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Einrichtung zum Glattwalzen der Laufbahnen von Radialwälzlagern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Glattwalzen der Laufbahnen von Radialwälzla- gern, welche Einrichtung mit einem Halter für das zu bearbeitende Lager und mit einer angetriebenen, zum Halter koaxialen Welle versehen ist, die einen axialen Druck auf den dem gehalterten Lagerring ge- genüberliegenden Ring ausübt.
Bei den bisherigen Einrichtungen zum Glattwalzen von Kugellaufbahnen wurde bei der Bearbeitung lediglich eine axiale Kraft ausgeübt, wodurch ein einwandfreies Bearbeiten der Laufbahnen nicht mög- lich war. Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, ein rationelleres und genaueres Glattwalzen der Lauf- bahnen zu ermöglichen und erreicht dies im wesentlichen dadurch, dass zur Druckbelastung des Lagers in radialer Richtung an der Einrichtung in der Ebene des Wälzlagers ein um eine zur Halterachse parallele
Achse drehbarer Ring od. dgl. vorgesehen ist, der gegen den frei drehbaren Lagerring hin vorzugsweise verstellbar, insbesondere verschwenkbar ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Aus- führungsbeispieles der Erfindung näher beschrieben.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch die erfindungsgemässe Einrichtung in ihrer Betriebsstellung und Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Einrichtung.
Die wesentlichen Teile der Einrichtung sind ein Halter 10, ein Axialdruckteil 20 und ein Radialdruckteil 30. Auf dem Halter 10 liegt ein Kugellager B, das aus einem Innenring I, aus einem Aussenring 0 sowie aus Rollkörpern, in diesem Falle Kugeln besteht, die sich zwischen dem Innen- und Aussenring befinden. Der Halter 10 besitzt einen Sockel 11 und einen drehbaren Aufnahmeteil 12, der auf Kugeln ruht, welche wieder auf dem Sockel 11 aufliegen. Der Aufnahmeteil enthält einen nach oben ragenden, sich verjüngenden Zapfen 12a, der von einer Rille 12b und anschliessend von einem erhöhten Aufnahmering 12c umgeben ist und die Aufgabe hat, den Innenring I aufzunehmen, ohne den Aussenring 0 zu unterstützen. Der Halter 10 besitzt eine Führung 14, die es dem Bedienenden erleichtert, auf dem Aufnahmeteil 12 die Stelle zu finden, auf die das Lager B gelegt werden soll.
Der Axialdruckteil 20 befindet sich, wie aus Fig. 1 hervorgeht, in einer unteren Stellung, wenn die Einrichtung in Betrieb ist und in einer angehobenen Stellung, wenn sie nicht betrieben wird. Der Teil 20 besitzt eine Spindel 21, die aus zylindrischen Absätzen verschiedener Durchmesser besteht, u. zw. aus Absätzen 22a und 22b mit grösseren Durchmessern und einem Abschnitt 2 c mit einern kleineren Durchmesser. Auf der Spindel 21 ist eine flanschartige Scheibe 23 befestigt. Ferner ist auf der Spindel 21 ein Ring 24 drehbar angeordnet, der teilweise zwischen dem Absatz 22a und der Scheibe 23 sitzt. Zwischen der Scheibe 23 und dem Ring 24 befinden sich Kugeln 25. Unterhalb des Ringes 24 sitzt ein zylindrischer Teil 26.
Der Axialdruck des Teiles 20 wird auf den Aussenring 0 durch den Teil 26 übertragen, wobei der Druck auf den Teil 26 von dem Ring 24 über eine Anzahl Federn 26a übertragen wird, die in gleichen Abständen um den Umfang des Ringes 24 und des Teiles26 angeordnet sind. Durch den Teil 26 verläuft ein Anschlagstift 27, der genügend radial einwärts reicht, um zu verhindern, dass sich der Teil 26 axial in bezug auf die Spindel 21 über die Absätze 22a und 22b hinausbewegt, der aber ausreichend Platz lässt, damit sich der Ring um die Spindel drehen kann. Das untere Ende der Spindel 21 ist geschlitzt, so dass, wenn die Spindel durch die in der Mitte liegende Bohrung im Innenring I und über den sich verjüngenden Zapfen 12a des Aufnahmeteiles 12 abgesenkt wird, sie nach aussen gegen die Innenwand des In-
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nenringes I gedrückt wird.
Der Radialdruckteil 30 besitzt einen Ring 31, der um eine Achse 32 drehbar ist. Der Ring 31 wird durch einen Keilriemen (nicht dargestellt) angetrieben, der an der Stelle 33 montiert wird. Der Teil 30 ist so angeordnet, dass er um eine Achse 34 in Richtung auf den Halter 10 und zurück geschwenkt werden kann. Anschläge können vorgesehen werden, um diese Schwenkbewegung, falls nötig, in beiden Richtun- gen zu begrenzen.
Beim Betrieb der Einrichtung drehen sich Spindel 21 und Ring 31 im Uhrzeigersinn. Der Arbeitsgang beginnt damit, dass der Axialdruckteil 20 sich in einer angehobenen Stellung befindet und der Radial- druckteil 30 vom Halter 10 weggeschwenkt wird. Ein Wälzlager B wird auf den Aufnahmeteil 12 gelegt, wobei es auf dem erhöhten Aufnahmering 12c aufliegt. Der Axialdruckteil 20 wird automatisch oder von
Hand abwärts bewegt, bis das untere Ende der Spindel 21 durch die Bohrung des Innenringes I hindurchge- gangen und gegen die Innenwand des Innenringes I gedrückt worden ist und der Teil 26 an der Oberkante des Aussenringes 0 anliegt. Der Druck des unteren Endes der Spindel 21 gegen die innere Wand des Innen- ringes I reicht aus, um den Innenring I zu drehen.
Der Druck des Teiles 26 gegen die Oberkante des
Aussenringes 0 drückt die Oberfläche der Vertiefung der oberen Hälfte der Rollbahn des Aussenringes 0 ge- gen die Kugeln, die wieder gegen die Vertiefung der unteren Hälfte der Rollbahn des Innenringes I ge- drückt werden, so dass diese Teile durch die Drehung des Innenringes I glattgewalzt werden.
An dieser Stelle des Arbeitsganges ist es vorteilhaft, obgleich nicht wesentlich, den Radialdruckteil
30 automatisch oder von Hand in Richtung auf den Halter 10 zu schwenken, bis der Ring 31 an den Aussenring 0 drückt. Die Drehung im Uhrzeigersinn des Ringes 31 bewirkt, dass der Aussenring 0 sich im Gegenuhrzeigersinn dreht, wodurch die Wirkung des Glattwalzens erhöht wird. Der Druck des Ringes 31 gegen den Aussenring 0 kann verändert werden. Wenn der Druck ansteigt, werden die Kugeln gegen den unteren
Teil jeder Rollbahn gedrückt, so dass das Gltttwalzen über die gesamte obere Hälfte der Rollbahn des Aussenringes und die gesamte untere Hälfte der Rollbahn des Innenringes stattfindet.
Sowohl der Axialdruckteil 20 als auch der Radialdruckteil 30 werden dann zurückbewegt und das Wälzlager B umgedreht, worauf der Arbeitsgang wiederholt wird, um den noch unbearbeiteten Teil der Rollbahnen glatt zu walzen, d. h. die ursprünglich untere Hälfte der Rollbahn des Aussenringes und die obere Hälfte der Rollbahn des Innenringes.
Sowohl der Axial-als auch der Radialdruck kann auf jeden beliebigen Wert eingestellt werden. Der Axialdruck ist durch eine Veränderung der Stellung des Ringes 23 einstellbar, wobei der Druck der Federn 26a verändert wird. Der Radialdruck wird dadurch verändert, dass der Teil 30 mehr oder weniger stark gegen den Aussenring 0 gedrückt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Glattwalzen der Laufbahnen von Radialwälzlagern, welche Einrichtung mit einem Halter für das zu bearbeitende Lager und mit einer angetriebenen, zum Halter koaxialen Welle versehen ist, die einen axialen Druck auf den dem gehaltenen Lagerring gegenüberliegenden Ring ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass zur Druckbelastung des Lagers in radialer Richtung an der Einrichtung in der Ebene des Wälzlagers (B) ein um eine zur Halterachse parallele Achse (32) drehbarer Ring (31) od. dgl. vorgesehen ist, der gegen den frei drehbaren Lagerring (0) hin vorzugsweise verstellbar, insbesondere verschwenkbar ist.