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Pneumatische Rohrförderanlage
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Rohrförderanlage für Einzelgegenstände, z. B. Zigaretten oder Zigarren sowie zur pneumatischen Förderung anderer empfindlicher Gegenstände, welche beispiels- weise von einer Erzeugungsmaschine zu einer Packmaschine über eine grössere Strecke schonend transpor- tiert werden sollen, sowie zum Transport von losem Gut, wie Fasern, Teeblättern u. dgl.
Die Förderung von Zigaretten von der Strangmaschine zur Packmaschine erfolgt meist so, dass die fer- tigenZigaretten mit derHand aufgenommen und in Rähmchen eingelegt werden. Diese Rähmchen werden dann entweder für späteren Verbrauch abgestellt oder gleich zurPackmaschine gebracht. Diese Vorgangs- weise ist jedoch mit Handarbeit verbunden, d. h. mit Manipulationskosten belastet, und sie ist auch dem
Einwand offen, dass die Zigaretten oder sonstigen Gegenstände mit derHand angefasst werden müssen, was vom Standpunkt der Hygiene aus, vielleicht weniger bei Zigaretten, aber bei andern Erzeugnissen, uner- wünscht oder unzulässig sein kann.
Pneumatische Förderer sind an sich frei von diesem Übelstand, jedoch noch nicht in einer Ausführung bekannt, welche dem zu fördernden Gegenstand grösste Schonung angedei- hen lässt. Dies gilt insbesondere für das Austragen der Zigaretten aus dem Förderrohr, was dadurch ge- schieht, dass man sie gegen ein Sieb oder einen andern festen Körper prallen lässt.
Die Erfindung vermeidet diesen Übelstand dadurch, dass zur Erzeugung des Förderluftstromes in die
Förderleitung blasende, nahe dem Einstossende der Förderleitung angeordnete Düsen vorgesehen sind und dass am Austrittsende der Förderleitung eine, wie an sich bekannt, quer zur Reihe des Fördergutes wirkende, weitere Blasdüse vorgesehen ist, welche einen zum Förderstrahl quergerichteten Ablenkstrahl zu erzeugen erlaubt. Mit einer solchen Einrichtung wird das Fördergut schonend auf Transportgeschwindigkeit beschleunigt, wogegen die Querablenkung am Ende der Förderleitung eine schonende Entnahme gewährleistet.
Dadurch ist es möglich, die Transportgeschwindigkeit des Forderluftstromes sehr hoch zu halten, was, bei einer vorgeschriebenen Förderleistung der Anlage, ihren Querschnitt herabzusetzen erlaubt, woraus sich ein sparsamerer Aufbau der Anlage herleitet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können zwischen Einstoss- und Austrittsende der Förderleitung wenigstens eine zusätzliche Blasdüse vorgesehen sein. Diese Blasdüsen dienen dazu, um in das Innere der Förderleitung Stoffe einzubringen, welche über den Luft- oder Gasstrom, der den Transport bewirkt, das Transportgut zu konditionieren (trocknen, befeuchten, aromatisieren, desinfizieren od. dgl.) erlauben. Der Schutz dieses Patentes erstreckt sich jedoch nicht auf eine derartige Behandlung von Tabak und Tabakerzeugnissen welcher Art immer.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass zwischen Einstoss- und Austrittsende der Förderleitung Blasdüsen und/oder Absaugdüse angeordnet sind. Lässt man durch diese Düsen zusätzlich Luft oder ein anderes gasförmiges Transportmedium eintreten, so wird die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Förderleitung vergrössert, was dazu führt, dass die Einzelelemente des Fördergutes noch besser vereinzelt werden, indem der zwischen ihnen bestehende Abstand vergrössert wird. Durch Entzug an Transportmedium mittels Saugdüsen werden die transportierten Elemente wieder enger aufschliessen.
Die schematische Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden pneumatischen Rohrförderanlage und es zeigt Fig. l den Anfang, Fig. 2 das Ende der Anlage. Im Einzelfall kann man sich vorstellen, dass das Ende a des Anfangsteiles, Fig. l, am Anfang b des Endteiles, Fig. 2, anschliesst ; es kann aber zwischen a und b eine grosse, gewünschtenfalls auch Krümmungen enthaltende Transportstrecke gelegen sein.
Die zu fördernden länglichen Körper l, z. B. Filter für Zigaretten oder sonstige Gegenstände, werden
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durch geeignete Abnehmer oder Einstossvorrichtungen (nicht gezeichnet) von der die zu fördernden Gegen- stände anliefernden Maschine in den Einstosstrichter 2 eingeführt. Düsen 3, die in der Förderrichtung in die Förderleitung einblasen, erzeugen in dieser Leitung einen Luftstrom ; ein Austritt von Luft durch das Ende 2 entgegen der gewünschten, durch denPfeil A angedeuteten Richtung ist bei entsprechender Ausführung der Düsen 3, der eintretenden Injektorwirkung wegen, nicht zu befürchten.
Mit 4 sind weitere Düsen bezeichnet, die entweder zum weiteren Vereinzeln der geförderten Elemente oder zum Einführen von konditionierenden Substanzen, Warm-oder Feuchtluft u. dgl. oder auch beiden Zwecken gleichzeitig dienen mögen. Durch die Düsen 5 kann man, falls gewünscht, Transportmedium wieder abführen, um die Transportgeschwindigkeit zu vermindern oder um Feuchtigkeit, die in einem möglichst geringen Umfang aus dem Ende der Förderleitung austreten soll, zum Teil zu entfernen. Die geförderten Elemente treten schliesslich beim Leitungsende 6 aus, wo sie von einem zweckmässig aus einer Breitstrahldüse 7 austretenden, quer zur Förderrichtung A verlaufenden Luftstrahl erfasst und quer abgelenkt werden, z. B. in einen Behälter 8, der auch schon die endgültig zu füllende Schachtel sein könnte.
Die dargestellte Austragvorrichtung 6, 7 könnte auch dazu benützt werden, um die Nuten einesNutenrades, wie es z. B. in der Zigarettenherstellung verschiedensten Zwecken dient, zu füllen. Die aus der Düse 7 austretende Luft oder das sonstige Gas kann stetig oder intermittierend wirken.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, dass die Körper 1 einzeln angeliefert werden.
Es wäre auch mögiicM, mit einer Einrichtung nach der Erfindung einen ganzen, d. h. noch nicht zerschnittenen Strang zu fördern, in welchem Falle man sich allerdings auf die geradlinige Überwindung von Entfernungen beschränken wird.
Die Rohrleitung besteht aus Metall oder Kunststoff ; ihr Durchmesser ist zweckmässig dem Durchmes- ser des zu fördernden Gegenstandes angepasst.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pneumatische Rohrförderanlage, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung des Förderluftstromes in die Förderleitung blasende, nahe dem Einstossende (2) der Förderleitung angeordnete Düsen (3) vorgesehen sind, und am Austrittsende (6) der Förderleitung wenigstens eine, wie an sich bekannt, quer zum Fördergutstrom wirkende, weitere blasdüse (7) vorgesehen ist, welche einen zum Förderstrahl quergerichteten Ablenkstrahl zu erzeugen erlaubt.