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Fernsehbildröhre mit einer mit dem Röhrenboden verbundenen
Vorsatzscheibe
Die Erfindung betrifft eine Fernsehbildröhre mit einer mit dem Röhrenboden verbundenen Vorsatz- scheibe.
Es sind bereits Anordnungen dieser Art bekannt, bei denen zwischen Röhrenboden und Deckscheibe eine eingefärbte Folie angeordnet ist. Der Röhrenboden wird bei den heute üblichen Fernsehröhren durch
Pressen in einer entsprechend gebogenen Form hergestellt, und man hat daher auch der Deckscheibe durch
Pressen in einer korrespondierenden, unter Berücksichtigung der Glasdicke verschiedenen zweiten Form eine ähnliche Wölbung erteilt. Die Praxis hat aber gezeigt, dass in dem Verbund von Röhrenboden und
Deckscheibe, der auf diese Weise hergestellt ist, häufig Ablösungen, Blasenbildungen oder ein Bruch der aufgeklebten Deckscheibe auftritt. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass ein völlig paralleler Ver- lauf zweier gebogener Scheiben sich nach bisheriger Kenntnis nur durch gleichzeitiges Biegen zweier auf- einanderliegender Glasscheiben erreichen lässt.
Ein solches gemeinsames Biegen scheidet aber bei der
Herstellung von Röhrenboden und Deckscheibe aus. Zwischen Röhrenboden und Deckscheibe verbleiben also wechselnde Zwischenräume, die nach dem Verbinden beider Teile mit einer Folie gleicher Dicke zu
Spannungen und einem vorzeitigen Bruch der Röhren oder der Deckscheibe oder zu den gefürchteten Ab- lösungen und Blasenbildungen führten. Ein Ausfüllen des Zwischenraums zwischen dem Röhrenboden und der Deckscheibe statt durch eine eingefärbte Folie mit zerkleinertem gefärbtem Kunststoff und Weichmacher verbot sich, weil so zwar ein spannungsfreier, aber ein ungleichmässig eingefärbter Verbund erhalten wurde.
Es wurde ferner vorgeschlagen, den Zwischenraum zwischen einer aussen oder innen mit einem Farb- überzug versehenen Deckscheibe und den Röhrenboden durch ein Öl, wie Glycerin, oder durch eine transparente Gallerte auszufüllen, um auf diese Weise einen optischen Kontakt zwischen dem Röhrenboden und der Deckscheibe zu erzielen und die innere Reflektion zu vermindern. Hiedurch lässt sich aber kein fester implosionsschwerer Verbund erzielen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die Deckscheibe spannungsfrei mit dem Röhrenboden zu einem zwischen sich eine Folie aufnehmenden Verbund zu vereinigen.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Vorsatzscheibe mit dem Boden der Fernsehbildröhre unter Zwischenschaltung einer eingefärbten, aus Kunststoff und Weichmacher bestehenden Folie im Verfahren der Herstellung von Sicherheitsverbundglas vereinigt ist, wobei die zwischen dem Boden der Fernsehbildröhre, der Folie und der Vorsatzscheibe verbleibenden unregelmässigen Leerräume mit einem Gemisch von nicht eingefärbtem Kunststoff und Weichmacher ausgefüllt sind, das die gleiche Zusammensetzung wie die Folie hat.
Es wird so ein spannungsfreier Verbund von Röhrenboden und Deckscheibe bei völlig gleichmässiger Einfärbung des Röhrenbodens erzielt. Ein Abwandern des Farbstoffes der Folien in die unmittelbar anschliessenden Teile ungefärbten Kunststoffes, der die zwischen Röhrenboden und Deckscheibe verbleibenden Zwischenräume ausfüllt, und damit Farbverschiebungen treten überraschenderweise nicht oder nur in so geringfügigem Masse auf, dass sie nicht stören. Gegenüber den an sich bekannten Fernsehbildröhren mit vorgeschalteter Verbundsicherheitsglasscheibe mit eingefärbter Folie entfallen zwei reflektierende Flä-
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chen, welche bei dieser bekannten Ausführung die Bildbeobachtung durch Fremdlichtreflexe stören.
Vorteilhaft wird zum Ausfüllen der Freiräume in an sich bekannter Weise auspolymerisierter oder zum mindesten vorpolymerisierter oder vorkondensierter Kunststoff verwendet. Damit wird der bei Benutzung von nichtpolymerisiertem Kunststoff auftretende Volumenschwund von bis 151o und die hierauf zurückzuführenden Spannungen vermieden.
Bei Verwendung gewisser leicht löslicher Farbstoffe kann es vorkommen, dass durch Auflösen der Farbstoffe oder eines von mehreren gleichzeitig verwendeten Farbstoffes in dem Weichmacher oder in dem Kunststoff Entmischungen, Fleckenbildungen, Farbringe pder Wolkenbildungen auftreten, die bei der Betrachtung des Fernsehbildes stören. Gemäss einer weiterenAusbildüng der Erfindung wird dies dadurch vermieden, dass zur Einfärbung der Folie feinverteilte, an ein Schutzkolloid, vorzugsweise Kollodiumwolle, gebundene Teilchen von Pigmentfarbstoffen mit einer Teilchengrösse von 0, 1 bis lO,u verwendet werden.
Beim Einfärben der Zwischenschicht mit diesen an ein Schutzkolloid gebundenen Pigmentfarbstoffen kann beim Abbinden zusammen mit ungefärbtem Zwischenschichtmaterial eine Wanderung der Farbstoffe nicht erfolgen, so dass jede Beeinträchtigung des Fernsehbildes durch Fleckenbildung, Farbringe od. dgl. mit Sicherheit vermieden wird.
Bei Verwendung einer als Graufilter ausgebildeten Folie kann die Folie zur Einfärbung feinverteilte, an Kollodiumwolle gebundene Russteilchen der angegebenen Grössenordnung enthalten. Zur Herstellung von Folien, die auch dem nicht eingeschalteten Gerät ein gefälliges Aussehen geben, können an Kollodium-
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wendet werden. Durch Verwendung derartiger Folien mit farbigen Pigmenten wird gleichzeitig die Konrastwirkung des Fernsehbildes bei eingeschaltetem Fremdlicht verbessert.
Geeignete, in der genannten Grössenordnung von 0, 1 - 10IL verteilte Farbteilchen aus Russ oder Pigmentfarbstoffen sind auch im Handel unter der Bezeichnung"Encelackfarbstoffe"bekannt.
Die Erfindung umfasst in erster Linie die Herstellung von Fernsehbildröhren, deren Röhrenboden durch Einschaltung einer gleichmässig eingefärbten organischen Zwischenschicht und Anordnung einer anschlie- ssenden Deckscheibe eingefärbt und gegen Implosionsgefahr gesichert ist. Nach dem neuen Verfahren können aber auch andere gleichmässig eingefärbte Verbundglasscheiben hergestellt werden, deren Deckscheiben nicht völlig parallel verlaufen, sondern einen wechselnden Abstand voneinander haben.
Ausführungsbeispiel :
100 kg Polyvinylbutyral werden mit 40 kg eines üblichen Weichmachers, z. B. Dibutylphthalat, und
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diumwolle und etwa 300/0 Dibutylphthalat sowie 1 g eines Gemisches aus 300/0 Kupfer-Phthalsäurecyanid von einer Teilchengrösse von 0, 1-lOg mit 44% Kollodiumwolle und 26% Dibutylphthalat gemischt und zu einer Folie kalandriert.
Zwischen zwei getrennt gebogenen Scheiben, deren zu verbindende Flächen nicht planparallel sind und deren Abstand von 0 bis 2,5 mm beträgt, wird auf die eine Fläche die obengenannte Folie als Abstandsfolie aufgebracht und diese Folie vor dem Aufbringen der zweiten Scheibe noch mit einem Gemisch von polymerem Kunststoff mit Weichmacher übergossen. Daraufhin wird die zweite Deckscheibe aufgelegt, die Scheiben werden an den Rändern gehaltert und anschliessend mehrere Stunden auf 70-100 C erwärmt.
Um einen blasenfreien Verbund zu erhalten, wird das aufzugiessende Gemisch von polymerem Kunststoff mit Weichmacher evakuiert, damit die in fein verteiltem Kunststoff enthaltene Luft vor dem Verarbeiten entfernt wird.
Man erhält so eine Zwischenschicht von vollkommen gleichmässiger und homogener Einfärbung, deren Farbdichte an allen Stellen der Verbundscheibe völlig gleich ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fernsehbildröhre mit einer mit dem Röhrenboden verbundenen Vorsatzscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsatzscheibe mit dem Boden der Fernsehbildröhre unter Zwischenschaltung einer eingefärbten, aus Kunststoff und Weichmacher bestehenden Folie im Verfahren der Herstellung von Sicherheitsverbundglas vereinigt ist, wobei die zwischen dem Boden der, Fernsehbildröhre, der Folie und der Vorsatzscheibe verbleibenden unregelmässigen Leerräume mit einem Gemisch von nicht eingefärbtem Kunststoff und Weichmacher ausgefüllt sind, das die gleiche Zusammensetzung wie die Folie hat.