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Kondensator-Entladeschaltung
Zur Erzeugung der Vertikal-Ablenkspannung in Fernsehempfangsgeräten werden üblicherweise Kon- densator-Entladeschaltungen verwendet. Dabei ist der zeitliche Verlauf der Entladespannung am Konden- sator massgebend für den zeitlichen Verlauf der Ablenkspannung. Für die Vertikal-Ablenkung wird eine lineare Abhängigkeit der Ablenkspannung von der Zeit gefordert. Da bekanntlich die Spannung an einem in Entladung begriffenen Kondensator nach einer Exponentialfunktion der Zeit abnimmt, ist ein ange- nahert linearer Verlauf der Kondensatorspannung nur innerhalb eines bestimmten, relativ kurzen Zeitrau- mes zu erzielen. Praktisch ergibt sich eine nutzbare Entladezeit von RC/10, wobei R den Widerstandswert des Entladewiderstandes und C die Kapazität des Entladekondensators bedeuten.
Eine Vergrösserung des
Produktes RC führt zu einer Verlängerung der nutzbaren Entladezeit. In einer mit Elektronenröhren arbei- tenden Schaltung, bei der die Entladespannung zur Steuerung verwendet wird, ist man in der Lage, wegen des hohen Wertes des Eingangs- sowie des Ausgangswiderstandes einer Elektronenröhre, den Entladewider- stand der Schaltung mittels zusätzlicher Widerstände jeden gewünschten Wert zu geben. Verwendet man an Stelle einer Elektronenröhre einen Transistor, muss man im Verhältnis zu einer Elektronenröhre dessen wesentlich geringeren Eingangs-bzw. Ausgangswiderstand in Rechnung stellen. Es wird dann in einer mit
Transistoren arbeitenden Schaltung die Grösse des Entladewiderstandes im wesentlichen durch den Ein- gangswiderstand des jeweiligen Transistors gebildet.
Unter Berücksichtigung eines grossen Wertes für das
Produkt RC und der Tatsache, dass der Wert des Eingangswiderstandes eines Transistors in den herkömm- lichen Schaltungen relativ gering ist, ergibt sich für die Grösse der Kapazität des Entladekondensators ein
Wert von beträchtlicher Höhe. In der Praxis wird daher als Entladekondensator fast ausschliesslich ein
Elektrolytkondensator verwendet. Elektrolytkondensatoren sind jedoch hinsichtlich ihres Leckstroms bzw. des tg 6 temperaturabhängig. Mit steigender Temperatur nimmt der Leckstrom bzw. der tg 6 zu. Als
Nachteil dieser Schaltung ergibt sich z. B. in einem Fernsehempfangsgerät, dass sich beim Ansteigen der
Betriebstemperatur die von der Grösse der Ablenkspannung abhängige Bildhöhe verändert.
Ein weiterer Nachteil von Transistorschaltungen dieser Art besteht darin, dass die Transistoren in Ab- hängigkeit von ihrer jeweiligen Belastung verschiedene Eingangswiderstände aufweisen und mit dem Aus- gangswiderstand der Entladeschaltung auch deren Entladezeitkonstante in unerwünschter Weise verändern.
Die Erfindung betrifft eine Kondensator-Entladeschaltung zur Steuerung von Transistoren, insbesondere zur Erzeugung der Vertikal-Ablenkspannung in Fernsehempfangsgeräten od. dgl.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass einem Kondensator ein aus zwei Widerständen beste- hender Spannungsteiler parallel geschaltet ist und dass ein Transistor mit der Basis-Emitter-Strecke dem einen der beiden Widerstände parallel und ein Lastwiderstand, vorzugsweise der Eingangswiderstand eines nachfolgenden Vierpols, dem andern Widerstand des Spannungsteilers parallel geschaltet ist.
Gemäss einem andern Merkmal der Erfindung wird der Lastwiderstand durch den Eingangswiderstand eines weiteren Transistors gebildet.
Die erfindungsgemässe Schaltung erlaubt es, einen Entladekondensator mit relativ geringem Kapazi- tätswert, z. B. einen Kondensator in Styroflexausführung zu verwenden. Im Gegensatz zu einem Elektrolyt- kondensator ist bei diesem Styroflexkondensator der Leckstrom sowie der tg 5 ausserordentlich gering und von der Betriebstemperatur weitgehend unabhängig, wodurch der angeführte Nachteil vermieden und eine konstante Bildhöhe im Fernsehempfangsgerät erreicht wird.
Der geforderte lineare Verlauf der Ablenkspannung sowie die Verminderung der Rückwirkung des Last-
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widerstandes auf die Entladeschaltung ist dadurch erreicht, dass der Widerstandswert des Lastwiderstandes grösser ist als der Widerstandswert des parallel geschalteten Widerstandes des Spannungsteilers.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schaltung ist in der Zeichnung dargestellt.
Der Kondensator C wird durch Impulse, die z. B. von einem Sperrschwinger od. dgl. erzeugt werden, über die Anschlusspunkte 1 und 2 so aufgeladen, dass am Punkt 1 negatives und am Punkt 2 positives Potential herrscht. Parallel zum Kondensator C liegt der Spannungsteiler, gebildet aus dem Widerstand Rl und dem Widerstand R2. Der Entladewiderstand vom Wert R besteht im wesentlichen aus dem Eingangswiderstand eines Transistors in Kollektorbasisschaltung. Die während des Zeitraumes RC/10 angenähert linear abfallende Entladespannung des Kondensators C dient zur Steuerung dieses Transistors. Die im gleichen Zeitraum ebenfalls linear abfallende Ausgangsspannung des Transistors wird zur Steuerung nachfolgender Transistorverstärkerstufen, die in Emitterschaltung arbeiten, herangezogen. Parallel zum Widerstand Ri liegt ein Transistor Tr mit seiner Basis-Emitter-Strecke.
Parallel zum Widerstand R2 ist ein Lastwiderstand R3, in der Regel ein weiterer Transistor, mit seinem Eingang angeschlossen. Der Eingangswiderstand dieses Transistors ist grösser als der Widerstand R2. Um in dieser Schaltung die geforderte Linearität der Vertikal-Ablenkspannung zu erzielen, ist ein Kondensator C mit einer Kapazität von etwa l F erforderlich. Hiebei erweist es sich als vorteilhaft, für den Widerstand R1 den Wert von etwa 1 Kss und für den Widerstand R2, den Wert von etwa 2 KQ zu wählen. Der Lastwiderstand R3, in der Regel der Eingangswiderstand eines Transistors hat einen Wert von etwa 3 bis 4 K.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kondensator-Entladeschaltung zur Steuerung von Transistoren, insbesondere zur Erzeugung der Vertikal-Ablenkspannung in Fernsehempfangsgeräten od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass einem Kondensator (C) ein aus zwei Widerständen (R1, R2) bestehender Spannungsteiler parallel geschaltet ist und dass ein Transistor (Tr) mit der Basis-Emitter-Strecke dem einen der beiden Widerstände (R1) parallel und ein Lastwiderstand (R3), vorzugsweise der Eingangswiderstand eines nachfolgenden Vierpols, dem andern Widerstand (R2) des Spannungsteilers parallel geschaltet ist.