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Laternengehäuse, insbesondere für Grablaternen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Laternengehäusen, insbesondere für Grablaternen, mittels im Pressverfahren hergestellter, durch 1'unktscl1weWung miteinander verbundener, entsprechend gebördelter Einzelteile, wobei es an der besonderen Formgebung liegt, dass einzelne Teile ohne zusätz- liche Massnahmen verschiedene Funktionen, wie Glasklammer, Scharnier und Belüftungseinrichtung über- nehmen können.
Eine Laterne besteht aus mehreren Einzelteilen, die früher durch Lötung oder Nietung, neuerdings durch elektrische Punktschweissung zusammengefügt werden. Grundsätzlich besteht jede Laterne aus einem
Fuss oder Sockel, einem darauf befestigten, den Laternenboden bildenden Unterteil, den Seitenstäben oder
Streben, einem darauf ruhenden haubenartigen Oberteil, einem mit dem Oberteil verbundenen Dachauf- satz und einer meist seitlich angebrachten Tür. Alle diese Teile können aus Stahlblech, Messing-, Bronze- oder Kupferblech vorzugsweise im Pressverfahren hergestellt werden.
In den durch je zwei Seitenstäbe und durch die Kanten der Unter- und Oberteile entstehenden Fenster- öffnungen des Laternengehäuses werden Gläser eingesetzt. Die Befestigung dieser Gläser geschah bisher durch Glasklammem, auch Zargen genannt. Diese Glasklammern wurden durch Lötung mit Zinnlot an den
Streben und an den am ganzen Umfang verlaufenden abgewinkelten Rand des Unter- und Oberteiles be- festigt.
Die Erfindung befasst sich vorzugsweise mit einer neuartigen Befestigung und Ausführung der Glas- klammern. Die bisherige Art der Befestigung der Glasklammern durch Lötung hat den Nachteil, dass bei zu grosser Erwärmung der ganzen Laterne durch zu heisser Flamme der üblichen Kerzen bzw. Grablichter oder durch andere besondere Einflüsse das die Glasklammer befestigende Lötzinn schmilzt und die Glasklammern abfallen. Damit wird die Laterne unbrauchbar und muss durch umständliche und zeitraubende Manipulationen abmontiert und einer Reparatur zugeführt werden. Die im Nachstehenden beschriebene neue Art der Befestigung von Latemengläsern schliesst diesen Missstand vollständig aus und schafft eine dauerhafte Glasbefestigung.
In Fig. 1 ist eine beliebige Grablaterne in Ansicht dargestellt. Die Einzelteile sind : Der Fuss oder Sockel 1, der Unterteil 2, die Seitenstäbe oder Streben 3, der haubenartige Oberteil 4, der Dachaufsatz 5 und die Tür 6. In die durch die Seitenstäbe 3, den Unterteil 2, und den Oberteil 4 gebildeten Fenster sind die Gläser 7 eingesetzt. Der Unterteil 2 ist längs der Fensterunterkante mit einem vorzugsweise aus einem Stück mit dem Unterteil bestehenden U-förmigen Falz 8 von etwa Glasstärke nach Fig. 2 versehen. Die gegenüberliegende Fensterkante des Oberteiles ist mit einem im rechten Winkel zur Scheibe 7 stehenden, vorzugsweise aus einem Stück mit dem Oberteil 4 bestehenden, im Pressverfahren hergestellten Falz 9 von der Breite der etwa doppelten Glasstärke versehen.
Der senkrecht zur Glasscheibe stehende Schenkel des Falzes 9 ist durch mehrere nebeneinanderliegende parallele Einschnitte kammartig ausgebildet (Fig. 3). Beim Einsetzen eines Glases werden jeweils zwei der so gebildeten Zungen über den Glasrand gebogen. Die übrigen Zungen verbleiben als Reserve für die beim öfteren Einsetzen neuer Gläser eventuell abgebrochenen Zungen.
Die vorstehend beschriebene neuartige Ausführung der Glasbefestigung kann auch dahin abgewandelt werden, dass über die an sich glatte Kante des Unterteiles 2 eine S-förmig abgewinkelte, im Pressverfahren hergestellte Schiene 10 nach Fig. 4 geschoben wird. Der haarnadelförmige Teil der Schiene 10 umgreift die Kante des Unterteiles 2 und wird durch Quetschdruck mit dem Unterteil dauerhaft verbunden. Der breite U-Falz der S-förmigen Schiene 10 liegt im Innern der Laterne, umfasst von unten stützend das eingelegte Latemenglas 7 und hält es fest.
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Die Glasbefestigung an der Oberkante des Fensterausschnittes erfolgt durch eine in Fig. 4 dargestellte
Schiene 11. Der haarnadelförmige Teil wird auf den abgewinkelten Rand des Oberteiles 4 aufgeschoben und wie an der unteren Fensterkante durchPressdruck befestigt. Der kammartige Teil derSchiene 11 zeigt nach dem Latemeninneren und steht im rechten Winkel zum Laternenglas, seine Breite entspricht etwa der dop- pe1tenGlasstärke. Zwei der vorhandenen Zungen werden nach dem Einsetzen des Glases über den Glasrand gebogen, die restlichen verbleiben als Reserve.
Die gelenkige Verbindung der Laternentür mit dem Latemengehäuse erfolgt herkömmlicherweise durch gesondert hergestellte Scharniere, die durch Zinnlötung an einer Strebe 3 einerseits und an den, an diese
Strebe stossenden Rahmenteil der Tür 6 anderseits befestigt wurden. Diese Art hat den Nachteil, dass sich bei grösserer Erwärmung des Laternengehäuses oder durch mechanische Beanspruchung die Schamie : teile oft sowohl von der Strebe als auch vom Rahmenteil der Tür lösen. Die nachstehend beschriebene Anordnung vermeidet diesen Nachteil verlässlich. Fig. 5 zeigt eine Strebe 3, welche gelenkig mit einer Laternen- tür 6 verbunden werden soll.
Diese Strebe 3, wie auch der an diese stossende Rahmenteil der Tür 6 er- halten eine eingerollte, mit Unterbrechungen versehene Kante, die sich nach dem Aneinanderfügen und nach Einführen eines Stiftes zu einem Scharnier ergänzen.
Laternengehäuse haben oft eine ungenügende Frischluftzufuhr und eine ebenso ungenügende Abfuhr der Verbrennungsgase. Es kommt zum Verrussen der Latemengehäuse und mitunter sogar zum Verlöschen der Kerzenflammen. An den Laternengehäusen müssen daher Öffnungen für ausreichende Luftzufuhr und
Luftabfuhr angebracht werden, welche aber zumeist den gefälligen Anblick der Laternen stören. Es ist zweckmässig, einen ganzen Seitenstab oder einen andern Teil des Laternengehäuses mit Perforationen zu versehen oder aus perforiertem Blech herzustellen. Durch diese Ausführung wird für eine ausreichende Be- und Entlüftung gesorgt und es können gleichzeitig gute architektonische Effekte erzielt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Laternengehäuse, insbesondere für Grablaternen, bestehend aus einem, gegebenenfalls mit einem Sockel versehenen, den Laternenboden bildenden Unterteil, einem haubenartigen Oberteil und mehreren, diese beiden Teile mittels Punktschweissung verbindenden, im Pressverfahren hergestellten, durch Längsrippen, Längssicken oder durch mehrfaches Abwinkeln versteiften Streben aus Blech, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichfalls im Pressverfahren hergestellten Unter-und Oberteile (2 und 4) je einen im wesentlichen um den gesamten.
Umfang verlaufenden abgewinkelten Rand aufweisen, wobei an den an ein Laternenglas (7) stossenden Teilen der Kante des Unterteiles (2) durch Abwinkeln der Ränder nach dem Innern der Laterne stehende U-förmige Falze (8) vorgesehen sind, welche den unteren Rand der Lateengläser (7) stützend umfassen, während an den an ein Seitenglas stossenden Teilen der Kante des Oberteiles (4) durch Abwinkeln der Ränder L-förmige Falze (9) vorgesehen sind, deren nach innen weisende Schenkel mehrere durch parallele Einschnitte erzeugte Zungen aufweisen, von denen beim Einsetzen des Laternen glases (7) jeweils zwei Zungen um den Glasrand abgebogen werden.