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Grossflächige Gebäudeverglasung
Die Erfindung betrifft die konstruktive Lösung eines durch die moderne Architektur erst in allerletzter Zeit gegebenen Problemes. Die sich aus der traditionellen Formengebung im Bauwesen allmählich lösende Stahlbeton-Bauweise stellt den planenden Architekten vor neue Aufgaben der Aussenverkleidung und Verglasung seiner Bauwerke. Durch die modernen Mittel ist es z. B. heute möglich, weitaus grössere Gebäudeöffnungen zu schaffen als bisher, Öffnungen, die aus architektonischen und ästhetischen Gründen zweckmässigerweise möglichst Stützen, Pfeiler und Streben vermissen lassen sollen, die jedoch trotzdem durch eine durchgehende Glasfläche abgeschlossen sein sollen.
Grossverglasungen sind in letzter Zeit äusserst häufig, und man hat auf verschiedene Weise auch bereits versucht, grossflächige Glastafeln nebeneinander aufzuhängen.
Die Verhängung von Glastafeln, bei welcher es möglich wäre, sehr grosse ganzflächige Tafeln zu verwenden, stösst jedoch auf verschiedene Schwierigkeiten, die bisher einer zweckmässigen und praktischen Lösung geharrt haben.
Bisher war es nämlich üblich, die oberen Ränder der Glastafeln mit Bohrungen und Beschlägen zu versehen, an welche zangenartig den Glasrand umgreifende Klammern ansetzten. Diese punktweise Randverhängung erlaubte es jedoch nur, die Glastafeln bis zu einer gewissen Grösse zu gestalten, weil ihr Eigengewicht allenfalls zu einem Ausreissen der oberen gelochten Ränder führen kann.
Mit der Erfindung werden die bisher ein Aufhängen von grossflächigen Glastafeln unzweckmässig machenden Mängel beseitigt. Dies geschieht dadurch, dass die schürzenartig aufgehängten, aneinandergereih- ten Glastafeln an ihren oberen Rändern Längsleisten oder wulstartige Verdickungen aufweisen, die durch beiderseits der Glastafeln angesetzte Tragelemente (Leisten, Flansche von Profilen u. dgl.) umfasst werden und auf diesen aufruhen. Die Tragelemente sind an der oberen Begrenzung der Gebäudeöffnung angebracht, befestigt oder verankert, so dass die Glastafe1 nach allen Seiten geringfügig verschieblich zwischen dem bzw. den Tragelementen herabhängt.
Die Tragelemente selbst können an der oberen Begrenzung der Gebäudeöffnung fest angebracht oder gelenkig gelagert sein. Auch eine federnde Aufhängung wird sich in bestimmten Fällen als zweckmässig erweisen.
Die Tragelemente greifen nicht punktartig, sondern streifenförmig an und es ist zweckmässig, die Tragelemente die Stossfugen benachbarter Glastafeln übergreifen zu lassen.
Die Tragelemente selbst werden durch die an sich bekannten Zangen, Kluppen oder Scheren gebildet, die mit ihren freien Enden, welche leistenförmig ausgestattet sind, die Längsleisten bzw. wulstartigen Verdickungen seitlich erfassen oder untergreifen und oberhalb ihres Gelenkes Stellorgane zur Regelung des Klemmdruckes aufweisen.
Die leistenförmigen Scherenenden sind zweckmässigerweise winkelförmig gestaltet, wobei ein Schenkel des Winkels in gegabelte Backen der Schere eingreift und dort in seiner Höhenlage einstellbar ist.
Eine besonders einfache Form der Tragelemente besteht aus Rohren beliebigen Querschnittes, die für den Durchtritt der Glastafeln einen Längsschlitz aufweisen, auf dessen Rändern der verstärkte Rand der Glastafeln aufruht.
Eine bessere Verspannung der Glastafeln kann dadurch erreicht werden, dass diese auch an ihren unteren Rändern mit Längsleisten oder wulstartigen Verdickungen versehen sind, welche zur Verankerung dieser Ränder dienen. Bei einer solchen Verspannung der unteren Ränder der Glastafeln sind auch an diesen, ähnlich wie bei den oberen Rändern, die Wulste umklammernde Elemente vorgesehen, welche eben-
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falls aus Längsleisten oder geschlitzten Rohren bestehen können und die zur Erzielung einer auf die Glastafeln wirkenden Zugkraft höhenverstellbar sein sollen.
In der Zeichnung ist die erfindungsgemässe grossflächige Verglasung in mehreren Ausführungsformen beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemässe Verglasungskonstruktion, Fig. 2 die Aufhängung der oberen Glastafelränder mittels kluppen-oder klammerartiger breitflächiger Zangen über einen Vertikalstoss zweier Glastafeln und Fig. 3-6 Einzelheiten verschiedener Arten der Aufhängung der Glastafeln.
An den oberen Rand 1 einer weiten und stützenlosenGebäudeöffnung ist eine grossflächige Glastafel 2 mittels eines als starre Fassung 3 ausgebildeten Tragelementes aufgehängt. Der untere Rand 4 der Gebäude- öffnung, der meistens durch den Fussboden eines Geschosses gebildet ist, birgt eine am unteren Rand der Glastafel angehängte Fassung 5, die gelenkig gelagert oder wie im Ausführungsbeispiel mit einer spannvorrichtung versehen sein kann, so dass die Glastafel unter dauernder Zugwirkung steht.
In Fig. 2 ist eine Fassung 3 am oberen Rand zweier gestossener Glastafeln 2 ersichtlich, die durch beliebig ausgestaltete Ansätze 6 gelenkig gelagert, federnd aufgehängt oder starr am Öffnungsrand verhängt sein kann. Das Tragelement 3 weist eine annähernd der Breite einer Glastafel entsprechende Länge auf und übergreift vorteilhafterweise die vertikale Stossfuge der benachbarten Glastafeln 2.
In Fig. 3 ist die beispielsweise Form einer Fassung 3 in grösserem Massstabe gezeigt. besteht aus paarweise vorgesehenen backenartigen Längslaschen 7, welche durch stegartige Rippen 8 versteift sind und an ihren L-förmig abgebogenen Rändern ein Kunststoffutter 10 aufweisen. Die Längslaschen 7 fassen den oberen oder unteren Rand 9 der Glastafel 2, welcher durch anjeder Seite angebrachte Tragstreifen 2'wulstar- tig verstärkt ist. Die Tragstreifen 2'können aus Kunststoff oder anderem geeigneten Material bestehen und werden zweckmässigerweise an die Tafelränder angeklebt. Die backenartigen Längslaschen 7 werden durch Schraubspindeln 11 od. dgl. zusammengehalten.
Am oberen Längsrande der Laschen sind Schraubspindeln 12 mit Stellschrauben 13 angebracht, welche eine zangen-, kluppen-oder klammerartige, regelbare Klemmwirkung der Laschen am wulstartigen Rand der Glastafeln bewirken und sich fein einstellen lassen.
An der Schraubspinde112 kann auch der Ansatz 6 zur Aufhängung am Öffnungsrand befestigt sein. Das untere Ende der Glastafeln 2 ist, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, gleichfalls mit Tragstreifen 2'verstärkt und von dem Halteelement 5 umfasst, das durch einen Schlitz einer Abdeckplatte 14 hindurchragt, die einen Kanal 15 des unteren Randes 4 der Gebäudeöffnung abdeckt. Am Halteelement 5 ist unten ein Bolzen 16 befestigt, der seitliche Querholme 17 trägt, durch die Spannschrauben 18 hindurchgeführt sind, die sich gegen einen Quersteg 19 abstützen, so dass bei ihrem Anziehen die Glastafel unter Zugwirkung gestellt werden kann. Eine vereinfachte Aufhängung des Glastafeln 2 ist aus Fig. 5 zu ersehen.
Die Fassung 3 für den durch Tragstreifen 2'wulstartig verstärkten Rand der Glasplatte 2 besteht, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 2, aus einem rechteckigen Rohre, welches an einer Seitenfläche annähernd in der Stärke der Glastafeln 2 geschlitzt ist. In diesen Längsschlitz 20 wird der obere Rand der Glastafel 2 eingeschoben, wobei ihr durch die Tragstreifen 2'verstärkter Rand auf den Rändern des Schlitzes zum Aufruhen kommt.
An der dem Schlitz 20 gegenüberliegenden Seitenfläche des Rohres 3 sind die Ansätze 6 angebracht.
Eine weitere Ausgestaltung der Aufhängung der Glastafel zeigt Fig. 6, nach welcher die winkelartig ausgestalteten Laschen 7'durch schelenartig am oberen Laschenrand aufgesetzte Klammern 21 gehalten werden. Die Laschen 7'sind in jeder Backe der Klammern durch Stellschrauben 22 vertikal verschiebbar und feststellbar angeordnet. Die Klemmbewegung wird wie bei der Vorrichtung nach Fig. 3 durch die Sdiraubspindel 12 mit den Stellschrauben 13 bewirkt, an der der Ansatz 6 angehängt ist. Der Rand 2" der Glastafel 2 ist wulstartig verbreitert, so dass die Backen der Laschen 7'satt unter den Wulstbeugen anliegen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Grossflächige Gebäudeverglasung durch schürzenartig aufgehängte, aneinandergereihte Glastafeln, dadurch gekennzeichnet, dass die Glastafeln an ihren oberen Rändern Längsleisten oder wulstartige Verdickungen (2', 2") aufweisen, die durch beiderseits der Glastafeln angesetzte Tragelemente (Leisten, Flansche von Profilen u. dgl.) umfasst werden und auf diesen aufruhen, und die Tragelemente an der oberen Begrenzung der Öffnung angebracht, befestigt bzw. verankert sind, so dass die Glastafel nach allen Seiten geringfügig verschieblich zwischen dem bzw. den Tragelementen herabhängt.