<Desc/Clms Page number 1>
Schärfentiefeanzeigevorrichtung an photographischen
Objektiven
Die Erfindung betrifft eine Schärfentiefeanzeigevorrichtung an photographischen Objektiven.
Bekanntlich hängt die Schärfentiefe ab von Brennweite. Blendenzahl und der eingestellten Entfernung des Objektivs sowie von dem als ausreichend angesehenen Zerstreuungskreisdurchmessei. Die Festsetzung dieser letzteren Grösse ist nicht genormt. Während sie früher allgemein von der Brennweite abgeleitet wurde (vorzugsweise z = 0, 001 f), ist man in neuerer Zeit dazu übergegangen, sie zur Formatdiagonalen in bezug zu bringen, da diese etwa der Normalbrennwelte eines Objektives entspricht.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass dieAuffassung über diezulässigeGrösse desZerstreuungskreisdurch- messers unterschiedlich ist und dass auch die Anforderungen an den gewünschten Schärfentiefebereich verschieden sind. So wird beispielsweise bei 8 mm Schmalfilmobjektiven von einer Seite ein Zerstreuungskreisdurchmesser von etwa 0, 02 mm als ausreichend angesehen, während die andere Seite nur einen solchen von 0, 006 mm annimmt. Die unterschiedlichen Auffassungen ergeben sich demnach aus der Aufgabenstellung und den Ansprüchen an die Vergrösserungsfähigkeit.
Zur Anzeige der Schärfentiefe an photographischen Objektiven oder Kameras sind bereits die verschiedensten Vorschläge gemacht und entsprechende Einrichtungen bekanntgeworden. So kann z. B. am Objektiv oder an der Kamera eine Schärfentiefeskala mit Bezugshinweisen für die Entfernung-un Blendenskala vorgesehen sein, eine besondere Kurvenanordnung od. dgl. Auch mechanische Anzeigemittel sind bereits vorgeschlagen und bekanntgeworden, so z. B. an der Entfernungsskala gegeneinander bewegbare Zeiger od. dgl., auch axial verschiebbare Träger von Schärfentiefeanzeigemitteln (Strichen, Stufen usw. ), die in Aussparungen an der Objektivfassung sichtbar sind.
Ist aber das betreffende Objektiv (oder die Kamera) mit einer solchen Einrichtung zum Anzeigen der Schärfentiefe versehen, so kann sie nur den Schärfentiefebereich anzeigen, welchem sie bei der Festsetzung des zulässigen Zerstreuungskreisdurchmessers z entspricht. Er kann jedoch-wie vorerwähnt-je nach der Auffassung des Herstellers bzw. der gestellten Anforderung unterschiedlich sein, was für die praktische Anwendung nachteilig ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, dem Käufer und Benutzer eines photographischen Objektives oder einer Kamera mit Einrichtung zur Schärfentiefeanzeige die Möglichkeit zu geben, je nach der gewünschten Anforderung an die Vergrösserungsfähigkeit, je nach dem Aufnahmegegenstand oder aus sonstigen aufnahmetechnischen Überlegungen den Schärfentiefebereich enger oder weiter wählen und einstellen zu konnen, und dies in einfachster und exakter Weise, d. h. ohne hiezu Rechnungen ausführen zu müssen und ohne sich hiebei auf Schätzungen verlassen zu müssen.
Die vorliegende Erfindung betrifft demnach eine Schärfentiefeanzeigevorrichtung an photographschen Objektiven, deren Anzeige durch objektivfeste Skalen oder von der Blendeneinrichtung gesteuerten radial-oder axialbeweglichen Marken, Kurven, Kurvenstufen od. dgl. an der am Objektiv befindlichen Entfernungsskala erfolgt. Eine erfindungsgemässe Vorrichtung dieser Art ist gekennzeichnet durch die zusätzliche Anordnung einer zweiten Skala, Kurve, Schiebersteuerung od. dgl. am Objektivkörper zur Anzeige eines oder mehrerer weiterer Schärfentiefebereiche anderer Zerstreuungskreise.
Die verschiedenenBereichsangaben der Schärfentiefeanzeigekönnen auch durch variable Verstellung
<Desc/Clms Page number 2>
der Anzeigemittel erreicht werden, etwa durch Veränderung des vorgesehenen Abstandes zweier üblicher Zeigerringe od. dgl. an Hand einer Nebenskala für den jeweils gewünschten Schärfentiefebereich.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch mehrere Ausführungsbeispiele von Einrichtungen nach der Erfindung, u. zw. nach den Fig. l, 2 und 3 mittels zweier vorgesehener Schärfentiefeskalen, gemäss den Fig. 4-6 durch mechanisch gesteuerte Anzeigemittel.
In Fig. l bedeuten a einen Teil der Objektivfassung (abgewickelt) b den hiezu drehbaren Entfernungs-
EMI2.1
(mit ausgezogenen Linien gezeichnet), sondern noch mit einer zweiten Schärfentiefeskala a2 (mit gestri- chelten Linien gezeichnet) versehen, wobei die erstere für einen engeren, die zweite für einen erweiter- ten Einstellbereich dient. Die Ablesung erfolgt hiebei derart, dass bei Einstellung etwa der Blende 8 bei- derseits des Bezugsstriches aS (wie dargestellt) der dieser Blendengrösse entsprechende Schärfentiefewert
8 an der Entfernungsskala b'direkt abgelesen werden kann, u. zw. entweder für den engeren Schärfen- tiefebereich (hier von M bis zirka 3 m), oder für den erweiterten Bereich, hier von-bis zirka 1, 3 m anzeigend.
Nach Fig. 2 können die beiden Schärfentiefeskala a und a2 auch nebeneinander auf einem dreh- einstellbaren Ring d angeordnet sein, so dass - wie dargestellt - entweder die eine Skala a'mit dem Be- zugsstrich a* für den engeren Bereich oder-durch Verdrehen des Ringes d mit einem Griffknopf d'-an die Skala a2 mit dem Bezugsstrich a3" four den erweiterten Bereich zur Einstellung gebracht werden kann, die durch eine Raste od. dgl. gesichert wird.
Fig. 3 zeigt eine solche Anordnung mit zwar nur einer Schärfentiefegravierung a'auf dem Fassungkörper a, wobei aber der zweite - verengte - Einstellbereich durch entsprechende Schräglinien a 4 angezeigt wird und an der Entfernungsskala b'abgelesen werden kann.
Die Skalenanordnung kann auch eine andere als bei den gezeigten drei Ausführungsbeispielen sein, wobei durch unterschiedliche Einfärbungen die Unterscheidungs- Ablesungsmöglichkeit leicht zu verbessern ist.
Es sind nun, wie eingangs erwähnt, auch rein mechanisch gesteuerte Einrichtungen zur Anzeige des Schärfentiefebereiches an Objektiven oder Kameras bekanntgeworden.
Fig. 4 zeigt eine solche bekannte Einrichtung mit zwei zentrisch zur optischen Achse des Systems gegeneinander verdrehbaren Ringen oder Ringsegmenten e und f, die je eine Abdeckfläche g bzw. h tragen, deren einander zugekehrte Innenkanten g'bzw. h'die-nicht gezeigte-Entfernungsskala mehr oder weniger weit freigeben und so die Schärfentiefe je nach Blendengrösse abzulesen gestatten. Die Steuerung der beiden Ringe e und f kann in bekannter Weise durch Kurven, Nuten usw. erfolgen.
Im Sinne der Erfindung sind nun zur Anzeige eines zweiten - verringerten - Schärfentiefebereiches zwei weitere Abdeckflächen i bzw. j mit entsprechenden Innenkanten i'bzw. j'vorgesehen, die mittels an den Ringen e bzw. f angelenkter Winkelhebel k bzw. l von Kurven m bzw. n eine zusätzliche Beschleunigung bzw. Verzögerung erhalten.
Die Fig. 5 und 6 der Zeichnung betreffen Einrichtungen an photographischen Objektiven, bei denen die Anzeige der Schärfentiefe durch einen parallel zur optischen Achse verstellbaren Schieber p erfolgt, der entsprechende Striche, Stufen p'od. dgl. aufweist, die in Aussparungen q der Objektivfassung o sichtbar sind. Letztere hat in bekannter Weise je einen drehbaren Einstellring r mit Entfernungsskala r'und s mit Blendenskala s'.
Die Wirkungsweise ist hier folgende : Wird der Einstellring a in bekannter Weise auf den gewünschten Blendenwert s'eingestellt, so verschiebt sich (z. B. durch eine Kurve od. dgl.) der Schieber p in Richtung der optischen Achse bzw. parallel zu dieser in der Objektivfassung o so, dass die - beispielsgemäss - ver- schiedenfarbigen oder sonstwie unterschiedlichen Stufen p'auf seiner Oberfläche in der Aussparung q sicht- bar sind.
Im Sinne der Erfindung ist nun in der Fassung 0 neben der einenAussparungq eine zweite q'vorgesehen, wobei der zwischen ihnen befindliche Steg t eine der Stufen p'abdeckt, derart, dass-wie die Fig. 5 erkennen lässt-entweder der eine - engere - oder der andere - erweiterte - Schärfentiefebereich deutlich angezeigt wird und an der Entfernungsskala r'abgelesen werden kann.
NachFig. 6 ist nur eine solche Aussparungq im Fassungskörper o vorgesehen, wobei der unterschiedliche Schärfentiefebereich durch eine zweite-anders gefärbte-Stufenanordnung p2 auf dem Schieber p in eben dieser Aussparung q gleichzeitig sichtbar ist.
Auch bei diesen zweitbeschriebenen, rein mechanischen Ausführungsbeispielen nach Fig. 4-6 der Zeichnung sind ohne weiteres Änderungen möglich, ohne damit den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So können, z. B. wie eingangs erwähnt, die Einstellmittel zur unterschiedlichen Anzeige der verschie-
<Desc/Clms Page number 3>
denen Schärfentiefen auch variabel ausgebildet sein, um damit weitere Zwischenstufen leicht einstellen zu können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schärfentiefeanzeigevorrichtung an photographischen Objektiven durch objektivfeste Skalen oder von der Blendeneinrichtung gesteuerten radial- oder axialbeweglichen Marken, Kurven, Kurvenstufen od. dgl. an der am Objektiv befindlichen Entfernungsskala, gekennzeichnet durch die zusätzliche Anordnung einer zweiten Skala, Kurve, Schiebersteuerung od. dgl. am Objektivkörper zur Anzeige eines oder mehrerer weiterer Schärfentiefebereiche anderer Zerstreuungskreise.