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Verfahren zur kontinuierlichen Entwässerung bezw. Entsäftung von mineralischen, pflanzlichen und tierischen Stoffen.
Nach dem Patent Ni-. 7612, Zusatz zu Patent Nr.. 548ï, wird dio Entwässerung von mineralischen, pflanzlichen und tierischen Stoffen mit Hilfe der Elektroosmose derart ausgeführt, dass man die zerkleinerte, zu entwässernde oder zu entsäftende Masse, z. B. Torfbrei, Schlick, zerkleinerte Zuckerrüben etc., in einen Kasten bringt, dessen durchlöcherten Boden als Kathode dient, während die Anode wie ein Deckel auf das im Kosten beiindliche Material gelegt wird. Sobald durch die Einwirkung des Stromes die genügende Menge Wasser entfernt ist, wird der Kasten oder Rahmen entleert und muss sodann von neuem gefüllt werden.
Während der zur Füllung und Entleerung notwendigen Zeit tritt naturgemäss eine Pause in der elektroosmotischen Entwässerung ein, die namentlich dann, wenn die Elektroosmose nur eine kurze Zeit andauert, einen beträchtlichen Verlust an Arbeitszeit und damit eine Verminderung der Produktionsmenge bedeutet. Es musste daher das Bestreben darauf gerichtet sein, das Verfahren der elektroosmotischen Entwässerung kontinuierlich zu gestalten, derart, dass die Zuführung des frischen und die Abführung des entwässerten Materials ununterbrochen während der Elektroosmose erfolgt. Ein solches uuunterbrochf'nes Verfahren wird schon mittels des in der Patentschrift Nr. 5487 beschriebenen Apparates angestrebt.
Bei demselben wird das zu entwässernde oder zu entsäftende Gut zwischen den konzentrisch angeordneten Elektroden durch eine Schnecke beständig vorwärtsbewegt und gemischt. Indessen hat diese Arbeitsweise praktisch zu keinem Erfolge geführt, weil infolge der fortwährenden Mischung des Torfes der elektroosmotische Entwässerungseffekt teilweise vernichtet wird und ausserdem bei sehr weitgehender Trocknung das Material so steif wird, dass ein Vorwärtsbewegen desselben nicht mehr möglich wird.
Es wurde nun gefunden, dass man die elektroosmotische Entwässerung in kontinuierlicher Arbeitsweise ausführen kann, wenn man das zu entwässernde Material derart zwischen oder mit den Elektroden vorwärtsbewegt, dass eine Durchmischung desselben nicht stattfindet. Die zu entwässernde Masse befindet sich also in andauernder oder periodischer Vorwärtsbewegung ; es wird dadurch möglich, fortwährend frisches Gut nach Massgabe dieser Vorwärtsbewegung zu- und entwässertes bezw. entsäftetes Material abzuführen.
Dieses Verfahren kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. Am einfachsten gestaltet siel : dasselbe, wenn das zu entwässernde Gut nicht für sich, sondern gleichzeitig mit beiden oder mindestens mit einer Elektrode in Bewegung gesetzt wird, im letzteren
Falle mit der Elektrode, an welcher die Flüssigkeit abläuft, also in der Regel der negativen.
Die Elektroden sind hier gleichzeitig das Transportmittel für das zu entwässernde Gut.
Bei der praktischen Ausführung bedient man siel) in diesem Falle zweckmässig breiter,
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der zweiten Elektrode gefthrt, welch letztere infolge ihrer geneigten Stellung oder auch durch eine besonders angebrachte Vorrichtung zur Sicherung eines guten Kontaktes, sowie zur Beförderung des Ablaufes einen gewissen gleichmässigen oder periodischen Druck auf das Material ausübt. Das zu entwässernde material wird an einem Ende einer nach diesen
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einen oder beide Pole anwärmen.
Statt, wie beschrieben, beide Elektroden in Form eines endlosen Bandes mit dem zu entwässernden oder zu entsaftenden Gut in Bewegung zu setzen, kann das vorliegende Verfahren auch so ausgeführt werden, dass man nur eine der Elektroden, gewöhnlich die negative, als Transportband ausbildet, während die zweite feststeht, aber so eingerichtet ist, dass sie auf dem Material wie ein Deckel aufliegt, der von dem Material bei der Vorwärtsbewegung abgehoben und beim Stillstand wieder aufgelegt wird. Die Vorwärtsbewegung erfolgt hier also periodisch. Im übrigen aber geschieht die Ausführung wie oben beschrieben. Es bedarf keines besonderen Hinweises, dass man zwischen Elektroden und Material durchlässige Niclltleiter, wie Tücher etc., legen und dadurch das Material vor der chemischen Wirkung des Stromes schützen kann.
Eine weitere Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens besteht schliesslich darin, dass man beide Elektroden feststehend anordnet und das Gut durch ein Transportband aus nichtleitendem, durchlässigem Material zwischen den beiden Elektroden vorwärtsbewegt. Das Transportband bewegt sich entweder gleitend an den Elektroden vorbei, die Bewegung liann dann gleichmässig oder periodisch sein, oder es werden beide oder eine der Elektroden während der Vorwärtsbewegung abgehoben, in den dazwischenliegenden Ruhepausen dagegen gegen die Bänder und damit gegen das zu entwässernde Gut gepresst. In dieser Phase iiudot die elektroosmotische Entwässerung statt.
Um ein Unterbrechen des Stromes beim Abheben von einer oder beiden Elektroden zu verhindern, werden entweder mehrere Apparate gleichzeitig in Betrieb gehalten, die so zusammenarbeiten, dass während in dem einen Apparat das Transportband vorwärtsbewegt wird, die übrigen sich in Ruhe befinden, oder es wird z. B. bei Anwendung nur eines Apparates beim Abheben der Pole ein Widerstand automatisch eingeschaltet, wodurch eine Unterbrechung des Stromes ebenfalls verhindert wird.
Bei dem vorliegenden Verfahren können natürlich alle die Faktoren angewendet werden, wie Anwärmen der Pole, Anwärmen des Materials, die Anwendung intermittierenden Druckes, welche sich für die elektroosmotische Entwässerung bezw. Entsäftung als vorteilhaft rwicsfn haben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur kontinuierlichen Entwässerung bezw. Entsäftung von mineralischen, pflanzlichen und tierischen Stoffen in Schlamm-oder Breiform mit Hilfe der Elektroosmose, dadurch gekennzeichnet, dass man das zu entwässernde bezw. zu entsäftende Gut mit oder
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Durchmischung des Gutes verhindert wird.