DE4321383C1 - Verfahren zum Entleerungsbetrieb einer Preßvorrichtung für die Entwässerung von Schlamm - Google Patents
Verfahren zum Entleerungsbetrieb einer Preßvorrichtung für die Entwässerung von SchlammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entleerbetrieb
einer Preßvorrichtung für die Entwässerung von Schlamm,
insbesondere für die Entwässerung von schwerentwässerbarem
Schlamm. Schwerentwässerbare Schlämme sind insbesondere Ab
wasserschlämme, wie Klärschlämme aus biologischen Abwas
serreinigungsanlagen, aber auch sogenannte Hydroxidschlämme
und Schlämme mit Fett sowie mit eiweißhaltigen Bestand
teilen. Die letztgenannten Schlämme entstehen z. B. bei der
Lebensmittelherstellung. Andere schwerentwässerbare Schläm
me fallen in galvanotechnischen Betrieben an.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Entwässerung
eines Schlammvolumens aus Schlamm, insbesondere aus schwer
entwässerbarem Schlamm (DE 40 13 786 A1), wobei in dem
Schlammvolumen flexible Trennstränge angeordnet werden, die
das Schlammvolumen in autodraine Volumenbereiche aufteilen,
wobei das Schlammvolumen unter unkontrollierter flexibler
Verformung der darin angeordneten Trennstränge durch Bil
dung von Faltungen mit einem Entwässerungspreßdruck
von über 10 bar zu einem entwässerten Schlammkuchen ver
dichtet wird, und wobei der Schlammkuchen danach durch
Strecken der Trennstränge aufgebrochen wird. Die Trenn
stränge können gleichzeitig als Drainagestränge, d. h. als
besondere Leitungssysteme (DE 41 11 973 C1), ausgebildet
sein, so daß über diese das Filtrat abgeführt wird. Im all
gemeinen durchsetzen bei dem bekannten Verfahren die Trenn
stränge das Schlammvolumen in Verdichtungsrichtung.
Die bekannten Maßnahmen haben sich bewährt. Sie werden mit
Hilfe einer Preßvorrichtung besonderen Aufbaues durchge
führt. Die Preßvorrichtung weist zwei einander gegenüber
liegende, kreisscheibenförmige Druckplatten und ein Druck
rohr auf. Zwischen den Druckplatten sind die Trennstränge
angeordnet. Das Druckrohr ist zwischen einer Preßstellung
und einer Entleerstellung verschiebbar. Die beiden Druck
platten werden mit Hilfe von zumindest einer Zylinder/Kol
ben-Anordnung beim Preßtakt aus einer Ausgangsposition
heraus im Druckrohr aufeinanderzu bewegt, wobei sich die
Trennstränge in der schon beschriebenen Weise unkontrol
liert flexibel verformen. Die beiden Druckplatten werden
beim Entleertakt bei in Entleerstellung befindlichem Druck
rohr wieder in die Ausgangsposition zurückbewegt, wobei
sich die Trennstränge spannen. Es versteht sich, daß die
Preßvorrichtung übliche Einrichtungen für den Eintrag des
zu entwässernden Schlammes, den Abzug des Filtrates und den
Austrag der verbleibenden Feststoffe aufweist. Befindet
sich das Druckrohr in der Preßstellung, so bildet es mit
den Druckplatten als Boden und/oder Kolben die Preßkammer,
in der die Entwässerung erfolgt, wobei sich das Volumen der
Preßkammer nach Maßgabe der Bewegung von zumindest einer
Druckplatte verkleinert, so daß der Entwässerungspreßvor
gang stattfindet. Auch das Arbeiten mit solchen Preßvor
richtungen hat sich bewährt. Es kommt jedoch, je nach der
Zusammensetzung des zu entwässernden Schlammes, vor, daß
Feststoffe an den Trennsträngen haften bleiben oder die
Austragung der Feststoffe aus dem Bereich zwischen den
Druckplatten nicht hinreichend schnell erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Entleerungsbetrieb einer Preßvorrichtung des beschriebenen
Aufbaues für die Entwässerung von Schlamm und insbesondere
für die Entwässerung von schwerentwässerbarem Schlamm zu
schaffen, welches zu einem sehr vollständigen Austragen
der Feststoffe führt, und zwar in sehr kurzen Zeiten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein
Verfahren zum Entleerungsbetrieb einer Preßvorrichtung für
die Entwässerung von Schlamm, insbesondere für die Ent
wässerung von schwerentwässerbarem Schlamm, wobei die
Preßvorrichtung zwei einander gegenüberliegende, kreis
scheibenförmige Druckplatten und ein Druckrohr aufweist,
wobei zwischen den Druckplatten Trennstränge angeordnet
sind, wobei das Druckrohr zwischen einer Preßstellung und
einer Entleerstellung verschiebbar ist, wobei die beiden
Druckplatten mit Hilfe von zumindest einer Zylinder/Kol
ben-Anordnung beim Preßtakt aus einer Ausgangsposition
heraus im Druckrohr aufeinander zu bewegbar sind, so daß
sich die Trennstränge unkontrolliert flexibel verformen,
und wobei die beiden Druckplatten beim Entleertakt bei in
Entleerstellung befindlichem Druckrohr wieder in die Aus
gangsposition zurückbewegbar sind, wobei sich die Trenn
stränge spannen. In Kombination dazu ist das erfindungs
gemäße Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine der Druckplatten beim Entleertakt und/oder in der
Ausgangsposition einer Schwenkbewegung oder in axialer
Richtung einer Rüttelbewegung oder Vibrationsbewegung
unterworfen wird oder die beiden Druckplatten synchron um
ihre Achse gedreht werden und dadurch an den Trennsträngen
anhaftende Schlammkuchenteile abgeworfen werden. Besonders
bewährt haben sich in diesem Zusammenhang Maßnahmen, die
dazu führen, daß die Trennstränge durch die Abwerfbewegung
entspannt und wieder gespannt werden, und zwar mit gleich
sam ruckartigen Bewegungen und folglich ruckartigem
Spannen und Entspannen. Zu sehr guten Ergebnissen kommt
man auch, wenn eine der Druckplatten einer Schwenkbe
wegung unterworfen wird, beispielsweise im Schwenkbereich
von etwa 180° bis zu maximal 360°. Das gleiche gilt, wenn
die beiden Druckplatten synchron um ihre Achse gedreht
werden, was ebenfalls als eine Schwenkbewegung erfolgen
kann, die hin und her drehend durchgeführt wird, und zwar im
Winkelbereich von etwa 180° bis 360°. Die beschriebenen
Verfahrensmaßnahmen können gleichzeitig und in zeitlicher
Folge durchgeführt werden. Im Rahmen der Erfindung liegt
es, bei der Ausführungsform, bei der beide Druckplatten
synchron um ihre Achse gedreht werden, zusätzlich die
Trennstränge über ihre Länge mit Hilfe einer rotierenden
Bürste abzubürsten, die bei in Entleerstellung befind
lichem Druckrohr längs des Raumes angeordnet und/oder
bewegt wird, in dem sich die Trennstränge befinden, und
die mit zu den Druckplatten entgegensetztem Drehsinn
angetrieben wird.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei
Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein sehr
optimaler Entleerbetrieb einer Preßvorrichtung des ein
gangs beschriebenen Aufbaues für die Entwässerung von
Schlamm und insbes. von schwerentwässerbarem Schlamm
möglich ist. An den Trennsträngen bleiben anhaftende
Feststoffteile nicht
mehr in störendem Maße hängen. Die Entleerung kann in sehr
kurzer Zeit durchgeführt werden, so daß die Preßvorrichtung
insgesamt mit sehr kurzer Taktzeit, anders ausgedrückt mit
sehr hoher Leistung, betrieben werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Preßvorrichtung für die
Entwässerung von Schlamm, die für das erfindungsge
mäße Verfahren zum Entleerbetrieb eingerichtet ist,
Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand
nach Fig. 1,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 in anderer Funktionsstel
lung,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der
Fig. 1 in anderer Funktionsstellung,
Fig. 5 einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand
der Fig. 4 und
Fig. 6 und 7 eine andere Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Preßvorrichtung entsprechend Fig. 4 und 5.
In den Figuren erkennt man zunächst eine Preßvorrichtung
für die Entwässerung von Schlamm, insbesondere für die
Entwässerung von schwerentwässerbarem Schlamm. Die Maßnah
men, die für die Eintragung des zu entwässernden Schlammes,
für den Filtratabzug und für den Feststoffaustrag insgesamt
erforderlich sind, wurden nicht gezeichnet, um die erfin
dungsgemäßen Maßnahmen um so deutlicher darzustellen.
Zur Preßvorrichtung gehören zwei einander gegenüber
liegende, kreisscheibenförmige Druckplatten 1 und 2 sowie
ein Druckrohr 3. Zwischen den Druckplatten 1, 2 sind Trenn
stränge 4 angeordnet, was in der Fig. 1 dargestellt wurde.
Das Druckrohr 3 ist zwischen einer Preßstellung P und eine
Entleerstellung E verschiebbar. Die Entleerstellung E wurde
in der Fig. 1 gezeichnet. Die Preßstellung P wurde in der
Fig. 1 nur angedeutet. In der Fig. 4 befindet sich das
Druckrohr 3 auf dem Weg zwischen Preßstellung P und Ent
leerstellung E. Die beiden Druckplatten 1, 2 sind mit Hilfe
einer Zylinder/Kolben-Anordnung 5 beim Preßtakt aus einer
Ausgangsposition heraus im Druckrohr 3 aufeinanderzu beweg
bar, wobei sich die Trennstränge 4 unkontrolliert flexibel
verformen. Die beiden Druckplatten 1, 2 sind beim Entleer
takt bei in Entleerstellung befindlichem Druckrohr 3 wieder
in die Ausgangsposition zurückbewegbar, wobei sich die
Trennstränge 4 spannen. Insoweit wird zur Erläuterung auf
die DE 40 13 786 A1 verwiesen.
Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig.
1 bis 3 entnimmt man, daß zumindest eine der Druckplatten,
im Ausführungsbeispiel die Druckplatte 1, beim Entleertakt
oder in der Ausgangsposition einer Abwerfbewegung
unterworfen wird, wodurch erreicht wird, daß an den
Trennsträngen 4 anhaftende Feststoffanteile abgeworfen
werden. Dazu ist, wie die Fig. 1 bis 3 erkennen lassen, die
Druckplatte 1 in axialer Richtung einer Rüttelbewegung oder
Vibrationsbewegung zu unterwerfen. Im Ausführungsbeispiel
geschieht dieses gleichsam ruckartig über die gestuften
Exzenterscheiben 6, die nach Maßgabe der eingezeichneten
Pfeile rotierend angetrieben sind. Auf diese Weise entsteht
eine von einer Feder 7 unterstützte Abwerfbewegung der
Trennstränge 4 zwischen Spannen und Lockerung, wodurch
Feststoffteile von den Trennsträngen 4 sehr vollständig und
kurzzeitig abgeworfen werden können. Dieses kann dadurch
unterstützt werden, daß eine der Druckplatten 1 oder 2
einer Schwenkbewegung unterworfen wird, und zwar im Bereich
von etwa 180°, evtl. aber auch bis zu 360°. Das wurde im
einzelnen nicht gezeichnet. Aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 1 und 4 entnimmt man auch, daß beide
Druckplatten 1, 2 synchron um ihre Achse gedreht werden
könnten, was ebenfalls nicht gezeichnet wurde. Man kann zum
Abwerfen von an den Trennsträngen 4 anhaftenden
Feststoffanteilen die beschriebenen Maßnahmen auch einzeln
verwirklichen, obwohl sich eine Kombination der
beschriebenen Maßnahmen empfiehlt. Werden die beiden Druck
platten 1, 2 synchron um ihre Achse gedreht, so können die
Trennstränge 4 über ihre Länge zusätzlich mit Hilfe einer
rotierenden Bürste 8 abgebürstet werden, die sich längs der
gespannten Trennstränge 4 erstreckt oder längs der
gespannten Trennstränge 4 bewegt wird.
Die Fig. 6 und 7 zeigen die Ausführungsform, bei der die
beiden Druckplatten 1, 2 rotierend angetrieben sind. Man
erkennt außerdem eine rotierende Bürste 8 an einem Schwenk
arm.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entleerungsbetrieb einer Preßvorrichtung
für die Entwässerung von Schlamm, insbesondere für die
Entwässerung von schwerentwässerbarem Schlamm, wobei die
Preßvorrichtung zwei einander gegenüberliegende, kreis
scheibenförmige Druckplatten und ein Druckrohr aufweist,
wobei zwischen den Druckplatten Trennstränge angeordnet
sind, wobei das Druckrohr zwischen einer Preßstellung und
einer Entleerstellung verschiebbar ist, wobei die beiden
Druckplatten mit Hilfe von zumindest einer Zylinder/
Kolben-Anordnung beim Preßtakt aus einer Ausgangsposition
heraus im Druckrohr aufeinanderzu bewegbar sind, so daß
sich die Trennstränge unkontrolliert flexibel verformen,
und wobei die beiden Druckplatten beim Entleertakt bei in
Entleerstellung befindlichem Druckrohr wieder in die
Ausgangsposition zurückbewegbar sind, wobei sich die
Trennstränge spannen, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest eine der Druckplatten beim
Entleertakt und/oder in der Ausgangsposition einer
Schwenkbewegung oder in axialer Richtung einer
Rüttelbewegung oder Vibrationsbewegung unterworfen wird
oder die beiden Druckplatten synchron um ihre Achse
gedreht werden und dadurch an den Trennsträngen anhaftende
Feststoffanteile abgeworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim synchronen Drehen der beiden Druckplatten die Trenn
stränge über ihre Länge zusätzlich mit Hilfe einer
rotierenden Bürste abgebürstet werden, die längs des
Raumes angeordnet und/oder bewegt wird, in dem sich die
Trennstränge befinden, und die mit zu den Druckplatten
entgegengesetztem Drehsinn angetrieben wird.
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DE (1) | DE4321383C1 (de) |
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1993
- 1993-06-26 DE DE4321383A patent/DE4321383C1/de not_active Expired - Fee Related
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