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Grosskalibrige Übungspatrone
Platzpatronen für kleinkalibrige Waffen, so z. B. Gewehr und Maschinengewehr, Übungsmunition, sind in verschiedensten Ausführungen bekannt. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, derartige Platzpatronen ganz oder teilweise aus Kunststoff, wie Polyäthylen, Polyvinylchlorid, herzustellen. Bei Platzpatronen, deren Hülse und Bodenstück aus hochmolekularem Kunststoff bestehen, ist es auch bekannt, Hülse und Bodenstück als ein Stück im Spritzguss herzustellen. Weiterhin ist es bekannt, Platzpatronen herzustellen, indem man die halsförmige Ausbildung der Patronenhülse verschliesst und diese mit Gasabzugslöchem versieht.
Derartige Übungsmunition für kleinere Kaliber wird zumeist nicht wieder verwendet, da eine
Aufarbeitung zu kostspielig ist. Bei grosskalibriger Übungsmunition, z. B. bei Kalibern ab 40 mm, tritt aber schon das Problem auf, derartige Kartuschen wieder zu verwenden.
Dieses Problem konnte bisher nicht zufriedenstellend gelöst werden. Bekannte, auf dieses Ziel ge- richtete Konstruktionen haben sich nicht durchgesetzt, da sie zu aufwendig sind und bzw. oder den ge- stellten Anforderungen nicht genügen. Insbesondere gilt dies auch für eine bekannte Übungspatrone bei der die Geschossnachbildung auf das vordere Ende eines beidseitig offenen Ladungsrohres aufgeschraubt ist, das seinerseits in ein Innengewinde des vorderen Endes einer gewöhnlichen Patronenhülse einge- schraubt ist. Hiebei reicht das Ladungsrohr mit seinem anderen Ende bis zum Boden der Hülse. Der Zain- der ist in üblicher Weise in eine Ausnehmung der Hülsenboden-Aussenseite eingelassen, die durch Öff- nungen mit dem Inneren des Ladungsrohres in Verbindung steht.
Durch die Erfindung wird das Problem, eine wiederverwendbare Übungspatrone Zll schaffen, auf ein- fache und zweckmässige Weise gelöst. Dies wird bei einer grosskalibrigen Übungspatrone, bestehend aus einer Innen-und Aussenhülse, wobei Patronenhülse und Bodenstück aus einem Stück gefertigt sind und das nachgebildete Geschoss aus thermoplastischem Kunststoff besteht, dadurch erreicht, dass die Innenhülse innerhalb der metallenen Patronenhülse in die innere, rohrförmige Verlängerung des Bodenstackes ein- geschraubt ist, und die Geschossnachbildung mittels Schraubverschluss oder Bajonettverschluss lösbar mit der halsförmigen Verlängerung der Patronenhülse verbunden ist, wobei die Wandstärke der Geschossnach- bildung aus Kunststoff zur Spitze hin progressiv abnimmt.
Nach dem Gebrauch der Übungspatrone wird die Geschossnachbildung aus Kunststoff abgeschraubt, eine neue Innenhülse eingesetzt und eine neue
Geschossnachbildung aus Kunststoff aufgeschraubt. Hienach ist die Übungspatrone wieder verwendungs- fähig. Die Geschossnachbildung kann aus Polyvinylchlorid, Polyäthylen oder Mischungen von hochmole- kularen Polyolefinen mit Polyäthylen bestehen.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Übungspatrone zeigt die Zeichnung. Die Patronenhül- se 1 und das Bodenstück 2 sind aus einem Stuck gefertigt. Die halsförmige Verlängerung 3 der Patronen- hülse trägt das Innengewinde 4. Die Innenhülse 5 mit der Pulverladung ist in das rohrförmige Gewinde- stück 6 eingesetzt, das mit dem Bodenstück 2 fest verbunden ist. Die Geschossnachbildung 7 aus Kunst- stoff ist in der halsförmigen Verlängerung 3 der Patronenhülse 1 eingeschraubt. Die Geschossnachbildung aus Kunststoff ist dabei zur Spitze hin derartig progressiv in der Wandstärke abnehmend, dass bei Beginn der Schwächungslinien 8 in der Geschossnachbildung aus Kunststoff durch den Druck der Pulvergase auf jeden Fall das Aufreissen des Kunststoffes eintritt.
Durch die zunehmende Verdickung zum Einsatzende der Geschossnachbildung wird vermieden, dass die Geschossnachbildung unmittelbar am Hals der Patronen- hülse aufreisst und grössere Stücke durch den Lauf nach aussen gelangen.