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Verfahren zum Emaillieren und Löten und Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Emaillieren und Löten eines Gegenstandes aus metallischem Werkstoff, z. B. aus Kupfer oder Silber, sowie auf eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei bekannten Verfahren dieser Art wird der Gegenstand in einen Brennofen gebracht und dort die Emailfarbe eingebrannt. Dann wird er herausgenommen und mehr oder weniger kalt werden gelassen.
Schliesslich wird mittels eines besonderen Lötapparates, z. B. Lötkolbens, eine Haltevorrichtung, z. B. eine Öse, daran angelötet.
Demgegenüber besteht das erfindungsgemässe Verfahren darin, dass der mit Emailfarbpulver bestreute Gegenstand zum Einbrennen der Farbe auf eine vorzugsweise elektrisch beheizte Heizplatte gelegt wird, die durch eine Haube abgedeckt wird, und dass darauf der Gegenstand zum Anlöten einer Haltevorrichtung, z. B. einer Anstecknadel, auf einen flachen Oberteil der Abdeckhaube gelegt wird, auf der das Lot unter der dortigen geringeren Warme-ohne Beeinflussung der eingebrannten Emailfarbe- zum Schmelzen gebracht wird. Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich durch eine Heizplatte und eine darauf aufsetzbare, flachen Oberteil aufweisende Abdeckhaube.
Die Haube hat also zwei Funktionen : Einmal wird durch sie die von der Heizplatte erzeugte Wärme zum Einbrennen der Emailfarbe in den auf der Platte liegenden Gegenstand, z. B. eine Brosche, einen Ohrclip od. dgl., zusammengehalten, anderseits bildet sie die das Lot zum Schmelzen bringende Unterlage für das nach dem Emaillieren durchzuführende Anlöten einer Anstecknadel, eines Halters oder einer Klammer usw. an den Gegenstand. Die Verhältnisse lassen sich leicht so gestalten, dass die Hitze unterhalb der Abdeckhaube zum Einbrennen der Farbe, die Wärme oberhalb der Haube zum Schmelzen des Lotes ohne Beeinträchtigung der Farbe gerade geeignet ist. Auf eine besondere Lötvorrichtung kann verzichtet werden.
Es sind zwar an sich Brat- oder Backgeräte bekannt, bei denen ein topfartige, beheizter Unterteil und darauf ein Deckel vorhanden sind. Jedoch wird bei diesen Geräten lediglich der Raum in dem topfartigen Unterteil unterhalb des Deckels ausgenutzt, auf dem Deckel spielt sich kein zweiter Vorgang ab.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Haube aus durchsichtigem, elektrisch isolierendem Material, z. B. aus feuerfestem Glas. Man kann dann von aussen sehen, wie die Emaillierung vor sich geht und wann sie beendet ist, und es besteht anderseits beim anschliessenden Löten nicht die Gefahr, dass man sich elektrisiert, wie es bei elektrisch beheizten, eine offene Heizspirale aufweisenden Heizplatten vorkommen könnte.
Bei einem Ausführungsbeispiel besitzt die Glashaube innen einen metallischen Überzug. Er wirkt als Reflektor für die Wärmestrahlen der Heizplatte. Die zum Emaillieren notwendige Temperatur kommt dann besonders rasch zustande. Gegebenenfalls ist der metallische Überzug mindestens an einer Stelle
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B.Heizwicklungen anwendbar ist.
Vorteilhaft gehört zu der Einrichtung ein aus schlecht wärmeleitendem, gegebenenfalls elektrisch isolierendem Material bestehender Halter zum leichten Abheben der Haube von der Heizplatte zwischen dem Emaillieren und dem Löten, ferner eine aus hitzebeständigem, elektrisch isolierendem Werkstoff
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bestehende Pinzette oder eine Schaufel. Der zu emaillierende und zu lötende Gegenstand lässt sich dann in bequemer Weise nach dem Emaillieren aus dem zwischen Heizplatte und Haube gebildeten Emaillier- raum nehmen und auf die Oberfläche der Haube zum Löten legen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäss ausgebildeten Emaillier- und i Löteinrichtung in perspektivischer Darstellung.
Eine elektrische Heizplatte 1 mit offenen, in keramischem Werkstoff eingebetteten, mit ihm einen
Rost bildenden Heizwicklungen 2 ist über ein elektrisches Zuführungskabel 3 am elektrischen Licht- oder
Kraftnetz von z. B. 220 V angeschlossen. Ein zu emaillierendes Kupferstück 4, aus dem ein Ohrclip her- gestellt werden soll, liegt unmittelbar über den Heizwicklungen 2 und trägt das in gewünschter Form und
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gedeckt, die einen flachen Oberteil 7 besitzt.
In der gezeichneten Stellung wird das Stück 4 gerade emailliert. Wenn dieser Vorgang beendet, also die Farbe in das Kupfer eingebrannt ist, wird die Haube 6 mittels eines bereits vor dem Emaillieren eingesteckten, aus schlecht wärmeleitendem, elektrisch isolierendem Material, z. B. Asbest, bestehenden
Halters 8 kurz abgehoben und das Stück 4 mit einer zugehörigen Pinzette 9, die ebenfalls aus elektrisch isolierendem, schlecht wärmeleitendem Werkstoff besteht, herausgeholt. Darauf wird die Haube 6 wieder auf die Platte 1 gesetzt und der emaillierte Ohrclip umgekehrt, nämlich mit der emaillierten Fläche nach unten, auf die Fläche 7 gelegt (gestrichelt eingezeichnete Lage 4'). Nunmehr wird mittels Lot, das auf das Kupferstück aufgebracht wird und durch die erhitzte Haube 6 zum Schmelzen gebracht wird, ein Ohr- halter oder eine Ohrklemme 11 an das Kupferstück angelötet.
Darauf wird die Heizplatte 1 abgestellt oder die Haube mit dem fertigen Ohrclip abgenommen, so dass dieser kalt wird.
Bei andern Ausführungsformen der Erfindung sind die Heizwicklungen 2 in geschlossene Hohlräume der Heizplatte eingelegt und die Haube 6 ist innen mit einem metallischen, glatte Oberfläche aufwei- senden, gegebenenfalls polierten, die Wärmestrahlen reflektierenden Überzug versehen, der gegebenen- falls zwei als Durchblickfenster dienende Unterbrechungen 12,13 enthält, die in der Zeichnung strich- punktiert angedeutet sind. Statt einer Pinzette kann auch eine kleine Schaufel 15 aus entsprechendem
Material zu der Emaillier- und Löteinrichtung gehören. Schliesslich können die Heizwicklungen 2 mit einem in der Zeichnung lediglich angedeuteten Schutzgitter 14 überdeckt sein ; dann kann die Pinzette 9 aus metallischem Material bestehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Emaillieren und Löten eines Gegenstandes aus metallischem Werkstoff, z. B. aus
Kupfer oder Silber, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Eir. ailfarbpulver bestreute Gegenstand zum Ein- brennen der Farbe auf eine vorzugsweise elektrisch beheizte Heizplatte gelegt wird, die durch eine Hau- be abgedeckt wird, und dass darauf der Gegenstand zum Anlöten einer Haltevorrichtung, z. B. Ansteck- nadel, auf einen flachen Oberteil der Abdeckhaube gelegt wird, auf der das Lot unter der dortigen gerin- geren Wärme - ohne Beeinflussung der eingebrannten Emailfarbe - zum Schmelzen gebracht wird.