht angeordneten und periodisch in einer waagrechten Ebene umlaufenden, elektrisch angetriebenen kreisförmigen Tisch (14) besitzt, wobei im Tischbrett, regelmässig über den Umfang verteilt, in gerader Anzahl Aussparungen (15, 16, 17, 19, 20, 21) vorgesehen sind, von denen wenigstens ein Teil (15, 16, 17), gleichfalls regelmässig über den Umfang verteilt, für die Aufnahme des zu erhitzenden Kunststoffes eingerichtet ist,
dass der Tisch jeweils um den Winkelabstand zwischen zwei Aussparungen weiterschaltbar und feststellbar ist und dass über bzw. unter dem Tisch einige Zu- bzw. Abführungseinrichtungen (7, 8, 9, 10, 42, 43) für das Gas vorgesehen sind, wobei der Winkelabstand zwischen zwei solchen Einrichtungen, bezogen auf den Abstand zwischen den Tischaussparungen, gleich ist oder ein ganzzahliges Vielfaches beträgt.