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Verleimter Holzträger, insbesondere 1-Träger, sowie
Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft verleimte Holzträger-insbesondere 1-Träger-, deren Flansche aus drei mit- einander verleimten Holzschichten mit abwechselnd achsenparallel und quer liegender Faserung bestehen sowie weiters Verfahren zur Herstellung solcher Holzträger mit einseitig längsgenuteten Flanschen.
Bei bisher bekannten Holzträgern dieser Art sind auf beide Stirnflächen des Steges die mehrschichtig aufgebauten und durchwegs achsenparallel gefaserten Flansche aufgeleimt : die Herstellung dieser Trägerflansche ist jedoch sehr zeitraubend, weil die Holzschichten einzeln mit Leim bestrichen, aufeinander- geschichtet und danach die so gebildeten Flansche mindestens 8 h lang unter hohem Druck gepresst werden müssen. die Bruchsicherheit solcher Trägerflansche im Bereich der grössten Biegungsbeanspruchung ist jedoch bei bester Verleimung verhältnismässig gering.
Weiters wurden auch schon Holzträger vorgeschlagen, bei denen die Gurte oder Flansche aus je drei miteinander verleimten, horizontal verlaufenden Holzschichten gleicher Stärke bestehen, wobei die Fa- sern der mittleren Schicht parallel, die der beiden äusseren Schichten dagegen quer oder rechtwinklig zur Trägerlängsrichtung verlaufen. Auch bei den so ausgebildeten Stegträgerflanschen ist die Bruchsicherheit im Bereich der grössten Biegungsbeanspruchung verhältnismässig gering.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Stegträger besteht darin, dass der Trägersteg an seiner oberen und unteren Längskante schwalben- schwanzförmig profiliert, also beiderseits eingekerbt ist und die Trägerflansche mit ihren entsprechend schwalbenschwanzförmig profilierten Längsnuten von einem Ende aus auf die Ober-und Unterkante des Steges aufgeschoben werden müssen. Dabei ist aber keine sichere Verleimung des Steges mit den Flanschen gewährleistet, weil zumindest ein Teil des vor dem Aufschieben der Flansche aufgetragenen Leimes wieder abgestreift wird. Davon abgesehen bewirken die durch die schwalbenschwanzförmige Profilierung der Steglängskanten bedingten Einkerbungen eine erhebliche Schwächung des Stegquerschnittes an besonders stark beanspruchten Stellen.
Alle diese Nachteile bekannter Stegträger aus Holz werden durch die Erfindung beseitigt, die zunächst darin besteht, dass bei einem verleimten Holzträger, insbesondere I-Träger, dessen Flansche aus drei horizontalen, abwechselnd längs und quer zur Trägerlängsrichtung verlaufenden Holzschichten bestehen, die mittlere Holzschicht der Trägerflansche mit ihren Fasern quer zur Trägerlängsrichtung verläuft und ihre Dicke erheblich geringer ist als die Dicke der mit ihren Fasern in Trägerlängsrichtung verlaufenden äusseren Holzschichten. Vorzugsweise beträgt die Dicke der mit ihren Fasern quer zur Träger- längsrichtung verlaufenden Flanschschicht oder Feder etwa 10 -160/0 der Gesamtflanschdicke.
Ferner weist je eine der mit ihren Fasern in Trägerlängsrichtung verlaufenden äusseren Schichten der Flansche eine nur schwach schwalbenschwanzförmig profilierte Längsnut auf, mittels welcher die Flansche auf die nicht eingekerbten, also ungeschwächten Längskanten des senkrechten Trägersteges aufgeleimt werden. Die Längsnuten in den Flanschen werden erfindungsgemäss so bemessen, dass ihre Breite an den Aussenkanten etwa 0, 2-0, 4 mm geringer, an den inneren Nutenecken mindestens dagegen ebenso gross ist wie die Dicke des darin einzuleimenden Trägersteges.
Das Aufleimen derartiger Trägerflansche auf die Trägerstege erfolgt erfindungsgemäss in der Weise, dass die Trägerflansche durch Einspannen in Schraubenzwingen oder ähnliche Werkzeuge ohne Überschrei- tung der Elastizitätsgrenze des Materials so weit gebogen bzw. gewölbt werden, dass die Breite der
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Flanschnuten auch an den Aussenkanten mindestens ebenso gross ist wie die Stegdicke, und dass die so ge- bogenen Trägerflansche auf die vorher mit einem Leimauftrag versehenen Längskanten des Steges aufge- setzt werden, worauf ein Entspannen der aufgesetzten Flansche und damit ein Zurückfedern derselben in ihre Ausgangsstellung erfolgt.
Auf Auf diese Weise ist eine zuverlässige Verleimung der Trägerflansche mit den Stegkanten auf der gan- zen Trägerlänge gewährleistet. Nach dem Lösen der Schraubzwingen üben die Seitenflächen der Flansch- nuten infolge der Eigenspannung des Flanschmaterials einen so starken Pressdruck auf den Steg aus, dass sich ein Einspannen des Trägers in eine Presse erübrigt. Die Träger können mithin sofort nach dem Auf- leimen der Flansche auf den Steg transportiert bzw. weiterbearbeitet werden. Der für die Herstellung der ) erfindungsgemässen Holzträger benötigte Aufwand an Arbeitszeit und Betriebsmittel ist erheblich geringer als bei der Herstellung der eingangs erwähnten Stegträger mit Lamellengurten.
Insbesondere aber sind die nach der Erfindung ausgebildeten Stegträger erheblich höher belastbar als alle vorbekannten Stegträger gleichen Materialquerschnittes.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt ! durch einen nach der Erfindung ausgebildeten I-Träger aus Holz, Fig. 2 das Einspannen und Biegen eines
Trägerflansches vor dem Aufbringen auf den Trägersteg in etwas übertriebenem Masse.
Die Flansche des dargestellten I-Trägers bestehen aus drei horizontal verlaufenden Holzschichten a, b und c, von denen die mittlere (b) erfindungsgemäss mit ihren Fasern quer zur Trägerlängsrichtung ver- läuft und erheblich schwächer bemessen ist als die mit ihren Fasern in Trägerlängsrichtung verlaufenden äusseren Holzschichten a und c. Vorzugsweise beträgt die Dicke der mittleren Flanschschichten oder Fe- dern b 10-16ufo der gesamten Flanschdicke.
Die dem Trägersteg d zugekehrten Flanschschichten a sind in der Flanschmitte mit je einer Längs- nut f versehen. In diese Längsnuten, die bis an die mittleren Flanschschichten oder Federn b heranrei- chen, werden die ungeschwächte obere und untere Längskante des senkrechten Trägersteges eingeleimt.
Zu diesem Zweck sind die Längsnuten f derart schwach schwalbenschwanzförmig profiliert, dass ihre Brei- te an den Aussenkanten etwa 0, 2-0, 4'mm geringer, an den inneren, durch die Mittelschichten b gebil- deten Ecken dagegen mindestens ebenso gross ist wie die Dicke des darin einzuleimenden Trägersteges. In
Fig. 1 ist die Schwalbenschwanzform der Längsnuten im Interesse einer besseren Veranschaulichung über- trieben dargestellt.
Das Aufleimen der so ausgebildeten Trägerflansche a, b, c auf die Längskanten des Trägersteges b erfolgt erfindungsgemäss in der Weise, dass die Flansche zunächst gemäss Fig. 2 in mit übergreifenden C- förmigen Bügeln g und einer Gewindespindel h versehene Schraubzwingen oder ähnliche Werkzeuge ein- gespannt und durch Anziehen der Spindeln h so weit gebogen bzw. gewölbt werden, dass die Breite der
Flanschnuten f an den Aussenkanten mindestens ebenso gross ist wie die Dicke des Trägersteges d, die
Elastizitätsgrenze des Materials aber nicht überschritten wird. In diesem Zustande lassen sich die Träger- flansche ohne Schwierigkeit auf die vorher mit einem Leimauftrag versehene obere bzw. untere Längs- kante des Trägersteges d aufsetzen.
Danach werden die Schraubenzwingen g, h gelöst und abgenommen, so dass die Seitenflächen f und f"der Flanschnuten f durch die Eigenspannung des Flanschmaterials fest gegen die Seitenflächen des Steges d angepresst werden und damit eine sichere Verleimung des Träger- steges mit den beiden Trägerflanschen gewährleistet ist. Der Pressdruck, den die Seitenflächen f und f der Flanschnuten f nach dem Entspannen der Schraubzwingen g, h auf die Seitenflächen des Trägersteges ausüben, ist so stark, dass die Träger sofort nach dem Aufbringen der Flansche transportiert werden kön- nen, ohne dass die Gefahr einer Beeinträchtigung der Verleimung besteht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verleimter Holzträger, insbesondere I-Träger, dessen Flansche aus drei miteinander verleimten
Holzschichten mit abwechselnd achsenparallel und quer liegender Faserung bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass in den Flanschen die mittlere Holzschicht (b) quer gefasert und erheblich dünner ist als beide äusseren Holzschichten (a und c) mit achsenparalleler Faserrichtung.
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