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Vorrichtung zum Verstellen der Rückenlehne bei Krankenbetten
Für die Rückenlehne von Krankenbetten ist es wünschenswert, dass sie vom Kranken selbst mühelos verstellt, also möglichst stufenlos in verschiedene Schräglagen gebracht werden kann. Ferner soll die Rückenlehne aber auch vom Pflegepersonal mit wenigen Handgriffen rasch hochgeschwenkt bzw. umgeklappt werden können, wobei selbstverständlich eine einfache, nicht störanfällige und am Bett leicht und nicht augenfällig anbringbare Konstruktion angestrebt wird. Es ist bereits bekannt, die Rückenlehne mit Hilfe eines vom Kranken bedienbaren Handhebels zu verstellen, wobei es sich aber um hydraulische Einrichtungen handelt und der Handhebel zur Betätigung einer Pumpe dient.
Hydraulische Aggregate haben einenverhältnismässighohen Herstellungsaufwand, sind teuer und wegen der Gefahr auftretender Undichtheiten für Krankenhäuser unzweckmässig.
DemgegenüberbezwecktdieErfindung die Schaffung einer mit Hilfe eines vom Kranken bedienbaren Handhebels betätigbaren Verstellvorrichtung, die obige Forderungen voll erfüllt, die Aufgabe aber auf rein mechanischem Wege löst und daher wesentlich einfacher und billiger herstellbar und voll betriebssicher ist.
Die Erfindung zeichnet sich durch ein Klemmgesperre aus, das eine an der Rückenlehne angreifende Schubstange bei Betätigung des Handhebels in der einen Richtung im Sinne des Hochschwenkens der Lehne absatzweise verschiebt und bei Druck auf den Handhebel in der andern Richtung die Rückschubbewegung der sonst geklemmten Stange freigibt. Der Kranke betätigt den in bequemer Reichweite angeordneten Handheh wie einen Pumpenhebel, wobei die sich verschiebende Schubstange die Rückenlehne hochdrückt, bis die gewünschte Schräglage erreicht ist. Dabei erfordert die Handhebelbedienung einen nur geringenKraftaufwand, da es ohne weiteres möglich ist, ein grosses Hebelübersetzungsverhältnis zu erreichen.
Soll die Rückenlehne abgesenkt werden, ist es bloss erforderlich, auf den Handhebel in entgegengesetzter Richtung zu drücken, in welchem Fall die Stangenklemmung aufgehoben wird und sich die Stange unter dem Gewicht der Rückenlehne bzw. der sonstigen Belastung zurückschiebt. Ebenso kann die Rückenlehne vom Pflegepersonal in einem Zug hochgeschwenkt werden, weil die Stange stets nur gegen den Rückschub festgeklemmt ist.
Klemmgesperre der in Frage kommenden Art'sind an sich beispielsweise bei Hebevorrichtungen für Kraftfahrzeuge bekannt. Hiebei bleibt die Stange aber in Ruhe und die übrigen Vorrichtungsteile klettern gewissermassen auf der Stange hoch, während erfindungsgemäss die Stange verschoben wird und die übrigen Elemente des Gesperres ortsfest bleiben.
Das Klemmgesperre weist erfindungsgemäss zwei in einem die Schubstange führenden Gehäuse zwischen zwei Anschlägen lose angeordnete, an sich bekannte Klemmbacken auf, die durch eine Feder belastet sind, die Stange hintereinander umfassen und wechselweise durch Verkantung klemmen, wobei zwischen den Backen eine mittels des Handhebels hin-und herdrehbare Nocke gelagert ist. Wird die Nocke aus ihrer Ruhelage in der einen Richtung verdreht, wird zunächst die eine Backe etwas schräggestellt, so dass sie sich auf der Schubstange verkantet, und dann zusammen mit der Stange entgegen der federkraft verschoben. Bei Rückdrehung der Nocke drückt die Feder die Backe wieder in die Ausgangslage, die Schubstange machtdiese Rückbewegung aber nicht mit, da sie daran durch die zweite Backe, die sich bei dieser Bewegung in Verkantungsstellung befindet, gehindert wird.
Wird die Nocke aus der Ruhestellung in der andern Richtung verdreht (Druck auf den Handhebel), nimmt die zweite Backe Rutschstellung ein, und die Schubstange kann zurückgeschoben werden.
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Um ein zu rasches Abklappen der Rückenlehne zu vermeiden, trägt die Schubstange einen Bremskolben, der in einem am Gehäuse des Klemmgesperres angeschlossenen Bremszylinder gleitet.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist das Gehäuse des Klemmgesperres am Liegerahmen unten, zweckmässig etwa mittig, schwenkbar befestigt, wobei die Nockenwelle aus dem Gehäuse beiderseits vorragt und Verlängerungen aufweist, auf die der Handhebel wahlweise an der einen oder andern Seite des Liegerahmens aufsteckbar ist, so dass es möglich ist, dem Kranken den Handhebel jeweils an der für. ihn bequemsten Seite zur Verfügung zu stellen. Da sich das Klemmgesperre und damit alle wesentlichen Teile der Vorrichtung unter der Liegefläche befinden, sind sie nicht störend sichtbar. Die Befestigung des GespenegehausesamLiegerahmen und nicht etwa am Bettgestell ist vorteilhaft. weil dann die Funktion- fähigkeit der Vorrichtung unabhängig von der Lage des gegebenenfalls für sich schwenkbaren Liegerahmens bleibt.
Die Schwenkzapfen des Gehäuses können zugleich als Lager der koaxialen Nockenwelle ausgebildet sein.
Eine besonders zweckmässige Ausbildung ergibt sich, wenn der auf eine kurbelartige Kröpfung der Nockenwellenverlängerungen aufsteckbare Handhebel um seine Achse verdrehbar und so abgebogen ist, dass er je nach Drehstellung mit seinem Oberteil entweder über den Liegerahmen hochragt oder in gleicher Höhe etwa parallel zu diesem liegt. In der einen Stellung kann er vom Kranken zur Bedienung der Verstellvorrichtung bequem erfasst werden, in der andern Stellung überragt er nicht den Liegerahmen und hindert daher auch den Kranken nicht, sich an der Liegerahmenkante aufzusetzen, um aufzustehen.
Die Rückenlehne ist im Bereich ihrer Schwenkachse mit zwei abwärtsgerichteten starren Laschen versehen, die durch eine Querstange miteinander verbunden sind, an der die Schubstange angreift, womit eine einfache und zweckdienliche Konstruktion für die Verbindung der Verstellvorrichtung mit der Rückenlehne erreicht ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 den Mittelteil eines Krankenbettes mit einer Vorrichtung zum Verstellen der Rückenlehne in Seitenansicht,
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sperre im Vertikalschnitt, im Horizontalschnitt nach der Linie V-V der Fig. 4 und im Querschnitt.
An den Längsholmen 1 des Bettgestelles ist der Liegerahmen 2 um waagrechte Zapfen 3 schwenkbar befestigt. Im Liegerahmen 2 lagert die Rückenlehne 4, die um Zapfen 5 hochgeschwenkt werden kann.
Die Rückenlehne 4 ist im Bereich der Zapfen 5 mit zwei abwärtsgerichteten starren Laschen 6 versehen, die durch eine Querstange 7 miteinander verbunden sind. An dieser Querstange greift eine Schubstange 8 an, die mit einem Klemmgesperre zusammenarbeitet. An einem unterseitigen Querbügel 9 des Liegerahmens 2 ist das Gehäuse 10 des Klemmgesperres schwenkbar befestigt.
Die Schubstange 8 ist im Gehäuse 10 geführt und über dieses hinaus verlängert. Sie trägt an ihrem von der Rückenlehne abgekehrten Ende einen Bremskolben 11, der in einem am Gehäuse 10 angeschlossenen Bremszylinder 12 gleitet. Im Gehäuse 10 sind zwischen zwei als Anschlag dienenden Stiften 13 zwei Klemmbacken 14, 15 lose angeordnet, die durch eine sich am Gehäuse abstützende Druckfeder 16 belastet sind und zwischen denen eine schwächere Feder 17 angeordnet ist.
Die Klemmbacken 14, 15 umfassen die Schubstange 8 und werden durch eine zwischen ihnen gelagerte, an einer Welle 18 befestigte Nocke 19 betätigt. Wird die Nocke 19 gemäss Fig. 4 entgegen dem Uhrzeiger verdreht, drückt sie auf eine in der Bak- ke 14 gelagerte Rolle 20, und die Backe 14 stellt sich etwas schräg, so dass sie auf der Stange 8 durch Verkantung festsitzt. BeimWeiterdrehen der Nocke 19 wird die Backe 14 zusammen mit der Stange 8 gegen die Kraft der Feder 16 verschoben, bis sie den linken Anschlagstift 13 erreicht.
Wird die Nocke 19 freigegeben bzw. im Uhrzeigersinn in die dargestellte Ausgangslage zurückgedreht, folgt die Backe 14 dem Federdruck und erreicht ebenfalls die Ausgangslage, wobei sie sich auf der Stange 8 verschiebt, die durch die sich am rech- tenAnschlagstiftlSabstützende, etwas schräggestellte Backe 15 durch Verkantung festgehalten wird. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Schräglage der Rückenlehne 4 erreicht ist. Es ist klar, dass die Stange 8 nach links ohne weiteres verschoben werden kann (Anheben der Rückenlehne in einem Zug), da in dieser Richtung die Klemmbacken nicht durch Verkantung klemmen können.
Soll der Rückschub der Stange 8 nach rechts (Absenken der Rückenlehne) ermöglicht werden, ist es bloss notwendig, die Nocke 19imUhrzeigersinn zu verdrehen, wodurch die Backe 15 aus ihrer Klemmstellung gebracht und somit die Stange 8 freigegeben wird. Diese rücksschubbewegung wird durch den Kolben 11 im Bremszylinder 12 durch Reibung gebremst. Die Schwenkzapfen 21 des Gehäuses 10 sind zugleich als Lager für die koaxiale Nockenwelle 18 ausgebildet, die beiderseits aus dem Gehäuse vorragt und mit Verlängerungs- stücken 22 verbunden ist. Die beiden Verlängerungen 22 sind aussen mit kurbelartigen Kröpfungen 23 versehen, auf die der Handhebel 24 wahlweise aufsteckbar ist.
Dabei kann der Handhebel so um seine eigene Achse verdreht werden, dass er zufolge seiner Abbiegung mit seinem Oberteil in der einen Drehstellung
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liber den Liegerahmen 2 hochragt (Fig. l strichpunktiert angedeutet) und in der ändern Stellung in Höhe des Liegerahmens parallel zu diesem liegt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Verstellen der Rückenlehne bei Krankenbetten mit Hilfe eines vom Kranken be- dienbaren Handhebels, gekennzeichnet durch ein Klemmgesperre (8, 10, 13-21), das eine an der Rückenlehne (4) angreifende Schubstange (8) bei Betätigung des Handhebels (24) in der einen Richtung im Sinne des Hochschwenkens der Lehne absatzweise verschiebt und bei Druck auf den Handhebel in der ändern
Richtung die Rückschubbewegung der sonst geklemmten Stange freigibt.