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Kontaktanordnung für elektrische Leistungsschalter
Die Erfindung betrifft ein sogenanntes dreistufiges Kontaktsystem, insbesondere für NiederspannungsLeistungsschalter, das aus Haupt-, Zwischen-und Abreisskontakten besteht. Dreistufige Kontaktsysteme werden besonders bei Leistungsschaltern mit hohem Ausschaltvermögen verwendet. Der Zwischenkontakt hat die Aufgabe, nach dem Öffnen der Hauptkontakte die Umleitung des Stromes von den Hauptkontakten auf die Abreisskontakte zu erleichtern. Die Abreisskontakte geben beim Einschalten als erste Kontakt und werden beim Ausschalten als letzte voneinander getrennt, so dass sich zwischen ihnen der Lichtbogen ausbildet.
Die Nachteile der üblichen Kontaktsysteme dieser Art liegen in der viel Aufwand erfordernden Auslegung der Kontaktanordnung. Ausserdem sind die bekannten dreistufigen Kontaktsysteme nicht für die in jüngster Zeit vorgeschlagenen Leistungsschalter geeignet, die wahlweise entweder als selektiv gestaffelte Leistungsschalter mit einstellbarer Auslöseverzögerung eingesetzt werden können oder als Schalter mit strombegrenzender Schnellausschaltung innerhalb der ersten Halbwelle des Kurzschlussstromes.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktanordnung für elektrische Leistungsschalter, die aus festem und beweglichem Kontaktstück mit Haupt-, Zwischen- und Abreisskontakten besteht. Erfindungsgemäss ist der Zwischenkontakt des festen Kontaktstückes derart ausgebildet, dass er während des Ein- und Ausschaltvorganges als Drehachse und Abwälzkontakt für das bewegliche Kontaktstück dient. Die Anordnung ist ferner so getroffen, dass sich der Zwischenkontakt vorzugsweise unmittelbar an den Hauptkontakt anschliesst und dass das bewegliche Kontaktstück im Einschaltzustand in Dreipunktauflage auf dem Hauptund dem Zwischenkontakt aufliegt, während sich die Abreisskontakte nicht berühren.
Der Abreisskontakt ist in zwei parallele Kontaktauflagestellen unterteilt, die vorteilhaft durch einen Einschnitt getrennt sein können, in den eine Isolierwand hineinragt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen und den Ansprüchen hervor. Es zeigen : Fig. l die erfindungsgemässe Kontaktanordnung in Seitenansicht und im eingeschalteten Zustand, Fig. 2 das feste Kontaktstück mit Blick auf die Kontaktflächen, Fig. 3 die Kontaktanordnung nach Fig. l in perspektivischer Ansicht im Ausschaltzustand, Fig. 4 schematisch den Abwälzvorgang des beweglichen Kontaktstückes auf dem festen Kontaktstück beim Ausschalten, Fig. 5 eine Abwandlung, der in Fig. l - 3 dargestellten Ausführungsform.
Die Stromschiene 8 trägt das feste Kontaktstück, das aus dem Teil 1 mit den beiden parallelen Hauptkontakten 2 und 2a und dem Zwischenkontakt 4 sowie dem Teil 3 mit den beiden parallelen Abreisskontakten 6 und 6a und dem Lichtbogenlaufhorn 5 besteht. Beide Teile sind leicht auswechselbar mit einer einzigen Schraube 7 an der Stromschiene 8 befestigt. Gegenüber dem festen Kontaktstück befindet sich das über ein biegsames Band angeschlossene bewegliche Kontaktstück 9 mit der Kontaktdruckfeder 10.
Im eingeschalteten Zustand der Kontaktanordnung (Fig. 1) ruht das bewegliche Kontaktstück 9 in Dreipunktauflage auf den Hauptkontakten 2 und 2a und dem Zwischenkontakt 4, während die für die Lichtbogenzündung vorgesehenen Abreisskontakte einen geringen Abstand A zum beweglichen Kontaktstück einhalten.
Sobald ein Kurzschluss eintritt, wird das bewegliche Kontaktstück 9 durch elektrodynamische Kräfte, die auf das biegsame Anschlussband wirken, um den Zwischenkontakt 4 gedreht, wobei die Berührungstellen an den Hauptkontakten frei werden (Fig. 4), während sich die Abreisskontakte berühren. Sodann
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hebt sich das bewegliche Kontaktstück auch vom Zwischenkontakt 4 ab, so dass es nur noch die Abreisskontakte 6 und 6a berühren. Bei dem Bewegungsvorgang stützt sich das bewegliche Kontaktstück 9 solange auf der Feder 10 ab, bis die völlige Öffnung der Kontaktanordnung durch dieEntklinkung des Schaltschlosses erfolgt. Beim Einschalten spielt sich der Abwälzvorgang in umgekehrter Richtung ab.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Kontaktanordnung wird eine äusserst günstige Stromkommutierung von den Haupt- auf die Zwischen- und weiter auf die Abreisskontakte erreicht, so dass die Hauptkontakte von Spratz-, Lichtbogen-und Schweisserscheinungen freigehalten werden. Das feste Kontaktstück ist einfach, kompakt und leicht auswechselbar aufgebaut. Sowohl im eingeschalteten Zustand, als auch in der Übergangsphase während des Ausschaltzustandes liegt das bewegliche Kontaktstück in sicherer Dreipunktauflage auf dem festen Kontaktstück. Durch die besondere Ausbildung der Kontaktanordnung wird eine von Kippmomenten um die Längsachse des beweglichen Kontaktstückes freie Abwälzung gewährleistet.
Durch den Abwälzvorgang wird der Kontaktdruck von den Hauptkontakten und den Zwischenkontakten unter Kontaktdruckverstärkung auf die Abreisskontakte verlagert, wobei das bewegliche Kontaktstück immerstatischbestimmt abgestützt ist. Die gleichen Vorteile ergeben sich natürlich in umgekehrter Weise beim Einschaltvorgang.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind die Lichtbogenhörner mit einem Einschnitt 11 versehen, in den dielsoliertrennwand 12 hineinragt. Diese Ausführung ist besonders bei der Abschaltung hoher Kurzschlussströme vorteilhaft, da der Lichtbogen in parallele Bögen aufgeteilt wird, so dass die Löschkammern volumenmässig besonders klein gehalten werden können.
Die Kontaktanordnung ist besonders geeignet bei Leistungsschaltern, die wahlweise entweder als Schalter mit selektiver Auslöseverzögerung, oder als Schalter mit strombegrenzender Schnellausschaltung eingesetzt werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kontaktanordnung für elektrische Leistungsschalter bestehend aus festem und beweglichem Kon-
EMI2.1
kontakt des festen Kontaktstückes derart ausgebildet ist, dass er während des Ein- und Ausschaltvorganges als Drehachse und Abwälzkontakt für das bewegliche Kontaktstück dient.